Die Bickenbacher und die Herrschaft Hohenberg - Klingenberg am ...

WURZBURGER
ZESAN-
HTSBLÄTTER
64. BAND
SONDERDRUCK
2002
BISTUM WÜRZBURG

Die Bickenbacher und die Herrschaft Hohenberg
Dieter Michael Feineis
Eine Heirat verschaffte in der Mitte des 14. Jahrhunderts dem edelfreien Ge-
schlecht der Bickenbacher wieder bessere Vermögensverhältnisse, verhalf ihm zu
früheren Ansehen und führte zu standesgemäi3en Verbindungen mit dem höheren
Adel.'
* Vgl. Kittel, Joseph, Band 1, Geschichte der Dynasten und Freiherren von Bickenbach
nach gesammelten Urkunden dargestellt, (1900); Band 2, Urkunden zur Geschichte
der Herren von Bickenbach, (1900).
Im Band 2 werden 712 Urkunden aufgeführt. Im Band 1, S. 379-381, befindet sich die
Stammtafel der Herren von Bickenbach. Die vorliegende Untersuchung orientiert sich
an dieser Stammtafel, besonders auch was die Zählung der Personen betrifft. Vgl. dazu
auch Anlage 1 der Untersuchung.
Die beiden Bände sind Handschriften und befinden sich im Moment im Besitz von Bezirksheimatpfleger
Wolfgang Hartmann, 63853 Mömlingen. Sie sollen eventuell in das Eigentum
des StAAb Übergehen.
Vgl. Feineis, Dieter Michael, Die Stammtafeln der Herren von Bickenbach: WDGBl
62/63 (2001), S. 1003-1019, speziell S. 1008-1013.
In der oben erwähnten Untersuchung benutzt Joseph Kittel Quellen aus dem Fürstlich
Leininaen'schen Archiv zu Amorbach. aus dem Staatsarchiv Würzbura, aus dem Stadtarchiv
~rankfurt am Main, aus dem ~tadt- und Stiftsarchiv ~schaffenbuyg, aus dem Archiv
der Freiherren von Mairhofen zu Oberaulenbach. aus dem Erbachischen Gesamtarchiv zu
Erbach im Odenwald, aus dem Fürstlich ~tolbergischen Archiv zu Wernigerode, aus dem
Diözesanarchiv zu Würzburg und aus dem Ha~~tstaatsarchiv zu München. Bei der Zitation
werden bei den Archivalien zunächst alte Seitennummerierungen verwendet, in
Klammern erscheint dann die neueste Nummerierun
An Literatur verwendet Joseph Kittel die Acta Aca&miae Theodoro Palatinae, Historicum,
Mannheim (1766-1770; 1773-1794); die Bände des Archivs des Historischen Vereins
für Unterfranken und Aschaffenbur (ab 1832); Aschbach, Joseph, Geschichte der Grafen
von Wertheim, Band 1 und 2, ~rankkrt arn Main (1843); Baur, Ludwig, Hessische Urkunden,
Band 1-6, Darmstadt (1860-1873); Brückner, Georg M., Die popponische Linie der
Grafen von Henneberg, (1850); Brusch, Caspar, Monasteriorum Germaniae Praecipuorum
ac maxime illustrium: Centuria Prima, Ingolstadt (1551); Chmel, Joseph, Regesta
chronilogico diplomatica Ruperti Regis Romanorum (1400-1410), Frankfurt a.M. (1834);
Chmel, Joseph, Regesta chronologico diplomatica Friderici IV. Romanorum Regis, Nachdruck
(1. Vom Jahr 1440 bis März 1452; 2. Vom März 1452 bis 1493) Hildesheim (1962) ;
Dahl, Johann Konrad, Historische, topographische und statistische Beschreibung des
Fürstentums Lorsch, Darmstadt (1812); Dahl, Johann Konrad, Geschichte und Beschreibung
der alten Herrschaft Klingenberg am Main: Die geöffneten Archive des Königreiches
Baiern 2 (1822/23) 4, S. 348-376 und 2 (1822/23) 5, S. 1-35 und 2 (1822/23) 6, S.
97-140; Gruesner, Johann Adam, Diplomatische Beiträ e, Franlrfurt, Hanau und Leipzig
(1771-1778); Gudenus, Valentinus Ferdinandus de, Co%ex diplomaticus, Band 1, Göttingen
(1743). Band 2, Frankfurt (1747). Band 3, Franlrfurt (1751). Band 4, Frankfurt (1768).
Band 5, Frankfurt (1768); Gudenus, Valentinus Ferdinandus de, Sylloge I variorum diplomatariorum,
Frankfurt (1728); Hennebergisches Urkundenbuch (Teil 1 Hrsg. Schöppach
Karl, Meiningen 1842; Teil 2 Hrsg. Bechstein Ludwig, Brückner Georg, Meiningen 1847,
Teil 3-7, Hrsg. Brückner, Georg, Meiningen 1857.1861.1866.1873.1877); Huffschmid, Maximilian,
Beiträge zur Geschichte der Cisterzienserabtei Schönau bei Heidelber (Schluß):
Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins NF 7 (1892), S. 69-103; ~umbracit, Johann
Maximilian, Die höchste Zierde Teutsch-Landes und Vortrefflichkeit des teutschen Adels:
vorgestellt in der reichs-freyen rhein. Ritterschaft ... Stammtaffeln und Wappen. Durch
Georg Helwig zusammengetragen, Frankfurt a.M. (1707); Joannis, Georgius Christianus,
Rerum Moguntiacarum descriptio I, Frankfurt (1722); Joannis, Georgius Christianus, Tabularum
litterarum ue veterum usque huc nondum editarum spicilegium, idque primum,
complectens chartularium Coloniense, diplomatarium Disibodenbergense, chartularium
Collegialis Aschaffenb., diplomatarium Eppensteinense, diplomatarium Breubergense, diplomatarium
miscellum, Frankfurt a.M. (1724); Kopp, Johann Adam, Auserlesene Proben
des deutschen Lehensrechts, Marburg (1757); Lersner, Achilles August von, Der weit-

1. Dietrich (gest. 1381) von Hohenberg und Konrad VII. (gest. 1374) von Bicken-
bach
Konrad VIL2 von Bickenbach (1357, gest. 1374) heiratete Christine von Hohen-
berg. 1357, Februar 233 vermachte sein Schwiegervater Dietrich von Hohenberg
berühmten Freyen Reichs- Wahl- und Handels-Stadt Franckfurt am Mayn Chronica, 2
Bände, Frankfurt (1706-1734); Ludewig, Johann Peter, Hrsg., Scriptores rerum e iscopatus
Bambergensis, 2 Bände, Frankfurt (1718); Monumenta Boica, München (a! 1763);
Mone, Franz Joseph., Fränkische Weisthümer des 14. und 15. Jahrhunderts: Zeitschrift für
die Geschichte des Oberrheins 12 (1861), S. 263-281; Mone, Franz Joseph, Urkunden
über den Untermain von Kaste1 bis Wertheim (Schluß): Zeitschrift für die Geschichte des
Oberrheins 16 (1864), S. 304-327; Schannat, J.F., Historia Fuldensis, Franfurt (1729);
Schannat, Johann F., Fuldischer Lehn-Hof sive clientela, Frankfurt (1726); Schannat, Johann
Friedrich, Sammlung alter historischer Schrifften U. Documenten, Teil 1, Fulda
(1725), Teil 2, Franlrfurt (1727); Schneider, Daniel, Vollstaendige hochgraeflich-erbachische
Stamm-Tafel, Frankfurt (1736); Schultes, Johann A. von, Diplomatische Geschichte
des gräflichen Hauses Henneberg, Leipzig und Hildburghausen (1788-91); Simon, Gustav,
Die Geschichte der Dynasten und Grafen zu Erbach und ihres Landes, Frankfurt
(1858); Spangenberg, Cyriacus, Hennebergische Chronica, Straßburg (1599); Stein, F., Die
Reichslande Rinek und die übrigen Besitzungen ihres Dynastengeschlechtes: AU 20/3
(1870), S. 1-136. Steiner, Johann W., Alterthümer und Geschichte des Bachgaus im alten
Maingau, A~chaffenbur~ (1821, 1827,1829); Wenck, Helfrich Bernhard, Hessische Landesgeschichte
mit einem Urkundenbuch und geographischen Charten, Frankfurt und Leipzig
(Band 1:1783.Band 2/1: 1789.Band 2/2: 1797); Wieland, Michael, Beiträge zur Geschichte
der Grafen, Grafschaft, Burg und Stadt Rieneck: AU 20/1 (1869), S. 61-368.
Wittmann, Pius, Monumenta Castellana, München (1 890); Würdtwein, Aegidius, Diplomataria
Maguntina 1 und 2 (1788, 1789); und weitere Literatur, auf die an der betreffenden
Stelle hingewiesen wird.
Abkürzungen und Siglen:
a.a.0. = an angeführtem Ort
Anm. = Anmerkung
AU = Archiv des historischen Vereines von Unterfranken und
Aschaffenburg
fl = Gulden
Gud. = Gudenus
HStAM = Hauptstaatsarchiv München
MB = Monumenta Boica
MzU = Mainzer Urkunden
MzU GS = Mainzer Urkunden Geistlicher Schrank
MzU WS = Mainzer Urkunden Weltlicher Schrank
QFHW = Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und
Hochstifts Würzburg
RB = Regesta Boica
StAAb = Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg
StAW = Staatsarchiv Würzburg
vgl. = vergleiche
WDGBl = Würzburger Diözesangeschichtsblätter
Weitere Literatur:
Amrhein, August, Reihenfolge der Mitglieder des adeligen Domstiftes zu Wirzburg, St. Kilians-Brüder
genannt, von seiner Gründung bis zur Säkularisation, 742-1803: AU 32 und
33 (1889-1890).
Amrhein, August, Beitrag zur Geschichte des Schlosses Homburg (Hohenburg) a.M.: AU 38
(1896), S. 133-199, speziell 197.
Biedermann, Johann Gottfried, Geschlechtsregister, 3 Bände, Nürnberg (1748), Bayreuth
(1749), Kulmbach (1751).
Hattstein, Damian Hartard von und zu, Die Hoheit des teutschen Reichs-Adels, 3 Bände,
Fulda (1729.1 740.1740).
Kittel, Jose h Das Cisterzienserinnenkloster Himmelthal: AU 47 (1905), S. 211-296.
Ruf, ~heoBo~ Die Grafen von Rieneclr. Genealogie und Territorienbildung, Würzburg
(1984).
Wagenhöfer, Werner, Die Bibra, Neustadt a.d. Aisch (1998).

Wagner, Heinrich, Bischof Dietrich von Hohenberg (1223-25) und sein Geschlecht: WDGBl
62/63 (2001). S.1021-1088.
Wolf, Fra& ~ikolaus, Geschichtliche Beschreibung der Burg Hohenburg ob der Werrn: AU
6/2 (1840), S. 83-114.
Weitere Literatur: Vgl. Anmerkung 2.
Die Zählung der Mitglieder der Familie der Bickenbacher orientiert sich in diesem
Aufsatz am Stammbaum, wie er bei Jose h Kittel, a.a.O., Band 1, zu finden ist.Vgl.
Anmerkung 1 der vorliegenden Untersuccung.
Zu den verschiedenen Zählungen der Mitglieder der bickenbachischen Familie vgl. Feineis,
Dieter Michael, Die Stammtafeln der Herren von Bickenbach: WDGBl 62/63 (2001),
S. 1003-1019.
Bei Walther Möller wird Konrad VII. als Konrad IV. der Altere (1339, gestorben 1374,
Okt. 16) gezählt.
Vgl. Möller, Walther, Urkundliche Geschichte der Edelherren von Bickenbach: Archiv für
hessische Geschichte und Altertumskunde, NF, 16 (1930), S. 87-130 und S. 337-410. [Vgl.
dazu auch Möller. Walther. Stammtafeln westdeutscher Adelseeschlechter im Mittelalter.
Band 1, arms stad; (1922).]'
Fol ende Untersuchungen orientieren sich am Stammbaum der Bickenbacher, wie er bei
Möier, Walther zu finden ist:
Berninger. Gudrun. Geschichte der Clingenburg und ihrer Herren: Stadt Klingenbera, V-
Hrsg., Eh'ronik der.~tadt Klingenberg am~ain, gand 1, Klingenberg (1994), S. 55-155.
Berninger, Gudrun, Steinerne Zeugen mittelalterlicher Geschichte - Die Grabdenkmäler
der Edelherren von Bickenbach und ihrer Frauen: Der Odenwald 40 (1993) 1, S. 3-24.
Feineis, Dieter Michael, Uberblick über die Geschichte der Herrschaft Klingenberg bis
zum Beginn des 16. Jahrhunderts: WDGBl54 (1992), S. 153-176.
Nach Möller, Walther, a.a.O., S. 122-130, begegnet uns Konrad, der Gemahl der Christine
von Hohenberg, bereits 1339, Dezember 17, zusammen mit seinem Bruder Wolfram
(vgl. Gruesner, Johann Adam, a.a.0. Band IV, S. 222). 1349, November 13, rechnete er zu
Miltenberg mit dem damaligen Dompropst und Statthalter des Stifts Mainz, Kuno von
Falkenstein, über eine Ent~chädi~ungsforderun ab, welche er gegen das Erzstift Mainz
wegen der von ihm und seinen Leuten im Vasabendiena erlittenen Verluste an Pferden.
Man einigte sich dahin, dass das Erzstift ihm 180 Pfund und 30 Schilling Heller als Vergütung
schulde, und Kuno von Falkenstein übertrug ihn mit Wissen und Willen von Erzbischof
Heinrich von Virneburg als Deckung für sein Guthaben die Einhebung des We
zolles im Dorf Trennfurt gegenüber von Klingenberg (Walther Möller nennt als Quelfi
StAW, Urkunden des Erzstiftes Mainz).
Nach Möller, Walther, a.a.O., S. 122-130, scheint Konrad von Bickenbach nach dem Tod
seiner Gemahlin seine Söhne in der Obhut des Schwiegervaters zurückgelassen zu haben
und in der Fremde umhergezogen zu sein. Er zitiert aus Justinger, Konrad, Berner Chronik,
Bern (1871), S. 120: „In denselben ziten [nämlich nach 13531 kament gen Berne zwene
herren, gebrüder von Bickenbach, und triben grossen schimpf."
1355, Januar 6, gestattete Erzbischof Gerlach von Mainz dem Konrad von Bickenbach, dass
er seinen vom Erzstift lehenbaren Hof zu Trennfurt mit allem, was dazu gehört, dem Gerhard
Kuchen von Treuenhausen verpfändet (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 3, S. 69').
Sein Bruder Wolfram war schon im Jahr 1339 Inhaber der Pfarrei Hofheim (vgl. Frankfurter
Neujahrsblatt 1878, S.16). 1350, Mai 24, schloss er mit dem Abt und Konvent des
Klosters Eberbach einen Vergleich wegen der zu seiner Pfarrei Hofheim gehörigen Acker,
enannt „die Wydemhuben", die in der Bönsheimer Gemarkung lagen. 1357, Oktober 9,
kam er mit demselben Kloster überein, dass er ihm die 16 Morgen Acker beim Bönsheimer
Hof, da sie wenig Ertrag lieferten und von seiner Pfründe weit entfernt waren, für
jährlich 7 Malter Korn in Erbleihe überlässt. Sein Bruder Konrad genehmigte als Patronatsherr
der Pfarrei Hofheim diese Erbleihe 1357, August 24 und 1357, Oktober 4, bewilligte
Wolfram die Ablösun des jährlichen Erbpachtzinses von 7 Malter Korngült von
den 16 Morgen Wydenhuben $emselben Kloster (vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band 1, S. 413
Nr. 607. S. 432 Nr. 629). 1374, Januar 7, wird Wolfram von Bickenbach als Zeuge erwähnt
(vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band 2, S. 827 Nr. 830).
Von einem weiteren Bruder, Philipp von Bickenbach, ist 1458 in einer Entschließung die
Rede, in der der Deutschordenskomtur Wyprecht Lebe von Steinfurt in Prozelten eine
Erhöhung der Einkünfte des damaligen Pfarrers Johann Keyser von Röllbach genehmigte.
Der Entschließung ist eine ältere Urkunde von 1352, August 10, eingeschrieben, in der
Philipp von Bickenbach als Komtur des Deutschen Ordens zu Mergentheim und Prozelten
mit Genehmigung des Deutschmeisters das Pfründeeinkommen des Röllbacher Pfarrers
festsetzte (Die von Walther Möller genannte Quelle ,,StAW, Mainzer Urkunden"
konnte nicht gefunden werden).
U

(1317-1381) und dessen erste Gemahlin Elisabeth den beiden Söhnen (Konrad und
Dietrich) von Konrad VII. und ihrer Tochter Christine ihre festen Burgen Hohen-
berg ob der Wern und Adelsberg mit allem Zugehör, mit dem Vorbehalt des darauf
verschriebenen Wittums der genannten Gemahlin Dietrichs von Hohenberg für die-
selbe, nebst ihren Besitzungen zu Wonfurt bei Schweinfurt, mit gleichem Vorbehalt,
zu erblichem Besitz und Eigentum. Dietrich von Hohenberg bestimmte diesen sei-
nen eingesetzten Erben wegen ihrer Minderjährigkeit ihren Vater zum Vormund,
falls er nicht jemand anderen noch ernennt. Ferner verordnete er zu Gunsten seiner
anderen Tochter Margaretha vom Steine [von NordheimI4 umfangreiche Nebenbe-
stimmungen und Auflagen. Er legte weiter fest, dass er, so lange er lebe, freie Verfü-
gung über seine Besitzungen habe und behielt sich eine Abänderung dieses seines
letzten Willens vor, für den Fall, dass ihm von seiner jetzigen oder einer anderen Ge-
mahlin noch Söhne geboren werden sollten. Dietrich von Hohenberg scheint seine
letztwilligen Verfügungen nicht abgeändert zu haben. Er entschloss sich allerdings
1355, März 18, vertauschte er als Komtur in Mergentheim namens seines Ordens einige
Gülten von Gütern in Laudenbach an Wilhelm von Finsterlohe (StAW, Würzburger Urkunden
8847).
1355, Mai 12, erlangte er auf sein Bittgesuch hin zur Belohnung besonderer Dienste, die er
als Komtur seines Ordens dem Kaiser und Reich geleistet hat, vom Kaiser Karl IV. die
Gnade, die Stadt Prozelten mit Mauern, Gräben und anderen Festungswerken umgeben,
dort Blutgericht auszuüben und einen Richter setzen zu dürfen. Gleichzeitig erlan te er
für die Stadt Prozelten alle Freiheiten, deren sich Gelnhausen aus kaiserlicher ~naje erfreuen
darf (Gudenus, Valentinus Ferdinandus de, a.a.0. Band 3, S. 385). 1358, Februar
25, siegelte er als Landkomtur in Franken zusammen mit dem Deutschmeister Wolfram
von Nellenberg eine Urkunde des Grafen Otto von Hohenberg (vgl. Aschbach, Joseph,
a.a.0. Band 2, S. 112). 1360, August 31, wird er als Landkomtur in Franken erwähnt (V 1.
Schultes, Johann A. von, a.a.O. Band 1, S. 471). 1361, September 8, wird er als ~eutsciordensmeister
erwähnt (vgl. Müller, Ludwig, Gült- und Zinsbücher des Deutschordenshauses
zu Schweinfurt aus den Jahren 1313 und 1337: AU 22/2 und 3 (1874), S. 553-701,
speziell S. 698), ebenso 1363, Februar 8 (vgl. Mone, Franz Joseph, Zeitschrift für die Geschichte
des Oberrheins 30 (1878), S. 219).
1364, Oktober 6, vermittelte der Deutschmeister Philipp von Bickenbach in einem Streit
zwischen Erzbischof Gerlach von Mainz und Engelhard von Hirschorn. (vgl. Joannis,
Georgius Christianus, Rerum Moguntiacarum I, a.a.O., S. 677). 1365, Februar 15, verlieh
er als Deutschordensmeister und Lehensherr seinem Bruder Konrad dem Jüngeren von
Bickenbach ein Burglehen von 200 Gold ulden, wofür er Burgmann des Deutschen Ordens
zu Prozelten sein und 10 Gulden jaf&lich auf seinem halben Teil des Zolls zu Klingenberg
zu versichern hatte (vgl. Wenck, Helfrich Bernhard, a.a.0. 20, S. 210). 1365,
A ril 19, gebot Kaiser Karl den Brüdern des Deutschen Ordens ihrem Ordensmeister
pRiiip von Bickenbach gehorsam zu sein und die Ordensregeln zu halten, den Fürsten
aber, Ben genannten Ordensmeister gegen un ehorsame Ordenspriester und -brüder mit
aller Macht zu unterstützen (vgl. Schannat, Jo%ann Friedrich, Sammlung alter historischer
Schrifften und Documenten, Teil I, Fulda (1725), S. 5 Nr. 2). 1366, September 3, wird er
in einer Urkunde erwähnt (V 1. Joannis, Georgius Christianus, Rerum Moguntiacarum I,
a.a.O., S. 6781). 1370, septemter 17, war er Beisitzer bei der Schlichtung des Streites zwischen
Erzbischof Gerlach von Mainz und Bischof Albert von Würzburg zu Heidingsfeld
(vgl. Joannis, Georgius Christianus, Rerum Moguntiacarum I, a.a.O., S. 67913; vgl. Ludewig,
Johann Peter, Hrsg., Scriptores rerum episcopatus Bambergensis, Band 2, Frankfurt
(1718), S. 207-208). 1372, März 12 und 1372, Mai 26 wird er erwähnt (MB 42, S. 551 und
MB 43, S. 28). 1373, März 12, siegelte er als Deutschmeister eine Urkunde (vgl. Aschbach,
Joseph, a.a.0. Band 2, S. 139). Nach Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 180, regierte Philipp
von Bickenbach als Deutschordensmeister bis zum Jahre 1375. Er starb in Mer entheim
und wurde dort begraben. Sein Grabdenkmal, von dem sich heute keine Spur mebr findet,
war dort lan e zu sehen. Vgl. dazu auch Berninger, Gudrun, Philipp von Bickenbach, ein
Kämpfer unf~i~lomat im Ordenskleid: Der Odenwald 48 (2001) 2, S. 43-55.
Vgl. MB 42, S. 392.
StAW, Würzburger Urkunden 8433. RB 8, S. 368.
Vgl. „Ueber das Burggrafenamt zu Würzburg und die ehedem dazu gehörigen Güter":
AU 5 (1839) Heft 2, S. 1-55, speziell S. 22.23.

1365, Mai 135 seine bisher frei eigen besessene feste Burg Hohenberg ob der Wern,
um sie seiner Familie und seinen eingesetzten Erben, den Söhnen Konrads von
Bickenbach um so sicherer zu erhalten. dem Bischof Albrecht 11. von Würzbure " und
seinem Stift als Lehen aufzugeben, welchem er sofort gelobte, sie in Zukunft als Lehen
zu empfangen, wie seine anderen vom Bischof zu Würzburg rührenden Lehen.
Aus dem Lehenbrief hierüber vom 12. Mai 1365~ ist zu ersehen, dass sämtliche darin
aufgeführten Lehensstücke Dietrichs von Hohenberg, im Falle er ohne Söhne sterben
sollte, den Söhnen seiner Tochter Christine und Konrads von Bickenbach seines
Schwiegersohns, namens Dietrich, Dietrich und Konrad, -wenn aber diese ihn auch
nicht überleben sollten, den männlichen oder eventuell weiblichen Erben des Geschlechts
deren von Hohenberg verliehen werden sollten, falls auch die drei genannten
bickenbachischen Söhne ohne Hinterlassung von Söhnen abgegangen wären. Zu
dieser Lehenmachung erklärte Dietrichs von Hohenberg zweite Gemahlin Schonette
ihre Zustimmung. Es ist daraus ferner zu ersehen, dass die Tochter Dietrichs von
Hohenberg, Gemahlin Konrads von Bickenbach, die im Testament von 1357, Februar
23, als lebend erwähnt wird, vor 1365 verstorben sein muß, da sie in der Urkunde
von 1365, Mai 13, als ,,selig" bezeichnet wird. Zwischen 1357 und 1365 war auch
Dietrichs von Hohenbere " erste Gemahlin verstorben, und er hatte in zweiter Ehe
Schonetta Raugräfin 7 geehelicht. Dietrich von Hohenberg hatte, wie aus der Urkunde
von 1357 hervorgeht, von seiner ersten Gemahlin Elisabeth 8 , außer der mit Konrad
VII. von Bickenbach verehelichten Tochter Christine noch eine mittlere Tochter
namens Margaretha 9 , welche mit einem Herrn von Stein verheiratet war. Er hatte
aber weder aus der ersten, noch aus der zweiten Ehe Söhne, so dass mit ihm, als dem
Letzten seines Mannesstammes, das Geschlecht ausstarb. Dietrich von Hohenberg
hieß in Urkunden oft „der Jüngere", um ihn - bis zu dessen Tod -von seinem Vater
gleichen Vornamens (Dietrich, gen. Buman) zu unterscheiden.1° Im 14. Jahrhundert
gab es zwei Linien des Geschlechtes ,,von Hohenberg", deren eine sich von ihrem
Stammsitz, einem Schloß bei Windsheim, ,,Tief" nannnte und deren andere auf der
Hohenburg ob der Wern saß." Zu letzterer gehörte auch Dietrich von Hohenberg.12
Vgl. MB 42, S. 392.
Vgl. Urkunde von 1346, Nov. 6, MB 45, S. 157 (Erklärung des Albrecht und Dietz von
Thüngen, deren Oheim Dietrich von Hohenberg ist, die Würzburger Lehen betreffend).
StAW, Liber diversarum formarum 16, S. 313.
Vgl. Kittel, Joseph, a.a.O., Band 2, Nummer 587. Vgl. Simon, Gustav, a.a.0.
Nach Kittel, Joseph, a.a.O., Band 2, Nummer 596, war die erste Gemahlin des Dietrich
von Hohenberg „Elisabeth von Hanau". Er vergleicht dazu das Grabmal des Mainzer
Kurfürsten Theoderich Schenk von Erbach in der Aschaffenburger Stiftskirche. Wagner,
Heinrich, Bischof Dietrich von Hohenberg (1223-25) und sein Geschlecht: WDGBl
62/63 (2001), S. 1021-1088, nennt als erste Gemahlin des Dietrich von Hohenberg Elisa-
beth von Seinsheim 11333-1357).
Vgl. Urkunde von lj46, Nov. 6: MB 45, S. 157.
'O Vgl. Schäffler, August, Brandl, J.E., Das älteste Lehenbuch des Hochstiftes Wirzburg: AU
24 (1880), S. 1-285. Vgl. Hoffmann, Hermann, Das älteste Lehenbuch des Hochstifts
Würzbure 1303-1345.2 Bände. Würzbure (1972.19731.
U \
l1 Vgl. ~nmerkun~ 10 der ~nters'uchun~.
StAW. Würzbureer Lehenbuch 2, S. 264'.340. Dieses Lehenbuch verbrannte 1945. Es wird
zitier; bei ~ittely ~ose~h, a.a.0. Band 2, Nr. 340.
Vgl. Schannat, Johann F, Fuldischer Lehn-Hof, a.a.O., S. 303-304.
l2 Die Genealogie derer von Hohenberg wurde, wenn auch sehr lückenhaft, dargestellt von
Wolf, Franz Nikolaus, Geschichtliche Beschreibung der Burg Hohenburg ob der Werrn:
AU 6/2 (1840), S. 83-114, speziell S. 85-97. Eine sehr gute Darstellung des Geschlechtes
der Hohenberger findet sich bei Wagner, Heinrich, Bischof Dietrich V. Hohenberg
(1223-25) und sein Geschlecht: WDGBl62163 (2001), S. 1021-1088.
Heinrich von Hohenberg, Abt von Fulda, nennt 1342, Sept. 17, Konrad von Bickenbach
seinen „Oheim" . Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 76-77 (Urkunden 11/29).
Der Umfang der Herrschaft Hohenberg wird beschrieben bei Kittel, Joseph, a.a.O., Band
1, S. 26-51.53-56.

Dietrich von Hohenberg und Konrad VII. von Bickenbach mit seiner Familie
scheinen seit der Verehelichung des Letzteren in häuslicher Gemeinschaft miteinan-
der auf ihren Burgen Homburg ob der Wern und Adelsberg gesessen zu haben. Im
Folgenden werden nur jene Urkunden betrachtet, die Dietrich von Hohenberg und
Konrad VII. von Bickenbach gemeinsam betreffen.
Im Jahre 1317 empfingen Theoderich von Hohenberg Senior und Junior das Mar-
schallamt des Hochstifts Würzburg nebst anderen Würzburger Lehen von Bischof
Gottfried 111. von Hohenlohe (1317[1314]-1322).13
1333, Februar 3 und 414, empfingen Theoderich von Hohenberg Senior, genannt
Bumann, Marschall der Würzburger Kirche, und seine Gemahlin Hedwig mit ihrem
Sohn Theoderich dem Jüngeren und dessen Gemahlin Elisabeth eine Rente von 6
Pfund Heller von Abt Heinrich von Hohenberg in Fulda, ihrem Verwandten, als
ausgegebenes Lehen und verkauften die dem Erstgenannten seither von Fulda als
Lehen gehörigen wüsten Güter mit Bewilligung desselben Abts an das Kloster
Ebrach, machten aber ihrem Lehensherrn dafür andere eigene Güter lehenbar, weil
sie wegen drängender Schuldenlast durch diesen Verkauf sich aus ihrer Geldnot zu
helfen gezwungen waren. 1336 bekannte Dietrich von Hohenberg Junior, den Ei-
chelberg bei Zabelstein vom Abt Heinrich von Hohenberg in Fulda vom Lehenver-
band frei geeignet erhalten zu haben, den bisher sein Vater und er als Lehen gehabt
hatten. Er gab dafür andere Besitzungen als Lehen auf, nämlich seine Korngülten im
halben Dorf Monroth und das Holz ,,der Mittelbühel" zwischen Aschfeld und
Hefllar. 1333, Juni 1815, verschrieben Dietrich Bumann von Hohenberg, Ritter, und
sein Sohn Dietrich, Knecht, sich dem Stiftspfleger Baldewin zu Mainz als Lehenträ-
ger und Burgmannen zu Orb um 150 Pfund Heller von der Steuer zu Orb, respekti-
ve 15 Pfund Heller Rente bis zur Zahlung dieses Hauptgelds. Sie verpfändeten dafür
ihr Gut, das bei der Stadt Orb gelegen ist. 1341 sollen die Hohenberg und Bicken-
bach [?I zur Errichtung der selbständigen Pfarrei Gemünden, die bisher zur Mutter-
pfarrei Wiesenfeld gehörte, 7 Morgen Wiesen beim Dorf Sachsenheim gestiftet ha-
ben.16 1340, April 1517, bekannte Walter Kuchenmeister von Nordenberg und seine
Gemahlin Christine von Hohenberg. mit ihm. dass er und seine Gemahlin an Diet-
"
rich von Hohenberg und dessen Gemahlin Hedwig, ihrem seligen Schwiegervater
und Vater, bzw. Schwiegermutter und Mutter, keinerlei Ansprüche mehr haben,
ebenso nicht an seinen Schwager bzw. ihren Bruder Dietrich von Hohenberg Junior,
dem sie wegen Heimsteuer und Erbteil seiner Schwester quittieren mit Ausnahme
von 650 Pfund Heller, die er ihnen noch schuldig ist. 1346, Nov. 618, wurden Alb-
recht und Diez von Thüngen, Ritter, auf Bitten ihres Oheims Dietrich von Hohen-
berg, vom Bischof von Würzburg belehnt mit allen dessen vom Würzburger Stift
habenden Lehen, und zwar als Lehenträger für dessen beiden Töchter oder für eine
derselben. oder für Söhne von Dietrich. wenn ihm solche noch eeboren werden soll-
"
ten, denen sie also geloben, diese Lehen zu ihren Gunsten aufzugeben oder zu tra-
Vgl. Hoffmann, Hermann, Das älteste Lehenbuch des Hochstifts Würzburg 1303-1345:
QFHW Band 25, Würzburg (1972), S. 125 Nr. 1195; S. 128 Nr. 1219. StAW, Lehenbuch
des Gottfried 111. von Hohelohe (Würzburger Lehenbuch I), S. 5' und 7. Vgl. Schäffler,
August, Brandl, J.E., Das älteste Lehenbuch des Hochstiftes Würzburg: AU 24 (1880), S.
1-285.
" Vgl. Schannat, Johann F., Fuldischer Lehn-Hof, a.a.O., S. 303-304.
Vgl. Amrhein, August, a.a.0.: AU 32 (1889), S. 162 Nr. 515.
l5 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 1, S. 196-196' (neu S. 212-213).
l6 Vgl. Höfling, Georg, Historisch-topographisch-statistische Notizen über das Städtchen
Gemünden in Unterfranken und Aschaffenburg (1838). Auf S. 41 erscheint hier der Auszu
aus einem alten Pfarrbuch von ~ emündenzt dieSem Eintrag.
l7 V$ MB 45, S 138
l8 Vgl. MB 45, S. 15;. StAW, Würzburger Urkunden 877. Dietrich von Hohenberg Senior
starb also vor 1340.

gen, sobald ihr genannter Oheim gestorben sei. Die Urkunde lässt vermuten, dass
damals die beiden Töchter von Dietrich dem Jüngeren von Hohenberg, Christine
und Margaretha, noch nicht verehelicht waren, und in Folge ihrer späteren Vereheli-
chung diese Vorsorgen durch die am 25. Februar 1357 und 13. Mai 1365 getroffenen
Bestimmungen ersetzt wurden."
1342, August 320, stifteten Dietrich von Hohenberg und seine Gemahlin Elisabeth
mit oberhirtlicher Bestätigung des Bischofs Otto 11. von Wolfskeel (1333-1345) in
Würzburg zu ihrem und ihrer Vorfahren Seelenheil durch Schenkung von gewissen
Gütern von ihnen ein Altarbenefizium zu Ehren der Jungfrau und Gottesmutter
Maria in der Kapelle ihrer Burg Hohenberg ob der Wern. 1353, März 2721, verkauf-
ten und stifteten diesselben zu Nutz und Frommen ihrer ,,Muhme" Margaretha von
Hohenberg, Nonne in Schönau bei Gemünden, an dieses Kloster 6 Pfund Heller
jährlicher Gülte von ihren 2 Huben in Obersfeld und einem Gut zu Münster um 60
Pfund Heller.22 1358, Oktober 13, verkaufte Konrad von Trimberg mit seinem Sohn
Konrad seinem Oheim Dietrich von Hohenberg die Hälfte seines Wein-, Getreide-
und Kleinzehnten zu Karsbach mit Vorbehalt des Wiederkaufs für 400 fl. 1367, Janu-
ar 5, verkaufte er die andere Hälfte des Zehnts für 400 Pfund Heller. Dieselben ge-
lobten diese von Bischof Albrecht 11. von Hohenlohe (1345r13501-1372) von Würz-
burg lehenbaren Zehnten während der Pfandschaft dem Käufer-und seinen Erben
Dietrich und Konrad von Bickenbach. Gebrüder. oder wem sonst er die Rechtsnach-
folge in seinen Besitzungen vermachen würde, zu vermannen, auch sie überhaupt
wegen dieser Verpfändung dieser von Würzburg lehenbaren Zehnten schadlos zu
halten.23 1361, Januar 2924, verkauften Otto von Heßberg, Komtur, und die Brüder
des Hauses Büchold des Johanniterordens im Auftrag ihres Hauses zu Würzburg
zum Zwecke ihrer Schuldentilgung Dietrich von Hohenberg und seine Erben für
immer ihr Gericht zu Bühler nebst den dazugehörigen Gülten, Gefallen und Ge-
rechtsamen um 193 Pfund Heller.
1365, Dezember 2225, stiftete Dietrich von Hohenberg mit seiner zweiten Gemah-
lin Schonette, geborene Raugräfin, ferner mit Beihilfe und Zustimmung seiner Burg-
männer Hermann und Heinrich von Blofelden, sowie der Gattin Katharina dieses
Letzteren, durch Überweisung von Gütern und Renten ein Incurat-Meßbenefizium
am Dreikönigs-Altar der Kapelle auf der Burg Hohenberg unter Zustimmung des
Kaplans Johann Zofincg dieser Kapelle und Bestätigung des Bischofs Albrecht 11.
von Hohenlohe (1345[1350]-1372) von Würzburg, wobei sich der Erstgenannte als
l9 Vgl. Anmerkungen 3 und 5 der Untersuchung.
20 Vel. Kittel. .- Tose~h, . a.a.0. Band 1. S. 243-244 und Band 2. S. 392-393 Nr. 545a. Die Ur-
1rGnde ist von Joseph Kittel dem 1945 im Würzburger ~iözesanarchiv verbrannten Lib.
Incorp. e isc. Julii von 1589 entnommen.
21 Vgl. wiefand, Michael, Das Cistercienserinnenkloster Schönau, Würzburger Bisthums,
BFegenz (1897), S. 7.
22 1221, Juni 3, hatte schon Jobst von Hohenberg auf Adelsberg dem selben Kloster letztwillig
sein Grundvermögen Seyfriedsburg und Gemünden nebst Zinsen, Gülten und Dienstleuten
zu Rieneck vermacht und zu seinem Begräbnis in der dortigen Klosterkirche 60
Pfund Heller gestiftet. Ebenso hatte Theoderichs Vater, der vor 1340 gestorbene Dietrich
von Hohenberg, mit Zustimmung seines Bruders, des Ritters Theoderichs des Jüngeren
am 7. Juli 1319 dem Kloster Schönau 7 Malter Weizen- und 4 Malter Hafergülte von einer
Hube zu Karsbach für 37 1/2 Pfund Heller verkauft. Vgl. Wieland, Michael, Das Cisterzienserinnenkloster
Schönau, Würzburger Bisthums, Bregenz (1897), S. 3 und 6.
Vgl. Amrhein, August, a.a.0.: AU 32 (1889), S. 162 und 515.
23 StAW, Liber omissorum I11 (= Liber diversarum formarum 79), S. 187- 190. 198'.
24 StAW, Liber omissorum I11 (= Liber diversarum formarum 79), S. 198'-200.
25 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 245 und Band 2, S. 393-394 Nr. 54513. Die Urkunde
ist von Joseph Kittel dem 1945 im Würzburger Diözesanarchiv verbrannten Lib. Incorp.
episc. Julii von 1589 entnommen.

