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PRODUKT xxxx<br />
Wird die Fliegerei zum Nebengeschäft? Für große Flughäfen wie München werden Einkaufsmeilen, Gastronomie und Hotels immer wichtiger<br />
Dabei kann sich das Ausbautempo der Airport-<br />
Erlebniswelten durchaus sehen lassen. In<br />
Frankfurt zum Beispiel wird gerade die so genannte<br />
Ebene 0, der Weg vom Terminal zu<br />
den Parkplätzen, zur Airport City Mall umgebaut.<br />
Mehr Gastronomie, ein neuer Lebensmittelmarkt<br />
und ein Friseur sollen unter anderem<br />
dazu beitragen, diese traditionell etwas<br />
triste Flughafenzone freundlicher zu gestalten.<br />
Ebenfalls umgebaut wird die Ankunftsebene<br />
im Terminal 1. Und auch im Terminal 2<br />
sollen durch die Verlagerung der Sicherheits-<br />
kontrollen und weitere Umbauarbeiten neue<br />
Marktplätze und ein größerer Duty-free-Shop<br />
entstehen.<br />
Der Flughafen München will vor allem<br />
mit innovativen Konzepten bei der Kundschaft<br />
punkten. Kürzlich würde im nicht-öffentlichen<br />
Bereich hinter der Sicherheitskontrolle<br />
des Terminal 2 ein Barber Shop eröffnet. Von<br />
Ende Juni an soll das neue »Organic Bistro«<br />
mit Vollkorn<strong>produkt</strong>en, Müsli, Milchgetränken<br />
und frischem Obst laut Managerin Elisabeth<br />
Friedrich »dem Trend zu Wellness und<br />
gesunder Ernährung Rechnung tragen«.<br />
Der Airport Düsseldorf hat im vergangenen<br />
Jahr im Flugsteig B eine neue Einkaufs-<br />
und Gastronomiemeile erhalten. Auf der Non-<br />
Schengen-Ebene wurden neun neue Shops<br />
und Restaurants eröffnet. Die Schengen-Ebene<br />
soll in Kürze folgen. Und in den öffentlich<br />
zugänglichen Airport Arkaden sind 15 Shops<br />
in jüngster Zeit neu entstanden oder neu konzipiert<br />
worden.<br />
KUNST UND EVENTS. Neben der klassischen<br />
Konsumwelt arbeitet Christoph Blume, Chef<br />
des drittgrößten deutschen Flughafens, intensiv<br />
am Ausbau der »Event Location« Airport.<br />
»Ein Flughafen ist auch für die Werbeindustrie,<br />
Medienschaffende und Künstler ein interessanter<br />
Ort«, stellt er fest. Zum Event-Repertoire<br />
zählen etwa Modenschauen, Konzerte,<br />
Technik-Schauen, Sportveranstaltungen, Feste<br />
»Wir kämpfen um jeden Quadratmeter<br />
Einkaufs- und Bürofläche« Wilhelm Bender, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG<br />
und Reisemessen. Dass solche Veranstaltungen<br />
wichtig sind, um auch bei der Bevölkerung<br />
des Umlandes an Beliebtheit zu gewinnen,<br />
weiß man auch am Frankfurter Flughafen<br />
– schließlich ist hier schon traditionell jedes<br />
Ausbauprojekt heiß umkämpft. In der zweiten<br />
Jahreshälfte ist deshalb eine »Airport Night«<br />
geplant.<br />
In München verwandelt sich das Flughafen<br />
zur Ferienzeit im August in eine große<br />
Beachvolleyball-Arena. Und ab Ende November<br />
lockt zum neunten Mal der Wintermarkt<br />
– unter anderem mit einer Eisbahn.<br />
HOTELBOOM DAUERT AN. Richtig hingelangt<br />
wird in nächster Zeit beim Ausbau der Flughafenhotellerie.<br />
Im Dezember wird in Düsseldorf<br />
mit dem Maritim Hotel das größte Kongresshotel<br />
Nordrhein-Westfalens mit 533 Zimmern<br />
eingeweiht.<br />
Am Münchener Flughafen soll 2009 ein Drei-<br />
Sterne-Hotel mit 250 Zimmern den Betrieb<br />
aufnehmen. Bis zum darauffolgenden Jahr soll<br />
das Kempinski Hotel von heute 390 auf 550<br />
Zimmer erweitert werden.<br />
Im selben Jahr sollen im Airrail Center des<br />
Frankfurter Flughafens über dem Fernbahnhof<br />
zwei Hotels unter der Hilton-Flagge die Pforten<br />
öffnen und den Platzhirschen Sheraton<br />
und Steigenberger Konkurrenz machen. Das<br />
Drei-Sterne-Hotel Hilton Garden Inn mit 334<br />
Zimmern zielt dabei auf dieselbe Klientel wie<br />
das nahe gelegene Intercity Hotel, während<br />
sich das Fünf-Sterne-Hilton mit 249 Zimmern<br />
am oberen Marktsegment orientiert.<br />
Anschließend plant Deutschlands größter<br />
Flughafen eine noch intensivere Expansion.<br />
So soll das geplante Terminal 3 ebenfalls mit<br />
Büros, Konferenzräumen und eigener Hotellerie<br />
ausgestattet werden. Im Nordosten des<br />
Flughafens, wo bis 2005 US-Streitkräfte stationiert<br />
waren, sollen die »Gateway Gardens«<br />
– Büro- und Dienstleistungsgebäude, internationales<br />
Trade Center, Tagungs- und Konferenzmöglichkeiten<br />
sowie weitere Hotelflächen<br />
– entstehen. Ergänzend sind Wellness-,<br />
Entertainment- und Kulturangebote geplant.<br />
Diese Zusatzangebote, so heißt es in einer Studie<br />
des Fraunhofer Instituts, seien zwar nicht<br />
so profitabel wie Büros. Sie seien aber wichtig,<br />
um »die Attraktivität des Flughafens für die<br />
Region zu erhöhen«. Christian Schmicke<br />
24 TRAVEL ONE 30.05.2007<br />
Fotos: Flughafen München