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HF-/Mikrowellentechnik<br />
Bild 1: Energie pro Bit versus Peak Power.<br />
Bild 2: Betriebsspannung sowie Leistungsaufnahme<br />
von Sender und Empfänger einiger derzeit erhältlichen<br />
Transceiver-Lösungen.<br />
Auf einen Blick<br />
Weder Batterie noch Akku<br />
Das Neueste in Sachen WSN-Technologie (Wireless Sensor Netzwerke)<br />
sind Sensoren, die von Energie Harvesting gespeist werden und<br />
somit weder Batterie noch Akku benötigen. Gegenüber sonstigen<br />
drahtlosen Sensoren ergeben sich jedoch zusätzliche Anforderungen<br />
wie geringste Spitzenleistungsaufnahme und Standby-Ströme sowie<br />
andere zusätzliche Kriterien durch die neuen sich ergebenden Applikationen<br />
zum Beispiel in der Medizintechnik, im M2M-Bereich, dem<br />
Militär und so weiter. Um in diesen Bereichen eingesetzt werden zu<br />
können, müssen einige, in diesem Artikel aufgezeigte Kriterien erfüllt<br />
werden, wobei dem Short-Range-Radio-Transceiver eine Schlüsselrolle<br />
zukommt.<br />
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607ei0513<br />
Energy-Harvesting-Transducers haben eine höhere Ausgangsimpedanz<br />
als Batterien. Der Micro-Powermanagement-Layer<br />
zwischen Transducer und Sensor passt die Versorgungscharakteristik<br />
an, einschließlich der Quellenimpedanz. Dafür gibt es bei<br />
einem Transceiver mit geringen Spitzenströmen keine Einschränkungen<br />
bei der Versorgung der Wireless-Sensoren.<br />
Bei einem Sender kann der Stromverbrauch der Endstufe sehr<br />
groß sein. Viele 802.15.4- oder Bluetooth-Transceiver benötigen<br />
25 bis 40 mW für eine Freiraumübertragung von 25 m, was einem<br />
Energieverlust von 95 Prozent entspricht. Bild 1 zeigt die Energie<br />
pro Bit verglichen zum Spitzenstrom einiger Lösungen zur Überbrückung<br />
von 25 m Freiraum. Bei Batterie- oder Energy Harvesting-Systemen<br />
liegt die optimale Kombination nahe der linken<br />
unteren Ecke im Bild 2.<br />
Die Empfängerempfindlichkeit definiert die für die Übertragung<br />
benötigte Leistung. Bei den meisten Empfängern liegt die Empfindlichkeit<br />
zwischen -85 bis -95 dBm. Für den Strombedarf der<br />
Senderendstufe ergibt sich durch diese Spanne der Faktor zehn.<br />
Empfindlichkeit, Trägerfrequenz und Ausgangsimpedanz sind<br />
die drei Faktoren mit dem größten Einfluss auf die Leistungsaufnahme<br />
des Empfängers. Diese Faktoren addieren sich und repräsentieren<br />
zwei Größenordnungen bei der Stromaufnahme der Sendeendstufe<br />
bei identischen Übertragungsentfernungen. Bild 2 vergleicht<br />
die Versorgungsspannung von Sender- und Empfängerstromaufnahmen<br />
populärer Transceiver. Andere IC-Spezifikationen<br />
wie Leckströme und die Wake-up-Zeit beeinflussen den Stromverbrauch<br />
ebenfalls. Da sie jedoch nur bei geringen Datenraten kritisch<br />
sind, verringert sich ihr Einfluss bei Datenraten über 10 bit/s.<br />
Ein anderer wichtiger Parameter, der den Stromverbrauch der<br />
Endstufe beeinflusst, ist die Ausgangsimpedanz. Bei den meisten<br />
Sendern liegt der Wert unter 100 Ω. Eine geringe Impedanz wird<br />
nur für hohe Ausgangsleistungen zur Überbrückung großer Entfernung<br />
benötigt. Verglichen zu hochohmigen Ausgängen, die<br />
mehr zum Kurzstreckenfunk passen, führt dies jedoch zu einem<br />
fünf Mal höheren Strom als bei hochohmigen Ausgängen. Gleiche<br />
Empfängerempfindlichkeit und Effizienz der Sendeausgangsstufen<br />
vorausgesetzt, benötigt ein 900-MHz-Transceiver mit hoher Impedanz<br />
nur 1 mW in seiner Sendeendstufe zum Überbrücken derselben<br />
Entfernung. Ein 2,4-GHz-Transceiver mit 50 Ω Senderausgang<br />
benötigt dagegen 25 bis 40 mW.<br />
Ein wichtiger Parameter bei der Auswahl eines Sendeempfängers<br />
ist die Trägerfrequenz. Innerhalb der ISM-Bänder gibt es die<br />
Optionen 2,4-GHz oder Sub-GHz-Frequenzen. Zusätzlich beachtet<br />
werden müssen Reichweite, Stromaufnahme, Datenrate, Antennengröße,<br />
Interoperabilität (Standards) und weltweiter Einsatz.<br />
Wi-Fi-, Bluetooth- und ZigBee-Technologien bei 2,4 GHz werden<br />
am häufigsten eingesetzt. In Low-Power-Applikationen und<br />
solchen mit geringen Datenraten, wie Wireless-Sensoren und Medizin-Monitoring,<br />
Homesecurity/Automation und Smart-Metering,<br />
haben Sub-GHz-Wireless-Systeme verschiedene Vorteile.<br />
Dazu gehören eine größere Reichweite bei gegebener Leistung, eine<br />
reduzierte Stromaufnahme und geringere Erstellungs- und Betriebskosten.<br />
Gegenüber 2,4-GHz-Lösungen hat die Nutzung von Sub-GHz-<br />
Trägerfrequenzen folgende Vorteile. Da die Dämpfungsrate mit<br />
der Frequenz zunimmt, schwächen sich 2,4-GHz-Signale mehr ab<br />
als Sub-GHz-Signale. Bei 2,4 GHz gibt es durch die Reflexion an<br />
massiven Oberflächen zudem mehr Schwund (Fading). In überfüllten,<br />
dicht bebauten Umgebungen werden GHz-Signale stark<br />
bedämpft, was die Signalqualität ebenfalls beeinflusst. Biologisches<br />
Gewebe absorbiert HF-Energie frequenzabhängig. Niedrige Frequenzen<br />
können in einen Körper leichter eindringen ohne absorbiert<br />
zu werden, das heißt eine Sub-GHz-Strecke ist verglichen zur<br />
2,4-GHz-Strecke länger oder benötigt weniger Leistung. Obwohl<br />
sich Radiowellen geradlinig ausbreiten, werden sie abgelenkt,<br />
wenn sie auf eine feste Kante auftreffen. Mit abnehmender Fre-<br />
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