Burgherr und Hauptstifter das Patronatsrecht über dieses Benefizium für sich und
seine Erben vorbehalten hatte. Es scheint, dass diese Stiftung zum Gedächtnis der
vor 1365 gestorbenen ersten Ehegattin Elisabeth und der Tochter Christine, die mit
Konrad von Bickenbach verehelicht gewesen war, stattgefunden hat.
1367, Juli 2026, verkauften Heinz Grozze und seine Gattin Anna und Gotze von
Gemünden und seine Gattin Else mit gesamter Hand an Dietrich von Hohenberg
und Dietrich von Bickenbach und dessen Brüder sowie deren Erben ihr Dorf Fuchsstadt
bei Hammelburg mit dazugehörigem Kirchhof, sonstigen Liegenschaften, Gefällen
und Rechten, sodann auch ihre Leute, Güter und Rechte im Dorf Westheim,
wie sie alles von den Grafen Hermann und Berthold von Henneberg gekauft hatten,
für 3000 Pfund Heller. Ausgenommen war der Zehnt daselbst, den sie nicht frei eigen,
wie die anderen Kaufstücke, sondern von den Grafen von Henneberg als Lehen
hatten. Diesen verpflichteten sie sich aber nur im Notfall an jemanden für 1500
Pfund Heller zu versetzen, falls die genannten Käufer ihn dann nicht kaufen oder
einlösen wollten; doch sollten die Letzteren um die 1500 Pfund Heller diesen Zehnt
nach ihrem Ermessen dann von der Pfandschaft lösen oder kaufen können. Die Verkäufer
wollten ihnen die Lehenschaft davon tragen, bis die Käufer sie solche aufzugeben
heißen an sie, oder wen sie hierzu beantragen. 1377, November Q2', verkauften
Graf Hermann und dessen Bruder Berthold mit des Ersteren Gemahlin Agnes
vom Lehenverband frei ihren Zehnt zu Fuchsstadt für 600 fl an Dietrich von HOhenberg
und Dietrich und Konrad von Bickenbach, Brüder, gaben den Heinz Grozze
frei von seiner Lehenpflicht und hießen ihn den Käufern zu huldigen.
Am 27. September des Jahres 1370~~ kauften Diez von Thüngen und dessen Gemahlin
Gerhaus von ihrem Oheim Dietrich von Hohenberg das Dorf Fuchsstadt mit
allen Rechten, dem Kirchhof daselbst und dem Gericht für 1200 Pfund Heller mit
dem Vorbehalt des Wiederkaufrechtes für den Verkäufer, und im Falle dessen Ablebens
für dessen Enkel, den Söhnen des Konrad von Bickenbach und deren Erben.
Durch diese Pfandschaft scheint sich Dietrich von Hohenberg die Mittel zur Bezahlung
des KaufSchillings für Fuchsstadt und für die Leheneignung am Zehnten daselbst
beschafft zu haben.
1372, April 2529, wurden Dietrich von Hohenberg und Konrad von Bickenbach
vom Stift Würzburg mit dem Weinzehnt am Rotenberg bei Geinfurt (=Gennfurt, ein
ausgegangener Ort am rechten Mainufer unterhalb von Karlstadt) belehnt, den sie
durch Kauf von Johann Flach und Aufgeben durch Johann Onoltzbach erworben
hatten.
Dies ist die letzte Urkunde, in der Konrad VII. von Bickenbach als lebend erwähnt
wird. Er muß dann in der Zeit zwischen dem 25. April 1372 und dem 11. Dezember
1374 verstorben sein. Am 11. Dezember 137430 stifteten nämlich seine Söhne
Dietrich und Konrad dem Kloster Himmelthal 40 Pfund Heller, von denen sie bis
zur Barzahlung vier Pfund jährlich in vier Zielen 2 1 Pfund Heller als Zins geben
wollten, zum Gedächtnis ihres seligen Vaters, das an den vier „Goldfasten" und zu
dessen Jahrestag am Gallus-Tag (Oktober 16) begangen werden sollte, und verordneten,
dass dieses Stiftungsgeld und der Erlös aus dem Harnisch ihres seligen Vaters,
" StAW, Liber diversarum formarum 1 (=Liber diversarum formarum Gerhards von
Schwarzburg), S. 117-119' (neu S. 279-284).
StAW, Würzburger Urkunden 8446.
'' StAW, Würzburger Urkunden 8404a / 840413. RB 9,385.
StAW, Liber diversarum formarum 1, S. 121-122' (neu 287-290).
28 StAW, Liber diversarum formarum 1, S. 119'-121 (neu S. 284-287).
29 StAW, Würzburger Lehenbuch 5, S. 340.
'O StAW, Urkunden des Klosters Himmelthal Nr. 74.

der dem Kloster geschenkt worden war, mit ihrem Vorwissen und nach ihrem Rat
fruchtbringend auf Rente angelegt werden sollte."
Dietrich von Hohenberg überlebte seine erste Gemahlin Elisabeth, seine Tochter
Christine und deren Gemahl Konrad von Bickenbach. Nachdem er für die Rechtsnachfolge
in seinen Besitzungen zu Gunsten seiner doppeltverwaisten Enkel Dietrich
und Konrad durch deren Einsetzung " zu seinen Erben und durch Lehenmachunz "
seiner noch frei eigen gewesenen liegenden Güter, ferner für die Sicherung des standesgemäfien
Wohlstandes seiner Enkel durch Mehrung seiner Herrschaft gesorgt
hatte, war er darauf bedacht eine Begräbnisstätte in seiner Burg Hohenberg für sich
und alle gegenwärtigen und nachfolgenden Inhaber dieser Burg von seinem Lehensherrn
Bischof Gerhard von Schwarzburg (1372-1400) zu Würzburg zu erlangen, indem
er dort, wo er eine Kapelle gebaut und durch besondere Stiftungen eine eigene
Seelsorge mit beständigem Gottesdienst gegründet hatte, auch seine letzte Ruhestätte
haben wollte. 1378, August 31, genehmigte Bischof Gerhard ihm auf sein Bittgesuch
hin mit Zustimmung des zuständigen Pfarrers von Gössenheim in und um und
bei der Kapelle dieser Burg ein geeignetes Terrain als Sepulturstätte für die Bewohner
der Burg, die dort sterben, vorbehaltlich der pfarrlichen Gerechtsamen, konsekrieren
zu lassen. 1380, Februar 15, kam zwischen Dietrich von Hohenberg und dem
Pfarrer Heinrich Haase in Gössenheim eine Übereinkunft wegen - der diesem von Begräbnissen
in der Burg Hohenberg zustehenden Stolgebühren zustande, in der Dietrich
von Hohenberg dem Pfarrer auf bestimmten Grundgefällen 30 Pfund Heller als
V "
Abfindungssumme zusprach und versicherte, von welchen jedem zeitlichen Pfarrer
daselbst jährlich 3 Pfund Heller gereicht werden sollten.32 Am 15. Mai 1381 starb
Dietrich von Hohenberg und wurde in der Kapelle seiner Stammburg an der Wern
als letzter Mann seines Stammes beerdigt. 1859 wurde sein Grabstein in das Bayerische
Nationalmuseum in München überführt.
'' 1375 gelobten Dietrich und Konrad von Bickenbach (Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S.
247. Der Hinweis auf „ StAW, Re ister der Mainzer Urkunden" konnte nicht verifiziert
werden) den 1357 unter ~rzbischof~erlach von Mainz errichteten Burefrieden " im Schloß
zu ~ickenbach zu halten.
Diese Notiz bestätiet. dass kurz vorher ihr Vater aus der Ganerbenschaft des Schlosses
Bickenbach durch Äbieben ausgeschieden war, denn sonst wären dessen Söhne nicht neu
in dieselbe aufgenommen worden.
Joseph Kittel nimmt an, dass wenn Konrad VII. in der Kapelle der Burg Hohenberg beigesetzt
worden wäre, sein Grabmal dort bei dem seines Schwiegervaters und denen seiner
beiden Söhne - die Grabmäler befinden sich heute im Bayerischen Nationalmuseum in
München - im Jahr 1859 zu Gössenheim gefunden worden wäre. Die Schenkung seines
Harnisches an das Kloster Himmelthal lässt darauf schließen, dass sein Leichnam in der
Bickenbachischen Se ultur des Klosters beerdigt worden ist, wo auch Konrad III., sein
Großvater und wohfauch noch andere Angehörige seines Geschlechtes ruhten. Joseph
Kittel hält ein in dem Kloster erhaltenes Grabdenkmal für das von Konrad VII. Es fehlen
jedoch wichtige Beweise für seine Vermutung, da auf dem Grabmal nur das Stammwappen
ohne die Ahnenwappen vorhanden ist und die Inschrift offenbar von einem Unkundigen
gänzlich entstellt wurde. Das Todesjahr [I3531 stimmt nicht und die darauf folgenden
Worte [Decembris ?] passen nicht zum gestifteten Jahrtag [Oktober 161. Nach seinem
Tod wird über Konrad VII. noch berichtet, dass er, und schon sein Vater, einen Hof zu
Külsheim (Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, Urkunde 1764) hatten und dass er ferner
Heinrich von Weiler, Stadtschultheiß in Aschaffenburg, mit dem Wein- und Fruchtzehnt
zu Radheim belehnt hatte. Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 247-248, Band 2,
Nr. 448a. Joseph Kittel nimmt hier Bezug auf das Gräfliche Gesamthaus-Archiv zu Erbach
31,4 - 223.371. Hier wird in diesem Zusammenhang auch 1414, Februar 11, ein Henne
Stange, genannt Kodebusz, als Lehensmann des Konrad von Bickenbach erwähnt. Vgl.
dazu auch die handschriftliche Untersuchung von Joseph Kittel über die Herren von Weiler,
S. 140-141, im Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg.
32 Würzburger Diözesanarchiv, Liber incor e isc. Julii von 1589, S. 89-89'. Das Archivale
ist 1945 in Würzburg verbrannt. Eine ~LcRrift befindet sich bei Kittel, Joseph. a.a.O.,
Band 2, Nr. 545c und 545d.

Als Kinder seines Schwiegersohns Konrad von Bickenbach und seiner Tochter
Christine werden im Lehenbrief von 1365, Mai 1233, ausdrücklich drei, namens Dietrich,
Dietrich und Cunz, genannt, während im Testament von 1357, Februar 23, nur
deren zwei, Dietrich und Konrad, genannt sind. Es darf angenommen werden, dass
in der Zeit von 1357-1365 noch ein dritter Sohn Konrads von Bickenbach - er dürfte
jung gestorben sein - namens Dietrich geboren wurde. Der älteste Sohn Dietrich
und sein jüngerer Bruder Konrad wurden Erben und Rechtsnachfolger ihres Vaters
und Großvaters. Beide Brüder waren 1365, Februar 23, noch minderjährig und ihre
beiden Eltern lebten. 1358, Oktober 13, und 1367, Januar 5, waren sie vermutlich
noch nicht ~olljährig.~~ 1367, Juli 20, scheint Dietrich I. in das Alter der Großjährigkeit
getreten gewesen zu sein, da er neben seinem Großvater Dietrich von Hohenberg
als Käufer des Dorfes Fuchsstadt und der Güter und Leute zu Westheim erscheint
und als Vertreter seiner Brüder genannt wird. 1374, Dezember 11, nach Ableben
ihres Vaters siegelten beide Brüder selbständig eine Stiftung. Sie müssen also
als Siegelfähige und Volljährige gegenüber dem Kloster Himmelthal legitimiert gewesen
sein.35
2. Dietrich I. (1357-1403) und Konrad IX.36 (1357-1429) von Bickenbach
2.1. Dietrich I. (1357-1403) von Bickenbach
1383, Juli 8)', verkauften Dietrich I. von Bickenbach und sein Bruder Konrad mit
ihren beiden Gemahlinnen Agnes und Margarethe an den Bischof Gerhard von
Schwarzburg (1372-1400) zu Würzburg alle ihre Eigenleute die ihnen mit der Erbschaft
von ihrem Ahnherrn Dietrich von Hohenberg durch dessen Tod im Jahre
1381 zugefallen waren in dessen Ämtern und Gerichten zu Karlstadt, Arnstein, Rothenfels,
Gemünden, Werneck, Klingenberg, Ebenhausen, auf Hohenburg, Estenfeld
(„Espenfeld"), Höchberg (,,Huchbura) und Hettstadt („HettenstadtM) und in den
anderen ihnen bedepflichtigen Dörfern für 4500 Pfund Heller. Ausgenommen waren
nur diejenigen auf ihren Eigengütern in diesen Orten, die sie geerbt hatten und ausgenommen
waren ferner ihre Dörfer Bühler, Münster, Karsbach, Gössenheim, Sachsenheim,
Adelsberg, Groß- und Klein-Wernfeld und Hartbach, wo der Bischof nur
von seinen Eigenleuten und Gütern Bede und Steuern heben konnte. Ausgenommen
von diesem Verkauf waren auch ihre ,,armen Leute" in den Dörfern ,,Meteldorf",
Heßdorf und „Holdrich". Die beiden Gemahlinnen der Verkäufer siegelten diesen
Kaufbrief mit. In diesem Brief werden die beiden Brüder Dietrich I. und Konrad IX.
erstmals als verehelicht eingeführt. Der Amtskeller J. Schrautenbach bestätigte in
seiner „alt Regel" über Karlstadt 1453, in der er auch den Text dieses Vertrages aus
der ihm vorgelegten Originalurkunde kopiert hat38, dass die Gemahlinnen der Ver-
" Vgl. MB Band 42, S. 392.
34 StAW, Liber omissorum I11 (= Liber diversarum formarum 79), S. 193'-198'. Vgl. Kittel,
Joseph, a.a.0. Band 2, S. 322-323 Nr. 446a-d.
35 Vgl. Anmerkung 31 der Untersuchung.
36 Bei Möller. Walther. a.a.0.. wird er als Konrad VI. ~ezählt.
37 StAW, standbuch 67, S. 378-380.
38 StAW, Standbuch 67, S. 378-380. Vgl. MB, S. 417. Vgl. Hoernes, Joseph, Hrsg., (Schrauten-
bach, Johann): Das Karlstadter Regelbuch, Karlstadt a.M. (1895). StAW, Standbuch 85.
Vgl. Anmerkungen 187,323 und 494 der Untersuchung.

käufer nach deren beigehängten Siegeln Agnes von Eyssenburgh (= Isenburg) und
Margarethe von Erbach waren.39
1384, Nov. 2440, bewidmete Dietrich I. seine Gemahlin Agnes von Isenburg, die
hier als Tochter Heinrichs von Isenburg bezeichnet ist, mit Zustimmung seines Bru-
ders Konrad IX. und seines Vetters Konrad des Älteren. Diese Bewidmung ist im
Mainzer Kopialbuch 4 ' mit dem Datum 1386 im Register vorgetragen, und diejenige
seines Bruders Konrad IX. für dessen Gemahlin Margeratha von Erbach mit,ciem
Jahr 138842. Als auffallend erscheint es, dass gerade die einschlägigen Folien über
diese beiden Einträge aus den Bänden 10 und 11 der Kopialbücher [Ingrossatur-
bücher] herausgerissen, also nur stückweise noch vorhanden sind. Die Ahnentafel
derer von Isenburg bei Joannis4' scheint lückenhaft und nicht zuverlässig zu sein.
Zwischen 1384 und 1388 verfasste Dietrich I. von Bickenbach ein umfangreiches
Verzeichnis der von ihm als dem ältesten seines Geschlechtes zu verleihenden
bickenbachischen Mannlehen.44
1384, Juni 2945, zahlten die Brüder Dietrich I. und Konrad IX. von Bickenbach
der zweiten Gemahlin ihres Groflvaters Dietrich von Hohenberg, der Raugräfin
Schonette von Altenbeymburg, die mit Hans 111. Schenk von Erbach, dem Sohne
Konrads V. genannt Rauch, in ihre zweiten Ehe trat, als Abfindungssumme für ihre
auf einem Drittel von Adelsberg versichert gewesene Morgengabe die Summe von
1000 Pfund Heller.
1386, Februar 2446, bekannten die Brüder Dietrich I. und Konrad IX. von Bicken-
bach 450 Pfund Heller, welche ihnen der Bischof von Würzburg jährlich an Martini
schuldete, für das letzte Jahr durch den Amtskeller Konrad Karlstadt ausbezahlt er-
halten zu haben. Der Rechtsgrund dieses Guthabens ist nicht angegeben; es dürften
aber diese 450 Pfund Heller die Jahreszinsen von den 4500 Pfund Heller für die im
Jahre 1383 verkauften Eigenleute sein.
1386, Juni 1847, waren Dietrich I. und Konrad IX. von Bickenbach Währschafts-
bürgen ihres Vetters Konrad des Älteren und seiner Gemahlin Margaretha von Weil-
nau beim Verkauf deren Viertels des Zehnten zu Röllfeld an das Deutschordenshaus
zu Prozelten.
1388, Dezember 1348, verkauften Dietrich I. mit seiner Gemahlin Agnes und
ihrem Sohn Dietrich 11. dem Burgmann Heinrich Gonsrod in Miltenberg ihren vier-
ten Teil von Burg und Stadt Klingenberg, welcher Mainzer Lehen war, mit Geneh-
migung des Bischofs Adolf I. von Mainz um 1000 Gulden, als Unterpfand vorbe-
" Vgl. Fabricius, Johannes Wolfgangus, Familiarum nobilium secundum ordinem alphabeti
pars 1.111. (Teil 1: 270 Blätter; Quelle: Würzburger Lehnhof Protokolle; Teil 2: 160 Blätter,
Universitätsbibliothek Würzburg, M.ch. f.57.1/2), Band 2, S. 18-20. Zu Margaretha von
Erbach vgl. Anmerkung 85 der vorliegenden Untersuchung.
40 Die Urkunde von 1384, Nov. 24 wird zitiert bei Joannis, Georgius Christianus, Rerum
Moguntiacarum descriptio I, a.a.0, S. 771. Die Urkunde von 1386 ist im StAW, Mainzer
Ingrossaturbuch 10, S. 419 nicht vorhanden, da die Seiten 419-421 fehlen. Nach Kittel, Jo-
seph, a.a.0. Band 2, Urkunden 220, ist die Aufschrift der Urkunde im Register mitgeteilt.
41 Vgl. Anmerkung 40 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 10, S. 419).
42 Die Urkunde ist im StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 11, S. 247 nicht vorhanden, da die
Seiten 247-248 fehlen. Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 225. Vgl. Anmerkung
40 der Untersuchung.
43 Vgl. Joannis, Georgius Christianus, Rerum Moguntiacarum descriptio I, a.a.0, S. 771.
44 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 35-38 (Urkunden II/6. C.i.). Hier werden 60 Lehen auf-
geführt.
45 StAW, Würzburger Urkunden 8287.
Vgl. Simon, Gustav, a.a.O., Urkunde 108.
46 Vgl. MB 44, S.9.
47 StAW, MzU WS 28/81.
48 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 11, S:232-234 (neu S. 196-198).

haltlich des Wiederkaufs binnen 4 Jahre. Unter den Bürgen dieses Vertrages erschei-
nen Konrad der Ältere, Vetter, und Konrad der Junge, Bruders des Verkäufers.
1389, Oktober 149, war Dietrich von Bickenbach mit Burkard von Hohenberg
und Konrad Fuchs unter den von Bischof Gerhard zu Würzburg ernannten Schieds-
richtern, die mit den vom Bischof Lamprecht zu Bamberg andererseits gesetzten 3
Schiedsrichtern unter Vorsitz des Ritters Dietrich von Bibra zu Augsfeld auf einem
Gerichtstag den Streit der beiden genannten Bischöfe über die Gerichte und Dörfer
Knetzgau und Sand entschieden.
1390, Dezember 1650, verliehen der Dechant Burkard von Hohenberg und das
Domkapitel zu Würzburg den Brüdern Dietrich I. und Konrad von Bickenbach ein
Kirchlehen für die von ihnen dotierte Kirche zu Adelsberg und für die von ihnen
noch zu stiftende Kirche zu Fuchsstadt. Dietrich und Konrad gelobten darum des
Dechanten und des Kapitels Mannen zu sein, wie es Mannlehensrecht ist.
1390, Januar 1651, bekannten Johann der Ältere, Graf von Wertheim und sein
Sohn Graf Johann der Jüngere, dass sie auf alle Erbansprüche ihrer des Ersteren Ge-
mahlin und des Letzteren Mutter, der verstorbenen Margarethe von Rieneck, ver-
zichten, da sie deswegen von Graf Günter von Schwarzenburg, ihrem Oheim, und
Dietrich, Herrn von Bickenbach, gütlich verbeschieden waren.
1391, Juni 25 und 2652, verpfändeten Dietrich I. und sein Sohn Dietrich 11. mit
Zustimmung Konrads VI. und Konrads IX. von Bickenbach ihren vierten Teil an
Burg und Stadt Klingenberg, vorbehaltlich der Wiedereinlösung binnen 10 Jahren,
an den Grafen Johann den Älteren von Wertheim.
1394, Februar 2053, verkauften Dietrich I. von Bickenbach und seine Gemahlin
Agnes von Isenburg in Geldverlegenheit mit Zustimmung ihres Bruders und
Schwagers Konrad IX. von Bickenbach und dessen Gemahlin Margareta Schenkin
von Erbach ihren frei eigenen halben Teil des Zweiteils am großen und kleinen Zehnt
zu Fuchsstadt um 1000 Gulden an Dechant Malcoz, Kapitel und Vikarien des Dom-
stifts zu Würzburg.
1394, Mai 2054, bestätigte Bischof Gerhard zu Würzburg mit Genehmigung des
Dechanten Burkard von Hohenberg und des Domkapitels als Patron und des Inha-
bers Johannes Rauh der Pfarrei Karsbach, die von den Brüdern Dietrich I. und Kon-
rad IX. zu Bickenbach zu ihrem, ihrer Ahnen, Vorfahren und Nachkommen Seelen-
heil gestifteten Kaplanei Adelsberg im Pfarrsprengel Karsbach und verlieh den bei-
den genannten Stiftern und deren Erben das Patronatsrecht dieses Incuratbenefici-
ums für alle Zeiten. Die Stiftung sollte den von Dietrich von Hohenberg in seinem
Testament von 1357 erklärten Vorbehalt erfüllen.
1394, Oktober 1555, siegelte Dietrich I. von Bickenbach eine Empfangsbescheini-
gung des Schenken Konrad VI. von Erbach über 2 Fuder Weingült von seinem Burg-
49 Vgl. MB 44, S. 127.
Vgl. MB 44, S. 200.
StAW, Mainzer Bücher verschiedenen Inhalts 116b („Rienecker Salbuch 2"), S. 147'-148'.
Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 627. Vgl. Wieland, Michael, a.a.O., S. 259.
s2 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 12, S. 63-63' (neu S. 88-88').
StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 1 (,,Spangenbuch"), S. 5-5' (neu S. 30-30') (= Urkunde
von 1391, Juni 26 im StAW, MzU WS 65/54).
53 Vgl. MB 44, S. 309.
54 DAW, Lib. Incorp. episc. Julii von 1589, S. 89'.
Das Archivale verbrannte 1945. Auszüge finden sich bei Kittel, Joseph, a.a.O., Band 2,
Urkunden 545a-545f.
55 Vgl. Simon, Gustav, a.a.O., S. 133 Urkunde 133.

lehen zu H0mbu1-g~~. In dieser Urkunde nennt der Aussteller Schenk Konrad VI.
von Erbach den Dietrich von Bickenbach seinen ,,Oheim"57.
Nachdem der Abt von Fulda 1390, August 24, Otzberg und damit auch Habitzheim
an die Pfalz veräußert hatte, belehnte 1395, August Pfalzgraf Ruprecht
der Ältere mit der Hälfte des Drittels am Schloß Habitzheim, das bis 1390 Dietrich
I. von Bickenbach von Fulda als Lehen trug, den Sohn des Letzteren, Dietrich II.,
wozu dessen Vater seine Zustimmung erklärte. Die andere Hälfte desselben Drittels
verkaufte 1398, Februar 959, Konrad IX. von Bickenbach als Kurator seiner Vettern
Ulrich 111. und Konrad X. von Bickenbach an denselben Pfalzgrafen Ruprecht, der
nun die Hälfte des Amtes Habitzheim besaß. Dietrich I. und Dietrich 11. von
Bickenbach verzichteten bei der Belehnung des Letzteren auf die ihnen in der Zwischenzeit
von 1390-1395 vorenthalten gewesenen Lehensnutzungen, und der Letztere
gelobte zugleich den Burgfrieden des Schlosses Habitzheim zu halten.
1397, Mai 1660, genehmigten Dietrich I. und sein Sohn Dietrich 11. für ihre Vettern
Ulrich 111. und Konrad X. von Bickenbach den Verkauf der von der Herrschaft
56 Simon, Gustav, a.a.O., S. 246 und Urkunden 109.226.309 und Amrhein, August, Beitrag
zur Geschichte des Schlosses Homburg (Hohenburg) a.M.: AU 38 (1896), S. 133-199, hal-
ten diese Weingült für ein Burglehen der Schenken von Erbach in Homburg am Main.
Dies scheint richtig, weil nicht die Bickenbacher, sondern die Bischöfe von Würzburg als
nächste obere Lehensherrschaft dabei genannt werden, währen doch durch die Lehenma-
chung von Homburg an der Wern im Jahre 1365 in dem Verhältnis der dortigen Burg-
mannslehenträger zu den von Hohenberg und von Bickenbach nichts geändert worden
sein dürfte. Dennoch wurden nach Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 255, in dem 1945 im
StAW verbrannten Standbuch 590, unter der Uberschrift „Hoenbergm bei den Burggütern
zu Hoenberg an der Wern verschiedene Weingülten zu Leinach und Thüngersheim
nannt, die die Schenken von Erbach dort hatten (Die von Kittel, Joseph, a.a.0 ~ancf;
Urkunden 462a, aufgeführte Urkunde von 1382, Okt. 10, im StAW, Liber emptionum =
Liber diversarum formarum 74, S. 151 konnte nicht gefunden werden. Vgl. dazu auch Ur-
kunde von 1384, Okt. 26, in Simon, Gustav, a.a.O., S. 109).
Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 462a-462g.
57 Nach Joseph Kittel, a.a. 0. Band 1, S. 255-256, war Konrad VI. von Erbach-Erbach der
Sohn der zweiten Gemahlin des Schenk Konrad IV. zu Erbach, der Margarete von Erbach,
einer Tochter des Konrad V. von Erbach genannt Rauch, welche nach Ableben ihres ge-
nannten ersten Gemahls vor 1383, Juli 8 (vgl. Anmerkung 37 der Untersuchung) mit Kon-
rad IX., dem Bruder Dietrichs I. von Bickenbach, zur zweiten Ehe geschritten und 1396
gestorben war. Konrad IX. war also der Stifvater von Schenk Konrad VI. von Erbach, des-
sen Bruder Dietrich von Bickenbach wäre also ein Stiefonkel des Letzteren. Aus der Ehe
Konrads V. von Bickenbach mit Agnes von Erbach, die eine Stiefschwester Konrads VI.
von Erbach war, lässt sich kaum konstruieren, dass Dietrich von Bickenbach „Oheim"
des Schenken Konrad VI. von Erbach genannt wird.
58 Vgl. Simon, Gustav, a.a.O., Urkunde 137.
1407 verpfändete Kurpfalz die Hälfte des Amtes Habitzheim an Schenk Eberhard von Er-
bach. -
1419, Juni 30, verkauften Dietrich 11. und Dietrich 111. von Biclrenbach ihren Anteil an
Habitzheim an Konrad IX. von Bickenbach, von dem es 1429 durch Erbfolge auf Konrad
XI. kam.
1459 verkaufte Konrad XI. von Bickenbach sein Achtel an Habitzheim an die Michelstäd-
ter Linie der Grafen von Erbach. Vg.1. Möller. Walther. Urkundliche Geschichte der Edelherren
von Bickenbach: Archiv für hessische ~eschichte und Altertumskunde: NF, 16
(19301, S. 87-130 und S. 337-410.
59 vgl. ~imon,
Gustav, a.a.O., Urkunde 143.
Vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band 1, Nummer 733.
60 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 35 (Urkunden II/6.C.h.).
1307, Juli 12 (vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band 2, S. 804 Nr. 805) hatte Ulrich 11. von
Bickenbach dieses Rheinfahr verliehen und 1383, Nov. 25 (vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band
1, S. 480 Nr. 699), also bald nach dem Verkauf der Eigenleute von der im Jahre 1381 er-
worbenen Herrschaft Hohenberg, liegen Konrad IX. und sein Bruder Dietrich I. sich ihr
Recht auf kostenfreie Uberfahrt zu Gernsheim für sich und ihre Mannschaften durch ein
Weistum zeugschaftlich bescheinigen.

Bickenbach lehenbaren Rheinüberfahrt bei Gernsheim seitens des Herscbin von der
Auw an Konrad IX. von Bickenbach.
1398, Mai 9"' bekannte Bischof Gerhard von Würzburg dem Hans von Bibra
dem Jüngeren, Dietrichs von Bibra seligen Sohn, unter anderem einen Teilbetrag von
1000 Gulden wegen Tilgung einer Forderung des Dietrich I. von Bickenbach, zu
schulden. Hans von Bibra scheint für den Bischof an Dietrich I. von Bickenbach damit
einen Teil der diesem aus dem Kaufvertrag von 138362 schuldenden Summe bezahlt
zu haben.
1398, Juli ll", belehnte König Wenzel den Dietrich I. von Bickenbach für gute
Dienste, die er ihm geleistet hat, und die er und die seinen auch ferner leisten sollen,
mit einem Zoll zu Wasser und zu Land bei Wernfeld.
1398, August 1164, erklärte auch Bischof Gerhard von Würzburg, in dessen Bistum
Wernfeld liegt, dass der dem Dietrich von Bickenbach dort von Reichs wegen
bewilligte Zoll zu Wasser und auf der StraBe mit seinem Wissen und Willen verliehen
worden sei, doch dürfe er den von ihm vorher im Frankenland aufgerichteten Zöllen
nicht nachteilig sein.
1400, März 1765, sühnte Diez von Thüngen der Ältere zwischen Reinhard und Johann,
Herren von Hanau, einigen von Hutten, Hoelin von Slüchter einerseits, und
Dietrich dem Älteren und Dietrich dem Jüngeren von Bickenbach, Wilhelm und
Hildebrand von Thuengen, Cuntz von Steynau und Berthold und Hans von Bibra
andererseits.
1400, März 29", kauften die beiden Vormünder Konrad von Steinau und Berthold
von Bibra des Hans von Bibra, des Sohnes des kurz nach 1395 verstorbenen Dietrich
von Bibra, für diesen ihren Mündel vom Abt Johann von Moerlau zu Fulda dessen
Teil, nämlich die Hälfte des Hauses Schildeck, ferner Stadt, Amt und Gericht zu
Brückenau mit der Kellerei daselbst, für 7000 Gulden, wovon der Betrag von 6700
Gulden zur Ledigung dieses Pfandstückes von einer Forderung des Kaspar von Bibra,
die übrigen 300 Gulden zum Bau von Schildeck verwendet werden sollten.
1391, Februar 2", verkaufte Herzog Swantibor von Pommern, Gemahl der Anna,
Gräfin von Henneberg, den ihm in der Teilung mit seiner Schwägerin, der Landgräfin
Margarethe von Thüringen zugefallenen Teil am Schloß Schildeck, d.h. die Hälfte
desselben, für 3500 Gulden an Dietrich von Bibra.
1400, April 2568, war Dietrich I. von Bickenbach unter den Adeligen des Hochstifts
Würzburg, die dem Bischof Gerhard von Schwarzburg zur finanziellen Sanierung
des Hochstifts eine besondere Steuer, „Taz" oder „Daz" genannt, bewilligten.
Zur Erhebung, Verwendung und Verrechnung der Steuer wurden seitens des Bischofs
dessen Vetter Günter von Schwarzburg, Herr zu Ranis, seitens des Domkapitels
dessen Propst Johann von Egloffstein und von diesen beiden Seiten gemeinsam
Dietrich der Ältere, Herr zu Bickenbach bestimmt.
61 Vgl. Bibra, Wilhelm Freiherr von, Beiträge zur Familien-Geschichte der Feichsfreiherrn
von Bibra. 3 Bände. München (1880.1882.1888). soeziell Band 1. S. 203.
A
" Vgl. ~nmerkung 37 der ~ntersuchung.
" Vd. MB 44, S. 505.
64 v~I. MB 44; S. 507.
65 Vgl. Bibra, Wilhelm Freiherr von, a.a.0. Anmerkung 61, Band 1, S. 204.205.
Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2 Urkunden 35213. Die Quelle „Fuldaer Kopialbuch 10, S.
32" konnte nicht verifiziert werden.
67 StAW, Würzburger Urkunden 8253.
StAW, Liber diversarum formarum 1, S. 287-290 (neu S. 581-587). Vgl. dazu auch Urkunde
von 1400. Mai 5. StAW. Liber diversarum formarum 1. S. 290 (neu S. 587).
Vgl. MB 44, S. 602. vgl: dazu auch Urkunde von 1400, April 26 und Urkunde 1400, Mai 5,
MB 44, S. 606-607).

