produkt - Travel-One

DESTINATION Kroatien
sich reizvolle Ensembles archaischer Architektur
– Idyllen, denen Künstler und Stadtflüchtige
nach den Jahrzehnten der Abwanderung in
jüngster Zeit neues Leben einhauchten.
Nachhaltig bezirzt Istrien seine Gäste, vor
allem an seiner Westseite, auch durch die gute
touristische Infrastruktur. Vorzeigeprojekt ist
die »Riviera von Umag«. An einem 45 Kilometer
langen Uferabschnitt bilden sieben Hotels,
vier Ferienanlagen und fünf Campingplätze
mit insgesamt 20.000 Betten eine überaus
vielgestaltige Urlaubslandschaft. Individualisten
mit Vorliebe für lauschige Villenquartiere
und einsame Strände mögen die Nase rümpfen.
Wer aber auf ein umfassendes Freizeitangebot
und Animationsprogramm Wert legt, ist
hier goldrichtig. Zumal speziell Kinder, etwa
in der Lagune Stella Maris, ein Eldorado zum
Spielen und Plantschen vorfinden.
Von zwei ziemlich gegensätzlichen Seiten
zeigt sich Kroatien auch in der südöstlich an
Istrien grenzenden Kvarner Bucht. Die herbe
Seite offenbart sich entlang der Festlandküste,
im Karstgebirge des Velebit. Schroffe Gipfel,
kahle Hochflächen, Talkessel, Klüfte, Höhlen,
Canyons bilden eine dramatische Kulisse für
Wanderungen und Naturerlebnisse der raren
Art. Die andere, mildere Seite gibt die Inselwelt
preis. Zwar sind auch hier manche Landstriche,
etwa auf Cres oder Pag, von äußerst
karger Natur, doch überwiegt eindeutig das
lieblich grüne Ambiente. Paradebeispiele: die
Inseln Rab und Losinj, die ihre Gäste allerdings
nicht nur mit viel Grün, sondern zudem
mit herrlichen Badestränden und entzückenden,
auch aus kunsthistorischer Perspektive
sehenswerten Städtchen erfreuen. Apropos
urbane Zentren: Wen es zwischendurch mal
nach Großstadt-Flair gelüstet, der kann in
Rijeka trefflich flanieren und dabei den steinernen
Zeugnissen einer uralten Geschichte
die Parade abnehmen.
PARTY UND NATUR. Auf Pag liegt übrigens
Kroatiens Ibiza: der Strand von Zrce. In seinen
Beach Clubs tanzen sich in der Hochsaison
trendige Teens und Twens zu Abertausenden
bis in den frühen Morgen nonstop die Seele
aus dem Leib. Einen spektakulären Kontrapunkt
setzen unweit der Grenze zu Bosnien
die Plitwitzer Seen. Der weltberühmte Nationalpark
mit seinen 16 türkisblauen Seen, die
einst Pierre Brice alias Winnetou als Kulisse
für seine Leinwandabenteuer dienten, gilt
schon Generationen von Reisenden zu Recht
als eine der touristischen Fünf-Sterne-Attraktionen
in diesem Teil der Welt.
Den Rahmen für die nächste Küstenetappe
bilden die beiden Hafenstädte Zadar und
Split. Erstere fasziniert mit einer ganzen Reihe
romanischer Baujuwele, allen voran dem
Komplex aus Donatuskirche und Anastasia-
Kathedrale, wobei letztere Besucher mit ihrem
antiken Kern, dem legendären Diokletianspalast,
in ihren Bann zieht. Dazwischen
wartet die reich gegliederte Küste mit etlichen
ebenso malerischen wie historisch bedeutenden
Städten und Stätten auf: mit Sibenik und
seinem berühmten Dom zum Beispiel, mit
Trogir und Primosten oder den Ruinen der römisch-frühchristlichen
Metropole Salona.
Dem vielerorts von idealtypischen Stränden
gesäumten Festland vorgelagert ist eine Inselwelt,
deren Vielfalt und Unberührtheit Taucher
und Segelsportler gleichermaßen schwärmen
lässt. Diesbezüglicher Höhepunkt: der in
weiten Teilen zum Nationalpark erklärte Archipel
der Kornaten.
Ein Abstecher in das Hinterland, die Krajina,
führt drastisch die desaströsen Auswirkungen
des Krieges vor Augen. Doch abgesehen
von zerschossenen Dörfern und brach liegen-
Bekannt durch Winnetou: Der Nationalpark
Plitwitzer Seen diente als Filmkulisse
36 TRAVEL ONE 30.05.2007
Umag
Pula
Rijeka
Rab
Pag
Zadar
Sibenik
Plitwitzer Seen
Krka
Split
Omis
Dubrovnik