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HF-/Mikrowellentechnik<br />

quenz nimmt dieser Ablenkwinkel zu. Dadurch können sich Sub-<br />

GHz-Signale besser um Hindernisse herum ausbreiten und der<br />

Blocking-Effekt reduziert sich.<br />

Die Friis-Gleichung belegt die guten Ausbreitungsmöglichkeiten<br />

der Sub-GHz-Transceiver. Sie zeigt, dass Übertragungsverluste<br />

bei 2,4 GHz ganze 8,5 dB über denen bei 900 MHz liegen. Das hat<br />

eine 2,67-fach längere Übertragungsstrecke zur Folge, bei 900<br />

MHz, da sich die Strecke mit jeder Erhöhung der Sendeleistung<br />

um etwa 6 dB verdoppelt. Um die Reichweite eines 900-MHz-<br />

Transceivers zu erreichen, benötigt eine 2,4-GHz-Lösung mehr als<br />

8,5 dB an zusätzlicher Leistung. Außerdem treten mehr Interferenzen<br />

auf.<br />

Die Umwelt ist überfüllt mit kollidierenden 2,4-GHz-Signalen<br />

verschiedenster Quellen wie Home- und Office-Wi-Fi-Hubs, Bluetooth-verbundenen<br />

Geräten und Handys sowie Mikrowellenöfen.<br />

Das führt zu vielen Interferenzen. Sub-GHz-ISM-Bänder werden<br />

dagegen meist zur zyklischen Übertragung mit geringem Duty-<br />

Cycle, ohne gegenseitige Störung, verwendet. Das ruhigere Übertragungsspektrum<br />

bedeutet einfachere Übertragung mit weniger<br />

Wiederholungen. Dies ist effizienter und spart Batterieenergie.<br />

Powereffizienz und Systemreichweite sind beides Funktionen<br />

von Empfängerempfindlichkeit und Sendefrequenz. Die Empfindlichkeit<br />

ist umgekehrt proportional der Kanalbandbreite. Schmalere<br />

Bandbreiten führen zu höherer Empfindlichkeit und ermöglichen<br />

einen effizienten Betrieb bei geringeren Übertragungsraten.<br />

Zum Beispiel beträgt die Abweichung von Sende- und Empfangsquarz<br />

bei 300 MHz je 10 ppm, bedeutet dies einen Frequenzfehler<br />

von 3 kHz bei Sender und Empfänger. Für effiziente Sende/Empfangs-Applikation<br />

sollte die minimale Kanalbandbreite jedoch<br />

zweimal die Fehlerrate betragen oder 6 kHz, was ideal ist für<br />

Schmalbandapplikationen.<br />

2,4 GHz erfordert eine Bandbreite von mindestens 48 kHz, was<br />

für Schmalbandapplikationen nicht erforderlich ist und mehr Leistung.<br />

Funkschaltkreise, die bei höheren Frequenzen arbeiten, einschließlich<br />

rauscharme Verstärker, Leistungsverstärker, Mischer<br />

und Synthesizer, benötigen mehr Strom, um die Leistung zu erbringen,<br />

die bei niedrigeren Frequenzen erzielt werden.<br />

Reichweite, geringe Interferenzen und geringerer Stromverbrauch<br />

sind die wesentlichen Vorteile von Sub-GHz-Applikationen<br />

im Vergleich zu 2,4-GHz-Applikationen. Ein Nachteil ist jedoch<br />

die im Vergleich zu 2,4-GHz-Lösungen größere Antenne.<br />

Die optimale Antennengröße bei 433-MHz-Applikationen kann<br />

bis zu etwa 18 cm betragen. Antennengröße und Frequenz sind<br />

jedoch umgekehrt proportional. Spielt die Größe eines Transceivers<br />

eine Rolle, können die Entwickler deshalb die Frequenz bis<br />

hin zu 950 MHz erhöhen, um so zu einer kleineren Antenne zu<br />

gelangen.<br />

Ein weiteres wesentliches Kriterium für den Stromverbrauch eines<br />

Transceivers ist die für die Datenübertragung benötigte Zeit.<br />

Diese ist wiederum abhängig von der Datenrate und dem Protokolloverhead,<br />

der zum Aufbau der Verbindung erforderlich ist. Für<br />

den Verbrauch von zyklisch arbeitenden Funkstrecken ist die Datenrate<br />

der wichtigste Parameter, die Stromaufnahme betreffend.<br />

Die durchschnittliche Stromaufnahme ist in etwa umgekehrt proportional<br />

zur Datenrate. Ein Transceiver für 100 kbps benötigt bei<br />

gleicher Datenmenge nur halb so viel Leistung wie einer für 50<br />

kbps. Bei einer vorgegebenen Datenmenge ist die Wahl einer höheren<br />

Datenrate deshalb ein Weg, um die Effizienz zu erhöhen.<br />

Beim Leistungsvergleich von verschiedenen UHF-Transceivern<br />

ist die Energie pro Bit ein besserer Indikator als der Stromverbrauch.<br />

Transceiver für hohe Datenraten weisen jedoch oft höhere<br />

Spitzenströme auf. Damit sind diese Transceiver ungeeignet für<br />

Batteriebetrieb oder Energy Harvesting, da sie große Kondensatoren<br />

benötigen mit Hunderten von μF.<br />

Standards wie 802.15.4 (ZigBee) oder Bluetooth bieten leistungsfähige<br />

Link- und Netzwerk-Layer. Jedoch machen diese<br />

Stacks 50 bis 75 Prozent des Transceiver-Verbrauchs aus und sie<br />

haben einen großen Overhead. Bei Ultra-low-power-Systemen ist<br />

die Standardisierungsoption „one size fits all“ nicht optimal. Dort<br />

sollten auf die Applikation zugeschnittene Protokolle zum Einsatz<br />

kommen.<br />

In einem Netzwerk haben zudem die Anforderungen an die Latenz<br />

einen großen Einfluss. Der Zeitbedarf eines Knotens für Hören<br />

(Empfangen) oder Horchen ist eine Funktion der Latenz. Ge-<br />

Bild 4: Blockdiagram eines typischen Wireless-Sensors basierend<br />

auf dem ZL70250.<br />

Bild 3: Durchschnittliche Leistung versus Datenrate eines Wireless-<br />

Sensors mit Verwendung des ZL70250-Transceiver.<br />

Bild 5: Sensor versorgt durch Energy Harvesting.<br />

Bilder: Eurocomp<br />

68 <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 05/2013<br />

www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de

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