1400, Mai 2469, Mai 2570 und Juni 571 wirkte Dietrich I. von Bickenbach namentlich
mit bei Feststellung und Tilgung der Forderungen des Herbrecht Truchsess von
Baldersheim, Paul Brewnlein und Andreas Zolner von Rimbach.
1400, August 1572, war derselbe unter den Bürgen bei dem Vertrag, in dem Bischof
Gerhard von Würzburg, Statthalter Graf Rudolf von Wertheim und das Domkapitel
des Stiftes Würzburg die Hälfte des Schlosses und der Stadt Widern an Hans
Hofwart, Eberhards seligen Sohn, verkauften.
1400, August 2873, verliehen die Brüder Dietrich I. und Konrad IX. von Bickenbach
ihren Hof zu Külsheim, den sie von ihrem Ahnherrn ererbt hatten, und den
bisher Gernant Yrmut von ihnen als Lehen innehatte, forthin als ein Zinslehen an
Peter Fischer zu Bischofsheim und Ulrich Gerhard zu Külsheim, welche ebenso wie
ihre Erben davon jährlich 5 Malter Korn Erbzins nach Klingenberg zu liefern hatten,
den Hof nur mit Wissen und Genehmigung der Verleiher veräußern durften und
zwar nur an Käufer, die denselben Jahreszins und 10 Prozent Handlohn für jeden
Besitzwechsel zu zahlen bereit waren. Die genannten Pächter stellten ihren Reversbrief
über die Erfüllung des Vertrages aus.74
1401, Juli 1875, verlieh König Ruprecht den Rittern Dietrich I. und Konrad IX.
von Bickenbach den Zoll zu Klingenberg auf dem Main, auf beiden Ufern zu Klingenberg
und Trennfurt („Drybenfurtl'), und den zu Wernfeld zu Wasser und zu
Land, dann zu Theres auf dem Wasser und schliefllich auch was die Mannen in der
Wetterau hatten, die von ihnen Lehen besaßen und weitere Mann~chaft~~. König
Wenzel war von den Kurfürsten von Mainz, Trier, Köln und der Pfalz am 20. August
1400 abgesetzt und am nächsten Tag Kurfürst Ruprecht von der Pfalz an seiner Stelle
gewählt worden.
1401, Juli 1877, wurde Dietrich I. von Bickenbach auch in einem Spruchbrief des
Landgerichts des Herzogtums Franken genannt, in dem das Stift Neumünster auf
Gütern Arnolds von Speckfeld als Beklagten eingesetzt und ihm unter andern auch
Dietrich von Bickenbach als Schirmer gegeben wurde.
Im Jahre 140378 wurde Dietrich I. von Bickenbach und sein Sohn Dietrich 11. unter
den bei der Stiftung einer Ewigen Messe in der Burg Klingenberg anwesenden
Ganerben und Zeugen genannt.
1403, April 1979, bescheinigte Dietrich der Ältere, Herr zu Bickenbach, dem Bischof
und Domstift zu Würzburg, mit denen er sich wegen seines Guthabens auf
1600 Gulden verglichen hatte, abschläglich 620 Gulden empfangen zu haben und bewilligte,
dass als weitere Abschlagszahlung 400 Gulden an Eberhard von Randersacker,
dem er diesen Betrag schuldete, geleistet werden sollten. 1403, April 2lS0,
quittierte der Letzgenannte diese 400 Gulden. Es dürfte sich bei dieser Abrechnung
um Einnahmen und Ausgaben Dietrichs aus dem „daz"*' gehandelt haben. Dietrich I.
schien eine Ahnung vom Herannahen seines Todes gehabt und deshalb um Enthebung
von seiner Stelle als Steuerkommissär und von seiner damit verbundenen Haft-
69 Vgl. MB 44, S. 610.
70 StAW, Würzburger Lehenrepertorium 6/V, S. 539.
71 Vgl. MB 44, S. 611.
72 Vgl. MB 44, S. 602.
73 StAAb, Urkunde 1764.
74 StAAb. Urkunde 1757.
75 Vgl. chmel, Joseph, a.a.O., S. 29 Nr. 566.
76 Vgl. Scharold, Auszüge aus den Urkunden des röm. Königs Ruprecht in Beziehung auf
das ehemalige Fürstbisthum Würzburg: AU 6/1 (1840), S. 1-24, speziell S. 6.
77 StAW, Würzburger Urkunden 91/98.
78 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 42, S. 183.
79 StAW, Liber diversarum formarum (J. von Egloffstein) 2, S. 123'-124 (neu S. 248-249).
80 StAW, Liber diversarum formarum (J. von Egloffstein) 2, S. 124 (neu S. 249).
Vgl. Anmerkung 68 der Untersuchung.

arkeit gebeten zu haben. Vermutlich war er auch wegen dieses Kommissoriums von
reisigen Diensten frei, denn in den mehrjährigen Kämpfen des Bischofs Gerhard von
Schwarzburg mit den Städten in Franken trat er nirgends hervor. Auch unter den
Adeligen, die die Schlacht bei Bergtheim im Jahre 1400, Januar 11, schlugen, wird
der nicht erwähnt.82
Unter den Wappen der fränkischen Adeligen, die um die Zeit um 1397 zur Deko-
ration des sogenannten Wenzel-Saales im alten Rathaus am Grafen-Eckardsbau zu
Würzburg als Wandgemälde angebracht wurden findet sich neben schwäbischen und
anderen Geschlechtern auch das Wappen der Herren von Bickenbach, also wohl
Dietrichs I. oder seines Bruders Konrad IX. Eigentümlich daran ist, dass der Schräg-
balken nur aus einer statt zwei Reihen weißer Rauten besteht.83
Dietrich I. von Bickenbach, der seine Gemahlin Agnes von Isenburg, die 1394
letztmals urkundlich genannt wird, überlebt zu haben scheint, starb am 24. August
des Jahres 1403. Dies ist aus einem Grabmonument zu ersehen, das früher in der
Burgkapelle auf der Homburg an der Wern an die Umfassungsmauer des Chors fest-
gemauert war und sich nun im Nationalmuseum zu München befindet. Dietrich I.
hinterließ aus seiner Ehe zwei Kinder, nämlich einen Sohn namens Dietrich 11. und
eine Tochter Maria.
2.2. Konrad IX. (1357-1429) von Bickenbach
Dieser Sohn Konrads VII. und der Christine von Hohenberg war der jüngere
Bruder von Dietrich I. von Bickenbach. Nach dem Tod seines älteren Bruders Die-
trich I. empfing der die Lehen als Ältester des Hauses Bickenbach. Er bekleidete
höhere Ämter wie das eines Burggrafen zu Miltenberg. Der Mainzer und der Würz-
burger Hof gebrauchte ihn zu wichtigen diplomatischen Missionen.
Zusammen mit seinem Bruder Dietrich I. wird er in einer Reihe von Urkunden
genannt:
1357, Febr. 23; 1358, Okt. 13; 1365, Mai 13; 1367, Jan. 5; 1367, Juli 20; 1367,
Nov. 12; 1374, Dez. 11; 1375; 1383, Juli 8; 1384, Juni 29; 1384, Nov. 24; 1386, Juni 18;
1388, Dez. 13; 1388; 1389, Febr. 24; 1390, Dez. 16; 1391, Juni 25 und 26; 1394,
Febr. 20; 1394, Mai 20; 1394, Okt. 15; 1397, Mai 16; 1398, Juli 11; 1400, Aug. 29;
1401, Juli 1Kg4
1383, Juli 11, wurde sowohl sein Bruder Dietrich I., als auch er selbst, jeder mit
seiner Gemahlin erstmals aufgeführt. Die Gemahlin Konrads IX. heißt im Text die-
ser Urkunde Margaretha, und Amtskeller Schrautenbach bestätigte 1453, dass diesel-
be eine Schenkin von Erbach ist. 1388 bewidmete Konrad, Herr zu Bickenbach, der
Jüngere, mit Konsens des Erzbischofs Adolf zu Mainz seine Hausfrau Margaretha,
Tochter des Schenken Konrad von Erbach, auf sein Vierteil zu Klingenberg und den
halben Teil am Zoll daselbst, samt dem Bauhof und Weingarten. 1394, Februar 20,
erklärte Konrad IX. von Bickenbach mit seiner Gemahlin Margaretha Schenkin von
Erbach seine Zustimmung zur Verpfändung des halben Teils des Zehnts zu Fuchs-
stadt an das Domstift Würzburg seitens seines Bruders Dietrich I.
82 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 259. Die Quelle „StAW, Liber recess. ca it. vom Jah-
re 1507, S. 178" konnte nicht verifiziert werden. In StAW, Liber diversarurn formarurn 73
(= Liber capitularis) existiert die Seite 178 nicht.
83 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 260.
84 Vgl. Anm. 3 (1357, Febr. 23); Anm. 23 (1358, Okt. 13; 1367, Jan. 5); Anm. 5 (1365, Mai
13), Anm. 26 (1367, Juli 20); Anm. 27 (1367, Nov. 12); Anm. 35 (1374, Dez. 11); Anm. 31
(1375); Anm. 37, 38 und 39 (1383, Juli 8); Anm. 45 (1384, Juni 29); Anm. 40 (1384, Nov.
24); Anm. 47 (1386, Juni 18); Anm. 48 (1388, Dez. 13); Anm. 42 (1388); Anm. 50 (1390,
Dez. 16); Anm. 52 (1391, Juni 25 und 26); Anm. 53 (1394, Febr. 20); Anm. 54 (1394, Mai
20); Anm. 55 und 56 (1394, Okt. 15); Anm. 60 (1397, Mai 16); Anm. 63 (1398, Juli 11);
Anm. 73 (1400, Aug. 29); Anm. 75 (1401, Juli 18).

Margaretha Schenkin von Erbach starb 1396, August 1985. Ihre Ehe mit Konrad
IX. von Bickenbach blieb offensichtlich kinderlos.
Zwischen 1396 und 1402 trat Konrad IX. von Bickenbach in seine zweite Ehe ein
mit Jutta von Runkel, der Tochter des Dietrich 111. von Runkel und der Jutta Gräfin
von Sa~n.~~ 1394, Okt. 1587, nannte Schenk Konrad VI., Sohn des Schenken Konrad IV. zu Erbach,
Dietrich I. von Bickenbach seinen Oheim, da dessen Bruder Konrad IX. von
Bickenbach mit der Mutter desselben, Margaretha von Erbach, damals noch verehelicht
war.
1412, Mai 1488, half Konrad IX. von Bickenbach, Burggraf in Miltenberg, die Eheberedung
zwischen der ältesten Tochter Agnes des Schenken Eberhard X. von Erbach
der Michelstadter Linie und dem Sohn Konrads V. von Erbach genannt Rauh,
seinem Schwager Konrad VII. von Erbach, abzuschließen. 1421, Januar 16, Februar
17 und April 789 nannte Konrad IX. von Bickenbach den Domherrn zu Mainz,
Propst in Fritzlar und Aschaffenburg, Johann von Rodenstein, einen älteren Seitenverwandten
seiner verstorbenen ersten Gemahlin, seinen
1385, Nov. 1!j91, siegelte Konrad IX. von Bickenbach mit seinem Vetter eine Erklärung
der Brüder Walter, Fritz und Konz Kottwitz.
1389 wurde Konrad IX. von Bickenbach in einem Verzeichnis der Ritter erwähnt,
die den rheinischen Landfrieden beschworen. Auch hier wurde er zusammen mit
seinem Vetter Konrad dem Älteren er~ähnt.~'
1389, Febr. 2493, war Konrad IX. von Bickenbach unter den Zeugen seines Vetters
Konrad des Älteren in einem Schuldbrief für die Gudschin Rodin.
1391, Nov. 594, ernannten Erzbischof Konrad von Mainz und Bischof Gerhard
von Schwarzburg (1372-1400) von Würzburg den Konrad IX. von Bickenbach,
ihren Oheim, zum Obmann der vier Schiedsleute, die zur Entscheidung von Zweiungen
unter den Angehörigen des von ihnen mit anderen Fürsten abgeschlossenen
Bündnisses beiderseits aufgestellt worden waren, für den Fall, dass diese in ihrem
85 Margaretha Schenkin von Erbach war eine Tochter des Schenken Konrad V. von Erbach
genannt Rauch und die zweite Gemahlin des Konrad IV. (1330-1381) des Jüngeren von
der Erbacher Linie. Konrad IV. von Erbach war zweimal verheiratet: zuerst im Jahre 1339
mit Kunigunde von Bruck, die 1357, Se t. 13, starb und ihm 3 Töchter hinterließ und
dann mit der genannten Margaretha ~cknkin von Erbach aus der Fürstenauer Linie.
1366, März 24 (vgl. Simon, Gustav, a.a.O., S. 81 = Urkunde Nr. 78a und S. 32 = Urkunde
Nr. 31) bewidmete er diese seine zweite Frau. Aus dieser Ehe hinterließ er bei seinem um
1381 erfolgten Tod zwei Kinder. Als Witwe des Schenken Konrad IV. von Erbach heiratete
Mar aretha Schenkin von Erbach Konrad IX. von Bickenbach. Sie starb wie ein bei
schneiter, Daniel, a.a.O., abgebildeter Grabstein zeigt 1396, Au 19.
Vgl. Hoernes, Joseph, Hrsg., (Schrautenbach, Johann:) Das ~arfitadter Regelbuch, Karl-
stadt a.M. (1895).
86 1402, Juni 30, wurde Konrad IX. als Gemahl der Jutta von Runkel genannt. StAW, Main-
Zer Ingrossaturbuch 13, S. 265 (neu S. 261). 1403 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 42,
S. 103) und 1410, Dez. 8 (vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 38 (Urkunden IIl6.C.k.)) wur-
de sie noch als Gemahlin von Konrad IX. von Bickenbach genannt. Wann sie gestorben
ist, ist unbekannt.
Vgl. Anmerkungen 55 und 56.
88 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 134-135 (Urkunden 11/87).
89 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 16, S. 221.222.220.225 (neu S. 204.205'.207').
90 1380, Juli 1, wurde die erste Gemahlin von Konrad IX. von Bickenbach von der Marga-
retha von Erbach, Frau von Hirschhorn, in ihrem Testament als zweite Frau ihres Bruders
des Schenken Konrad IV. von Erbach erwähnt. Vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band 1, S. 471
Nr. 687.
91 StAW, Mainzer Urkunden Weltlicher Schrank 28/79.
92 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 229 (Quelle: Archiv der Stadt Frankfurt).
93 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 11, S. 249-251 (neu S. 210-212).
94 Vgl. MB 44, S. 248.

Urteil nicht einig werden können, und der zu dieser Ernennung eines ,,Ungeraden c '
zunächst berechtigte römische König in diesem Fall nicht angegangen werden kön-
ne.
1398, Februar 995, trat Konrad IX. von Bickenbach auf als Kurator seiner Vettern
Ulrichs 11. und Konrad X. beim Verkauf von deren Anteil am Schloß Habitzheim an
den Pfalzgrafen Rudolf.
1398, Juli 1196, wurde Konrad IX. von Bickenbach bei der Verleihung des Zolls
bei Wernfeld an seinen Bruder Dietrich I. zwar nicht genannt, und diese Verleihung
geschah auch hauptsächlich zur Belohnung der Dienste des Letzteren, doch stellte
die Belehnung von König Ruprecht vom Jahr 14019' aui3er Zweifel, dass Dietrich I.
im Jahr 1398 als Ältester seiner Linie auch für seinen Bruder Konrad IX. mit dem
Zoll zu Wernfeld mitbelehnt worden war. 1398, Oktober 798, wurde Konrad IX. von
Bickenbach, der hier zum ersten Mal als Burggraf zu Miltenberg bezeichnet wurde,
von König Wenzel mit einem neuen Zoll auf dem Main bei Klingenberg und auf dem
Lande bei Klingenberg und Trennfurt belehnt, welcher neben dem ihm und seinen
Vettern schon früher gestattet gewesenen Mainzoll erhoben werden durfte. Erzbi-
schof Johann 11. Graf von Nassau zu Mainz genehmigte zwar auf Bitte Konrads IX.
diesen neuen Zoll, bestimmte jedoch, dass die Städte Miltenberg und Aschaffenburg
denselben zu entrichten nicht gehalten sein sollten. Auch dieser neue Zoll wurde
später 140199 von König Ruprecht den Brüdern Dietrich I. und Konrad IX. von
Bickenbach gemeinsam wiederverliehen, ebenso wie jener zu Wernfeld.
1384, Febr. 1, wurde Heinrich von Gonsrod Burggraf von Miltenberg und wird
als solcher noch 13881°0. 1391 verpfändete demselben der Nachfolger des Verleihers
Erzbischof Adolf I. von Nassau zu Mainz, nämlich Erzbischof Konrad 11. von
Weinsberg, amtsweise für 977 Gulden, die er seinem Herrn zur Auslösung der
Schlösser und Ämter Obernburg und Wörth von dem damaligen Inhaber Richard
von Elm geliehen hatte, diese beiden letzteren Ämter bis zur Rückzahlung der Aus-
leihe, und 1397 wurde derselbe noch bei der Beschwörung eines rheinischen Land-
friedens als Burggraf zu Miltenberg bezeichnet.lO' Konrad IX. von Bickenbach
scheint also in dieser Stellung als Burggraf dessen unmittelbarer Nachfolger gewesen
zu sein. Er kommt in zahlreichen Urkunden vom Jahre 1398 bis 1427 mit der Be-
zeichnung „Burggraf von Miltenberg" vor und wurde noch 14261°2 als aktiver Burg-
graf daselbst urkundlich eingeführt. 1426, September 10103, aber erscheint er mit
dem vom Erzbischof von Mainz verliehenen Titel eines Rates und 1427, März 281°4,
wird er als „gewesener Burggraf zu Miltenberg" bezeichnet.lo5
95 Vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band 1, Nr. 733.
96 Vel. Anmerkune 63.
97 ~ g1. ~nmerkung 75.
98 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 13, S. 80 (neu S. 87).
99 Vgl. Anmerkung 75. Vgl. dazu Urkunde von 1349, Nov. 30 (StAW, MzU WS 60/6) und
Urkunde von 1355, Tanuar 6 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 3, S. 69': Hier wird ein Hof
des Konrad von ~ickenbach in Trennfurt genannt.). "
Io0 Vgl. Anmerkung 48.
'O' Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 300.
'02 StAW, Würzburger Urkunden 154/54 (Urkunde von 1426, Juli 12).
'03 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 21, S. 491.
Io4 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 18, S. 72.
'05 1438, Nov. 25, erscheint Schenk Konrad IX., Herr zu Erbach, der Schwiegersohn Konrads
IX. von Bickenbach, als Burggraf zu Miltenberg (StAW, Liber diversarum formarum 5, S.
332'-333' (neu S. 673-675)). 1440 wird er aber schon als pfälzischer Amtmann zu Oppenheim
erwähnt (vgl. Mone, Franz Joseph: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 7
(1856), S. 400).

1399, Januar 281°6, versetzte Konrad IX. von Bickenbach den Teil an Partenstein
und Rieneck, den er bisher vom Erzstift Mainz innegehabt hatte, an den Grafen Jo-
hann von Wertheim. Einer Urkunde von 1427, April 261°7, ist ZU entnehmen, dass
schon Erzbischof Gerlach von Mainz (1346-1371) demselben den Mainzer Teil des
Schlosses Partenstein für eine Schuld von 3500 Gulden verpfändet hatte, zur
Deckung seines Guthabens für geleistete Kriegsdienste. 1360, Juni 171°8, waren die
Schlösser Partenstein und Rieneck an Dietrich von Hohenberg als Pfandherrn über-
wiesen worden, von dem sie als Pfandschaft an die Herren von Bickenbach vererbt
worden sein dürften.
1399, Dezember 161°9, belehnte Erzbischof Johann 11. Graf von Nassau zu Mainz
den Konrad IX. von Bickenbach, Burggrafen zu Miltenberg, mit seinem vierten Teil
an Burg und Stadt Klingenberg mit ihren Zugehörungen, seinen Teil an der Zent zur
Eich und dem Fischwasser des Elsavabaches auf der Strecke unterhalb des Klosters
Himmelthal bis zum Main, ferner mit der niederen Jagd auf Hasen und Hühner im
Bereich der genannten Zent. Die Belehnung desselben fand wohl aus Anlass des Re-
gierungsantritts des Lehensherrn statt und weil der Bruder von Konrad IX., Dietrich
I., seinen Anteil an der Herrschaft Klingenberg 1391, Juni 2611°, an den Grafen Jo-
hann I. von Wertheim verpfändet hatte.
1399, Dezember 16111, belehnte derselbe Erzbischof den Konrad IX. von Bicken-
bach, seinen Burggrafen zu Miltenberg, mit einem Hof mit Forsthube zu Krausen-
bach samt allen Rechten und Herkommen, wie sie die Spessarter Forsthuben genos-
sen.ll2 Mit demselben Datum bewilligte ihm auch sein Lehensherr zu Mainz zur
pädigen Vergeltung und Belohnung seiner langjährigen treuen Dienste einen Wein-
ausschank von jährlich 12 Fuder auf seinem von Boxberger erkauften Haus zu Mil-
tenberg nebst Hofrieth auf seine Lebenstage und solange er dieses Anwesen be-
sitzt.l13
1402, Juni 23, gewährte König Ruprecht Konrad IX. von Bickenbach für das
Städtchen Neuental unterhalb Klingenbergs die Freiheiten, wie sie die Stadt Geln-
hausen verliehen erhalten hatte.l14
1402, Juni 30115, verschrieb der Mainzer Erzbischof Johann 11. Graf zu Nassau
dem Konrad IX. von Bickenbach und seiner Gemahlin Jutta von Runkel, ferner dem
Eberhard von Düren genannt von Rieperg und seiner Gemahlin Anna von Hart-
heim, für eine Darlehensschuld von 3000 Gulden dingliche Sicherheit, nämlich für
den Teilbetrag von 1000 Gulden das Amt Wildenberg mit allen seinen Renten und
Gefallen, wie sie der Ritter Eberhard von Hirschhorn bisher hatte, nebst dem Wohn-
lo6 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 13, S. 113' (neu S. 120').
'07 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 18, S. 96
lo8 StAW, Mainzer Bücher verschiedenen Inhalts ll6b („Rienecker Salbuch 2"), S. 114'-115.
Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urlrunden 230b. Vgl. Wieland, Michael, a.a.O., S. 249.
'09 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 13, S. 150' (neu S. 149').
"O Vgl. Anmerkung 52.
I'' StAW, Mainzer In rossaturbuch 13, S. 150' (neu S. 149'). Vgl. dazu auch Urkunde von
1419, Dez. 16 (vgf. Wenck, Helfrich Bernhard, a.a.0. Urkunden, S. 334). Vgl StAW,
Mainzer Lehenbuch 1, S. 78.
"2 Nach Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 302, a.a.0. Band 2, Urkunden 194 und 232c, besaß
diesen Hof nebst Forsthube um 1360 Hans Gundelwein, einer der sechs berittenen main-
zischen Förster zu Hösbach. Von diesem kam er an Conz Gundelwein, welcher ihn an sei-
nen Schwiegervater Heinrich von Erlenbach veräußerte. Dieser verkaufte ihn an den Erz-
bischof von Mainz arn 1. Mai 1394. Dieser belehnte damit seinen Schenken und Diener
Clasen Leybolds, welcher ihn mit Bewilligung des Lehensherren, an Konrad von Bicken-
bach veräußerte. Vgl. Anmerkungen 11 1 und 274.
"' StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 13, S. 150' (neu S. 149').
Il4 Vgl. Scharold, Auszüge aus den Urkunden des röm. Königs Ruprecht in Beziehung auf
das ehemalige Fürstbisthum Würzburg: AU 611 (1840), S. 1-24, speziell S. 8.
"5 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 13, S. 265-265' (neu S. 261-261').

sitz im dortigen Schlosse auf die Dauer der Pfandschaft, und für den Restbetrag von
2000 Gulden die Beete, Zinsen, Gülten und das Umgeld der Stadt Amorbach und die
Zehnten zu Amorbach und Mudau, wovon ihnen jährlich 200 Gulden als Zins zu erheben
gestattet sein sollte.
1403116 stifteten Konrad IX. von Bickenbach und seine Gemahlin Jutta von Runkel
eine Ewige Messe auf ihrem Schloß zu Klingenberg und dotierten dieses Meßbeneficium
auf das Erträgnis aus ihrem Rheinfahr bei Gernsheim. Diese Stiftung musste
vor dem am 24. August 1403 erfolgten Ableben Dietrichs I. von Bickenbach geschehen
sein, da dieser, der Bruder Konrads IX., im Stiftungsakt als Zeuge genannt
ist.
1403, Juni 911', belehnte Konrad IX. von Bickenbach, Burggraf zu Miltenberg,
den Philipp von Wasen mit dem von der Herrschaft Bickenbach lehenbaren Weinund
Kornzehnt zu Wenigumstadt. Hier trat er schon vor dem Ableben seines Bruders
Dietrich I. als Senior und Lehensherr auf.
1403, September 29118, belehnte er nach dem Ableben seines Bruders die Brüder
Friedrich und Conlach [?I Leyond, Bürger zu Bamberg, mit dem halben Zehnt zu
Krum, der von der ausgestorbenen Herrschaft Hohenberg als Lehen herrührte.
1403, Dezember 26119, belehnte er ebenso als Lehensherr und Nachfolger seines
Bruders Dietrichs I. den Dietrich von Hardenau mit der Hälfte des Zehnts zu Seeheim,
Alsbach und Bickenbach, dem Zehnt zu Hardenau und einem Drittel des
Zehnts zu Jugenheim und mit jährlich 10 Schilling Heller Geldes zu Popfenheim.
1404, Januar 17lZ0, erwirkte Konrad von Bickenbach, Burggraf zu Miltenberg, mit
Eberhard von Duern, Amtmann auf der Wildenburg, vom Abt zu Amorbach für die
dortige Stadt die Erlaubnis, eine Rinne durch den Klosterhof zu legen.
1404, Juni 24lZ1, bekannte Konrad von Bickenbach, Burggraf zu Miltenberg, von
der Meisterin und dem Konvent des Klosters zu Höchst den Zehnt zu Mömlingkrumbach
um 300 Gulden auf Wiederkauf erkauft zu haben.
1404122 wird in einer Urkunde erwähnt, dass 213 der Pfarrei Klingenberg [gemeint
ist hier die Pfarrei GrubingenlZ3] den Grafen von Wertheim lehenbar sind.
1405, Januar 2OlZ4, legte Konrad von Bickenbach, Burggraf zu Miltenberg, über sein
Amt Rechenschaft ab, laut dem Zeugnis des Prokurators Johannes von Bensheim.
116 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 42, S. 183. StAW, MzU GS 10/29.
117 Vgl. Wenck, Helfrich Bernhard, a.a.0. Band 1, 445K.
118 StAW, Würzburger Urkunden 181/64.
119 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 572a (Quelle: „Baur, Ludwig: Archiv für
Hessische Geschichte, Band V, XVI, S. 35").
120 Vgl. Kittel, Jose h, a a.0. Band 2, Urkunden 198 (Quelle: Archiv der Fürsten zu Leinin-
gen in ~morbac!). '
12' Vgl. Simon, Gustav, a.a.0. Urkundenband, Anhang Nr. 41.
lZ2 Vgl. Aschbach, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 194 Anmerkung 63a.
123 Nach Joseph Kittel hatte Graf Johann von Wertheim durch seine Gemahlin Margaretha
von Rieneck keinen Erbanteil an der Herrschaft Klingenberg aus der Teilung der Zent
Stechene und der Herrschaft Prozelten, da Klingenberg nicht dazu ehörte. Die Herr-
schaft Klingenber wurde nicht vom ganzen Geschlecht derer von Bicienbach erheiratet,
sondern nur von fer Konradinischen mit Ausschluß der Ottonischen Linie, wie auch die
Herrschaft Hohenberg nicht der Ottonischen Linie, auch nicht dem älteren Zweig der
Konradinischen Linie, sondern nur den Nachkommen Konrads VII. von Bickenbach, des
Stifters des jüngeren Zweiges der Konradinischen Linie anfiel. Jeder der beiden Zweige
der Konradinischen Linie hatte die Hälfte von Klingenberg, welche sich nach deren jewei-
ligen Bestand wieder in Kopfteile spaltete (die Hälfte Michaels und das Viertel Dietrichs I.
von Bickenbach). Vgl. dazu den Stammbaum der Bickenbacher nach Joseph Kittel (vgl.
Feineis, Dieter Michael, Die Stammtafeln der Herren von Bickenbach: WDGB1.62/63
(2001), S. 1003-1019, speziell 1008-1012).
lZ4 Vgl. Gudenus, Valentinus Ferdinandus de, Sylloge I variorum diplomatariorum monu-
mentorumque veterum ineditorum adhuc, et res Germanicas inprimis ver0 Moguntinas il-
lustrantium, Frankfurt a.M. (1728), S. 516.

1405, Juli 10lZ5, versprachen Konrad von Bickenbach und Genossen wegen ihrer
Forderung an das Stift Würzburg, für die ihnen vom verstorbenen Bischof Gerhard
die Stadt Gerolzhofen auf den Betrag von 7200 Gulden versetzt worden war, in dessen
Sache gegen den Ritter Johann von Kronberg den jetzigen Bischof Johann 11.
von Brunn, der ihnen Gerolzhofen für 8000 Gulden Hauptgeld und Schaden neuerlich
verpfändet hatte, und dessen Stift weder pfänden noch sonst angreifen zu wollen.
1406, März 28lZ6, schlossen Dietrich 11. von Bickenbach und dessen Vetter
[Oheim] Konrad IX. von Bickenbach mit dem Bischof Johann von Brunn zu Würzburg
einen Vergleich über 650 Gulden, die dem Ersteren noch auf Werneck verschrieben
waren und Befreiung Bickenbachischer Dörfer von der Zent Karlstadt.
1406, Juli 2212', visitierte der Abt Heinrich von Ebrach im Auftrag des Abtes von
Citeaux die Temporalia des Nonnenklosters Himmelthal und fand unter dessen Einnahmen
901 Gulden Darlehen, die Konrad von Bickenbach gegen Verpfändung der
Ortschaft Großheubach und der dortigen Gerechtigkeiten des Klosters, diesem zur
Bestreitung verschiedener, im Visitationsbericht aufgeführten Ausgaben vorgestreckt
hatte.
1407, Februar 28lZ8, siegelten als Zeugen Philipp Graf von Nassau-Saarbrücken,
Adolf Graf von Nassau-Wiesbaden und Konrad IX. von Bickenbach, Burggraf zu
Miltenberg, das Instrument über einen Bündnisvertrag, den Erzbischof Johann 11.
von Mainz mit dem König zur Befestigung ihres zu Umstadt geschlossenen Friedens
verabredet hatte.
1407, Juli 22lZ9, wurde Konrad IX. von Bickenbach, Burggraf zu Miltenberg, vom
Stift Würzburg mit einem Hof zu Santzenbach130 mit allen Zugehörungen belehnt.
1409, Oktober 20131, bestätigte König Ruprecht eine Urkunde des Grafen Thomas
von Rieneck, in der er Konrad von Bickenbach in die Gemeinschaft seines
Reichslehens, nämlich des Mainzolls bei Hofstetten setzte.
1410, Dezember 8132, kaufte Konrad IX. von Bickenbach mit seiner Gemahlin Jutta
von Runkel von dem Grafen Johann 11. von Wertheim und dessen Gemahlin Mathilde
von Schwarzburg deren Anteil am Schloß Bickenbach und dessen Zugehörungen
für 4000 Gulden, wobei sich aber die Verkäufer das Wiederkaufsrecht vorbehielten.
1410, November 6133, zeigten die Verkäufer dem Erzbischof Johann von Mainz als
Teilhaber und Ganerben am Schloß Bickenbach den Verkauf an zur etwaigen Geltendmachung
seines Vorkaufsrechtes. Er machte aber von diesem Recht keinen Gebrauch.
134
lZ5 StAW, Würzburger Urkunden 5/92.
Bei Simon, Gustav, a.a.0. Urkunde 166, ist irrig 1409, Juli 12 angegeben.
126 StAW, Würzburger Urkunden 17/89.
Iz7 StAW, Mainzer Urkunden Geistlicher Schrank 9/71.
128 Vgl. Joannis, Georgius Christianus, Rerum Moguntiacarum descriptio, a.a.O., S. 724'.
lZ9 StAW, Würzburger Lehenbuch 11, S.4' (neu S. 8').
130 Es dürfte sich hier um Santzenbach an der Biber im Würzburgischen Oberamt Hall han-
deln. Dieses Lehen kam nach Ableben des letzten noch 1382 lebenden Besitzers gleichen
Namens später zur Reichsstadt Hall und an das Oberamt Rosengarten. Vgl. Kittel, Jose~h.
a.a.0. Band 1. S. 306.
13' ~i1. ~hmel, ~ose~h; a.a.O., Nr. 2829.C.
132 Vel. Schneider. Daniel. a.a.0.. S. 38-39 (Urkunden IU6.C.k.). '
'" S&W, ~ainze; ~rkunden ~e'ltlicher ~chrank 38/11 1/2.
'j4 Graf Johann 11. von Wertheim machte 1411 sein vertragsmäßiges Wiederkaufsrecht geltend
und kaufte seinen bickenbachischen Anteil wieder zurück. Aber schon 1427 verkaufte
er ihn wieder mit gleichem Vorbehalt des Rückkaufs und mit Bewilligung des Mainzer
Erzbischofs Konrad 111. Wildgrafen in Daun und Rheingrafen zum Stein an Haman Echter
und Haman Ulner für 4000 Gulden (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 18, S. 121). 1436,
Februar 22 (vgl. Simon, Gustav, a.a.O., S, 237), überließ endlich Johann 11. von Wertheim

1411, Mai 3135, war Konrad IX., Burggraf zu Miltenberg, einer der Friedensstifter
zu Hemsbach, welche in einer Zwistigkeit zwischen Erzbischof Johann 11. von
Mainz und Pfalzgraf Ludwig bei Rhein vermitteln halfen. 1411, Mai 24136, kommt er
in dem Revers Ulrichs von Bickenbach über Verpfändung des Dorfes Alsbach vor.
1412137 wurde Konrad zu Bickenbach von Bischof Johann 11. von Brunn, vermutlich
aus Anlass seines Regierungsantrittes in Würzburg, mit den vormals Hohenbergischen
Lehen belehnt138. Unter den Lehenstücken befand sich auch, was erst nach
der Lehenmachung im Jahr 1365 dazu erworben worden war, so namentlich der im
Jahr 1372 erstmals verliehene Weinzehnt vom R~tenber~'~~. Es muß wohl schon
vorher eine Belehnung seines älteren Bruders, nach Ableben ihres Großvaters Dietrich
von Hohenberg, stattgefunden haben. Eine Urkunde darüber ist aber nicht aufzufinden.
1412, April 17140, wurden eine Anzahl Zeugen zum ewigen Gedächtnis darüber
vernommen. dass 3 Höfe und Güter zu Ramsthal. die vom Abt des Klosters Aura für
sich in Anspruch genommen und dem Konrad IX. von Bickenbach bestritten worden
waren, seit vielen Jahren im Besitz dieses Letzteren sich befanden und schon
dessen Großvater Dietrich von Hohenberg gehört hatten.
1412, Mai 14141, war Konrad IX. von Bickenbach bei der Eheberedung seines
Schwagers Konrad VII. von Erbach, des Bruders seiner verstorbenen ersten Gemahlin
Margaretha Schenkin von Erbach, mit Agnes, Schenkin von Erbach (Michelstadter
Linie), anwesend.
1414, Februar li'42, belehnte Konrad IX. von Bickenbach, Burggraf zu Miltenberg,
den Eberhard Schott, Hans Stange genannt Kottwitz und Sibolt von Weiler, die
Besitznachfolger ihres Schwiegervaters Heinrich von Weiler, gewesener Stadtschultheiß
von Aschaffenbure. ", mit dem Korn- und Weinzehnt zu Radheim. wie ihn der
Letztgenannte von Konrads Eltern und von ihm selbst schon empfangen hatte, und
seine Gattin Gude Lurtz darauf bewidemt war.143
1417, Juni 6144, siegelte Konrad IX. von Bickenbach als Burggraf von Miltenberg
eine Erklärung seiner Tochter Anna, Gemahlin des Schenken Konrad IX. des Jungen,
Herrn zu Erbach, worin sie auf alle Rechtsansprüche an das Vermögen ihres
Schwiegervaters Eberhard IX., Herrn zu Erbach, verzichtete, ausgenommen des Falles.
dass derselbe keine Söhne hinterlassen würde.
sein vorbehaltenes Wiederkaufsrecht für 1000 Gulden seinem Oheim Konrad IX. Schen-
ken und Herren zu Erbach, der nun in den Stand gesetzt war, durch Zahlung von 1000
Gulden an Wertheim und durch Rückerstattung des früheren Kaufpreises von 4000 Gul-
den an Ulner und Echter, diesen ursprünglich rieneckischen Anteil von Bickenbach für
sich vorbehaltlos erblich zu erwerben.
Vgl. Joannis, Georgius Christianus, a.a.0. (Rerum Moguntiacarum I), S. 727'.
Vgl.. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 40 (Urkunden 11/76. C.n.). Vgl. Gruesner, Johann
Adam, a.a.O., Bd. 4, S. 134.
'j7 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 369. Der hier erwähnte Eintrag in StAW,
Würzburger Lehenbuch 11, S. 1 ist nicht zu finden.
MB 42, S. 392 (1365, Mai 13) und MB 42, S. 392 (1357, Febr. 23; vgl. dazu auch StAW, Li-
ber Omissorum I11 = Liber diversarum formarum 79, S. 193'-198').
'j9 StAW, Würzburger Lehenbuch 5, S. 340 (1372, April 25). Vgl. Anmerkung 29 der Unter-
suchung.
I4O StAW, Liber diversarum formarum 3, S. 61'. 62. 63.
14' Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 134 (Urkunden 11/87),
sakthaus-~;chiv' z; Erbach, S. 31.4.-223.371).
'43 Vpl. Kittel. T o s ~ D ~ Geschichte . der von Weiler (Handschrift im StAAb).
'44 ~g1. ~imok,"~uSta", a.a.O., Urkunde 186. Vgl. Schneider, Daniel, a.a.0., S. 141 (Urkunde
93).
'42 Vel. Kittel. Tose~h. a.a.0. Band 2. Urkunden 448a (Ouelle: Gräflich Erbachisches Ge-
\ -

1417, August 13145, genehmigte Konrad IX. von Bickenbach, Burggraf zu Miltenberg,
die Verpfändung bickenbachischer Stammgüter durch seinen Vetter Ulrich 111.
und dessen Gemahlin Else an dessen Oheim und Schwager Konrad IX. den Jüngeren
Schenken und Herrn zu Erbach, seinem Schwiegersohn, dem Gemahl seiner Tochter
Anna.
1419, Dezember 10146, legte Konrad IX. von Bickenbach wieder Rechnung über
die Verwaltung seines Amtes als Burggraf zu Miltenberg ab14', wobei ihm sein Herr,
der Erzbischof Konrad von Mainz, Absolutorium erteilte und versprach, ihm künftig
seine Jahresbesoldung in Höhe von 400 Gulden in 2 Semestralzielen zu reichen.
Die Abrechnung geschah wegen der Neubesetzung des erzbischöflichen Stuhles.
1419, Dezember 1214*, belehnte Erzbischof Konrad 111. von Mainz aus Anlass seines
Regierungsantrittes den Konrad von Bickenbach wieder mit seinen Klingenberger
Lehen149, desgleichen mit Bickenbach, Alsbach und dem Zehnt zu Gernsheim.
1419, Dezember 161s0, belehnte der Erzbischof Konrad von Bickenbach mit seinem
Hof nebst Forsthube zu Krausenbachlsl. Zugleich wurde ihm dieses Mal von
seinem Lehensherrn in Mainz ein durch Ableben des seitherigen Inhabers, des Ritters
Heinrich Groschlag von Dieburg, erledigt gewesenes Starkenburger Burglehen,
nämlich 6 Fund Heller jährlich, zahlbar auf der Kellerei zu Heppenheim, verliehen,
wogegen er sich verpflichtete, mainzischer Burgmann zu Starkenburg zu sein.
1420, September 17152, war Konrad IX. von Bickenbach auf der Seite seines Lehensherrn
Schiedsrichter zu Erfurt in dessen Streitsache gegen die Brüder Ernst den
Jungen und Ludwig, Grafen von Gleichen, wegen Heimfalls des lehenbaren Schlosses
Blankenhain.
1420, September 28 und November 61s3, wurde von den zur Besichtigung des
zwischen dem Hochstift Würzburg und der Stadt Scheinfurt strittig gewordenen
Mainlaufes abgeordneten Kommissären Dieter Landschad, Vizedom in Aschaffenburg,
und dem Aschaffenburger Keller Johann Schoenbrod angezeigt, dass der angesetzte
Termin zu kurz gewesen sei und deshalb ein neuer Besichtigungstag von ihnen
und Konrad von Bickenbach am 18. November in Aussicht genommen sei. Diese
Augenscheine dürften im Vollzug eines am 9. Mai 1389 zwischen den Streitteilen in
Bamberg zustande gekommenen Vergleichs stattgefunden haben, in welchem angeordnet
worden war, dass die durch Mühlen beengte freie Schiffahrt auf dem Main
durch Beseitigung der Fahrthindernisse wieder geöffnet werden ~011.'~~
1421, Januar 16, Februar 17 und April quittierte Konrad von Bickenbach,
Burggraf zu Miltenberg, von seinem Oheim Johann von Rodenstein, Domherr zu
Mainz, mehrere Geldbeträge, teils als Gehalt~zahlun~en, teils für Darlehen und aus
Abrechnung über sein Amt, empfangen zu haben. Dieser Johann von Rodenstein
dürfte ein Bruder der Mutter seiner, des Konrad von Bickenbach, ersten Gemahlin
Margaretha, Schenkin von Erbach, gewesen sein.
'45 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 15, S. 263-266 (neu S. 270-273).
'46 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 16, S. 14.15 (neu S. 31'.32).
14' Vgl. Anmerkung 124 der Untersuchung.
'48 StAW, MzU WS 58/18. Im StAW, Mainzer Lehenbuch 1, S. 3, wird im Jahre 1419 auch die
Verleihung eines Burglehens an Hans von Ulnbach erwähnt.
149 Vgl. Anmerkung 109 der Untersuchung.
I5O StAW, Mainzer Lehenbuch 1, S. 78.StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 16, S. 15 (neu S.
32-32'). Vgl. Wenck, Helfrich Bernhard, a.a.0. Band 1, Urkunden S. 334.
I5l Vgl. Anmerkung 111 der Untersuchung.
152 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 655.
15' StAW, Liber diversarum formarum 6, S. 517 neu S. 1063-1065).
154 Vgl. Fries, Lorenz, Geschichte, Namen, Geschlecht, Leben, Thaten und Absterben der
Bischöfe von Würzburg und Herzoge zu Franken, Band 1, Würzburg (1848), S. 536-538.
'55 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 16, S. 220.221.222.225 (neu S. 204.205'.207.207').

1421, Februar 26156, erscheint Konrad IX. als Mitsiegler mit seinem Neffen Dietrich
11. von Bickenbach in dem Schuldbekenntnis seines Vetters Ulrich von Bickenbach
für die Stiftspräsenz in Aschaffenburg über 200 Gulden.
1421, Mai 12157, belehnte Konrad IX. von Bickenbach, Burggraf zu Miltenberg,
den Friedrich von Fechenbach mit dem Dorf Volkersbrunn und dessen Zugehörungen,
wie es bisher Hans Meckefisch von ihm und der Herrschaft hatte.
1422, Juli 2215*, war derselbe mit Graf Thomas von Rieneck, Graf Georg von
Wertheim, Reinhard, Herrn zu Hanau u.a. Bürge des Grafen Philipp zu Nassau-
Saarbrücken für die Zahlung von 5000 Gulden an Graf Georg zu Henneberg.
1423, Juli war Konrad IX. auch Bürge des Erzbischofs Konrad von Mainz für
eine Schuld von 1000 Gulden des Letzteren an den Grafen Georg von Henneberg.
1422, August 27160, wird er mit anderen als Zeuge genannt bei der Belehnung der
Brüder Friedrich des Älteren und Wilhelm, Landgrafen von Thüringen, durch Erzbischof
Konrad von Mainz.
1423, November 25161, schloss Erzbischof Konrad von Mainz mit Friedrich dem
Älteren, Landgraf von Thüringen und Meißen, ein Bündnis, bei dessen Vereinbarung
unter anderen auch Johann von Rodenstein, Domherr zu Mainz, und Konrad, Herr
von Bickenbach, beigezogen waren.
1423, Dezember 7l", schlichtete Konrad IX. von Bickenbach einen Streit des Bischofs
Johann von Würzburg mit dem Grafen Linhard von Castell.
1424, Oktober 20163, belehnte Konrad IX., Burggraf zu Miltenberg, den Conz
Phi1 von Aulenbach mit jährlich 3 Pfund Heller Burglehen zu Klingenberg.
Im gleichen Jahr164 belehnte er mit seinem Vetter Ulrich III. von Bickenbach den
Diether Gans mit einem Burglehen zu Klingenberg.
1425, Juli 9165, löste Konrad IX. von Bickenbach, Burggraf zu Miltenberg, die
Hälfte des Schlosses Hohenberg ob der Wern samt dessen Zugehörungen und 70
Gulden jährlicher Bete auf dem Dorf Zeutzleben im Amtsbezirk Werneck, die der
verstorbene Dietrich 11. von Bickenbach mit seinem Sohn Dietrich 111. am 5. September
1424166 an den Grafen Thomas von Rieneck für 6000 Gulden mit lehenherrlicher
Bewilligung verpfändet hatte, ein.
1425, Juli 2516', wurde er mit anderen als Schiedrichter erkoren in einer Streitsache
zwischen Erzbischof Konrad von Mainz und Bischof Johann zu Würzburg einerseits
und Wilhelm, Graf zu Henneberg andererseits.
'56 StAAb, Liber Praesentiarum 111, S. 372-372'.
15' Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 487 (Quelle: „ Moser, Friedrich Carl, Dipl.
und Histor. Belustigungen, Band I, S. 13 VII).
15* Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 566 (Quelle: Hennebergisches Urkundenbuch,
a.a.0. Teil 6, S. 116).
15' Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 567 Quelle: Hennebergisches Urkundenbuch,
a.a.0. Teil6, S. 138).
I6O Vgl. Gruesner, Johann Adam, a.a.0. Band 4, S. 126. Vgl. Joannis, Georgius Christianus,
Rerum Moguntiacarum I, a.a.O., S. 738'.
I" Vd. Wenck. Helfrich Bernhard. a.a.0. Band 1. S. 446. Vel. Toannis. Georeius Christianus.
eru um Moguntiacarum I, a.a.O., S. 739.
Vel. Kittel. Toseuh. a.a.0. Band 2. Urkunden 584 (Ouelle: Wittmann. Pius, Monumenta
~~stellana,'a*.a.6., S. 250 Nr. 522).'
" U
~.
j6' StAW, Mainzer Lehenbuch 6, S. 358'.
16' StAW, Mainzer Lehenbuch 6, S. 358'.
165 StAW, Liber diversarum formarum 5, S. 149 (neu S. 306).
I" StAW, Würzburger Lehenbuch 14, S. 146 (neu S. 154). Vgl. Anmerkun 230.
Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 568. 584b (Quelle: ~enneber~isches Urkundenbuch,
a.a.0. Teil 6, S. 167. Wittmann, Pius, Monumenta Castellana, a.a.O., S. 250 Nr.
524).
"

1426, Juli 12168, belehnte Konrad von Bickenbach, Burggraf zu Miltenberg, auf
Bitten des Wilhelm von Exstorff, dessen Stiefsohn Heinzen Haberkorn mit der steinernen
Kemenate im Dorf Karlburg, die dessen Vater Conz Haberkorn seither von
der Herrschaft Bickenbach zu Lehen empfangen und getragen hatte.
1426, September 10169, lösten die Brüder Kar1 und Contz von Thuengen mit Be-
willigung des Erzbischofs Konrad von Mainz den Teil des Erzstifts an den Schlös-
sern Rieneck und Partenstein, der von dessen verstorbenen Vorfahren an Konrad
von Bickenbach für eine Forderung desselben zu 3500 Gulden verpfändet war, von
diesem, seinem kurfürstlichen Rat, durch Zahlung der darauf haftenden Schuld ab,
weil dieselbe Schuld dem genannten Gläubiger neuerlich versichert wurde.
1428, Mai 14l7', bekannten Diez, Eberhard und Engelhard von Thuengen und Pe-
ter Gebsattel, diesen Teil von Rieneck und Partenstein, den Konrad IX. von Bicken-
bach seither vom Erzstift Mainz als Pfandschaft innehatte, nebst den Dörfern Heim-
buchenthal, Neudorf, Krausenbach, Hessenthal und Altenbuch für 3000 Gulden, die
ihnen Erzbischof Konrad von Mainz für Kriegsdienste gegen den Landgrafen von
Hessen und Schadensersatz schuldete, von diesem verpfändet erhalten zu haben.
1427, März 28171, bekannte Erzbischof Konrad von Mainz, dem Konrad IX. von
Bickenbach, seinem gewesenen Burggrafen zu Miltenberg, an rückständiger Besol-
dung noch 645 '12 Gulden schuldig zu sein und dieses Guthaben desselben binnen
längstens Jahresfrist zu bezahlen, sobald er seine belegte Schlußrechnung gestellt
hat.
1427, März 28j7', bekannte Erzbischof Konrad von Mainz auch, von Konrad IX.
von Bickenbach 2776 Gulden Frankfurter Währung geliehen erhalten zu haben und
diese Summe zum nächsten Osterfest in Klingenberg bezahlen zu wollen. Der Bi-
schof verpflichtete sich auch, im Fall der Nichtzahlung dem Konrad von Bickenbach
auf seine Mahnung hin die Burgen und Städte Wörth und Obernburg mit ihren Nut-
Zungen und Gefällen zu verpfänden und auch eine Urkunde über diese Pfandschaft
auszustellen. Als Bürgen stellte er überdies Graf Michael von Wertheim, Dietrich
von Isenburg-Buedingen und Diether Kaemmerer, seinen Vizedom zu Aschaffen-
burg, die mitsiegelten. Dieses Darlehen dürfte Erzbischof Konrad zur Mobilm-
achung seines Heereskontingents für den Feldzug gegen die Hussiten in Böhmen
aufgenommen haben, denn 1427, Juni 19, gab er dem Rat der Stadt Frankfurt Nach-
richt, dass er am 30. Juli einen Teil seiner Mannschaft nach Böhmen schicken wolle,
und die Frankfurter in Lengfurt sich mit den Seinigen vereinigen können.'73
1427, April 26174, scheint Konrad IX. von Bickenbach Erzbischof Konrad von
Mainz wegen versäumter Zahlung des am 28. März dieses Jahres ihm gegebenen
Darlehens von 2776 Gulden an die ihm versprochene Pfandschaft erinnert zu haben.
Er ließ sich mit dem Erzbischof auf eine die Schuldurkunde vom 28. März des Jahres
ändernde Abmachung ein, wodurch ihm dieser die Mainzische Burg und Stadt Küls-
heim verschrieb, mit allen Nutzungen und Gefällen, mit Ausnahme der Juden, mit
dem Recht der Steuer- und Bedeerhebung und den zur Zeit des Grafen Michael von
Wertheim, als Inhabers von Külsheim, noch nicht zur dortigen Kellerei gehörigen
Renten, - für dessen Gesamtguthaben von 6276 Gulden bis zu dessen Zahlung, vor-
behaltlich des Rechtes der Wiederablösung. Das an Konrad von Bickenbach für 3500
Gulden verpfändete Partenstein war nämlich inzwischen anderweitig verschrieben
16* StAW, Würzburger Urkunden 154/54.
16' StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 21, S. 491. Vgl. Anmerkung 103 der Untersuchung.
StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 18, S. 265.267.
l7I StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 18, S. 72. Vgl. Anmerkung 104.
172 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 18, S. 72. Vgl. Anmerkung 104.
17' Vgl. Simon, Gustav, a.a.O., S. 330.
StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 18, S. 96.

worden und die für das Darlehen von 2776 Gulden versprochenen Städte Wörth und
Obernburg standen nicht mehr zur Verfügung.
1427, Juli belehnte Konrad IX. von Bickenbach den Hans von Hardenau mit
denselben Lehen, die er 1403 dem Dietrich von Hardenau geliehen hatte. Letzterer
scheint gestorben zu sein und das Lehen auf Hans von Hardenau vererbt zu ha-
b e ~ ~ . ~ ~ ~
1427, November 21177, belehnte er den Brune Ingram, Bürger zu Bamberg, ver-
mutlich als Rechtsnachfolger des Friedrich und Conlach Leyond, mit dem halben
Zehnt zu K r~m.'~~
Konrad IX. von Bickenbach ist am 2. April des Jahres 1429 an einem unbekannten
Ort gestorben. Beerdigt wurde er bei den Gräbern seines am 15. Mai 1381 verstorbe-
nen Grofivaters Dietrich von Hohenberg und seines am 24. August 1403 verstorbe-
nen Bruders Dietrich I. in der Kapelle der Burg Hohenberg ob der Wern. Dies ist aus
dem Grabstein zu ersehen, der sich bis 1859 in Gössenheim befand und nun im
Bayerischen Nationalmuseum zu München steht. Aus seiner zweiten Ehe hinterließ
er zwei Töchter, nämlich Anna und Margaretha, sowie einen Sohn, Konrad XI. von
Bickenbach.
3. Die Nachkommen von Dietrich I. (1357-1403) und Konrad IX. (1357-1429)
von Bi~kenbachl~~
3.1. Die Nachkommen von Dietrich I. (1357-2403) von Bickenbach
3.1.1. Dietrich 11. (1388-1421) von Bickenbach
Dieser Sohn Dietrichs I. von Bickenbach wird mehrfach bei seinem Vater er-
wähnt.'so 1395, August 10lS1, wurde er von Kurpfalz mit Habitzheim belehnt und
beschwörte den dortigen Burgfrieden. Damals dürfte er schon volljährig gewesen
sein. 1403, August 26lS2, also schon zwei Tage nach dem Ableben seines Vaters, be-
lehnte ihn König Ruprecht zu Mergentheim mit dem Zoll zu Grofi-Wernfeld, unter-
halb von Karlstadt gelegen, zu Wasser und zu Land, den er von seinem Vater ererbt
hatte.
1403, Oktober 27lS3, stifteten Dietrich 11. und seine Frau Barbara dem Kartäuser-
kloster Engelgarten zu Würzburg eine Gült.
1404, März 15lS4, erfüllte er einen letzten Willen seines verstorbenen Vaters, der,
bei Lebzeiten um sein Seelenheil besorgt, in der Filialkirche zu Fuchsstadt, im
175 Vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band 5, S. 36.
176 Vgl. Anmerkung 119 der Untersuchung. Die Beschreibung des Lehens weicht aus unbe-
kannten Gründen von der früheren Beschreibung etwas ab.
177 StAW, Würzburger Urkunden 179/72.
'78 Vgl. Anmerkung 118 der Untersuchung.
Im StAAb, Liber Praesentiarum I11 findet sich auf S. 61'-62' (neu S. 91'-92') ein Testa-
ment des Konrad von Bickenbach (1410, Okt. 23). Auf S. 249-250 und S. 250-251 sind
Einträge über Laudenbach aus den Jahren 1362 und 1384 zu finden. Auf S. 372-372' wird
Röllfeld erwähnt (1421, Februar 26, Ulrich von Bickenbach betreffend; vgl. Anmerkung
156;). Röllfeld wird auch erwähnt StAAb 5310, S. 307 (1358; Eppenstein).
17' Vgl. dazu Feineis, Dieter Michael, Die Stammtafeln der Herren von Bickenbach, a.a.0.
I8O Vgl. dazu den Abschnitt 2.1. über Dietrich I. (1357-1403) von Bickenbach in dieser Un-
tersuchung.
18' Vgl. Simon, Gustav, a.a.O., Urkunden 137.
18* Vgl. Scharold, Auszü e aus den Urkunden des röm. Königs Ruprecht in Beziehung auf
das ehemali e Fiirbistkium Würzburg: AU 6/1 (1840), S. 1-24, speziell S. 10.
Is3 StAW, ~tanfbuch 679. S. 306'.
Ig4 StAW, Würzburger ~ikunden 43/80.

Sprengel der Pfarrkirche Langendorf gelegen, einen Altar zu Ehren der seligen Gottesmutter
Maria und der H1. Anna zu seinem und seiner Vorfahren und Nachkommen
Seelenheil aus eigenen Mitteln dotiert hatte für einen Frühmesser oder Kaplan,
der daselbst die H1. Messe zelebrieren sollte. Dietrich 11. holte zu dieser Stiftung seines
verstorbenen Vaters die bischöfliche Bestätigung ein unter dem Vorbehalt des
Präsentationsrechtes zu diesem Messbenefizium für sich und seine Erben und Nachkommen.
Diese Bestätigung wurde auch von Bischof Johann zu Würzburg erteilt.
1404, September 24185, bewilligte Bischof Johann zu Würzburg Dietrich 11. und
anderen Adeligen, die als Bürgen für das Hochstift zwei Teile von dessen Schuld an
Peter von Schaurnberg, genannt Knoch, bezahlen wollten, namens des Bischofs Steuern
und Bede in den Städten, Märkten und Dörfern des Stifts zu setzen.
1404, Dezember 13186, bekannte Rudolf von Elma und dessen Sohn Pa~l'~~ von
Bischof Johann zu Würzburg unter anderem den Ersatz von Auslagen für einen
Hengst zu beanspruchen, den der Bischof, Günther von Schwarzburg und Dietrich
von Bickenbach mit 350 Gulden veranschlagt hatten.
14061g8 empfing Dietrich 11. von Bickenbach vom Hochstift Würzburg als Lehen
den Hof zu Karlstadt, Rumrod genannt, und eine Acker Weingarten, der dazu
gehörte.
1406, Januar 3118" verkaufte Bischof Johann von Egloffstein zu Würzburg mit
Zustimmung des Dechants und Kapitels seines Stiftes um seine Schulden bezahlen
zu können das Schloss Werneck mit Amt, Gerichten, dem Zehnt vor dem Schloss daselbst
und dem Zehnt zu Geldersheim für 23000 Gulden an den minderjährigen
Hans von Bibra, den Sohn des verstorbenen Ritters Dietrich von Bibra.lso
1406, März 2819'', verzichtete Bischof Johann von Würzburg auf alle Ansprüche
an Dietrich von Bickenbach und dessen Gemahlin Barbara wegen Besserungen und
Nutzungen von Schloss und Amt Werneck und den dazugehörigen Zehnten, die dieselben
in der Zeit, in der sie solches als Pfandschaft von ihm innegehabt hatten, davon
bezogen aber dem Stift Würzburg nicht vergolten hatten.
1406, März 28192, einigte sich Bischof Johann von Würzburg mit Dietrich 11. von
Bickenbach wegen dessen Forderungen, die ihm auf dem Schloss und Amt Werneck
verschrieben waren gütlich dahin, dass er demselben davon noch restliche 650 Gulden
in Gold zu schulden bekannte. Auch verglich er sich mit Dietrich von Bickenbach
und mit dessen Vetter Konrad IX. von Bickenbach dahin, dass er ihnen die
Dörfer Karsbach, Gössenheim, Bühler, Sachsenheim, Groß- und Klein-Wernfeld
und Alsburg und die Leute, die jetzt oder künftig dort sitzen und zur Zent Karlstadt
gehörten, solange die 650 Gulden nicht bezahlt werden, vom Besuch der Zent zu
lS5 StAW, Liber diversarum formarum 2, S. 23'-24 (neu S. 48-49).
'8"tAW, Liber diversarum formarum 7, S. 235 (neu S. 236'-237').
18' 1453, November 14, Alt Regel über Karlstadt von Amtskeller Johann Schrautenbach.
Hier werden Frau Ursula von Elma und ihre Kinder erwähnt. StAW, Standbuch 85. Vgl.
Hoernes, Joseph, Hrsg., (Schrautenbach, Johann): Das Karlstadter Regelbuch, Karlstadt
a.M. (1895). Vgl. Anmerkungen 38 und 494.
Eintrag ohne Tag und Monat. StAW, Würzburgcr Lehenbuch 11, S. 3' (neu S. 7').
Is9 StAW, Liber diversarum formarum 7, S. 261 (neu S. 262'-264').
190 1446, Januar 14, bekannte Barbara von Bickenbach, die Witwe des Johann von Hirsch-
horn: Bischof Johann von Egloffstein hatte vor Zeiten Hans von Bibra, Dietrichs von Bi-
bra Sohn, das Schloss und Amt Werneck für 22000 Gulden auf Wiederlösung verschrieben
und darnach wurde von ihrem verstorbenen Vater Dietrich von Bickenbach ein Teil an
diesem Schloss und Amt erworben. Ihr Vater hatte ihr ein Achtel davon vermacht, und sie
hatte diesen Teil lange besessen. Bischof Gottfried von Würzburg hatte den Teil von ihr
zurückerworben. StAW, Würzbur$~r U~kunden 31/24 StAW, Liber diversarum form. 8,
S. 55', neu S. 116-117. Vgl. den A schnitt uber Barbara von Bickenbach in der Untersuchung.
"' StAW, Liber diversarum formarum 7, S. 257 (neu S. 258').
192 StAW, Würzburger Urkunden 17/89 und 43/84.

Karlstadt befreite. Dietrich 11. von Bickenbach siegelte seinen Revers für diese Befreiung
auch für seinen Vetter Konrad IX., der bei diesem Akt kein eigenes Siegel zur
Verfügung hatte.
1406, Dezember 9193, gelobte Dietrich der Junge, Herr zu Bickenbach, den Burgfrieden
über das Schloss Habitzheim.
1407, Februar 16 und 19194, kaufte Dietrich 11. von Bickenbach von Hans Knewer
ein Drittel des Zehnts zu Pfaffenberg [bei Euerheim]. Der Käufer wurde damit vom
Stift Würzburg beliehen, nachdem der Verkäufer dieses Lehen, das er von seinem
Vater Seitz Knawrn geerbt und 1404, Januar 26, empfangen hatte, in einem von Cunz
Haberkorn gesiegelten Brief aufgegeben hatte.
1407, März 4195, genehmigte der Bischof von Würzburg als Lehensherr, dass Barbara,
Gemahlin des Dietrich 11. von Bickenbach, mit ihrem Wittum in Höhe von
3500 (,,vierthalbtausendU) Gulden rheinischer Währung auf dessen nachfolgend genannten
Besitzungen versichert wurde: auf dem halben Teil von Schloss Hohenberg,
auf den Dörfern Buchsultz und Frankenstein, auf den Gütern zu Westheim und
Schwabach, auf dem Löffelberg, auf Teilzehnten zu Pfaffenberg und Bufurt, auf Einkünfte
zu Wunnau, Schalckvelt, Gochsheim, Gnetzstadt, Ober- und Nieder-Euerheim
und Dampfsdorf.
1408, August 101", stifteten Dietrich 11. von Bickenbach und seine Gemahlin Barbara,
Gott zum Lobe, der Gottesmutter und dem H1. Gangolf zur Ehre, ein Seelgerät
zum Heil und Trost für sich und ihre Eltern und Nachkommen im Zisterzienserkloster
Ebrach, dem sie ihren von ihren Eltern ererbten Zehnt zu Löffelberg bei St.
Gangolfsberg dafür übergaben.
1408, August 24197, schloss Bischof Johann von Egloffstein zu Würzburg mit den
Grafen, Herren, Rittern und Edelknechten seines Landes zur Sicherung desselben
und Wahrung des allgemeinen Friedens den sogenannten Fränkischen Bund, der
zunächst 6 Jahre dauern sollte. Diesem traten bei: die Grafen von Henneberg, Graf
Johann von Wertheim, Graf Leonhard zu Castell, Graf Thomas zu Rieneck, Johann
zu Hohenlohe, Dietrich zu Bickenbach und andere.
1410, November 18198, 1412, Mai 26 und 1415, Juli 16199, wurde dieser Bund, jedesmal
unter Teilnahme des Dietrich 11. von Bickenbach, erneuert und verlängert.
1411, November 22, war Bischof Johann I. von Egloffstein verstorben. Von seinem
Nachfolger, Bischof Johann 11. von Brunn, wurde dem Dietrich 11. von Bickenbach
im gleichen Jahr dessen Belehnung mit dem Hof Rumrod zu Karlstadt und dem
Teilzehnt zu Pfaffenberg erneuert.200
1411, Mai 24201, wird Dietrich 11. von Bickenbach in einem Revers Ulrichs 111.
von Bickenbach zusammen mit seinem Vetter Konrad IX. erwähnt.
193 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 43 (Urkunden IU6.C.q.). Durch einen Druckfehler ist
hier das Jahr 1306 angegeben.
194 StAW, Würzburger Lehenbuch 11, S. 3'. 4 (neu S. 7'.8). Zu 1404, Januar 26, vgl. StAW,
Würzburger Lehenbuch 11, S. 73' (neu 83').
t95 StAW, Würzburger Lehenbuch 12, S. 131'. Vgl. StAW, Würzburger Lehenbuch 11, S. 59'
(neu S. 71').
196 StAW, Würzburger Urkunden 106/4a und 6/335.
19' StAW, Würzburger Urkunden 19/20. Vgl. dazu auch Aschbach, Joseph, a.a.0. Band 2, S.
177 und Wittmann, Pius, Monumenta Castellana, a.a.O., Nummer 473.
'98 Vgl. Schannat, Johann F., Sammlung alter historischer Schriften, a.a.0. Teil 1, S. 99.
199 StAW, Würzburger Urkunden 19/28.
Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 368. Die zitierte Quelle „StAW, Würzburger
Lehenbuch 11, S. 1" ist nicht zu verifizieren. Vgl. Anmerkung 188 der Untersuchung.
'O' Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 40 (Urkunden II/6. C.n.). Vgl. Gruesner, Johann Adam,
a.a.0. IV, S. 134.

1411, November 25202, genehmigte Bischof Johann 11. dem Ritter Reinhard Voit
von Rieneck, dass er dem Dietrich, Herrn zu Bickenbach, und dem Dietrich Zobel
zu Grünsfeld den Zoll zu Karlstadt für 100 Gulden versetzte.
1412, November 3203, schlossen Dietrich 11. von Bickenbach, seine Gemahlin Bar-
bara, Ritter Erkinger von Sawnsheim und dessen Gemahlin Anna, Konrad Steinruck
und seine Gemahlin Gutta und die Witwe Katharina von Bibra als Ganerben einen
Burgfrieden in ihren Städten und Schlössern Werneck, Trimberg, Schildeck,
Brückenau und Kissingen, die ihnen von ihrem verstorbenen Schwager und Bruder,
Hans von Bibra, anerstorben waren. Sollten die genannten Frauen sich gegebenen
Falles wieder neu verehelichen, dann sollten diese ihre Gatten nur dann in die
Ganerbenschaft und Schlösser aufgenommen werden, wenn sie diesen Burgfrieden
zu halten gelobten. Bei Streitsachen zwischen Würzburg und Fulda hatten die
Ganerben neutral zu bleiben. 204
1413 beredeten Dietrich 11. von Bickenbach, Friedrich Schenk von Limburg, Rit-
ter Erkinger von Seinsheim und Heinz Diemar den Ehevertrag zwischen ihrem
Schwager, Neffen und Herrn, Linhard Graf von Castell, für seine Tochter Else und
dem Grafen Tomas von Riene~k.~'~
1413, Januar 9206, verlegte Bischof Johann von Würzburg in der Streitsache von
Friedrich und Wilhelm von Henneberg gegen Dietrich von Gemünden U. a. wegen
des Zehnts und der Güter zu Wasserlosen einen Verhandlungstag, zu dem Linhard,
Graf von Castell, Johann, Graf von Wertheim, Dietrich von Bickenbach und Anton
von Bibra und ein Ersatzmann für den verstorbenen Ritter Dietrich Fuchs, als Bei-
sitzer und Richter wieder hinzugezogen werden sollten, auf Dienstag nach der näch-
sten Goldfasten.
1413, April 25207, bescheinigte Thomas Graf zu Rieneck dem Konrad von Hutten,
gesessen zu Trimberg, dass dieser ihm zur Aufbewahrung gegeben hatte die Briefe,
worin Letzterer seiner Stieftochter Margaretha, Hildebrands von Thüngen Tochter
und ihrem Gemahl Hans von Hutten deren Erbteil an den Schlössern Trimberg, Kis-
singen, Schildeck und Werneck mit Bestätigung des Würzburger Landgerichts abge-
kauft hatte.208
1413, April 27209, siegelte Dietrich 11. von Bickenbach mit anderen Beisitzern und
Richtern einen Urteilsspruch in der Sache zwischen Berthold und Wilhelm, Grafen
zu Henneberg, wegen der vom verstorbenen Herrn Johann zu Hohenlohe hinterlassenen
Bamberger Lehen, wonach den Ersteren diese Lehen, unter Zurückziehung
des Anspruchs Albrechts von Hohenlohe auf dieselben, zuerkannt wurden.210
'02 StAW, Liber diversarum formarum 5, S. 63' (neu S. 133).
'03 StAW, Liber diversarum formarum 12, S. 117 (neu S. 277-280). Vgl. Anmerkung 228.
204 Vgl. dazu 1425, April 22 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 12, S. 276; StAW, Würzburger
Urkunden 7/500; 117/78). 1425, Februar 22 (StAW, Würzburger Urkunden 117/78). 1425,
März 5 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 21, S. 276-279). 1441, Juni 24 (StAW, Würzbur-
ger Urkunden 117/91). 1441, Juni 24 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 24, S. 152, neu
S. 173'-174). 1412, März 26 (StAW, Würzburger Urkunden 19/28. Vgl. Wittmann, Pius,
Monumenta Castellana, a.a.O., S. 216 Nr. 481).
205 Vgl.. Schannat, Johann Friedrich, Sammlung alter historischer Schrifften U. Documenten,
Teil l,a.a.O.,S.21 Nr.7.
206 Vgl. Hennebergisches Urkundenbuch, a.a.0. Teil 6, C. 1.
'07 StAW, Mainzer Bücher verschiedenen Inhalts 116b („Rienecker Salbuch 2"), S. 139-139'.
Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 631.
Vgl. dazu 1413, Mai 23 (StAW, Liber diversarum formarum 5, S. 332').
209 Vgl. Hennebergisches Urkundenbuch, a.a.0. Teil 6, S.5.
210 Vgl. dazu auch Urkunde von 1413, August 2. Vgl. Anmerkung 213. Vgl. Wittmann, Pius,
Monumenta Castellana, a.a.O., S. 221 Nr. 492.

1413, Mai 23211, schlichtete Bischof Johann von Würzburg den Streit zwischen
Dietrich von Bickenbach, Ritter Erkinger von Saunsheim, Konrad von Steinau genannt
Steinruck und deren Gemahlinnen einerseits und Ludwig von Hutten, Amtmann
zu Arnstein und dessen erster Gemahlin Agnes von Rechenberg andererseits
wegen des Nachlasses des Hans von Bibra durch Entscheid dahin, dass Dietrich von
Bickenbach, Erkinger von Saunsheim und Konrad von Steinau und deren Gemahlinnen
dem Ludwig von Hutten und seiner Gemahlin 1001 Gulden zur Abfindung für
ihre Erbansprüche bezahlen sollten.
1413, Juli 28212, stifteten Dietrich von Bickenbach und seine Gemahlin Barbara
mit ihrem Sohn Dietrich, welche für diesen die Urkunde siegelten, zu der Frühmesse
zu Karsbach ihre eigenen Gülten und Zinsen von ihren Gütern in Weiersfeld, die
in der Urkunde genannt wurden und die ein zeitiger Frühmesser zu Karsbach geniei3en
sollte, für den dortigen Altar St. Johannes des Täufers, der 10 000 Märtyrer
und der hl. Barbara. 1414 stifteten zu demselben Benefizium auch Eberhard von
Grumbach zu Useckheim seine Gattin Agnes und ihr Sohn Eberhard, Albrecht von
Karsbach und seine Gemahlin Margaretha, Klaus von Rudelfeld zu Alsperg, sodann
durch Vermittlung des Pfarrers Johann zu Karsbach noch andere Pfarrangehörige
und die dortige Gemeinde noch weitere Schenkungen. 1414, Mai 12, bestätigte Bischof
Johann von Würzburg mit Zustimmung des Pfarrers dieses Incurat-Benefizium;
dem Dietrich von Bickenbach und dessen männlichen Erben erkannte er das Patronat
und die Präsentation darauf zu.
1413, August 2'13, entschied Dietrich von Bickenbach mit anderen den Streit zwischen
den Grafen Berthold und Wilhelm von Henneberg einerseits und Graf Linhard
von Castell und Friedrich Schenk von Limpurg andererseits über die hinterlassenen
Güter des Johann von Hohenlohe.'14
1414, Februar 2'15, pachteten Ritter Ludwig von Hutten zu Stöckelberg und seine
Gemahlin Metze, eine Schwester des Vizedoms Hamann Echter, des ersten Gründers
des Stammsitzes Mespelbrunn, von Dietrich zu Bickenbach und dessen Gemahlin
Barbara den Hof Burggrünau (Altenkronau bei Jossa), welchen die Letztgenannte
von ihrem früheren Gemahl Ulrich von Hutten, einem Vetter Ludwigs, als Morgengabe
empfangen hatte, um ein jährliches Erbbestand- und Pachtgeld von 6 Gulden
fränkischer Währung, fällig auf St. Stefanstag und zahlbar nach Hohenberg oder
nach Ermessen der Eigentümer an einen Ort, der zwei Meilen im Umkreis dieser
Burg liegt.
1414, Mai 3216, bestimmten Dietrich von Bickenbach und seine Gemahlin Barbara
den oben erwähnten Erbbestands-Kanon, den ihnen Ludwig von Hutten und dessen
Gemahlin Metze Echterin von Mespelbrunn und deren Erben oder Besitznachfolger
auf dem Hof Burggrünau nach dem Vertrag von 1414, Februar 2, jährlich am Stefanstag
schuldeten, nämlich 6 Gulden, zu ihrem und ihrer Eltern Seelenheil als eine
Stiftung zur Präsenz des Domstiftes zu Würzburg.
1416, Dezember 23217, erscheint Dietrich 11. von Bickenbach mit mehreren anderen
Adeligen als Bürge in einer Urkunde des Sebastian von der Tann und seiner Gattin
Katharina, in der sie dem Bischof Johann von Würzburg wegen der Pfandschaft
211 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 372. Die Quelle „StAW, Liber diversarum
formarum 5, S. 332" war nicht zu verifizieren.
212 StAW, Würzburger Urkunden 43/82.
213 Vgl. Wittmann, Pius, Monumenta Castellana, a.a.O., S. 221 Nr. 492.
214 Vgl. Anmerkung 209.
StAW, Würzburger Urkunden 5/341 und 94/159.
216 Vgl. Anmerkung 215.
217 StAW, Liber diversarum formarum 6, S. 67-73 (neu S. 171-183).
Vgl. dazu 1415, Juli 11 (Kraus, Johann Adolph, Urkundliche Nachrichten über das Klo-
ster Einsiedel im Spessart: AU 9/3 (1848), S. 122-139, speziell S. 136). -

auf Steinau und Nüdlingen für ihr Guthaben von 2881 Gulden und 1000 Pfund Heller
reversierten.
1418, August llz18, verschrieb Bischof Johann von Würzburg dem Dietrich dem
Älteren zu Bickenbach für 500 Gulden, die derselbe für ihn an Diethard von Isenburg,
Herrn zu Büdingen, bezahlt hatte, seine und seines Stifts drei Höfe zu Riden,
die zur Zeit Hans von Husen, Heinz Nether und Cuntz Endres von Erphusen bebauten,
bis zur Zahlung und Ablösung dieser Schuld.
1418, November 16219, vertauschte Fritz von Thuengen an Dietrich den Älteren
von Bickenbach und dessen Erben seine ererbten Eigenleute namens Heinz Clein
und das Kind seiner verstorbenen Schwester Else Clein.
1421, Januar 3OZz0, wurde Dietrich von Bickenbach vom Stift Würzburg belehnt
mit dem Obertruchsessenamt und dessen ZugehörungenZz1, mit dem Dorf Büchold
und zwei Drittel des Korn- und Weinzehnten daselbst sowie ein Drittel des Zehnts
am Pfaffenberg, mit seinem Teil am Zehnt zu Sumersdorf, den er von Arnold von
Windsheim erkauft hatte, mit dem Hof Rumrod zu Karlstadt samt Zugehörungen
und mit seinem Teil am Schloss Hohenberg und dessen Zugehörungen. Es handelt
sich hier um Dietrich 11. von Bickenbach. Er wird hier als „der Ältere" bezeichnet,
eine Bezeichnung, die er in den meisten Urkunden vom Ableben seines Vaters bis zu
seinem Tod trägt. Vor dem Tod seines Vaters hieß er „der Jüngere".
1421, September 2422z;verpflichtetete sich Erzbischof Konrad von Mainz für sich
und seine Nachfolger die Dörfer Buchhultze und Falkenstein beim Zabelstein, die
der Bischof von Würzburg und dessen Stift von Dietrich von Bickenbach für 600
Gulden pfandweise innehatte und die vertragsmäßig in 3 Jahren von dieser Pfandschaft
wieder abzulösen waren, nach einem etwaigen fruchtlosen Ablauf dieser Frist
für den genannten Dietrich von Bickenbach zu dessen Gunsten wieder abzulösen.
Zugleich versprach der Bischof Johann von Würzburg diese 600 Gulden dem Fritz
Stieber zu zahlen, der von Dietrich von Bickenbach gefangen genommen und um
1200 Gulden geschatzt worden war, zur teilweisen Befriedigung seines Guthabens
von 1200 Gulden.223
Während dieser Zeitzz4 verklagte Bischof Johann von Würzburg die Stadt
Schweinfurt, weil sie die Ansprüche der Bischöfe Adolf von Mainz und Lamprecht
von Bamberg wegen der freien Fahrt auf dem Main und der Zent daselbst nicht beachtet
hatte. Da aber beim Herzoglichen Landgericht die Richter nicht nach Vorschrift
vollzählig waren, ließ sich die Stadt Schweinfurt nicht herbei, sich auf diese
Klage beim Landgericht zu verantworten, sondern schloss zu ihrem Schutz mit Erkinger
von Saunsheim zum Stefansberg, der damals Hauptmann in Schweinfurt war,
und dessen Sohn Michael, ferner mit Dietz dem Älteren von Bickenbach und dessen
Sohn Dietz, sodann mit Fritz, Dietz, Karl, Balthasar, Sigmund und Eberhard von
Thuengen ein Bündnis. Da diese Verbündeten den Bischof und dessen Stift verhöhnten
und dessen Anordnungen Trotz entgegensetzten, sprach dieser über sie, die im
Volk die „Bundesherren" genannt wurden, die Acht aus. Hermann von Weihers und
Edgar von der Tann eröffnen die Feindseligkeiten gegen die Stadt Schweinfurt und
plünderten deren Gebiet. Die oben genannten Verbündeten schickten darauf dem
218 StAW, Liber diversarum formarum 7, S. 38 (neu S. 40).
219tAW, Würzburger Urkunden 17/131.
220 StAW, Würzburger Lehenbuch 14, S. 6 (neu S. 8).
221 Zu den Zugehörungen des Truchsessenamtes vgl. StAW, Würzburger Lehenbuch 14, S. 78'
neu S. 85').
222 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 241. Die Quelle „StAW, Mainzer Ingrossa-
turbuch 6, S. 196" konnte nicht verifiziert werden.
223 StAW, Liber diversarum formarum 5, S. 103 (neu S. 214).
224 Vgl. Ludewig, Johann, Peter, Hrsg., Scriptores rerum episcopatus Bamberg Bambergensis,
a.a.0. Band 1, S. 229 C-G (Lib. V, Annales Bambergensium, cap. XLII).

Bischof ihre Absage und befehdeten dessen Land. Versuche des neuerwählten Erzbischofs
Konrad von Mainz, die Streitteile zu versöhnen, hatten keinen dauerhaften
Erfolg. Erst 1421, Juli 6, gelang es den vereinten Bemühungen des Grafen Friedrich
von Henneberg, Dietz Truchsess von Wetzhausen, Kaspar von Bibra, Apel von Milz
und Konz von Hutten einen Vergleich zu stiften.225
Um dieselbe Zeit musste auch Bischof Johann von Würzburg zum Hussitenkrieg
seine Truppen stellen. Im Jahr 1420 zogen die deutschen Fürsten zur Unterdrückung
dieser Ketzerei in drei gewaltigen Heerhaufen nach Böhmen ins Feld. Den einen dieser
Heerhaufen, nämlich den aus Franken, führte Markgraf Friedrich von Brandenburg,
Burggraf zu Nürnberg, den andern, den aus Sachsen und den Truppen der Seestädte,
befehligten sächsische Herzöge, und den dritten, den der bayerischen, rheinischen
und reichsständischen Völker, befehligte der Bischof von Trier. An die 100 000
Mann stark kam diese Armee, nach Überschreitung des Böhmerwaldes, bis vor Prag,
wo sie den Berg, auf dem Ziska, der Führer der Feinde sich verschanzt hatte, zu sturmen
versuchte. Dort mussten sie aber weichen, am 13. Juli sogar ihr Lager im Stich
lassen und den Rückzug aus Böhmen antreten. Auf diesem Feldzug nach Böhmen
machten Dietrich der Ältere und sein Sohn Dietrich im Dienst des Reiches mit, wie
ein Schreiben an den Erzbischof von Mainz vom 22. September des Jahres 1434 bezeugt.
Dietrich 11. wurde dabei krank und starb bald darauf in der Heimat an den
Folgen der Strapazen dieses Krieges.226
Aus den Urkundenzz7 ist ferner zu entnehmen, dass Ulrich von Bickenbach dem
Dietrich 11. von Bickenbach und dessen Kinder Güter zu Alsbach und im Dorf ,,das
alte Hane" mit Gerichtshilfe abgewonnen und an Gerlach von Hardenau verpfändet
hatte, dass ferner schon Dietrich 11. von Bickenbach auf dem Schloss Schildeck
saßzz8, dessen Burgfrieden er mit anderen Ganerben beschworen hatte, dass schließlich
Dietrich I1 laut Urkunde von 1423, Juni 16229, von Kunz Steinau, genannt Steinruck,
ein Viertel des Schlosses Werneck erworben hat und 1424230 halb Hohenburg
für 6000 Gulden an Rieneck versetzte.
Wann und wo Dietrich 11. von Bickenbach gestorben und wo er beerdigt ist, kann
aus den Urkunden nicht festgestellt werden. Im ältesten Nekrolog des Domstiftes zu
Würzburg ist zwar dessen Seelgerätstiftung von 1414231 vorgetragen, aber ohne Angabe
des Sterbejahres desselben. Der Jahrtag für ihn und seine Gemahlin ist dort auf
XV. ante kal. Martii, auf dem Tag, an dem von der Kirche Bischof Marcellus und der
Märtyrer Craton als Heilige gefeiert werden, also wohl auf dem 15. Februar, eingetragen.
Dies dürfte wohl sein Sterbetag sein. Er dürfte demnach in der Zeit vom 30.
Januar 142lZ3' bis 1422, Januar 8233, WO seine Gemahlin als Witwe urkundet, vielleicht
am 15. Februar 1421 gestorben sein.
225 Vgl. 1420, Sept. 28. StAW, Liber diversarum formarum 6, S. 517 (neu S. 1063-1065). Vgl.
Anmerkung 153.
226 StAW, MzU WS 75/41.
227 1427, Februar 21 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 18, S. 51); 1474, März 17 (StAW, Main-
Zer Lehenbuch 5, S. 224-225, vgl. Anmerkung 437); 1485, März 26 (StAW, Mainzer In-
grossaturbuch 41, S. 102); 1486, Februar 16 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 41, S. 170'-
172); 1465, Mai 1 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 30, S. 177, neu S. 201-202); 1445, Sep-
tember 2 (StAW, Würzburger Urkunden 17/89).
228 StAW, Liber diversarum formarum 12, S. 117, neu S. 277-280 (1412, November 3). Vgl.
Anmerkune 203.
229 StAW, wü;burger Urkunden 97/182.
230 1424, Sept. 5 (StAW, Würzburger Lehenbuch 15, S. 241'-242. StAW, Würzburger Lehen-
buch 14, S. 146 (neu S. 154). Vgl. Anmerkung 166.
231 StAW, Würzburger Urkunden 5/341 und 94/159 (1414, Mai 3).
232 StAW, Würzburger Lehenbuch 14, S. 6 (neu S. 8).
233 StAW, Würzburger Urkunden 78/272.

Der Zeitpunkt des Todes seiner Gemahlin, die nach ihm starb, ist nicht bekannt.
Sie war die Tochter des Dietrich von Bibra, Reichsvogt zu Schweinfurt, der zu Mün-
nerstadt und Schildeck begütert war, und der Engelien, Tochter des Hans Voit von
Salzburg und der Elisabeth, geborene von Masbach. Vor ihrer Ehe mit Dietrich 11.
von Bickenbach war sie mit Ulrich von Hutten verehelicht gewesen, der 1388 den
Dietrich von Bibra seinen „Schweher" nennt. Vermutlich hat sie um 1403 Dietrich
11. von Bickenbach geheiratet. Sie brachte als Erbin ihres um 1412 verstorbenen Bru-
ders Hans von Bibra vor allem einen Anteil an den Schlössern Schildeck, Werneck,
Trimberg, Brückenau und Kissingen mit in die Ehe. Sie hatte zwei Schwestern, näm-
lich Margaretha, Äbtissin des Klosters Hausen, die an der Erbschaft keinen Anteil
hatte, und Katharina, die erst als Gemahlin des Hildebrand von Thuengen und dann
1413 als Gemahlin des Konrad von Hutten erwähnt wird. Dietrich 11. von Bicken-
bach und seine Gemahlin Barbara von Bibra hinterließen, wie aus den Urkunden
nachweisbar ist, drei Kinder: Dietrich III., Agnes und Barbara.234
3.1.2. Maria (1387) von Bickenbach
Diese Tochter des Dietrich I. von Bickenbach und der Agnes von Isenburg kennt
H~mbracht'~~ nicht. S~hneider'~~ meint, sie könne eine Tochter Konrads VI. von
Bickenbach und der Margaretha von Weilnau gewesen sein oder auch eine Tochter
Konrads VII. und der Christine von Hohenberg. Gr~esner'~~ und Wen~k'~~ halten
sie für eine Schwester des Dietrich I. und des Konrad IX. von Bickenbach. Sim~n'~~ weist ihr als Erster die richtige Stelle im Stammbaum der Bickenbacher zu. Diese
Stelle ist durch das Ahnenwappen Isenburg über dem ihrigen auf mehreren Bildern
ihres Sohnes, des Mainzer Erzbischofs Theoderich von Erbach, und auf dem Grabmal
des Letzteren in der Stiftskirche zu Aschaffenburg bestätigt. Damit stimmen
auch die Grabmäler Konrads VII. Schenken von Erbach (gest. 1423) und Ottos von
Erbach (gest. 1468) überein.240 Sie heiratete den Eberhard X. Schenken von Erbach
aus der Michelstadter Linie, den Sohn Heinrichs I. und der Anna Schenkin von Erbach.
Die Eheschließung muss in jugendlichem Alter stattgefunden haben, da ihr Vater
1383 zum ersten Mal als verheiratet erwähnt wird und 1412 ihre Tochter Agnes
heiratete. Ihr Gemahl stand anfänglich im Dienste der Kirche. Er wird 1379 als Kanoniker
bei St. Gideon in Speyer und Pfarrer zu Rieblingen bei Heidelberg erwähnt,
verzichtete aber auf die Pfründe, nachdem am 24. Juni 1387 (Grabstein in der Kirche
zu Michelstadt) sein Vater gestorben war, um die Herrschaft zu übernehmen. Sein
Kanonikat übernahm sein Bruder Philipp, präsentiert von Konrad V. genannt Rauch.
Bald nach 1387 dürfte er Maria von Bickenbach geehelicht haben. Ihrer Ehe entspross
eine zahlreiche Nachkommenschaft: Otto (gest. 1468), verehelicht mit Amalie
von Wertheim; Hans V., verhelicht mit Margaretha von Erbach; Dietrich, Erzbischof
von Mainz (gest. 1459); Gerhard, Kanoniker zu Mainz; Diether, Domherr und Erz-
234 Vgl. dazu Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 271.
Humbracht, Johann Maximilian, a.a.O., Tafel 274 und Wenck, Helfrich Bernhard,
a.a.O.Band 1, S. 445, kennen Dietrich 111. und Agnes nicht, sondern nur die Tochter Bar-
bara. Scriba (Genealogische Beiträge V: Archiv für hessische Geschichte 8 (1854), S.
218.219) verwechselt Dietrich 111. mit Dietrich 11. von Bickenbach, legt Letzterem die
Schwester Agnes bei und meint sogar irrig, dass Konrad IX. und Dietrich I. von Bicken-
bach, die 1429 bzw. 1403 gestorben sind, Söhne Dietrichs 11. gewesen seien.
235 Vgl. Humbracht, Johann Maximilian, a.a.O., Tafel 274.
236 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 22 (Anlage, Nachfahrentafel des Konrad von Bicken-
bach, 1130).
237 Vgl. Gruesner, Johann Adam, a.a.0. Band IV, S. 131.
238 Vgl. Wenck, Helfrich Bernhard, a.a.0. Band 1, S. 444 e.f.
"' Vgl. Simon, Gustav, a.a.O., S. 236 Nota 6.
240 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., Tab. IV. 49 und Tab. IV. 71/72.

priester zu Mainz, Stiftsherr zu Aschaffenburg (gest. 1437); Heinrich II., Komtur
des Deutschen Ordens zu Prozelten; Philipp II., Abt zu Weißenburg; Konstanze (le-
dig, gest. 1442); Margaretha, Äbtissin zu Kitzingen; Johann VI. (gest. 1404); Adel-
heid (Gest. 1457). Ihr Gemahl, Eberhard X. Schenk von Erbach starb bald nach
1412. Weder seine Sterbedaten, noch die seiner Gemahlin sind genau bekannt.241
3.2.1. Anna (1416-1451) von Bickenbach
Diese Tochter Konrads IX. von Bickenbach, von der Wen~k~~~ irrig behauptet,
dass sie aus ihres Vaters erster Ehe mit einer von Kronberg stammt, enspross nach
Joseph der zweiten Ehe des Konrad IX. von Bickenbach mit Jutta von Runkel.
Sie hat nicht vor 1397 das Licht der Welt erblickt. 1416 wird sie schon als Gemahlin
des Konrad IX. Schenken von Erbach erwähnt. Sie dürfte das älteste der drei
Kinder ihrer Eltern gewesen sein. Ihr Gemahl war der Sohn des Eberhard IX. Schenken
zu Erbach von der ältesten Linie und der Elise von Kronberg. Seit dem Tod seines
Vetters Konrad VI. war er im alleinigen Besitz aller Stammgüter seiner Linie.
Schon vom 13. Jahrhundert an besaß seine Linie einen Teil des Amtes Tannenberg.
Sein Urgroßvater Konrad 111. hatte das Amt Jazza (Jugenheim) mit seinen Zugehörungen
gekauft. Sein Großvater Eberhard VIII. hatte ein Viertel an der übrigen
Herrschaft Bickenbach durch Heirat der Gräfin Elisabeth von Katzenelnbogen erworben,
und er selbst kaufte vom Grafen Johann von Wertheim das vormals rieneckische
Viertel dieser Herrschaft, indem er es für 4000 Gulden von Haman Ulner
einlöste und dem Grafen Johann 11. von Wertheim für die Abtretung des Wiederkaufsrechtes
weitere 1000 Gulden bezahlte. 1438 wird er als Burggraf zu Miltenberg
und 1440 als pfälzischer Amtmann zu Oppenheim erwähnt. Da er 1463, Juni 4244,
das letzte Mal als Iebend erwähnt wird und sein Sohn Philipp am 24. August 1463 als
einziger Inhaber der Herrschaft Erbach genannt wird, dürfte er im Sommer des Jahres
1463 verstorben sein.245
1416, Dezember 18246, wurden Konrad zu Erbach und seine Gemahlin Anna auf
Grund ärztlicher Zeugnisse wegen Schwächlichkeit vom Fastengebot kirchlich soweit
dispensiert, dass ihnen Eier und Milchspeisen gestattet wurden.
1417, Juni 6247, verzichtete Anna von Bickenbach, Frau des Schenken Konrad IX.
des Jungen von Erbach, mit Empfangsbescheinigung über ihr von ihrem Schwiegervater
Eberhard IX. dem Älteren empfangenes Wittum von 2000 Gulden, auf sonstige
Rechtsansprüche auf erbachische Stammgüter, vorbehaltliche jedoch derselben im
Falle des Aussterbens des Erbacher Mannesstammes der Linie.
1417, August 13248, verpfändeten Ulrich 111. von Bickenbach und seine Gemahlin Else
an Schenk Konrad IX. dem Jüngeren zu Erbach für 3000 Gulden ihre Güter mit Zustimmung
Konrads IX. von Bickenbach, des Schwiegervaters Konrads IX. zu Erbach.
1429, August 15249, schloss Konrad IX. zu Erbach mit Ulrich 111. von Bickenbach
und Konrad XI. von Bickenbach, seinem Schwager, den Vergleich wegen des Patronatsrechtes
zu Hofheim, Godela und auf der Burg Bickenbach.
241 V~el. Kittel. Tose~h.
a.a.0. Band 1. S. 272-273.
242 V& wenck:~eifr;ch Bernhard, a.a.0. Band 1, S. 446.447.
243 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 289. 313-319 und Band 2, Urkunden 129.135.592.
244 Vgl. Simon, Gustav, a.a.O., Urkunde 279.
245 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 314.
246 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 141 (Urkunden 11/94).
247 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 141 (Urkunden 11/93). Vgl. Simon, Gustav, a.a.O., Ur-
kunde 186.
Das Siegel der Anna von Bickenbach ist bei Schneider abgebildet. Ihr Vater, Burggraf
Konrad IX. zu Miltenberg, siegelte die Urkunde mit.
248 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 15, S. 263-266 (neu S. 270-273). Vgl. Anmerkung 145.
249 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.0. S. 150 (Urkunden 11/97),

1430-1431 machte Konrad IX. von Erbach, vermutlich gemeinsam mit seinem
Vetter Otto, eine Wallfahrt zum Heiligen Grab in Jerusalem. Dies kann aus einer Ur-
kunde von 1432, Dezember 2SZ5O, entnommen werden, in der er auf seine pfälzischen
Bauern eine Steuer legt ,,nachdem er sich dann, über mere zu dem H1. Grabe zu fa-
ren, großlichen verzeret hat und in schulden gekommen ist".
1435, Juni 17251, wurde Konrad IX. zu Erbach von Mainz belehnt mit den Weilern
Rütschwiler und Koutzenbach, einem Viertel an der Veste Bickenbach, einem Viertel
am Dorf Alsbach, seinem Teil ,,zum Heynichen" und in der Au, dann dem Zehnt zu
Gernsheim, zu Lindauen und auf der Harte.z5z
1437, Juli 16253, erscheint Konrad IX. zu Erbach als Mitsiegler des Sühnevertrages
zwischen seinem Vetter und Schwager Ulrich 111. und Konrad XI. von Bickenbach
einerseits und Erzbischof Dietrich zu Mainz andererseits wegen Klingenberg.
1438, November 25254, war Konrad IX. zu Erbach Burggraf zu Miltenberg und
unter den Schiedsrichtern in der Streitsache und Fehde des Bischofs Johann von
Würzburg und Konrad XI. von Bickenbach wegen des Zugs gegen den Reußenberg,
der Zent Karlstadt und eines Schaftriebs an den Gemarkungen Gambach und
Eui3enheim.
1441255 gestattete Konrad IX. zu Erbach dem Erpfen von Lustadt für sich und sei-
nen Knecht eine Wohnung in dem 1436 von Johann II., Grafen von Wertheim, er-
kauften Teil des Schlosses Bickenbach auf Bitte seines Schwagers Konrad XI. von
Bickenbach, von dem er sich versprechen ließ, diese Wohnung wieder frei zu ma-
chen.
1441, Oktober wurde zwischen Konrad zu Erbach und Kraft von Hohen-
lohe eine Eheberedung vertragen, wonach Letzterer versprach, seine Tochter Marga-
retha einem der Söhne des Ersteren. den er dazu erwählen wollte, zur Ehe zu geben.
Diese Ehe sollte aber erst dann zustande kommen, wenn die Braut 15 Jahre alt wird.
Dem Bräutigam sollte von seinen Eltern die Herrschaft verschrieben werden. Phi-
-
250 Vgl. Mone, Franz Joseph, Hessische Urkunden, Briefe und Regesten vom 13. bis 16. Jahr-
hundert: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 6 (1855), S. 305-322, speziell S.
313-314 Nummer 12.
251 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 656 (Die Quelle ,,StAW, Urkunden Mainzer
Abteilung" konnte nicht gefunden werden.).
252 ZU den Dörfern vgl. Simon, Gustav, a.a.O., S. 150 und Urkunden 158.181.228.316. Vgl.
dazu auch Wenck, Helfrich, a.a.0. Band 1, S. 428.1436, Febr. 22., wurde der wertheimi-
sche Teil von Bickenbach an Konrad IX. von Erbach verkauft. Vzl. Simon. Gustav. a.a.0..
"
S. 237.
253 In dieser Urkunde von 1437, Juli 16, bekannten Ulrich und Konrad, Gevettern, Herren zu
Bickenbach, lange in Klage und Forderung gegen Erzbischof Dietrich zu Mainz gestanden
zu sein wegen des Schlosses, der Burg und der Stadt Klingenberg, die der Erzbischof ih-
nen von Zugriff wegen, so seinen armen Leuten von etlichen Rittern, die darauf enthalten
und begriffen wurden, beschehen waren, abgewonnen hatte. Auf einem Tag in Aschaffen-
burg sei nun alles beigelegt worden und der Erzbischof hatte ihnen ihr genanntes Schloss
wieder als Lehen gegeben. Auch wollten sie die Lehen, die ihnen aufgesagt worden seien,
denen, die solche aufgesagt hatten, wieder verleihen. Zur Sicherheit siegelten mit ihnen
Diether von Isenberg, ihr guter Freund, Herr zu Büdingen und Schenk Konrad, Herr zu
Erbach, ihr Vetter und Schwager.
Am gleichen Tag entband Erzbischof Dietrich von Mainz den Hans von Heidebach, ge-
nannt Anshelm, seinen Amtmann zu Klingenber und auch Bürgermeister und Rat da-
selbst, von dem ihm geleisteten Eid und hieß sie k m Ulrich 111. und Konrad XI., Gevet-
tern, Herren zu Bickenbach, seinem lieben Oheim und Getreuen, wieder zu huldigen wie
vorher, ehe er Klingenberg eingenommen hatte. Anshelm hat das Schloss mit allem, was
dazu gehörte, den Genannten wieder zu überantworten. Schenk Konrad zu Erbach, sein
Vetter, wurde von ihm angewiesen, mit den Herren von Biclrenbach dem Vollzug beizu-
wohnen. Vgl. Anmerkung 290 der Untersuchung.
StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 23, S. 14'-15' (neu S. 30-31').
254 StAW, Liber diversarum formarum 5, S. 332' (neu S. 673).
255 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 76 1310.
25"gl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 287-288 (Urkunden 111127.128).

lipp IV. wurde von den beiden Söhnen Konrads IX. zu Erbach zum Gemahl der
Margaretha von Hohenlohe bestimmt, während sein älterer Bruder in den geistlichen
Stand trat als Domherr zu Speyer und Pfarrer zu Hofheim.
1451, Oktober 24257, wies Konrad IX. zu Erbach seiner Schwiegertochter Margaretha
Gräfin von Hohenlohe 4000 Gulden zu auf seinem Anteil am Schloss Bickenbach
und den dazugehörigen Zinsen und Gülten in Als~ach, Balkhusen, Staffel und
Quadelnbachen.
1452, Dezember 2258, bewilligte Erzbischof Dietrich von Mainz als Lehensherr
diese Verschreibung lehenbarer Besitzungen.
1463, Juni 4259, verordnete Philipp Schenk von Erbach die Hinterlegung von Urkunden
beim Rat zu Heilbronn für den Fall, dass er vor seinem Vater sterben würde,
weil Letzterer zu Bewidemung seiner Gemahlin seine Einwilligung nicht gegeben
hatte.260
Schenk Konrad IX. zu Erbach, der Gemahl der Anna von Bickenbach, trat 1425
die Regierung an, legte sie 1457 nieder und zog sich in das Kloster Schönau bie Heidelberg
zurück, wo die Linie Erbach-Erbach, der er angehörte, ihr Erbbegräbnis
hatte. Dort starb er am 5. Juni 1464.261
1442, Juni 1262, erscheint Konrad IX. Schenk zu Erbach als Bürge seines Vetters
des Grafen Hans von Eberstein, der statt des Schlosses Bickenbach das Schloss Goppolczheim
Graf Bernhard von Eberstein verpfändet.
1446, September 14263, verkaufte Eberhard, Schenk und Herr zu Erbach, ein Ritter
des Johanniter-Ordens, seiner Schwägerin Anna von Bickenbach seine Gült und
Leibgeding, nämlich 25 Gulden jährliche Rente, die ihm sein Schwager Philipp von
Kronberg schuldete, um 150 Gulden mit Vorbehalt des Rechtes auf Wiederkauf, als
Pfand.
1448, November 16264, stifteten Konrad IX. zu Erbach und seine Gemahlin Anna
von Bickenbach als Seelgerät für sich 6 Malter jährliche Korngült zum Marienaltar in
der Stadt Erbach. 1456265 kamen noch 1 Pfund Heller dazu.
1451, April 232666, verkaufte Hans von Erlickeim der Anna von Bickenbach,
Schenkin zu Erbach, mit Wissen ihres Gemahls Konrad, Herrn zu Erbach, als Lehensherrn,
die von Letzterem lehenbaren Dörfer Hohenstein, Knoden und Breydenwyesen
für 400 Gulden, welche er forthin als erbachisches Lehen zu tragen sich verpflichtete.
1451, April 28267, starb Anna von Bickenbach, Frau zu Erbach, und wurde im
Kloster Schönau begraben. Die Grabsteine von ihr ihr und ihrem Gemahl wurden
1876 aufgefunden und befinden sich seit 1878 im Turm des erbachischen Schloss
e ~ . ~ ~ ~
257 Vgl. Simon, Gustav, a.a.O., Urkunde 261.
258 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 26, S. 227 (neu S. 203'-204).
259 Vgl. Simon, Gustav, a.a.O., Urkunde 279.
260 1463, Oktober 18, wurde das Schloss Bickenbach, dessen Hauptbesitzer Philipp IV. von
Erbach war, von den Frankfurtern unter Führun ihres damaligen Hauptmanns Haman
Waldmann ausgebrannt. Vgl Lersner, a.a.0. 2.~eif l.Buch, S. 224.385.
261 Vgl. Huffschmid, Maximilian, a.a.O., S. 86.
262 StAW, Mainzer Bücher verschiedenen Inhalts 71, S. 7.
263 Vgl. Simon, Gustav, a.a.O., Urkunde 252.
264 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 158-159 (Urkunden II/106).
265 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 158-159 (Urkunden II/105.106).
26G Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 153 (Urkunden II/100). Vgl. Simon, Gustav, a.a.O., S.
150.
2G7 Huffschmid, Maxirnilian, a.a.O., S. 86.
268 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 318-319.

3.2.2. Margaretha 11. (1473) von Bickenbach
Diese Tochter Konrads IX. und der Jutta von Runkel wird nur einmal im Jahre
1473 erwähnt, wo sie in dem Ehevertrag Konrads XI. von Bickenbach mit dem Gra-
fen Albrecht von Mansfeld von Ersterem als dessen Schwester, als Nonne zu Thoren
und als lebenslängliche Inhaberin und Nutznießerin eines bickenbachischen Gutes
zu Lorch im Rheingau bezeichnet
3.2.3. Konrad XI. (1429-1483) von Bickenbach
Er entstammte der zweiten Ehe seines Vaters Konrad IX. mit Jutta von Runkel.
Verehelicht war er mit Agnes von Nassau, der Tochter Adolfs von Nassau (gest.
1426, Juli 26) und der Margaretha, einer Tochter des Markgrafen Bernhard von Ba-
den. Seine Gemahlin war die Schwester des späteren Erzbischofs Adolf 11. von Nas-
sau zu Mai1-12.~~~
1429, August 16271, trug Helfrich von Ammerbach (Wald-Amorbach) dem Kon-
rad XI. von Bickenbach aus freien Stücken seine bisher frei eigenen Güter, nämlich
sein Wohnhaus mit Hofrieth zu Klingenberg, einen Weingarten am Hohenberg, eine
Scheuer, einen Garten hinter dem „Bronnen 1
', einen ,,Kamerlatengarten" und einen
, „Kappusgarten" zu Klingenberg als ein Burglehen auf und gelobte sein Burgmann
zu Klingenberg zu sein. Als Zugehör zu dem Burglehen empfing er von Konrad XI.
einen Acker am Rossgraben, genannt der „Krumacker", der sein Eigentum war.
1429, September 23272, wurde Konrad XI. von Bischof Johann von Brunn zu
Würzburg mit den von seinem verstorbenen Vater Konrad IX. auf ihn vererbten
vormals hohebergischen Gütern und Gerechtsamen in Franken belehnt.
1429, Dezember 8273, belehnte ihm nach dem Tod seines Vaters der römische Kö-
nig Sigmund mit den Zöllen zu Klingenberg, dann zu Wernfeld und Theres in Fran-
ken, sowie mit den Mannschaften in der Wetterau.
1430, März 15274, wurde er ebenso wie 1399 und 1419 sein verstorbener Vater mit
der von Clasen von Leybolden (Schenk und Diener des Konrad IX. von Bickenbach)
an Letzterem verkauften Forsthube nebst Hof zu Krausenbach durch Erzbischof
Konrad 111. zu Mainz belehnt.
1430, März 30z75, belehnte zu Mannlehen Konrad XI. von Bickenbach den Hans
by dem Crewtz zu Karlburg mit 2 Acker Wiesen auf Aschfelder Gemarkung an
,,Richolfs wiegen von Elma".
1433, Mai 31276, verpfändete Konrad XI. seinen Anteil an Burg und Stadt Klingenberg
mit Zugehörungen, namentlich mit den dazugehörigen Zöllen, Leuten und
Gerichten, für 1000 rheinische Gulden an Erzbischof Konrad 111. zu Mainz, vorbehaltlich
der Wiederlösung. Der Bischof aber kam mit ihm dahin überein, dass diese
Schuld, welche er wegen besonderer „geschicknusse" aufgenommen hatte, nicht
als ein rückzahlbares Darlehen gelten sollte, wenn er das Unterpfand ihm als
269 ZU 1473, Oktober 19, vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 39-40 (Urkunden II/6.C.i.)
270 1439 wird Agnes von Nassau zum ersten Mal als Gemahlin von Konrad XI. von Biclren-
bach erwähnt. Konrad XI. wird 1429, August 15, erwähnt (vgl. Anmerkung 249 der Un-
tersuchun ).
Vgl. ~ittef~ose~li, a.a.0. Band 1, S. 319-320.
271 StAW, Mainzer Lehenbuch 6, S. 360-360'.
272 StAW, Würzburger Lehenurkunden 144/19. StAW, Würzburger Lehenbuch 14, S. 6' (neu
S. 8').
273 S~AW, Würzburger Urkunden 17/89. StAW, Liber diversarum formarum 17, S. 214 neu
S. 479-482).
274 StAW, Mainzer Lehenbuch 1, S. 151-152. Mainzer Lehenbuch 6, S. 360'-361. MzU WS
59/32. Vgl. Anmerkung 112.
275 StAW, Mainzer Lehenbuch 6, S. 359. Zu ,,ElmaCc vgl. Anmerkung 187.
276 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 20, S. 183.184.

Lehensherrn in seinen oberherrlichen Schutz anvertrauen und von ihm und seinen
Nachkommen als Lehen empfangen und für sich und seine Erben muten und tragen
wolle.
1434, Juli 2277, erwähnte ihn sein Vetter Dietrich 111. von Bickenbach in seiner
Vorstellung an Erzbischof Theoderich von Mainz.
1434, August 1278, huldigte die Stadt Külsheim dem Erzbischof Theoderich von
Mainz, jedoch mit Vorbehalt ihrer eidlichen Huldigung, die sie gegenüber Konrad
XI. von Bickenbach, ihrem gnädigen Junker, wegen dessen Pfandschaft an Külsheim
gelobt hatte.
1435, Juni 2279, belehnte Erzbischof Theoderich zu Mainz den Konrad XI. von
Bickenbach wie es sein Vorfahre im Jahr 1430 getan hatte, mit dem Hof und der
Forsthube zu Krausenbach.
1435, Dezember 6280, verpfändete Konrad XI. den Treuhändern des verstorbenen
Philipps des Alten von Frankenstein für 1000 Gulden zu 5% verzinsliches Hauptgeld
seine zu seinem Teil am Schloss Bickenbach gehörigen Erblehen, desgleichen
seinen Teil an Alsbach und zu Gernsheim. Schon 1409'~~ hatte Erzbischof Johann 11.
von Nassau zu Mainz dem Philipp von Frankenstein den Reservatteil des Erzstifts
am Schloss Bickenbach für dessen Guthaben von 1000 Gulden verpfändet, ebenso
am 24. August 1411282 für 1200 Gulden, auf welche letztere Pfandschaft der genannte
Gläubiger mit Genehmigung des Schuldners und Erzstifts vom 11. April 1412283
seine Gemahlin bewidmete. Während diese letztere Schuld von 1200 Gulden an Ida
von Frankenstein, Witwe des Johann Boos von Waldeck, eine Schwester des Gläubigers,
von Erzbischof Adolf (1461-1475) abgetragen scheint Konrad XI.
von Bickenbach die erstgenannten 1000 Gulden durch das Anlehen vom Jahr 1435
als Selbstschuldner an Stelle des Erzstifts übernommen zu haben und dadurch zu der
Pfandschaft an dem mainzischen Reservatteil des Schlosses Bickenbach mit Zugehörungen
gelangt zu sein.285
1435, Februar 21286, versetzte Konrad XI. von Bickenbach Schloss und Stadt
Külsheim, welche ihm vom Erzstift Mainz verpfändet waren, mit dessen Einwilligung
dem Hans von Berlichingen für 3000 Gulden.
1436, Juni 2287, überließ er dem Hans von Wittstadt seine ganze Pfandschaft an
Külsheim für den Betrag von 6272 Gulden, für den das Erzstift unter dem verstorbenen
Erzbischof Konrad 111. sie an Konrad IX. von Bickenbach verkauft hatte.288
Erzbischof Theoderich von Erbach, der ihn in der Urkunde von 1436, Januar 25, seinen
,,Oheim c ' nennt, gibt dazu seine Genehmigung.
1435, Juli 1289, erließen der Stiftspfleger und die Stadt Würzburg an die benachbarten
Fürsten und Städte ein Sendschreiben, worin sie diese von Unterstützung der
Feinde des Hochstifts und der feindlichen Pläne des Bischofs Johann 11. von Brunn
277 StAW, Mainzer Urkunden Weltlicher Schrank 75/41.
278 Vgl Kittel, Jose~h,
a,.a:O. Band 2, Urkunden 200
(Quel1e:Fürstlic Leiningen'sches Archiv zu Amorbach ).
27"tAW, Mainzer Lehenbuch 6, S. 362'-363.
280 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 22, S. 159.
StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 14, S. 1' (neu S. 20').
282 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 14, S. 313 (neu S. 325).
283 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 14, S. 331 (neu S. 342).
284 Urkunde von 1433, März 3. StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 20, S. 196.
2S5 Vgl. dazu StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 32, S. 159', neu S. 173'-174' (Urkunde von
1471, Nov. 4).
StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 22, S. 73.
287 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 22, S. 241-243 (Urkunde von 1436, Juni 2).
2S8 Vgl. Konrad IX..
289 Vgl. Fries, Lorenz, Geschichte, Namen, Geschlecht, Leben, Thaten und Absterben der
Bischöfe von Würzburg und Herzoge zu Franken, Würzburg (1948), S. 675.

gegen das Stift abmahnten. Dieses wurde unter andern auch an Konrad von Bicken-
bach gerichtet.
1437, Juli 16290, war Konrad XI. von Bickenbach mit seinem Vetter Ulrich 111. bei
den Verhandlungen, bei denen beide wieder in ihr Mainzer Lehen Klingenberg, das
ihnen von Mainz abgenommen worden war, eingesetzt wurden.
290 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 23, S. 14'- 15' (neu S. 30-31'). Vgl. Anmerkung 253.
Zu Ulrich 111. von Bickenbach (1397-1461) vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 201-217.
1417, August 13 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 15, S. 263-266; neu S. 270-273; vgl. Anmerkung
290), verpfändeten Ulrich von Bickenbach und seine Gemahlin Else ihrem
Oheim und Schwager, dem Schenken Konrad IX. dem Jün eren von Erbach für 3000 Gulden
mit 5% Zins vom Hauptgeld ihren halben Teil des ~ol&s zu Klingenberg, den sie vom
Reich zu Lehen hatten, ferner verschiedene zur Herrschaft Klingenberg gehörige Gülten,
die 10 Pfund Geld- und 4 Fuder Weingült zu Alsbach, ferner Gefälle zu Gernsheim, was
alles von Mainz zu Lehen rührte, endlich auch ihre frei eigenen Güter und Gefälle, wozu
Erzbischof Johann von Mainz als Lehensherr und Konrad IX. von Bickenbach, Ulrichs
Vetter, als Ganerbe der Lehen und des Zolles, ihre Einwilligung gaben.
1421, Februar 26 verpfändeten dieselben Ehegatten an den Präsenzfond des Kollegiatstiftes
zu Aschaffenburg für 200 Gulden Hauptgeld und 20 Malter Aschaffenburger Maß davon
verfallende jährliche Korngült ihre Hälfte am Dorf Röllfeld mit Gerichten, Vogteien,
Rechten, Zinsen, Korn- und Hafergülten, Frucht- und Pfenniggülten, Ackern, Wiesen,
Weiden usw. und ihren Teil am Zoll zu Grubingen. Den Schuldschein siegelten außer ihnen
auch Dietrich 11. und Konrad IX. als Ganerben (Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg,
Liber Praes. 111, S. 372-372').
1424 verliehen die Vettern Konrad IX. und Ulrich 111. von Bickenbach dem Diether Gans
von Otzberg 6 Gulden Zins von der Kellerei zu Klingenberg und 12 Malter Hafergült auf
und von ihren Gütern zu Breitenbrunn zu rechtem Burglehen. Jede der zwei Iconradinischen
Linien, als deren Repräsentanten beide hier auftreten, hatte davon die Hälfte zu
vergeben (StAW, Mainzer Lehenbuch 6, S. 358').
1426, Januar 23 (StAW, Mainzer Urkunden Weltlicher Schrank 28/92), schlichtete Erzbischof
Konrad von Mainz zu Steinheim einen Streit zwischen dem Deutschordensmeister
Eberhard von Sawnsheim und Ulrich von Bickenbach. In dem erzielten Vergleich anerkannte
Letzterer den Besitz des Deutschen Ordens an dem Teil des Dorfes Röllfeld, den
dieser durch einen Tausch von der Grafschaft Wertheim an sich gebracht hatte und dessen
Berechtigung zur Leihung der Pfarrei Grubingen. Er war ferner damit einverstanden, dass
der jetzige Pastor zu Grubingen, Johannes Keller, auf dieser Pfarrei blieb und überließ
diesem und der Pfarrei das Haus mit Hof in Klingenberg. Der Orden und der Pfarrer verzichteten
dagegen auf alle bisher von der bemerkten Pfarrei bezogenen Nutzungen U1richs
von Biclrenbach, wenn dieser die einem Vikar gebührende Besoldung, soweit sie
noch rückständig war, davon nachbezahlte. Ulrich von Biclrenbach sollte seine Prozeltener
Burglehen vom Orden als dessen Burgmann empfangen, die aufgebessert wurden und
die er mit 300 Gulden ablösen durfte. Andere Streitpunkte wegen Belastung und Bebauung
von Weinbergen und Gütern des Ordens zu Erlenbach wurden dabei zur gesonderten
weiteren Untersuchung und Entscheidung vorbehalten, ebenso die strittigen Holzrechte
Ulrichs und die Hutrechte der Bewohner von Röllbach in ihren Weinbergen.
1427, Februar 21, verpfändeten Ulrich von Bickenbach und seine Gemahlin Else mit Genehmigung
des Erzbischofs von Mainz als Lehensherrn dem Gerlach von Hardenau und
dessen Gemahlin Margaretha für eine mit 60 Gulden jährlich verzinsliche Schuld von 1000
Gulden, welche mit diesem Betrag ablösbar ist, ihre Mainzer Lehen, nämlich ihr Viertel am
Dorf Alsbach und ihre Hälfte am Dorf ,,das alte Hane" mit allem Zugehör, ferner alle die
Güter, die er, Ulrich, dem verstorbenen Dietrich von Biclcenbach und seinen Kindern mit
Gerichtshilfe abgeklagt hatte, auf vier Jahre (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 18, S. 51).
1430, Februar 12, ver fandete Ulrich von Bickenbach mit seiner Gemahlin Else seinen
Teil des Schlosses ~icRenbach dem Philipp von Frankenstein für eine in 2 Jahren wieder
abzulösende Schuld von 2000 Gulden, ebenso andere ihrer Güter, wozu bezüglich der
Mainzer Lehen Erzbischof Konrad seine Einwilligung gab (StAW, Mainzer Urkunden
Weltlicher Schrank 59/31).
1433, September 11, verkaufte Ulrich von Biclcenbach und seine Gemahlin Else Kaemmerer
von Worms, aber ohne dem Bruder des Ersteren, Konrad X. von Bickenbach, in dringender
Geldnot und wegen Uberschuldung an ihren Schwager, bzw. Bruder Dieter Kaemmerer
von Worms, seinen Teil des Dorfes Alsbach und andere zu Biclrenbach gehörige
Dörfer und Gerichte, seinen Teil am Zehnten zu Rorheim und Gernsheim und seinen Teil
des Rheinüberfahrs zu Gernsheim, aber ausgenommen die davon zu dem Altar auf der
Burg Klingenberg dem jeweiligen Kaplan daselbst jährlich fallenden stiftungsmäßigen 24

Gulden Gülte für 3000 Gulden, die er empfan en und zur Abstoßung der auf anderen seiner
Gülten haftenden Schulden verwendet zu aaben bekannte. Die Mann- und Kirchlehen
behielt er sich vor, ebenso die Erfüllung der Vasallenpflicht gegen Mainz, woher die verkauften
Leheilsstüclre rührten. Der Käufer und dessen Erben sollten den Burgfrieden für
Biclrenbach bewahren. Der Erzbischof von Mainz genehmi te als Lehensherr diesen Verkauf
Gemäß dem Burgfrieden hatte der Verkäufer die ~ au6b~ekte erst seinen Mitganerben
am Schloss Bickenbach feilgeboten. Diese hatten den Erwerb ihrerseits abgelehnt
(vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 41-43 (Urkunden I11 6.C.p.)).
1435, März 8, verpfändeten Ulrich von Bickenbach und seine Gemahlin Else Kaemmerer
von Worms dem Erzstift Mainz für 400 Gulden mit 26 Gulden 8 Turnosen jährlich an die
Kellerei Miltenberg verzinsliches Hauptgeld, dessen Em fang sie bekannten, ihren Teil
des Zolles zu Klingenberg und Zehnten zu Rück unterhal%von Himmelthal vorbehaltlicli
des Wiederlösungsrechtes (StAW, Mainzer Urkunden Weltlicher Schrank 60134; Kappensiege1
der Else gut erhalten).
1435, März 8, versetzte Ulrich von Bickenbach mit lehenherrlicher Bewilligung seines
Oheims, des Erzbischofs Theoderich Schenk von Erbach, seinen Anteil an Klingenberg,
mit Ausnahme des dortigen Zolls und des Zehnt zu Rück, dem Phi1 von Ulnbach für eine
Schuld von 2000 Gulden und verpflichtete sich, diese Lehenstücke wieder abzulösen,
während der Pfandschaft aber der Lehensmann des Erzstiftes zu bleiben (StAW. Mainzer
Ingrossaturbuch 28a, S. 61', neu S. 61-61').
1435, Mai 15, belehnte Erzbischof Theoderich von Mainz den Ulrich von Bickenbach mit
den selben ~ainzer Lehen, die er und die Herrschaft Biclrenbach und seine Ganerben
schon vom verstorbenen Erzbischof Konrad 111. getragen und empfangen hatten (StAW,
Mainzer Lehenbuch 2, S. 34-35).
1435, Mai 21, nahm Erzbischof Theoderich von Mainz aus Anlass seines Regierungsantritts
seinen Oheim Ulrich von Bickenbach auf zu seinem und des Erzstifts Forstmeister
über das Forstmeisteramt zu Aschaffenburg und im Mainzer Spessart, nahm ihm den
Diensteid ab und bestimmte seine Besoldung (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 22,
s. 101-102).
Unter der Herrschaft des Mainzer Erzbischofs Theoderich von Erbach kam es zwischen
dem Erzstift Mainz und etlichen zu Klingenberg hausenden Rittern, die sich egen
dortige Einwohner und kurmainzische Untertanen Gewalttätigkeiten zuschulden %ommen
ließen, zu einer Fehde, in deren Verlauf der Erzbischof mit einem Auf ebot von Bewaffneten
diese Stadt und deren Bewohner angriff, belagerte und schließ?ich einnahm.
Der Hauptgegenstand dieser Fehde dürften Händel des Ritters Gumbold von Giltingen
und seiner Gattin, einer Nichte Ulrichs von Biclrenbach, mit dem Erzstift gewesen sein,
die schließlich in einem Schiedsgericht zu Gundelsheim am 15. Juli 1439 zwischen den
Streitteilen abgeurteilt wurden (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 23, S. 259; neu 261-262).
In diesen Streit scheinen sich auch die Herren von Bickenbach eingemischt zu haben und
Vasallen von ihnen, nämlich Burgmannen zu Klingenberg. Von Letzteren wird besonders
Cunrad Phyl von Aulenbach enannt (vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 90, Urkunden
11/36,2 von 1360, August 3; auberdern werden genannt Friedrich von dem Wasen, Ritter,
Fritze Mehefiz, Heinrich Rude von Collenberg, Conrad Hirne, Hans Koddewiz, Diether
Rauch, Haman von den Windin), der während der Belagerung aus der Stadt flüchtete
(StAW, Liber diversarum formarum 5, S. 276, neu S. 560; Urkunde von 1437, Mai 2). Derselbe
hatte auch ein Bur lehen des Erzstiftes, nämlich ein Haus mit Stall in der Burg und
ein Haus in dem ~orhoßzu Mönchberg, nebst 10 Gulden von der Bede daselbst, wurde
1435 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 28a, S. 61, neu S. 61-61', Urkunde von 1435, März
8) Pfandgläubiger von Klingenberg durch eine Schuld Ulrichs von Bickenbach, geriet
1435, November 7, am Fuß der Karlburg in Gefangenschaft des Würzburger Stiftspflegers
Graf Johann von Wertheim, der ihn auf Lösegeld in der Festung zu Würzburg verwahren
ließ (vgl. Fries, Lorenz, Geschichte, Namen, Geschlecht, Leben, Thaten und Absterben
der Bischöfe von Würzburg und Herzöge zu Franken, Würzburg (1848), S. 747.688). Der
Erzbischof von Mainz behielt Klingenberg in Folge dieser Fehde zum Schutz seiner dortigen
Untertanen bis zum Jahre 1437 in eigenem Besitz als Lehensherr und zo
Schloss mit der ganzen Herrschaft, also die bickenbachischen Mann- und alle jofign
Burglehen, als verwirkt und verfallen heim und an sich. 1437, Juli 16 (vgl. Anmerkung 253
der Untersuchung) gab der Mainzer Erzbischof dem Ulrich und Konrad XI. von Bickenbach
ihre Burg und Stadt Klingenberg wieder als Lehen zurück, und diese nahmen wieder
davon Besitz mit dem Versprechen, auch ihren Mannen, die ihnen die Lehen aufgesagt
hatten, diese wieder zu verleihen. Der Amtmann Hans von Heidebach, enannt Anshelm,
und Bürgermeister und Rat zu Klingenberg wurden vom Erzstift ihres ibm geleisteten Eides
entbunden und angewiesen, den beiden genannten Bickenbachern als Vertretern ihrer
Linien fortan, wie vor der Sequestration ihrer Lehen, zu huldigen. Schenk Konrad IX.
von Erbach, Vetter des Erzbischofs und Schwager Konrads XI. von Bickenbach, war als
erzbischöflicher Kommissär mit dem Vollzug diese Wiedereinrichtung Ulrichs und Kon-

ads in ihre Lehen beauftragt. Damit waren die Beschwerden der Letzteren auf einem in
Aschaffenburg angesetzten Sühnetag erledigt und die ungefähr 1435 entstandenen Feindseligkeiten
in ihren schweren Folgen wieder verglichen. Auch Cunz Phil, der 1437 seine
Mainzer Burglehen aufgesagt hatte, weil sie in einer Teilung des elterlichen Nachlasses
seinem Bruder Peter zugeteilt worden waren, erhielt sein ihm 1424 von Konrad IX. von
Bickenbach gegebenes und andere Klingenberger Burglehen wieder zurück (StAW, Main-
Zer Lehenbuch 6, S. 358', Urkunde von 1424, Oktober 20).
1437, Oktober 22, verpfändete Ulrich von Bickenbach seinen Teil an Burg, Schloss und
Stadt Klingenberg mit Bewilligung des Lehensherrn, Erzbischofs Theoderichs, der ihn
„seinen Oheim" nannte, an dessen Neffen, Graf Reinhard zu Hanau, für eine Schuld von
3000 Gulden, die wahrscheinlich zur Ablösung älterer Zahlungen und Schulden verwendet
wurde. Die Schuld sollte wieder heimzahlbar sein und änderte nichts an dem Lehensverband
und den Lehenspflichten des Schuldners (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 23,
S. 57', neu S. 69-69').
1439, August 13, verpfändete Ulrich von Bickenbach nachträglich, ebenso mit lehensherrlicher
Bewilligung, Burg, Schloss und Stadt Klingenberg, soweit er daran Teil hatte, an
denselben Graf Reinhard zu Hanau mit Vorbehalt der Wiederablösung für 4000 Gulden.
Der Lehensherr knüpfte dabei seine Bewilligung zur Verpfändung an die Bedingung, dass
er die Pfandschaft von 4000 Gulden von dessen Neffen Reinhard von Hanau oder von
Rieneck ablösen oder sie einem anderen Gläubiger gönnen könne, falls ihm Letztgenannte
in Klingenberg nicht wären, dass ferner in diesem Fall kein Fürst zu der Pfand-
Schaft gelangen sollte und auch jedem Pfandgläubiger gegenüber die Wiederablösung vorbehalten
bleiben müsse (StAW2,Mainzer Ingrossaturbuch 23, S. 279', neu S. 282-283).
Vgl. Feineis, Dieter Michael, Uberblick über die Geschichte der Herrschaft Klingenberg
bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts: Würzburger Diöze~an~eschichtsblätter 54 (1992),
C - . 157-176. - - - - . - .
1445, November 20 (Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 283. Die hier genannte
Quelle ,,StAW, Historischer Verein Urkunde Nr. 1801" konnte nicht verifiziert werden.),
belehnte Ulrich von Biclrenbach den Hans Kottwitz mit dem durch Ableben Eberhards
Ermelt verfallenen Lehen, dem Hof zu Erlenbach mit Haus, Scheuer und Garten, Ackern,
Wiesen und Weingärten, ferner mit dem Haus zu Klingenberg nebst Garten, auf welches
Lehen, im Falle dass er ohne Lehenserben sterben sollte, auch seine Gemahlin Margaretha
von Schwalbach oder eine Tochter derselben sukzessionsberechtigt sein sollten.
1448, April 10 (StAW, Mainzer Urkunden Weltlicher Schrank 28/92), gestatteten die Vettern
Ulrich und Konrad von Biclrenbach auf Bitten des Bür ermeisters, der Schöffen und
der Stadtgemeinde Klingenberg denselben den Graben um fie Stadt zu benützen und mit
Fischen zu besetzen. Ausbedun en wurde dabei und von Seiten der Stadt zugesagt, dass
der Sradtgraben so, wie bereits famit begonnen sei, durchaus mit Mauerwerk ausgeführt,
besonders gegen die Badstube hin nach aufien mit einer gemauerten Brustmauer versehen
und in Zukunft von der Stadt emeinde baulich unterhalten werde. Sollte das nicht geschehen,
dann sollte die ~errschaft den Graben wieder zu ihrem Bedarf einziehen und benützen
können. Die Stadt sollte diesen Graben durch die Gärten der Herrschaft, jedoch ohne
dass diese Schaden leiden, mit Wasser aus dem Laufbrunnen vor der Stadt speisen dürfen.
Was in dem Graben an Fischen gezüchtet wurde, sollte zu Gunsten der Stadt verwendet
oder verwertet werden. Graf Reinhard zu Hanau und Anna von Riedern, die Witwe des
Hans von Duern, gaben zu dieser Bewilligung als Pfandgläubiger der Herrschaft Klingenberg
ihre Zustimtnung.
1454, Februar 16 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 40, S. 199), versicherte Ulrich von
Bickenbach 25 Gulden, die er von Jobst von Venningen, Meister des Deutschen Ordens,
geliehen erhalten hatte als ein vom Deutschordenshaus zu Prozelten herrührendes Burglehen,
auf den Zoll zu Klingenberg.
1455, Februar 22 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 25, S. 322, neu S. 294-296', und Main-
Zer Ingrossaturbuch 44, S. 99-102'), erklärten Ulrich von Bickenbach und sein Sohn
Michael ihre Zustimmung zu dem schon am 19. des Monats von Erzbischof Theoderich
lehensherrlich enehmi ten Vertrag, in dem Konrad XI. von Bickenbach und dessen Gemahlin
Agnes fem ~rafen Philipp von Hanau ihren Teil an Schloss, Burg und Stadt Klingenberg
mit allem Zugehör unter Vorbehalt ihres Wiedereinlösun srechtes verpfändeten,
wie diesen Teil seither der verstorbene Hans von Duern und danacg dessen Söhnen pfandweise
innehatten.
1461, Juni 4 (vgl. Gropp, Ignatius, Historia monasterii Amorbacensis, Aetas milk annorum
antiquissimi et regalis monasterii B.M.V. in Amorbach, Frankfurt (1736), S. 134),
starb Ulrich von Bickenbach und wurde im Kloster Amorbach beerdigt.

1438, November 25291, war Konrad XI. von Bickenbach mit seinem Schwager
Konrad IX. von Erbach und anderen über seine Streitigkeiten mit dem Würzburger
Bischof Johann 11. von Brunn ausgesöhnt.
1438, November 252922, nahm Bischof Johann 11. von Würzburg den Konrad XI.
von Bickenbach auf zwei Jahre zu seinem Diener an, wofür er jährlich einen Hengst
im Wert von 50 Gulden demselben zu stellen versprach.
1439, Januar 17293, versprach Erzbischof Dietrich zu Mainz dem Fritz Kottwitz,
Schultheiß zu Miltenberg, für ein ihm von Konrad von Bickenbach in des Erzstifts
Diensten verdorbenes Pferd 44 Gulden zu vergüten.
1439, August 23294, bewilligte Erzbischof Dietrich von Mainz dem Konrad von
Bickenbach, seinem „Oheim", in Anerkennung seiner und seines verstorbenen Vaters
treuen Diensten für das Erzstift, seine Nichte und dessen Gemahlin mit einem
Viertel Anteil an Burg und Stadt Klingenberg und anderen Gütern zu be~idmen.~~~
1339, September 29296, wurde Konrad XI. von Bickenbach von Erzbischof Dietrich
von Mainz zu seinem und des Erzstifts Vizedom zu Aschaffenburg ernannt
und als solcher eidlich verpflichtet. Er hat auf Dauer dieser amtlichen Stellung 10
reisige Pferde und 9 gewappnete Reisige auf eigene Kosten zu halten und bezog eine
jährliche Besoldung von 500 Gulden.
Er bekleidete dieses Amt allerdings nur kurze Zeit, denn 1441 wurde Johann von
Erlenbach als sein Nachfolger ernannt.297
1440, März 4298, verbürgten sich zu Nürnberg 52 Mitglieder der Ritterschaft
Frankens, darunter auch Konrad von Bickenbach, zur Befreiung des Würzburger Bischofs
Johann 11. von Brunn aus der Gefangenschaft des Ritters Johann von Hirschhorn
ein Lösegeld von 26 000 Gulden aufzubringen. Jeder der Ritter sollte für den
Teilbetrag von 500 Gulden haften.
1440, Juni 6299, belehnte Konrad XI. zusammen mit seinem Vetter Ulrich 111. den
Hans Gans von Otzberg.
1441300 gestattete sein Schwager Konrad IX. zu Erbach auf seine Bitte hin dem
Erpffen von Lustardt eine Wohnung auf dem Schloss Bickenbach.
1441, August 31301, bekannte Konrad XI. von Bickenbach ein Jahr mainzischer Vizedom
zu Aschaffenburg gewesen zu sein und seine Besoldung empfangen zu haben.
1441, November 30302, verpfändete Konrad XI. mit seiner Gemahlin Agnes von
Nassau dem Hans von Duern seinen Anteil am Schloss Klingenberg und dessen Zugehörungen
für 7001 Gulden mit Bewilligung des Erzbischofs Dietrich von Mainz
als Lehensherrn, dem er, ebenso wie dessen Nachkommen und Stift, das Recht einräumte,
diese Pfandschaft durch Zahlung obiger Schuld abzulösen und dadurch das
Unterpfand an sich zu bringen.
291 StAW, Liber diversarum formarum 5, S. 332' (neu S. 673). Vgl. Anmerkung 254 der Untersu-
chung.
292 StAW, Liber diversarum formarum 5, S. 321 (neu S. 650).
293 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 23, S. 201 (neu S. 206).
294 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 23, S. 279 (neu S. 282-283).
295 Das zweite Viertel von Klingenberg war das des Dietrich I. von Bickenbach, und das drit-
te und vierte Viertel gehörten Ulrich III., da dessen Bruder Konrad kinderlos verstorben
war.
296 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 23, S. 299 (neu S. 304-305).
297 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 324. Bis zur seiner Ernennung als Vizedom war Kon-
rad XI. Burggraf zu Miltenberg als Nachfolger seines 1429 verstorbenen Vaters. Vgl. Kit-
tel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 324.
298 Vgl. Fries, Lorenz, Geschichte, Namen, Geschlecht, Leben, Thaten und Absterben der
Bischöfe von Würzburg und Herzöge zu Franken, Würzburg (1848), S. 715.716.
299 StAW. Mainzer Lehenbuch 6. S. 359.
300 Vgl. schneider, Daniel, S. 76 ß 10.
'O' StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 24, S. 145 (neu S. 165').
302 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 24, S. 160 (neu S. 181'-182). StAW, MzU WS 25/19 112.

1442, Juni 1303, wurde Konrad XI. von Bickenbach wie 1429 vom Nachfolger des
Königs Sigmund und Albrechts II., dem römischen König Friedrich III., mit seinen
Reichslehen belehnt.
1443, April 24304, wurde er von Gottfried Schenk von Limpurg wiederholt mit
seinen Würzburger Lehen belehnt, wie sie von seinem vestorbenen Vater Konrad IX.
auf ihn vererbt und 1429 von Bischof Johann von Brunn ihm erstmals verliehen worden
waren.
1443, April 24305, also am Tag der Belehnung, bewilligte ihm Bischof Gottfried
Schenk von Limburg seine Gemahlin Agnes von Nassau mit 6000 Gulden Heimsteuer
und Widerlage auf seinen halben Anteil am Schloss Hohenberg und dessen
Zugehörungen zu bewidmen, da er sonst nicht genügend Güter zu eigen hatte, um
sie darauf versichern zu können.
1444, Mai 15306, verpfändete Konrad XI. von Bickenbach dem Hans von Karsbach
seinen Teil am Zehnt zu Massenbuch nebst Zugehörungen und dazu etliche eigene
Güter auf 6 Jahre für ein Anlehen von 600 Gulden, wozu gleichfalls der Würzburger
Bischof Gottfried von Limburg schon am 24. April 1443 bei der Wiederbelehnung
desselben mit Rücksicht auf dessen Geldnot und Verschuldung seine Bewilligung erteilt
hatte.
1445, Januar 24307, stiftete Hans Ludenbach letztwillig als Seelgerät 18 Malter
jährliche Konrgült zum Altar des H1. Kreuzes auf der Burg Hohenberg, welche dem
Kaplan, zur Zeit Nicolaus Moeller, gereicht werden sollten, von der Zeitloßmühle zu
Eußenheim oder, falls das Kapital zu 100 Gulden abgelöst werden sollte, aus den
Zinsen des mit Zustimmung des Konrad von Bickenbach auf anderweitigen Renten
anzulegenden Ablösungskapitals. Konrad von Bickenbach siegelte dieses Testament
als dazu erbetener Zeuge, ebenso Heinrich Neumann als damaliger Pfarrer zu Hohenberg.
1445, September Z3O8, kaufte er mit seiner Gemahlin Agnes von Nassau seinem
Vetter Dietrich 111. von Bickenbach, zu Schildeck gesessen, pfandweise dessen Anteil
an Hohenberg, Adelsberg und Klingenberg und den Zoll unter Adelsberg in dem
Gezwink, sowie alle anderen Besitzungen, die er von'seinem Vater Dietrich 11. ererbt
hatte, für 200 Gulden, 10 Malter Korn Hammelburger Maß und 1 Fuder Wein, lieferbar
in den nächsten 4 Jahren doch mit Vorbehalt der Wiederlösung.
1446, Oktober 22309, belehnte Konrad XI. von Bickenbach den Andreas Haberkorn
mit der Steinkemenate im Dorf Karlburg, die sein verstorbener Vater von der
Herrschaft Bickenbach zu Lehen getragen hatte. Heinrich von Blofelden, der
Schwager des Andreas Haberkorn, siegelte für denselben dessen Revers.
1446, Mai 20310, verlieh er dem Lutz Hame ein Burggut zu Adelsberg, das er von
Hans Kresser daselbst erkauft hatte. Hans von Karsbach siegelte für Lutz Hame dessen
Revers.
1446, Oktober 15311, verlieh er dem Endres Fustait für den noch minderjährigen
Philipp von Karsbach zu rechtem Mannlehen 18 Malter gemischte Fruchtgülte und
'03 StAW, Liber diversarum formarum 17, S. 214, neu S. 479-482. StAW, Würzburger Urkun-
den 17/89. Vgl. Anmerkung 273 der Untersuchung.
'04 StAW, Würzburger Lehenbuch 19, S. 9.
'05 StAW, Würzburger Lehenbuch 18, S. 109'. Vgl. Anmerkung 423.
306 StAW, Würzburger Lehenurkundenl44/22.
'07 Würzburger Diözesanarchiv, Liber Incorp. episc. Julii, S. 97 (1945 verbrannt, zitiert nach
Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 608).
'08 StAW, Würzbur er Urkunden 17/89. Zu den Nebenbedingungen vgl. den Abschnitt über
Dietrich 111. in fer vorliegenden Untersuchung.
'09 StAW, Würzburger Urkunden 166137.
'I0 StAW, Würzburger Urkunden 166/47.
StAW, Würzburger Urkunden 155/150.

etliche Zinsen und Huhner auf Gütern zu Eußenheim, wie sie bisher dessen verstorbener
Vater Frowin von Karsbach von der Herrschaft Bickenbach innehatte.
1446, Dezember 3312, verlieh er dem Heintz von Blavelden nachbeschriebene Lehen,
nämlich einen Hof zu Aschfeld von dem jährlich zu liefern sind 6 Malter Korn,
2 Malter Hafer, 1 Fastnachtshuhn; 2 Acker Wiesen Espelbachswiesen in der Gössenheimer
Mark gelegen und 6 Acker Wiesen unter dem „belach bey dem brückelin";
ferner sein Burggut zu Hohenberg mit Scheuer und Garten auf dem Anger daselbst;
ein Burggut daselbst mit Weingarten, Scheuer und Garten auf dem Anger, wie es
Clausen von Blavelden innehatte; schließlich Zinsen zu Westheim und Schwarzach
im Steigerwald, die schon seine Ahnen besaßen.
1446, Dezember 4313, verlieh er dem Heintz Renck, Schultheiß zu Eußenheim,
seinen Hof daselbst, den er von Hans Fenden gekauft hatte, mit allen Zugehörungen,
insbesondere mit dem Weinberg am ,,neuwegeC'. Es scheint dies der Hof zu sein, den
Konrad von Fuchsstadt um 1303-1317 den Brüdern Heinrich und Engelhard Vende
verzichtweise überlassen hatte.314
1447, Februar 2t1315, wurde der Umfang des Zehntrechtes des Konrad von Bickenbach
zu Fuchsstadt auf Antrag des Conz von Hutten durch Bürgermeister Hans Hewnfried
daselbst unter Beglaubigung des Notars Johann Haun beschrieben. Derselbe
Bürgermeister ließ im Auftrag seines Herrn Konrad von Bickenbach in derselben
Sache ein Weistum der Dorfmänner zu Fuchsstadt erheben und mit dem Inhalt verkünden,
dass von den nach den Rüben noch später gebauten Feldfrüchten in Fuchsstadt
kein Zehnt bezogen werde.
1447, Mai 6316, verlieh Konrad von Bickenbach dem Hans Lempolt und Hans
Triefuß, Bürger zu Zeil, zu Mannlehen den halben Zehnt zu Krum. Hartung Truchsess
von Ebersberg siegelte deren Revers.
1448, September 23317, belehnte er mit dem Teil, den Hans Triefuß am 6. Mai 1447
vom halben Zehnt zu Krum geliehen erhalten hatte, nach Ableben desselben dessen
Sohn Fritz Triefuß, Bürgermeister zu Zeil, dessen Revers Jost von Weiler, Amtmann
zu Lohr, siegelte.
1447, September 15318, verordnete Agnes von Bickenbach, Klosterfrau in Schönau
bei Gemünden, dass das Dorf „Hartzach" am Main ihrem Vetter Konrad XI. zum
vollen Eigentum nach ihrem Ableben gehören sollte. 1449, Juni 3319, überließ Agnes
von Bickenbach, die Schwester des Dietrich von Bickenbach, ihrem Vetter Konrad
ab sofort zum vollen Eigentum dasselbe Dorf unter Verzicht auf ihr Nutzungsrecht.
1448, April 10320, gestattete Konrad XI. von Bickenbach mit seinem Vetter Ulrich
der Stadt Klingenberg den dortigen Stadtgraben zur Fischzucht zu benutzen.
1448, April 203'1, genehmigte der Würzburger Bischof Gottfried Schenk von
Limburg auf Bitte Konrads XI. von Bickenbach dem Hans Diemar zu Wiesenfeld
500 Gulden auf seinen Teil am Zehnt zu Massenbuch zu versichern, wozu er ihm einige
seiner eigenen Güter als Unterpfänder überließ.
'I2 StAW, Würzburger Urkunden 144/5.
313 StAW, Würzburger Urkunden 190/15.
Vgl. Schäffler, August und Brandl, J.E., Das älteste Lehenbuch des Hochstiftes Wirzburg:
AU 24 (1880), S. 1-285, speziell S. 144 Nr. 1034.
StAW, Liber diversarum formarum 1, S. 123-124 (neu S. 291-293). StAW, Würzburger Ur-
kunden 43/80.
"6 StAW, Würzburger Urkunden 202d/ 24.
317 StAW, Würzburger Urkunden 202d/ 25.
StAW, Liber diversarum formarum 6, S. 238 (neu S. 515-517).
)I9 StAW, Liber diversarum formarum 6, S. 239 (neu S. 515-518).
320 StAW, Mainzer Urkunden Weltlicher Schrank 28/92.
Iz1 StAW, Würzburger Lehenbuch 18, S. 114.

1449, Mai 2322, eignete Konrad XI. von Bickenbach dem Hans Diemar von Wanrode
seine Zinsen, Gülten und Gerechtsame zu Eußenheim, die er seither von ihm zu
Lehen hatte. Dieser veräußerte sie an den Schultheiß, Bürgermeister und Rat zu
Karlstadt und an die Vormünder und Pfleger der Bruderschaften Unserer Lieben
Frau und St. Sebastian daselbst um ,,dritthalb hundert und dreißig" rheinische Gulden
zur Stiftung einer Ewigen Messe am dortigen Hans Diemar machte
ihm als Ersatz dafür zu rechtem Erbmannlehen 11 Acker eigener Wiesen zu Rieneck,
genannt die „Stockwiesen" und seine Hälfte am Zehnt zu Wanrode und zwar mit
Zustimmung seiner Gattin Katharina von Erlenbach, für die deren Schwager Peter
von Gebsattel mitsiegelte.
1449, Mai 2324, empfing dann auch Hans Diemar von Wanrode die 11 Acker
Stockwiesen zu Rieneck und sein Zweiteil am Zehnt daselbst von Konrad von
Bickenbach als Lehen, und am 12. November 1449 erklärten Margaretha Schenk, geborene
Diemar, und Wilhelm Letender ihre Zustimmung zu dem Lehenersatz ihres
Bruders und Vetters Hans Diemar unter Mitsiegelung ihres Vetters Peter von Gebsattel,
Amtmanns zu Gemünde~~.~~~
1449, Mai 7326, verlieh Konrad von Bickenbach dem Hans von Sterpforts den
Zehnt zu Breunyngs, wie ihn schon seine Eltern und er selbst früher empfangen hatten.
1450, Januar 213", vermittelte Konrad XI. von Bickenbach mit Graf Georg von
Wertheim und Jost von Weiler, Amtmann zu Lohr, in einer Beleidigungssache zwischen
Graf Philipp zu Rieneck und Eitel Voit von Rieneck.
1450, April 6328, verlieh er dem Engelhart Ulrich von Rieden ein Gut daselbst, das
von ihm zu Lehen rührte. Heinz Ulrich besaß es vormals, und es gab jährlich 1 1/2
Malter Korn, 1/2 Malter Hafer, 30 Pfennig und 2 Fastnachtshühner. Den Revers des
Ulrich siegelte für diesen Eberhard Schedel.
1450, April 7329, belehnte er den Hans Smyet, Bürger zu Zeil, für die minderjährigen
Kinder Conz und Hans des verstorbenen Fritz Triefuß in Zeil mit dem Teil des
Zehnts zu Krum, den ihr Vater bisher von ihm als Mannlehen innehatte. Den Revers
des Lehenträgers Hans Smyet siegelte Hartung Truchsess.
1451, März 6330, verpfändeten Konrad XI. von Bickenbach und seine Gemahlin
Agnes von Nassau ihrem Neffen, dem Grafen Philipp von Rieneck, den Zoll unter
Adelsberg, genannt „der Zwing" und alle ihre Rechte zu Wiesenfeld und Massenbuch
für 1800 Gulden, die sie als empfangen quittierten. Den Zöllner und die eigenen
und armen Leute beider Dörfer entbanden sie von ihren Pflichten und hießen sie
jZ2 StAW, Würzburger Urkunden 28/47.
jZ3 Vgl. Hoernes, Joseph, Kurze historisch-topographische Beschreibung der Karlsburg und
der Stadt Karlstadt, Karlstadt a.M. (1898), S. 71 (Urkunde von 1449, September 13).
Hoernes, Joseph, Hrsg., (Schrautenbach, Johann): Das Karlstadter Regelbuch, Karlstadt
a. M. (1895).
324 StAW, Würzburger Urkunden 150164. StAW, Würzburger Urkunden 150163 112.
325 Die von Diemar waren Burgmannen und Vasallen derer von Bickenbach. Schon 1368 emp-
fing Marke1 Dyemar 6 Pfund Heller jährliche Gült als Einkommen auf seinem Burggut zu
Hohenburg (StAW, Würzburger Urkunden 2056). Damals waren noch die Hohenberger
Besitzer der Burg.
326 StAW, Würzburger Urkunden 19911.
1471, April 9, belehnte Konrad XI. von Bickenbach den Bernhard von Sterpffers mit dem
Zehnt zu Brünigs, den bisher seine Eltern innehatten (StAW, Würzburger Urkunden
19912).
327 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 441 (Die Quelle „StAW, Würzburger Ur-
kunden Sch. 79 Rienecker Abteilung c ' war nicht zu verifizieren).
328 StAW. Würzbureer Urkunden 191148.
329 S~AW; ~ürzburger Urkunden 202dI Nr. 27 und 28.
j30 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 409a (Die Quelle „ StAW, Würzburger Urkunden
S 285" war nicht zu verifizieren).

1452, September 1733S, verlieh Konrad XI. von Bickenbach dem Hans Diemar
dem Älteren von Wiesenfeld als Lehensträger und Vormund des Eitel, Sohnes des
Wilhelm Diemar, seines Vetters, von neuem die Stockwiese zu Rieneck und das
Zweiteil des Zehnten zu W ~nroth.~~~
1452, Dezember 31340, war Konrad XI. Zeuge bei der Eheberedung des Grafen
Ludwig von Isenburg-Büdingen und der Gräfin Maria von Nassau, einer Verwandten
seiner Gemahlin.
1453, September 9341, stifteten Konrad von Bickenbach mit seiner Gemahlin
Agnes, Peter Hartlieb und dessen Gattin Margaretha und Johannes von Ludenbach
mit seiner Gattin Anna zu ihrem, ihrer Ahnen und Rechtsnachfolger und aller
Christgläubigen Seelenheil aus ihren Gütern, die sie dazu bestimmten, ein Incurat-
Messbenefizium für einen Altar zum Heiligen Kreuz in der Pfarrei der Burg Hohenberg
zum Unterhalt eines an diesem Altar dienenden Priesters, mit Zustimmung des
damaligen Burgpfarrers Johann Vogel und mit Bestätigung des Bischofs Gottfried zu
Würzburg, der dem Konrad von Bickenbach und seinen Erben das Präsentationsrecht
zu diesem Benefizium auf immer vorbehielt.342
1454, Juni 26343, wohnte Konrad XI. von Bickenbach mit anderen Adeligen und
Beamten im Gefolge des Mainzer Erzbischofs Theoderich von Erbach der feierlichen
Belehnung des Markgrafen Bernhard von Baden, eines Verwandten seiner Gemahlin,
mit den Mainzer Lehen Schloß Weißenstein und dem Schultheißenamt zu
Pforzheim bei.
1454, August 10344, war Konrad von Bickenbach unter den kurfürstlich mainzischen
Hofräten, die in dem zwischen Erzbischof Theoderich von Mainz und Bischof
Gottfried von Würzburg, ungeachtet ihres 1453 geschlossenen Bündnisses entstandenen
Streites zu schlichten berufen waren.
1454, Dezember 143455, entschied Ludwig Reinhelt, Keller und Kommissar zu
A~chaffenburg~~~, in einer Streitsache zwischen dem Kloster Himmelthal und Hans
Arnolt, dem damalligen Schultheiß der Herrschaft Bickenbach, mit Vertretern der
Gemeinde zu Großheubach wegen Naturalumlagen zu Großheubach.
1455, Februar 22347, verkauften Konrad XI. von Bickenbach und seine Gemahlin
Agnes von Nassau an deren Neffen Philipp, Graf und Herr zu Hanau, ihren Teil am
Schloss und an der Stadt Klingenberg mit allen dazu gehörigen Rechten, Freiheiten,
Nutzungen und Gefällen, wie solche schon ihr Vater und respective Schwäher innegehabt
und der verstorbene Hans von Duern, dann nach ihm dessen Söhne pfandweise
von ihnen überlassen erhalten hatten, für 6300 Gulden, die sie als bezahlt bekannen,
mit Vorbehalt ihres Rechts auf Wiederkauf. Dieses Pfandanlehen dürfte zur
338 StAW, Würzburger Urkunden 150165.
Vgl. 1449, Mai 2 (Anmerkungen 322 und 324 der Untersuchung).
340 V 1 Kremer, Christoph Jacob, Diplomatische Beyträge zum Behuf der Teutschen Gescpihts-Kunde,
Stück 1.2, Frankfurt (1758), speziell 2. Stuck, S. 222-232.
341 StAW, Würzburger Urkunden 43189.
342 Vgl. 1445, Januar 24 (Anmerkung 307 der Untersuchung).
"' Vgl. Joannis, Georgius Christianus, Rerum Moguntiacarum I, a.a.O., 765a.
344 Vgl. Joannis, Georgius Christianus, Rerum Moguntiacarum I, a.a.O., 76513.
345 Vgl. Kittel, Joseph, Das Cisterzienserinnenkloster Himmelthal: AU 47 (1905), S. 211-296,
Urkunde Nr. 30.
346 Vgl. Amrhein, August, Die Prälaten und Canoniker des ehemaligen Collegiatstiftes St. Pe-
. ter - und Alexander zu Aschaffenburg: AU 261 1 und 2 (1882), S. 1-426, speziell S. 348 Nr.
1L.
347 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 25, S. 322 (neu S. 294-296'). StAW, Mainzer Ingrossaturbuch
44, S. 99-102'. Vgl. Anmerkung 290 ( 1455, Februar 22). StAW, Mainzer Ingrossaturbuch
27, S. 18, neu S. 37' (1455, Februar 19, lehensherrliche Genehmigung des Vertrages
durch Erzbischof Theoderich von Mainz).

Tilgung des Guthabens der Brüder Kuno und Sittich von Duern, das nach dem Ver-
gleich vom Jahr 1452 wieder zur Zahlung verfallen war, verwendet worden sein.348
348 ZU diesem Vertrag erklärten Ulrich von Bickenbach und sein Sohn Michael ihre Zustim-
mung.
Zu Michael von Bickenbach (1448-1471) vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 218-229.
1449, September 10, wurde Michael von Bickenbach von Erzbischof Dietrich von Mainz
mit dessen und anderen Vasallen zum Kriegsdienst auf 1 Jahr aufgeboten. Er hatte sich
diesem Befehl entsprechend auf eigene Kosten rüsten und reiseferti zu machen und mit 5
Pferden am Michaelistag marschbereit zu sein. Im Dienst erhieft er dann mit seinen
Knechten und Pferden die Kost, das Futter, Hufbeschlag und für jedes Jahr und Pferd 10
Gulden als Besoldung und Verpflegung (StAW, Mainzer In rossaturbuch 26, S. 42, neu
S. 59-59'). 1450, März 10 und August 18, bekannte ~ichaek von Bickenbach für ein im
Krie sdienst gegen die Städtevereinigung in Schwaben untauglich gewordenen graues
~ferB als S,~hadensersatz 26 Gulden und weiter für ein eingebüßtes braunes Pferd 12 Gulden
nach Ubereinkunft erhalten zu haben (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 26, S. 52, neu
S. 68').1455, Februar 22, erklärte Michael von Bickenbach mit seinem Vater Ulrich ihre
Zustimmung zum Verkauf von halb Klingenberg durch Konrad XI. von Bickenbach an
Graf Philipp von Hanau (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 25, S. 322, neu S. 294-296').
1457, Februar 22, wand sich Michael von Bickenbach an seinen Oheim Graf Philipp zu
Rieneck den Jungen mit der Bitte, er möge für eine Schuld von 200 Gulden an die Brüder
Eberhard, Kuno, Hans und Sittig von Duerne, über die Letztere von ihm einen Brief in
Händen hatten, sein Bürge werden. Er versprach, ihn alsbald wieder ohne jeden Schaden
von seiner Bürgschaft zu befreien (vgl. Wieland, Michael, Beiträge zur Geschichte der
Grafen, Grafschaft, Burg und Stadt Rieneck: AU 2011 (1869), S. 61-368, speziell S.292).
1459, März 14, erklärte er als Schuldner seine Zustimmung, dass Hans Kottwitz und dessen
Gattin Margaretha von Schwalbach von Konz Geyllinge, dem dermaligen Gläubiger
des von ihm auf Schein vom 16. Februar 1421 vom Stift Aschaffenburg und laut Schein von
Marquard von Duerne entliehenen Schuldka itals von je 200 Gulden, diese Kapitalien ablösen
und durch Cassion an sich bringen wolrten. Es ging dabei um die 20 Malter jährliche
Kongült zu Röllfeld (Stift Aschaffenburg, dann Contz Geyllinge) und den Zehnt zu Rück
(Marquard von Duerne) (StAW, Mainzer Urkunden Weltlicher Schrank 70141 1/2).
1463, September 25 (vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 44-45, Urkunden II/6.C.r.), vermachte
Adam Caemmerer von Worms zu Dalberg seinem Vetter Michael von Bickenbach,
den er wegen seiner Armut und hilflosen Lage seit dem Tod seines Vaters an Kindes Statt
angenommen und wegen seiner Anhänglichkeit und Zuneigung besonders lieb gewonnen
hatte, einen namhaften Teil seines Vermögens, unter anderem die Pfandschaft am Schloss
Bickenbach, nämlich nicht nur an dem mainzischen Viertel desselben, sondern auch jenen
Teil, den Michaels Vater Ulrich 111. seiner Zeit seinem Schwager,dem Vater Adams, für
3000 Gulden versetzt hatte [1433, September 11; vgl. Anmerkung 290 zu Ulrich 1111.
Adam Caemmerer, der seinen Vetter Michael in seiner letztwilligen Verfügung so wohwollend
bedachte, starb bald darauf, am 18. Dezember 1463, und zwar ohne Hinterlassung
von gesetzlichen Noterben. Zur Zeit, da er das obige Testament errichtete, lebte
zwar noch sein Sohn mit gleichem Namen, aber er starb am 6. Dezember 1453. Die Pfandschaft
am Mainzer Teil von Bickenbach, die (vgl. Wenck, Helfrich Bernhard, a.a.O., S. 437
r) zur Zahlung von 6000 Gulden Lösegeld an Dieter Caemmerer als Gläubiger gelangte
(1380, Februar 22, vgl. Joannis, Georgius Christianus, Rerum Moguntiacarum I, a.a.O.,
692b, 693a), mag wohl erst 1433, März 3 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 20, S. 196; vgl.
Anmerkung 284 der Untersuchung) durch Ablösung seitens des Mainzer Erzbischofs
Adolf an denselben gekommen sein. In obigem Testament ordnete Adam Caemmerer zu
Lasten Michaels von Bickenbach an, dass er die Else von Gültingen, ihre beiderseitige
Muhme, mit einer Bediensteten in einem seiner Schlösser aufnehmen und standesgemäß
verpflegen, oder ihr, wenn ihr das nicht genehm wäre, alle Jahre 150 Gulden zu ihrem Lebensunterhalt
reichen sollte, dass jedoch dieses Niessrecht bzw. die Leibrente hinwegfallen
sollten, wenn die Genannte ohne Leibeserben sterben sollte.
Ein Ereignis minderte 'edoch die Erbschaft beträchtlich. Von den urs rünglichen Anteilen
an Schloss Bickenbach, war einer an Agnes, Gräfin von Katzen$bogen, Gemahlin
Eberhards 111. von Erbach, durch den Teilungsvertrag von 1347 (vgl. Gruesner, Johann
Adam, a.a.0. IV, S. 223) gefallen. Diesen erbte ihre Tochter Elisabeth, die Gemahlin des
Schenken Eberhard VIII. von Erbach. Nach Ableben des Letzteren teilten sich darin als
deren Erben: Eberhard IX. Schenk und Herr zu Erbach [er kaufte 1436, Februar 22 (vgl.
Simon, Gustav, a.a.O., S. 237) von Graf Johann von Wertheim dessen ganzen Teil wie er
dem Hans Ulner ver fändet war mit der Befugnis zur Ablösung der Schuld und Pfandschaft
um 1000 ~ ul&n Mehrzahlung als Pfand (zu den rieneckischen, dann wertheimi-

schen Anteilen am Schloss Bickenbach vgl. auch Feineis, Dieter Michael, Uberblick über
die Geschichte der Herrschaft Klingenberg bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts: WDGBl
54 (1992), S. 153-176, besonders S. 158, Anm. 10; vgl. auch Anmerkung 451 der Untersuchung]
und dessen drei Schwestern Barbara, Gemahlin des Wilhelm von Eberstein, Ida,
Gemahlin des Konrad Grafen von Hohenfels-Reipoldskirchen und Margarethe, Gemahlin
des Konrad von Weinsber Den ebersteinischen Anteil erwarben gleichfalls durch
Heirat und Erbschaft die ~rakn von Helfenstein. Friedrich von Helfenstein und seine
Gemahlin Agnes verkauften 1454, November 4 (StAW, Mainzer Lehenbuch 2 11, S. 363'.
Diese bei Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 290 noch vorhandene Quelle ist nicht
mehr auffindbar.) mit Genehmigung des Erzbischofs Theoderich von Mainz für 2100
Gulden ihren Teil am Schloss Bickenbach, nachdem sie ihn vergebens den bickenbachischen
Ganerben (zum Erwerb der bickenbachischen Anteile am Schloss Bickenbach
durch die Schenken von Erbach vgl. Anmerkung 451 der Untersuchung) angeboten hatten,
an Hans Ulner von Diebur Letzterer hatte im Jahr 1463 Frankfurter Kaufleuten an
der Bergstraße aufgelauert, sie keraubt und sich mit seiner Beute hinter die Mauern des
Schlosses Bickenbach zurückgezogen. 1463, August 24 (vgl. Simon, Gustav, a.a.0. Urkunden
280a) meldete der Rat der Stadt Frankfurt den Ganerben des Schlosses Bickenbach,
unter denen auch Philipp IV. Schenk und Herr zu Erbach war, dem am 22, Oktober
1441 in dem Ehevertrag mit Margaretha von Hohenlohe (vgl. Schneider, Daniel, a.a.O.,
S. 287, Urkunden II/128) 4000 Gulden Mitgift auf dem erbachischen Teil verschrieben
worden waren, dass Hans Ulner ein Feind der Stadt Frankfurt geworden sei und verwahrte
sich gegen alle Forderungen nach Schadensersatz, falls in Folge ihrer Fehde mit Hans
Ulner das Eigentum der Mitganerben geschädigt werde. 1463, Oktober 18 (vgl. Lersner,
Achilles August von, a.a.O.2.Teil l.Buch, S. 224.385) wurde das Schloss Bickenbach von
den Frankfurtern unter Führung ihres damaligen Hauptmanns Haman Waldmann ausgebrannt.
1464, Mai 15, verlangte Schenk Philipp von Erbach Entschädigung von Frankfurt.
1465 rief er dann, da ihm Ersatz verweigert wurde, die Hilfe des Pfalzgrafen an. 1466, Januar
15, meldete Kaiser Friedrich 111. den Ganerben und Inhabern des Schlosses Bickenbach,
dass er dem Michael von Bickenbach jede Rache gegen die Stadt Frankfurt verboten
habe (vgl. Simon, Gustav, a.a.O., Urkunden 280c, 284).
1469 hatte sich Michael von Bickenbach mit der Stadt Frankfurt wieder vertragen. Die
Stadt nahm ihn so ar in diesem Jahr zu ihrem Hauptmann an. Er bezog eine Jahrsesbesoldung
von 600 ~ofd~ulden und bekam 8 Reitpferde gestellt (vgl. Kirchner, Anton, Geschichte
der Stadt Frankfurt a.M. (1807.1810), speziell Teil l S. 371-373).
1464, Januar 18 (vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 45-46, Urkunden IU6.C.s.) schlichtete
Wolf Caemmerer von Dalberg den über die Verlassenschaft und Erbschaft seines Vetters
Adam, namentlich über das von Letzterem dem Michael von Bicltenbach zugewandte Vermächtnis,
entbrannten Streit durch einen Vergleich, in dem die Erben Adam Caemmerers
auf die dem Michael vermachten Stücke verzichteten, dagegen dieser und seine Erben sich
aller Ansprüche auf die übrige Nachlassmasse entäußerten, Adams Erben auch alle hinterlassenen
Passiva zur Zahlung übernahmen.
1464, Januar 3 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 31, S. 11'-12), stiftete Erzbischof Adolf
von Mainz zwischen seinem Schwa er Dieter von Isenburg, Graf zu Büdingen, und seinem
Neffen Michael von ~ickenbaci und ihren beiderseitigen Helfershelfern einen Präliminarfrieden
in einer Fehde über eine unbekannte Sache.
1465, Mai 1 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 30, S. 177, neu S. 201-202), verkaufte Konrad
XI. von Bickenbach an seinen Vetter Michael von Bickenbach und dessen Erben seinen
Teil an Schloss und Herrschaft Bickenbach, den sein Vater und er besessen hatte, für
1800 Gulden. Der Verkäufer behielt dabei jenen Teil, den er vom verstorbenen Dietrich
von Bickenbach gekauft hatte und bekannte, dass dieser letztere Teil aus der Kaufsumme
und auf Abrechnungen an solcher von einer Schuld befreit worden sei, für welche er an
den von Hardenau unterver fändet war. Auch wurde ausbedungen, dass der Verkäufer
von diesem reservierten ~eif lebenslänglich keine Bauunterhaltungskosten beizutragen
habe, seine Söhne aber seiner Zeit 100 Gulden als den sie nach Verhältnis ihres Anteils
betreffenden Baulrostenbetrag, als Abfindungssumme, vorweg zu bezahlen verpflichtet
seien.
1465, Juli 26 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 30, S. 277, neu S. 300-300'), bekannte Erzbischof
Adolf von Mainz, seinem Neffen Michael von Bickenbach für Sold Kost, Verluste
und Beschädigungen, die er in seines Vorfahren, Erzbischofs Dietrich und in seinen eigenen
Diensten erlitten hatte, noch 400 Gulden zu schulden, zahlbar innerhalb eines Jahres.
1466, März 11, genehmigte Erzbischof Adolf von Mainz seinem Neffen Michael von
Bickenbach, dass er den von seinem Vater Ulrich 111. ererbten und den ihm von Adam Kaemmerer
von Dalberg vermachten Teil des Schlosses Bickenbach dem Philipp Echter wegen
seiner Geldnot vorbehaltlich der Wiederlösung für 1200 Gulden verpfändete, wenn er
während der Pfandschaft seine Lehenspflicht davon erfüllt (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch
30, S. 263, neu S. 286).

1456, Januar 10349, wohnte Konrad XI. von Bickenbach einer Versammlung bei,
die Erzbischof Theoderich von Mainz in Höchst zusammenberufen hatte, um um
die Beschwerden wegen verschiedener Überbelastungen, die die Einwohner der
Stadt Eltville gegen Konsul und Senat führten, friedlich beizulegen.
1456, März 24350, bekannten Konrad XI. von Bickenbach und seine Gemahlin Agnes
dem Konz von Klingenberg, Vogt zu Hohenberg, 200 Gulden zu 5% Zinsen zu schul-
den und wiesen demselben mit den Zinsen davon auf ihre Bede zu Gö~senheim.~~'
1456, Mai 9, bzw. Mai 3352, wohnte Konrad von Bickenbach, kurfürstlicher Hof-
meister, mit Kraft von Trohe, Heinrich von Sickingen, Amtmann auf der Wilden-
burg, und anderen im Auftrag des Erzbischofs von Mainz der Verleihung je des hal-
ben Steinhofs zu Buchen durch Abt Heinrich von Amorbach an Hans Holderbach
und Fritz Schreiber bei.
1456, Juni 24353, war Konrad von Bickenbach mit Philipp IV. und Philipp III.,
Schenken zu Erbach, Zeuge der Eheberedung der Jutta, Tochter des Konrad Schenk
zu Erbach, und dessen Gemahlin Anna von Bickenbach, seiner Nichte, und Engel-
hard zu Rodenstein.
1466, Juli 29 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 30, S. S. 276', neu 299'), nahm Erzbischof
Adolf seinen Neffen Michael von Bickenbach auf zwei Jahre zu seinem Rat und Diener
an. Als solcher hatte er mit 8 reisigen Pferden, worunter 6 gewappnet sein sollten, seines
Dienstes zu warten und als Sold 200 Gulden jährlich nebst Kost, Futter, Hufbeschlag und
Vergütung etwaigen reisigen Schadens zu beziehen. 1467, Juni 24 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch
30, S. 357, neu 371-371'), wurde diese Anstellung auf weitere 2 Jahre verlängert.
1467, Juni 24 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 30, S. 356', neu S. 370'-371), belrannte
Erzbischof Adolf seinem Neffen Michael von Bickenbach noch 400 Gulden schuldig zu
sein, die ihm am nächsten Weihnachtstag zur Hälfte, der Rest aber durch Zahlung einer
Schuld Michaels an Jost von Weiler, abgetragen werden sollten. 1467, November 28 (vgl.
Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 202; die Quelle „Original im Fürstlich Leininen'schen
Archiv zu Amorbach" wurde nicht verifiziert), bezeugte Michael von Bicken-
&ach eine Kundschaft über das Halten reisiger Knechte im Kloster Amorbach, wie sie vor
ihm und dem Gericht zu Klingenberg abgegeben worden ist.
1469, Juni 13 (StAW, Mainzer Lehenbuch 5, S. 119; vgl. Wenck, Helfrich Bernhard, a.a.O.,
S. 336 Urkunde 435), bekannten Michae1,yon Bickenbach und seine Gemahlin Anna von
Buches, dass sie dem Grafen Philipp den Alteren von Hanau ihre Hälfte am Schloss Klingenber
für 6200 Gulden zu ewigem stetigen Kauf verkauft haben. Da auch ihr Vetter
KonradXI. von Bickenbach die andere Hälfte von Burg und Stadt Klingenberg dem Grafen
von Hanau für 6300 Gulden 1455, Februar 22, mit lehensrechtlicher Genehmigung des
Erzbischofs Theoderich von Mainz verpfändet hatte, gelobten sie dem Kurfürsten von
Mainz, Erzbischof Adolf, in ihrer Lehenspflicht bezüglich Bickenbachs und anderer
Mainzer Lehen, sowie des noch übrigen halben Anteils an Klingenberg, ebenso verbunden
bleiben zu wollen, wie wenn die Erbschaft an dieser ihrer Hälfte nicht verkauft wäre.
1469, Oktober 6 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 32, S. 123', neu 136-137'), verkauften
Konrad XI. von Bickenbach und seine Gemahlin Agnes von Nassau an Michael von
Bickenbach ihren Teil zu Bickenbach nebst allen Zugehörungen, wie es Konrads verstorbener
Vater ,auf sie gebracht hatte, ausgenommen die Mann- und geistlichen Lehen, die
Konrad als Altester lebenslänglich zu verleihen sich vorbehielt, für 1500 Gulden, die zu
folgenden Zahlungen, nämlich 1000 Gulden an die Brüder Konrad und Hans von Frankenstein,
welche jährlich 50 Gulden von ihrem Teil an Bickenbach zu erheben hatten, 200
Gulden zur Tilgung von bestehenden Rückständen, 200 Gulden an den Henchin Wilderich,
ihren ehemaligen Keller zu Bickenbach und 100 Gulden in Gold, die sofort bar entrichtet
wurden.
1471, April 15, starb Michael von Bickenbach und wurde im Kloster Amorbach beerdigt
(vgl. Gro p, Ignatius, Aetas milk annorum antiquissimi et regalis monasterii B.M.V. in
~morbacK, Franlifurt (1736), Kapitel 2, S. 134).
349 Vgl. Joannis, Georgius Christianus, Rerum Moguntiacarum I, a.a.O., 76613.
350 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 413. Die Quelle , StAW, Würzburger Urkunden
S 210" konnte nicht verifiziert werden.
351 Die Schuld wurde wohl später bezahlt, da der Schuldbrief zerschnitten ist.
352 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 201a/b. Die „Originale Originale im Fürstlich
Leiningen'schen Archiv zu Amorbach" wurden nicht verifiziert.
353 Vgl. Simon, Gustav, a.a.O., Urkunde 276.

1456, Juli 11354, verglich Bischof Johann 111. von Grumbach zu Würzburg eine
Fehde zwischen Erzbischof Dietrich von Mainz und Konrad von Bickenbach einerseits
und Hans von Lichtenstein dem Älteren und Wilhelm von Eberstein andererseits
wegen Hans Mey, eines Knechts des Letzteren.
1457 verkaufte Konrad von Bickenbach (wie schon 1451) wieder pfandweise seine
Besitzungen zu Wiesenfeld und Massenbuch an Graf Philipp den Älteren von Riene~k.~~j
1459356 verkaufte Konrad von Bickenbach vorbehaltlich seines Wiederkaufrechtes
seinen Teil an Schloss Habitzheim mit allen Zugehörungen, wie er ihn von Herzog
Otto dem Älteren von Baiern zu Lehen hatte, an den Schenken Hans VIII. zu Erbach
mit Einverständnis der Vormünder desselben für 300 Gulden.
1460357 stand Konrad von Bickenbach in den Fehden des Bischofs Johann 111. von
Grumbach zu Würzburg gegen den Markgrafen Albrecht von Brandenburg mit dem
Grafen Wilhelm von Henneberg, Georg Schenk von Limpurg, Michael von
Schwarzenberg und anderen Adeligen auf der Seite des Bis~hofs.~~'
1460, Januar 29)j9, vertrugen sich die beiden Brüder und Grafen Philipp der Ältere
und Philipp der Jüngere von Rieneck wegen der Nachfolge in ihrer Herrschaft.
Zeugen diese Aktes waren Konrad von Bickenbach, ihr ,,Neffe" und Jörg von Thuengen,
Konz Haberkorn und Jost von Weiler, deren Amtleute.
1460, März 12360, bekannten Konrad von Bickenbach und seine Gemahlin Agnes
von Nassau ihrem Vetter und Schwager Eberhard von Eppstein zu Königstein 300
Gulden, die er ihnen zu Frankfurt in einer Geldverlegenheit geliehen hatte, zu schulden,
rückzahlbar am nächsten Martinstag. Sie unterwerfen sich im Falle der Säumigkeit,
unter Verzicht auf Einwendungen, jeder Zwangsvollstreckung.
1460, Mai 26)", verkauften Konrad von Bickenbach und seine Gemahlin Agnes
an die Kirche zu Wernfeld ihren Zehnt daselbst und den zu Massenbuch für 200
Gulden, vorbehaltlich ihres Wiederkaufrechtes.
1460, Mai 2336', war Konrad von Bickenbach mit anderen Adeligen im Heer des
Bischofs von Würzburg, das am 29. Mai auszog, sich bei Forchheim mit den Truppen
des Bischofs von Bamberg vereinigte und in das Gebiet des Markgrafen von
Brandenburg einfiel.
1460, Dezember 20363, verkauften Konrad von Bickenbach und seine Gemahlin
Agnes von Nassau ihren Teil des Zehnten in den Dörfern Obersfeld, Bühler und
Münster, der dem Bischof zu Würzburg zu Lehen rührte, an das Stift Haug zu
Würzburg mit Vorbehalt des Wiederkaufrechtes, wobei ausgemacht wurde, dass der
Preis 1300 Gulden beträgt, der Zehnt vom Lehensverband frei geeignet wird, aber
354 StAW, Liber diversarum formarum 12, S. 303' (neu S. 662).
355 Vgl. Jäger, Versuch eines Geschlechtsregisters der schon längst ausgestorbenen Grafen
von Rieneck: AU 313 (1836), S. 1-39, speziell S. 15-16.
356 Vgl. Simon, Gustav, a.a.O., Urkunde 277. Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 298 (Urkunden
111142).
357 Vgl. Vgl. Fries, Lorenz, Geschichte, Namen, Geschlecht, Leben, Thaten und Absterben
der Bischöfe von Würzburg und Herzöge zu Franken, Würzburg (1848), S. 813.
35S Unter der Regierung dieses Bischofs (1455-1466) wurde auch die Ritterlra elle zu Hag-
furt gebaut, an der zahlreiche Wappen frinkischer Adeliger, darunter auch &s der Herren
von Bickenbach, angebracht sind.
359 Vgl. Gudenus, Valentinus Ferdinandus de, a.a.0. Band 5, S. 412.Vgl. Wieland, Michael,
Beiträge zur Geschichte der Grafen, Grafschaft, Burg und Stadt Rieneck: AU 2011 (1869),
S. 61-368, speziell S. 285.
360 StAW, Mainzer Bücher verschiedenen Inhalts 71, S. 169'-170.
361 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 414. Die hier aufgeführte Quelle „StAW,
Würzburger Urkunden S 203" konnte nicht verifiziert werden.
Nach Josepb Kittel ist die Urkunde wegen erfolgter Zahlung durchschnitten.
362 Vgl. Fries, Lorenz, Würzburger Chronik Teil 1 (wie Anmerkung 357), S. 813.
363 StAW, Würzburger Urkunden 93/99. StAW, Liber diversarum formarum 17, S. 210.

wieder Würzburger Mannlehen wie bisher sein sollte, falls sie von ihrem Wiederkaufsrecht
Gebrauch machten.
1461, Januar 14364, empfing Konrad XI. von Bickenbach vom Mainzer Erzbischof
Dieter von Isenburg-Büdingen aus Anlass des erstmaligen Regierungsantritts desselben
wieder zu rechtem Lehen seinen Hof mit Forsthube zu Krausenbach.
1461, Oktober 17365, fand sich Konrad von Bickenbach mit anderen Adeligen infolge
des Gnadenbriefes des Bischofs Johann von Würzburg beim Heere des Letzteren
gegen den Markgrafen von Brandenburg ein.
1462, Oktober 5366, empfing Eitel Diemar wegen erreichter Volljährigkeit seine
Lehen von Konrad von Bi~kenbach.~~~
1463, April 1368, entschieden gewählte Schiedsrichter in der Teilung der Brüder
Philipp des Älteren und Philipp des Jüngeren Grafen von Rieneck, dass dem Letzteren
zur Gleichstellung mit seinem Bruder mehrere Forderungen der Herrschaft, darunter
80 Gulden Ausstand bei Konrad von Bickenbach, zu seinem Teil überlassen
werden sollten.
1463, Mai 10369, verglich sich Erzbischof Adolf von Nassau zu Mainz mit dem
Grafen Philipp den Jüngeren zu Rieneck über die Vergütung, die er demselben für
erlittene Beschädigungen und Verluste bei Hilfeleistung gegen Diether von Isenburg
und dessen Anhängern schuldete auf 2000 Gulden, die er ihm geben wollte und
wofür er ihm, sobald er die Stadt Aschaffenburg wieder in Händen hätte, das dortige
Vizedomamt verschreiben würde, wie es sein Schwager von Königstein von seinen
Vorfahren innegehabt hatte. Auch wollte er ihm die weiteren Schäden und Verluste
vergüten, wenn seine Fehde wieder ausgefochten werden müsse, nach gütlichem
Übereinkommen, oder bei Nichteinigung nach der Entscheidung seiner
Schwäger Konrad von Bickenbach und Eberhard von Eppstein zu Königstein.
1463, August 7370, wurde Konrad von Bickenbach von Bischof Johann 111. von
Grumbach zu Würzburg mit seinen vormals Hohenbergischen Lehen wieder belehnt,
wie bei seiner letzten Belehnung 1443371. Neu belehnt wurde er mit dem Zollberg
und mit dem Berg über dem Hain zu Adel~berg~~~.
1463, August 12373, belehnte Konrad von Bickenbach den Philipp von Karsbach
den Jüngeren mit 18 Malter gemischter Fruchtgülte, etlichen Pfennigzinsen und
364 StAW, Mainzer Lehenbuch 3, S. 105'-106. StAW, Mainzer Urkunden Weltlicher Schrank
58/32.
365 Vgl. Fries, Lorenz, Würzburger Chronik Teil 1 (wie Anmerkung 357), S. 829.
StAW, Würzburger Urkunden 150/66.
367 Vgl. dazu 1452, September 17 (StAW, Würzburger Urkunden 150/65).
Vgl. Gudenus, Valentinus Ferdinandus de, a.a.0. Band 5, S. 435.
369 StAW, Historischer Verein MS f. 227/1.
370 StAW, Würzburger Lehenbuch 22, S. 10.
371 StAW, Würzburger Lehenbuch 19, S. 9 (1443, April 24). Vgl. Anmerkung 304.
372 Laut Randvermerk StAW, Würzburger Lehenbuch 22, S. 10, wurde ihm 1455, November
20, von seinem Lehnesherrn, dem Würzburger Bischof, anlässlich seiner Wahl weiter neu
verliehen, was dem Stift Würzburg von den Brüdern Hans, Mathes und Claus Heuser als
erledigtes Lehen heimgefallen war, nämlich ein Sechstel am Zehnt zu Hundsbach und 10
Malter Korngült auf einem Hof zu Weitelßhausen. 1467 wurde die Belehnung erneuert.
Vgl. Anmerkungen 404 und 405 der Untersuchung.
373 Vgl. Kittel, Jose h, a a 0 Band 2, Urkunden 417a. Die Quelle „StAW, Würzburger Ur-
kunden H 500" Ronnie'nicht verifiziert werden..

Hühnern zu Eußenheim, wie sie bisher dessen Vater Frowein von Karsbach von ihm
und der Herrschaft Bickenbach innegehabt hatte.374
1463, Dezember 13375, bewilligte Konrad von Bickenbach als erbetener Zeuge den
Verkauf von 32 Malter Korn der Gemeinden Bühler und Münster an Hans Gecken-
heim zu Würzburg für 400 Gulden Kaufpreis und beglaubigte den Kaufbrief.
1463, Dezember 29376, empfing Conz Triefuß von Zeil für sich und seinem Bruder
Hans wegen nun erreichter Großjährigkeit, die ihnen im Jahr 1450377 durch Hans
Smyet verliehen Lehen, nämlich ihren Anteil am Zehnt zu Krum.
1464, März 15378, verlieh Konrad XI. von Bickenbach dem Hans Herbot genannt
Hardenau die Lehenstücke, die 1427, Juli 1379, Hans von Hardenau von seinem Vater
Konrad IX. empfangen hatte.
1464, März 16380, wurde Konrad XI. von Bickenbach von Erzbischof Adolf 11.
von Nassau, der ihn als seinen Hofmeister und Schwager bezeichnet, mit den Main-
Zer Lehen, die er und die Herrschaft Bickenbach und seine Ganerben von dessen
Vorfahren zu Lehen hatten, darunter auch Klingenberg, wieder beliehen.
1464, März 16381, wurde er von seinem Schwager, dem Mainzer Erzbischof, auch
wieder mit dem Hof und der Forsthube zu Krausenbach belehnt.
1464, April 25382, belehnte Konrad XI. von Bickenbach, zur Zeit Mainzer Hof-
meister, den Hans Kottwitz wieder mit dem Hof zu Erlenba~h~~~.
1464, Mai 1384, bewilligte Erzbischof Adolf 11. von Mainz seinem Schwager Kon-
rad von Bickenbach, dass er seiner Gemahlin 600 Gulden zur Morgengabe auf dem
Schloss und der Forsthube zu Krausenbach weisen dürfe, und er genehmigte, dass
seine Schwester, Konrads Gemahlin, diese 600 Gulden auf besagtem Lehen mit allen
Freiheiten und Rechten nutzen sollte. Sollte sie Schäferei auf dem Lehengut halten
wollen, dann sollte sie keine ,,Wildhemmel" -Abgabe zu geben schuldig sein.
374 1468, April 7 (Vgl. Kittel, Jose h, a.a.0. Band 2, Urkunden 417b. Die Quelle „StAW,
Wurzburger Urkunden 0 645" Ronnte nicht verifiziert werden.) wurde ihm dieses Lehen
von Phili p Truchsess von Rieneck vorenthalten, weil dessen Vater A pel Truchsess von
Rieneck Ben Eltern desselben ein Darlehen gemacht habe. Auf Klage iesselben entschied
aber der Domherr Jörg von Elrichshausen und das Landgericht zu Würzburg, Philipp
Truchsess von Rieneclr habe dieses Lehen dem Philipp von Karsbach zu überlassen, ihm
die bezogenen Nutzungen zu vergüten und etwaige Gegenforderungen gesondert auszu-
trarn.,Vgl. Kittel, Joseph, a.a.O. Band 1, S. 337.
375 Vg . Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 418. Die Quelle ,,StAW, Würzburger Ur-
kunden S 288" konnte nicht verifiziert werden..
376 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 481e. Die Quelle „StAW, Würzburger Ur-
kunden 202d = Nr. 26" konnte nicht verifiziert werden.
377 1450, April 7. V 1. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 481c.481d. Die Quelle ,,StAW,
Würzburger urtunden 202d = Nr. 27 und 202d = Nr. 28" konnte nicht verifiziert wer-
den.
378 Vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band 5, S. 39.
379 Vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band 5, S. 36.
Is0 StAW, Mainzer Urkunden Weltlicher Schrank 59/45.
Is1 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 29713. Die Quelle „StAW, Mainzer Lehen-
buch 4, S. 18" konnte nicht verifiziert werden.
382 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 300a. Die Quelle „StAW, Historischer Ver-
ein Urkunde Nummer 1805" konnte nicht verifiziert werden..
383 Vgl. dazu 1445, November 20. Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urlrunden 283. Die
Quelle „StAW, Historischer Verein Urkunde Nummer 1801" konnte nicht verifiziert wer-
den.
Dieses Lehen wurde 1486, Juni 8, als Konrad XI. nicht mehr am Leben war, durch den
Vizedom Wigandt von Dienheim namens der Grafen von Mansfeld an Walter Kottwitz
verliehen (Archiv der Freiherren von Mairhofen zu Oberaulenbach; zitiert nach Kittel,
Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 300b).
384 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 30, S. 219' (neu S. 241').

1464, Mai 1385, verlieh Erzbischof Adolf von Mainz seinem Schwager Konrad von
Bickenbach in Anerkennung seiner ihm geleisteten treuen Dienste zu rechtem Burglehen
einen Hof mit Behausung, Umgriff, Rechten und Zugehörungen in der Stadt
Mainz, genannt ,,zu Walßperg", mit aller B~r~lehensfreiheit.~~"
1464, Mai 18387, belehnte Konrad XI. von Bickenbach den Edelknecht Eppge von
Weiler wieder mit dem Wein- und Fruchtzehnt zu Radheim.388
1464, November 4389, belehnte der Mainzer Hofmeister Konrad von Bickenbach
den Philipp von Wasen zu rechtem Mannlehen mit dem neunten Teil am Zehnt zu
Mömli~~~en.~~'
1465391 bewilligte Erzbischof Adolf 11. von Mainz seinem Schwager Konrad von
Bickenbach und dessen Gemahlin Agnes von Nassau, dass sie auf ihre Lebenstage,
aber nicht länger, jährlich 100 Schweine und 30 Ochsen auf ihrem Lehenhof zu
Krausenbach oder anderswo halten und in den Mainzer Spessartwald zur Weideund
Eckernzeit treiben dürfen, ohne dafür die Forstgebühren zu schulden.
1465, Januar 6392, belehnte Konrad von Bickenbach den Linhard Renk von
Eußenheim mit dem Hof daselbst, der seinem Vater Heinrich Renk gehörte.393
1465, Mai 1394, verkaufte Konrad XI. von Bickenbach seinem Vetter Michael von
Bickenbach einen Teil am Schloss und an der Herrschaft Bickenbach für 1800 Gulden,
mit Vorbehalt jedoch desjenigen Teils, den er vom verstorbenen Dietrich von
Bickenbach gekauft hatte.395
1465, Juli 15396, verkaufte Konrad XI. von Bickenbach und seine Gemahlin Agnes,
Gräfin von Nassau, in ihrer immer mehr zunehmenden Geldnot für immer an das
Stift Neumünster zu Würzburg ihren Zehnt am Rotenberg und zu „Geinfurt" am
Main, der vom Lehenverband frei war, mit dessen Zu- und Eingehörungen für 970
Gulden. Sie setzten dem Käufer als Bürgen, welche mitsiegelten, die Brüder Philipp,
Grafen zu Rieneck, ihre Schwäger, und weiter zu Währbürgen Otto von Wiesenfeld,
Landritter zu Würzburg, und Jörg Voit von Rieneck, Amtmann zu Karlburg.
385 StAW, Mainzer Lehenbuch 5, S. 150-150'.
386 Unter den von Gudenus, Valentinus Ferdinandus de, a.a.0. Band 2, S. 513, aufgeführten
alten Mainzer Kurien findet sich keine Curia Walß~erg, wohl aber eine Curia Bickenbach
schon 1340 und mit der Bemerkung: „Dynastis Bickenbacensibus ori inem debens." Die
Curia Bickenbach scheint wohl nicht mit der Curia Walßper identirci zu sein.
387 Vgl. Kittel, Josepli, a.a.0. Band 2, Urkunden 448s. Die Quelye ,,Gesamtarchiv der Grafen
von Erbach S. 3114 = 223/561" konnte nicht verifiziert werden, da das Gesamtarchiv des
Hauses Erbach (etwa vor 1750) 1944 im Staatsarchiv Darmstadt vernichtet wurde.
388 Konrad von Bickenbach ist hier noch Hofmeister des Mainzer Hofes. Nach seinem Tod
wurde dieser Zehnt verliehen: 1484, September 1, von Graf Albrecht von Mansfeld an die
Brüder Conz und Kaspar von Weiler; 1488, Oktober 7, von der Vormundschaft über die
Kinder des Grafen Albrecht von Mansfeld durch Wigand von Dienheim an den genannten
Conz von Weiler; 1496, Juni 24, von Erasmus Schenk zu Erbach an Konz und Kaspar von
Weiler. Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 448 dlelf. Die Quelle „Gesamtarchiv
der Grafen von Erbach S. 31/4 = 223/1274; S. 31/4 = 223/1352; S. 31/4 = 223/1422" konn-
te nicht verifiziert werden, da das Gesamtarchiv des Hauses Erbach (etwa vor 1750) 1944
im Staatsarchiv Darmstadt vernichtet wurde.
389 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 40 (Urkunden IIl6.C.m.).
390 1474, Juni 15, hatte Leonhard Kottwitz, Amtmann zu Wildenstein, einen Zehnt in Möm-
lingen zu Lehen, der von der Herrschaft Bickenbach herrührte. Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0.
Band 2, Urkunden 658. Die Quelle „StAW, Historischer Verein, Urkunden" konnte nicht
verifiziert werden. Vgl. die Biclrenbacher Lehen um 1387 (Schneider, Daniel, a.a.0. S. 35,
Urkunden 6.C.i. Nummer 24).
391 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 30, S. 198' (neu S. 220').
392 StAW, Würzburger Urkunden 190/16.
393 Als Zeuge siegelte für den Vasallen der Vogt zu Hohenberg Conz von Clingenberg.
394 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 30, S. 177 (neu S. 201-202).
395 Zu den Nebenbestimmungen vgl. die Anmerkung 348 über Michael von Bickenbach in
der vorliegenden Untersuchung.
396 StAW, Würzburger Urkunden 79/7.

1466, Februar 53977, genehmigte der Mainzer Erzbischof Adolf 11. von Nassau,
dass Konrad XI. von Bickenbach das ihm, wie seinen Vorfahren, vom Abt zu Fulda
verliehene Präsentationsrecht zur Pfarrei Hofheim bei eintretender Vacatur in seiner
Diözese auszuüben berechtigt sei.
1467, März 10398, erwähnte Erzbischof Adolf von Nassau zu Mainz in einem Erlass
ein seinem Schwager Konrad XI. in Miltenberg gehöriges Haus, das derselbe gekauft
hatte.399
1467, März 16400, belehnte Konrad XI. die Brüder Michael und Peter Diemar mit
der Stockwiese zu Rieneck und dem Zehntanteil zu Monroth.
1467, Mai 6401, erhielt Konrad von Bickenbach aus der Frühmess-Stiftung zu
Karsbach von dem damaligen Frühmesser Conrad Vawt zur Aushilfe in seiner Geldnot
19 Gulden geliehen. Dafür verkaufte er an den genannten Stiftungsfond und den
Frühmesser eine Wiese im Obgrunde, anstoßend an die Aschfelder Leyten neben
Niclas Moellers, des Vikars auf der Hohenburg, Wiese.
1467, Juni 18402, empfing Dietrich von Amorbach von Konrad XI. von Bickenbach
das Klingenberger Burglehen, das 1429403 diesem sein Vater Helfrich von
Amorbach aufgetragen hatte, nebst dem von Konrad XI. von Bickenbach damals als
Bestandteil dieses Burglehens verliehenen Krumacker. Auch Dietrich von Amorbach
machte am nämlichen Tag zu Bestandteilen desselben Burglehens seinerseits einen
Wiesenflecken hinter dem Born zu Klingenberg, einen Baumgarten daselbst, genannt
Pfaenberg, und eine Wiese allda unter dem Hofacker. Auch Dietrich von Amorbach
gelobte ihm dafür Burgmann zu Klingenberg lehenrechtlich sein zu wollen.
1467, November 22404, empfing Konrad XI. von Bickenbach von dem neugewählten
Würzburger Bischof Ruldolf von Scherenberg seine Würzburger Lehen, wie er
sie schon 1463405 von Bischof Johann von Grumbach empfangen hatte.
1467, November 28406, bestätigte Hans Kottwitz, ein Bickenbacher Lehensmann
zu Klingenberg, eine vom Vetter Konrads von Bickenbach, Michael von Bickenbach,
zeugschaftlich gesiegelte Kundschaft für das Kloster Amorbach vor dem Schöffenstuhl
zu Klingenberg, und die dortigen Schöffen beglaubigten solche auf den Diensteid,
den sie ihrem Herrn Konrad XI. von Bickenbach geschworen hatten.
1467, Dezember 17407, belehnte Konrad XI. von Bickenbach den Hans Hewßlin
von Eußenheim mit einer Hofrieth daselbst am Kirchberg, ferner mit zwei Hofrieten
im „newen dorfe", die damals Hans Damm und Hans Wirsigk innehatten, und mit
lehenherrlicher Bewilligung gegen zwei Hofrieten am Cappelstein eingetauscht wurden,
endlich mit verschiedenen Liegenschaften daselbst und Gerechtsamen.
397 Vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band 4, S. 191 Nummer 201.
398 Vgl. Joannis, Georgius Christianus, Rerum Moguntiacarum I, a.a.O., ad p. 77810. t.
"' Diese Notiz ist nur aus der zitierten Quelle als Auszug aus einer Urkunde bekannt.
"O StAW, Würzbur er Urkunden 150167.
1471, März 13, Eelehnte Konrad XI. von Bickenbach den Wilhelm Diemar für sich und
seinen Vetter Michael Diemar mit der Stockwiese bei Rieneck und dem Teilzehnt zu Wonroth
(StAW, Würzburger Urkunden 150168).
401 StAW, Würzburger Urkunden 951108.
402 StAW, Mainzer Lehenbuch 6, S. 359'-360.
403 StAW. Mainzer Lehenbuch 6. S. 360-361' (Urkunde von 1429. . August 16).
~
404 S~AW; Würzburger ~ehenbuih 25, S. 5.
'05 StAW, Würzburger Lehenbuch 22, S. 10 (Urkunde von 1463, August 7). Vgl. Anmerkung
- --
>/L.
40Wgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 202. Das Original im Archiv des Fürsten zu
Leiningen in Amorbach wurde nicht verifiziert.
407 StAW, Würzburger Urkunden 172138.
In einer undatierten Urkunde des 15. Jahrhunderts stellte Walter von Heinnach einen Re-
,vers aus über einen Hof, eine Hube umfassend, in der Gemarkung Bischwind, den er von
einem Konrad von Bickenbach zu Lehen hatte (StAW, Würzburger Urkunden 173196).

1468, Februar 24408, bestätigten Eberhard Ruede von Collenberg, Hans Kottwitz,
Diez von Duern und Jörg von Hartheim, dass die Stadt Amorbach dem Abt Johann
des dortigen Klosters gehuldigt habe. Hans Kottwitz benutzte dabei den Eid, den er
dem Herrn von Bickenbach geleistet hatte.
Es waren nicht nur die angehäuften Schulden, die Konrad XI. von Bickenbach,
den Repräsentanten der jüngeren Konradinischen Linie zur Veräußerung seiner
Grundbesitzungen nötigten, sondern noch andere missliche Umstände. Konrad XI.
von Bickenbach, der einzige lehenbare Urenkel Dietrichs von Hohenberg, hatte mit
seines Gemahlin Gräfin Agnes von Nassau 3 Kinder, zwei Töchter namens Susanna
und Margaretha und einen Sohn namens Konrad, der zur Nachfolge in die Herr-
schaft seines Vaters berufen gewesen wäre. Dieser Sohn war aber geistig und körper-
lich mit Gebrechen behaftet, die ihn unfähig machten, sein Vermögen selbständig zu
verwalten und Lehen zu empfangen und zu tragen. Konrad XI. hatte also keinen le-
gitimierten Rechtsnachfolger in seinen meist lehenbaren Besitzungen und überdies
keine Aussicht mehr, dass seiner Gemahlin ein Lehenserbe geboren wird. Um nun
den durch drohende Heimfalligkeit der Herrschaft Hohenberg für seine Familie be-
vorstehenden Vermögensverlust abzuwenden, entschloss er sich mit Zustimmung
seiner Gemahlin sich auf ein Kauferbieten des Bischofs und Hochstifts Würzburg
einzulassen.
1469, Januar 18409, kaum 104 Jahre, nachdem Dietrich von Hohenberg dem Bi-
schof Albrecht von Würzburg seine Herrschaft Hohenberg vollends zu Lehen auf-
gegeben hatte, verkauften die Inhaber derselben und Erben des Genannten solche an
den Würzburger Bischof Rudolf von Scherenberg und dessen Stift Würzburg, also
an ihre Lehensherrschaft. Nach Inhalt des noch in Urschrift erhaltenen Vertragsin-
strumentes geschah diese Veräußerung in Form eines unwiderruflichen Todkaufes
und umfasste nicht nur die lehenbare Herrschaft Hohenburg an der Wern, alle übri-
"
gen vormals hohenbergischen Lehenstücke, das Schloss Adelsberg samt seinen Zu-
gehörungen, sondern auch die später, erst nach der Lehenmachung erworbenen und
sonstigen, nicht im würzburgischen Lehenverband inbegriffenen, teils von hohen-
bereischen. teils von unmittelbar bickenbachischen Gütern. Renten und Gerechtsa-
"
men, namentlich das Dorf Fuchsstadt bei Hammelburg und ein Drittel am dortigen
Frucht- und Weinzehnt, die Schäferei und den Schaftrieb daselbst, die Gefälle zu
Wiesenfeld, Massenbuch, auf den Mühlen in der Zimbach, auch die vom Reich le-
henbaren Zölle zu Wernfeld und Theres, überhaupt alles, was der Verkäufer in Fran-
ken besessen hatte, mit Leuten und Lehenschaften, Rechten und auch den aktiven
und passiven Burg- und kirchlichen Lehen. Alle diese Kaufobjekte waren genau be-
408 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 203. Das Original im Archiv des Fürsten zu
Leiningen in Amorbach wurde nicht verifiziert.
'09 StAW, Würzburger Urkunden 17/81.
Zu den Anmerkungen 409-420 vgl. auch die im StAW, Liber diversarum formarum 74 (=
Liber emptionum), S. 178-201 unter dem Jahr 1469 aufgeführten Urkunden (Konrad von
Biclrenbach verkauft Hohenberg an Würzburg. Einwilligung der Agnes von Bickenbach.
Susanna von Bickenbach erhält 5000 fl. Reversbrief des Konrad von Bickenbach zum Ver-
kauf. Der Zoll von Gemünden ehe für 4 Jahre an Rieneck. Konrad von Bickenbach ver-
kauft den Zoll von Theres und Wernfeld an Würzburg. Die geistlichen Lehen und die
Untertanen der Bickenbacher werden an Würzbur verwiesen. Konrad von Biclrenbach
quittiert, dass von seinen Schulden von Wurzburg &ezahlt wurden 1322 11 an Stift Haug
zu Würzburg, 300 fl an Hutten, 200 fl an die Erben der Anna von Frankenstein, 250 fl an
den Burgmann Contzen von Klingenberg - vgl. dazu auch Anmerkung 393 -, 400 fl an die
Erben des Hansen Gekenheim, Bürger zu Würzburg). In StAW, Liber diversarum for-
marum 74, S. 193-195 und S. 201-202 wird im Jahr 1470 aufgeführt die Ubergabe von
Fuchsstadt an Würzburg und die Zahlung von Würzburg von 750 fl an die Erben des
Jobst von Weiler. Vgl. dazu auch die Urkunde des Wilhelm von Rechberg, die Wiederlö-
sung von Schloss Homburg betreffend, von 1478, Februar 23 (StAW, Liber diversarum
formarum 9, S. 116', neu S. 248-250).

schrieben410, insbesondere auch die dazugehörigen Renten, in zwei dem Hauptkauf-
brief., beiliegenden ausführlichen Gefalleregistern. Auch der Kaufpreis und andere
Nebenbestimmungen waren sehr deutlich ausgedrückt. Der Kaufpreis betrug 22000
Gulden und sollte in folgenden Teilbeträgen ausgezahlt, beziehungsweise verrechnet
werden: 6000 Gulden verpflichtete sich der Käufer für Rechnung der Verkäufer an
deren Gläubiger zu Schuldentilgung zu bezahlen und die betreffenden Schuldposten
als Selbstschuldner zu übernehmen; 5000 Gulden sollten der Tochter Susanna als
Leibgeding aus dem Kaufschilling ausgeliefert werden; 100 Gulden sollten jährlich
als Leibrente für den Sohn des Verkäufers, Konrad XII. von Bickenbach, entrichtet
werden. Konrad XI. sollte an den Kaufobjekten noch lebenslänglich den Nutzge-
nuss und seine Gemahlin, falls sie ihn überlebte, als Wittum das Schloss Adelsberg
und die Hälfte der zu den Schlössern Hohenberg und Adelsberg gehörigen Nutzun-
gen alle Tage ihres Lebens haben; die Nutzungen, welche den Verkäufern, und die
Leibrente, welche deren Sohn vorbehalten wurde, sollte mit dem zehnfachen Betrag
auf den Kaufschilling angerechnet werden, also die Ersteren, die auf 1000 Gulden
jährlich veranschlagt wurden, mit 10000 Gulden, und die Letztere, zu 100 Gulden
jährlich, mit 1000 Gulden. Neben den Verkäufern siegelten diesen Vertrag als Bei-
stände der Gemahlin Konrads XI. von Bickenbach deren Brüder Adolf, Erzbischof
von Mainz, und Johann von Nassau, Vizedom im Rheingau.
1469, Januar 18411, erklärte dazu, wie schon im Hauptvertrag, Konrad XI. von
Bickenbach, dass er mit Hohenberg und Adelsberg auch seine reichslehenbaren Zöl-
le zu Wernfeld und Theres an den Bischof zu Würzburg verkauft habe, es diesem da-
her überlasse, solche vom Reich zu empfangen.
1469, Januar 18412, verkündigte Konrad XI. von Bickenbach seinen Lehensman-
nen, insbesondere auch denjenigen, die Gotteslehen von ihm hatten, den Verkauf
von Hohenburg und Adelsberg mit allem was er diesseits des Spessarts hatte und
hieß sie nach seinem Tode dem Bischof von Würzburg als ihrem nunmehrigen Le-
hensherrn zu huldigen und ihre Lehen von ihm, sooft es notwendig sei, zu empfan-
gen.
410 Genannt wurden Schloss Hohenberg ob der Wern mit Türmen, Mauern, Zwingern, Häusern,
Bewohnern, Hofstätten, Weingärten und Wiesen mit allen Zu- und Eingehörun en
wozu auch etliche Gotteslehen gehörten, dazu Karsbach, Wernfeld, Bühler, Münster, frei
Höfe zu Ramsthal, eine Drittel am Frucht- und Kleinzehnt zu Karsbach, zwei Teile am
Fruchtzehnt zu ,,SchaipachC'[?], zwei Teile am Weinzehnt am Hefften, im Sulztal, am Sa
loch, am Hatenberg und hinter dem Berge, einen Kleinfrucht- und Weinzehnt von er{:
chen Ackern und Weingärten, genannt Meteludorfer Seiloch, ein Sechstel am Weinzehnt
am Enkfirst und am Ulberge, ein Viertel am Weinzehnt am Hauben, zwei Teile am Frucht-
zehnt zu Gössenheim, zwei Teile am Weinzehnt am Altenberg und am Arberg, ein Wein-
zehnt von etlichen Weingärten hinten am Arberg gelegen, den Weinzehnt auf dem Hange,
zwei Teile am Weinzehnt am Biblesberg, den Fruchtzehnt auf der Horneldern (davon gab
die Herrschaft Hohenberg einen Zins in die Kellerei Karlstadt), zwei Teile am Frucht-
zehnt zu Sassen, daran hatten die Edelleute von Karsbach ein Sechstel an den zwei Teilen
zu Sassen, zwei Teile am Fruchtzehnt zu Wernfeld, zwei Teile am Fruchtzehnt zu Obers-
feld, zu Bühler und zu Münster, ein Sechst'el am Weinzehnt zu Obersfeld, Teile am Wein-
zehnt zu Bühler und Münster am Bülerberg, im Otterstal und am Schonbühel, ein Drittel
am Fruchtzehnt zu Massenbuch, Teile am Weinzehnt in der Hoensetz und in der Erel-
bach, Teile am Weinzehnt am Zollberg und über dem Hayn zu Adelsberg, die Schäferei
und den Schaftrieb am Vornberg zu Sassen und zu Münster, ein Burggut zu Karlburg, da-
zu Eigengüter, nämlich Burg und Schloss Adelsberg, den Weinzehnt am Mülenberg und
auf dem Sande zu Adelberg, das Dorf Harbach, Gülten und Zinsen auf Höfen zu Wiesen-
feld, Gülten und Zinsen auf den Mühlen in der Zymbach, ein Drittel am Frucht- und
Weinzehnt zu Fuchsstadt, die Schäferei und den Schaftrieb zu Fuchsstadt, die Zölle zu
Wernfeld (auf dem Wasser und dem Land) und zu Theres (auf dem Wasser), die Reichsle-
hen waren.
411 StAW, Würzburger Urkunden 17/85.
412 StAW, Würzburger Urkunden 17/88.

1469, Januar 18'13, hießen ebenfalls Bischof Rudolf und sein Domkapitel zu
Würzburg alle bisher bickenbachischen Einwohner der an sie verkauften Schlösser
und anderer Besitzungen, alle Amtleute und Diener des Verkäufers Konrad XI. von
Bickenbach, sich nach Inhalt dieses Kaufvertrages nach erfolgter Erbhuldigung dem
Verkäufer und dessen Gemahlin mit den ihnen vorbehaltenen Nutzungen auf deren
Lebensdauer zu gewarten.
1469, Januar 18'14, wies Bischof Rudolf von Würzburg im Vollzug des Hauptver-
trages unter Mitsiegelung von Konrad XI. dem geistig behinderten Sohn Konrad
vom Ableben seines Vaters an den Leibrentenbezug von 100 Gulden jährlich auf die
Bede der Stadt Haßfurt an, die Bischof Rudolf vom Graf Philipp den Jüngeren von
Rieneck abgelöst hatte.
1469, März 1415, wies Bischof Rudolf von Scherenberg der Tochter Susanna des
Konrad XI. von Bickenbach die Hälfte der Zinsen, die er ihr mit 250 Gulden von den
ihr verschriebenen 5000 Gulden schuldete, nämlich 125 Gulden, auf dieselbe Bede
zu Haßfurt an, zahlbar, solange ihr Vater lebe, jährlich nach Hammelburg. Sollte er
den ihr nach Ableben ihres Vaters verschriebenen halben Teil der Hohenburg mit
5000 Gulden von ihr ablösen wollen, so hatte dies ein Vierteljahr vorher aufgekün-
digt zu werden, und die Zahlung war in Nürnberg, Schweinfurt oder Frankfurt zu
leisten. Diese 5000 Gulden mussten, wenn Susanna vorehelichen Beischlaf haben
oder kinderlos sterben sollte, auch an deren Erben gezahlt werden, die auch in der
Pfandschaft des halben Schlosses blieben. Wittumsrecht der Gemahlin Konrads XI.
wurden hierdurch nicht beeinträchtigt. Ein Gemahl und gegebenenfalls die Erben,
denen die genannten 5000 Gulden anfielen, hatten jedoch vor der Besitznahme von
Hohenburg Lehenspflicht und Burgfrieden zu geloben.
1469, März 6416, stellte Bischof Rudolf von Würzburg benannte Bürgen zur Si-
cherheit dafür, dass er 1800 Gulden an den Grafen Philipp den Jungen von Rieneck,
zahlbar in 4 Jahren, 750 Gulden (vormals an Götz Voit von Rieneck) an Jost von
Weiler's Erben und 800 Gulden an Andreas von Karsbach, zahlbar in 3 Jahren, für
Rechnung des Schuldners Konrad XI. von Bickenbach entrichten werde und ver-
sprach, die hierfür verpfändeten Besitzungen des Konrad XI. vom Pfandverband frei
zu machen.
1469, März 15'17, bekannte Bischof Rudolf von Würzburg 6000 Gulden bicken-
bachische Schulden beim Kauf von Hohenburg und Adelsberg und anderen Besit-
zungen zur Tilgung übernommen zu haben, darunter namentlich 1800 Gulden an
413 StAW, Liber diversarum formarum 9, S. 113 (neu S. 241-242).
414 StAW, Würzburger Urkunden 17/83.
415 StAW, Würzburger Urkunden 17/80.
416 StAW, Würzburger Urkunden 17/79.
1472, März 12 (StAW, Liber diversarurn formarum 12, S. 197, neu S. 433-436), quittierte
Else, Tochter des Conz von Aulenbach, Amtmann zu Mönchberg, Witwe des Andreas
von Karsbach [die spätere Gattin des Leonhard Kottwitz, Amtmann zu Wildenstein, vgl.
dazu Urkunde von 1474, Juni 15 (Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 658 - die hier
angeführte Quelle ,,StAW, Historischer Verein, Würzburger Urkunden" konnte nicht ve-
rifiziert werden)], die 5% Jahreszinsen aus dem Guthaben ihres verstorbenen Gatten. El-
se von Aulenbach, Dietz und Phili p von Ertal und Philipp Truchsess [von Rieneck] stell-
ten dem Würzburger Bischof ~u&lf von Scherenberg einen Revers darüber aus, dass er
ihnen 40 Gulden Gülte auf die Bede des Stifts Würzburg zu Zellingen verschrieben habe,
die der Else von Aulenbach und nach ihrem Tod an die von Ertal und von Truchsess oder
an die Inhaber dieses Briefes gereicht werden sollten von den 800 Gulden Schuld des Kon-
rad von Bickenbach.
417 StAW, Würzburger Urkunden 17/84.
Vgl. 1451, März 6. 1471, Februar 2 (StAW, Liber diversarum formarum 17, S. 173, neu S.
397-398), bescheinigte Graf Philipp der Jüngere von Rieneck den Empfang von 1880 Gul-
den vom Zoll Zwing oberhalb von Gemünden, vermutlich als Zahlung seines Guthabens.
418 StAW, Würzburger Urkunden 17/86.

den Grafen Philipp den Jüngeren von Rieneck, zahlbar in 4 Jahren. Innerhalb dieser
Frist sollten zur Verzinsung der 1800 Gulden jährlich 80 Gulden auf seinem Guldenund
Wegzoll zu Gemünden angewiesen werden.
1469, März 21418, entband Konrad XI. von Bickenbach seine armen Leute in Hohenburg,
Adelsberg und an anderen Orten diesseits des Spessarts von ihrer ihm gelobten
Erbhuldigung und hiei3 sie dem Bischof von Würzburg zu huldigen.
1470, Februar 3419, verkauften Konrad XI. von Bickenbach und seine Gemahlin
Agnes von Nassau dem Bischof Rudolf von Würzburg und dem dortigen Domstift
ihr Dorf Fuchsstadt mit den dortigen armen Leuten, dann die dortige Schafweide
und den Weinzehnt, schliei3lich noch ihre Zinsen und Nutzungen in Elferhausen,
Langendorf, Feuerthal, Westheim und Ramsthal, ausgenommen nur die Lehenschaft
der Frühmesse zu Fuchsstadt und die Leibeigenen in den Dörfern und Höfen bei
Fuchsstadt, die Konrad von Bickenbach lebenslänglich behielt, und unbeschadet der
Pfandschaft des Andreas von Karsbach auf Fuchsstadt. Bischof Rudolf verschrieb
den Verkäufern dafür 90 Gulden jährlich in einem besonderen Kaufbrief auf die Bede
zu Retzbach und Thüngersheim.
1470, März 1420, bekannte Konrad XI. von Bickenbach, dass Bischof Rudolf von
Würzburg aus dem Kaufschilling für Hohenburg für ihn 750 Gulden Schuld an die
Erben des verstorbenen Jost von Weiler bezahlt hatte.
1471, Januar 8421, protestierte Valentin von Blofelden, Besitzer der Eigenburg in
Adelsberg, in einem Schreiben an Konrad XI. von Bickenbach gegen den Kaufvertrag
mit dem Bischof von Würzburg, weil er namens seiner Frau Anspruch an die
Kaufobjekte habe.
1471, Februar 25422, musste Konrad XI. zum Vollzug seines Kaufvertrages vom
18. Januar 1469 über Hohenburg mit Bischof und Domstift zu Würzburg das auf seiner
Hälfte dieses Schlosses mit 6000 Gulden versicherte Wittum seiner Gemahlin423
auf andere Unterpfänder anweisen. Um das Kaufobjekt von dieser Belastung zu befreien,
verschrieb er ihr deshalb als Witwensitz jenen Teil des Schlosses Bickenbach,
den sein verstorbener Vetter Michael von Bickenbach und sein verstorbener Vater innegehabt
hatten und er noch innehatte, ferner das Drittel des Erzstiftes Mainz an demselben
Schloss, das er als Pfandschaft zur Zeit in Besitz hatte, dann seine zwei mainzischen
Burglehen zu Aschaffenburg und Miltenberg und seine Forsthube zu Krausenbach
mit Hausrat und Kleinodien in diesen Anwesen, endlich 250 Gulden jährliche
Leibrente, die ihm das Stift Würzburg auf besondere Verschreibung schuldete.
1465, Mai 1424 und 1469, Oktober 6425 hatte Konrad XI. von Bickenbach seinen
Anteil am Schloss Bickenbach an seinen Vetter Michael verkauft. Michael von
4'9 StAW, Würzburger Urkunden 43/43.
420 StAW, Würzburger Urkunden 171149.
421 Vgl. Wolf, Franz Nikolaus, Geschichtliche Beschreibung der Burg I'Iohenburg ob der
Werrn: AU 6/2 (1840), S. 83-114, speziell S. 100.
422 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 40, S. 288-289'.
Die Urlrunde scheint falsch datiert zu sein, da Michael von Bickenbach erst 1471, April
15, starb.
423 StAW, Würzburger Lehenbuch 18, S. 109' (Urkunde von 1443, April 24). Vgl. Anmerkung
424 Konrad XI. von Bickenbach verkaufte an Michael von Biclrenbach seinen Teil am Schloss
und an der Herrschaft Bickenbach, den sein Vater und er bisher besessen hatten für 1800
Gulden (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 30, S. 177, neu S. 201-202). Vgl. Anmerkung
394.
425 Konrad XI. von Biclrenbach und seine Gemahlin Agnes von Nassau verkauften an Michael
von Bickenbach ihren Teil zu Bickenbach nebst allen Zugehörungen, wie ihn Konrads
verstorbener Vate~ auf sie gebracht hatte, ausgenommen die Mann- und geistlichen Lehen,
die Konrad als Altester lebenslänglich zu verleihen sich vorbehielt, für 1500 Gulden
(StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 32, S. 123', neu S. 136'-137').
Vgl. Anmerkung 348 über Michael von Bickenbach in dieser Untersuchung.

Bickenbach hatte den von seinem Vater Ulrich 1433, September 11426, an Diether
Kaemmerer verkauften Teil dann von Adam Kaemmerer wieder zurückvermacht bekommen.427
Nach dem Ableben seines Vetters Michael im Jahre 1471 waren dessen
Anteile am Schloss Bickenbach wieder durch Erbschaft an Konrad XI. gefallen.
1471, April wurde Konrad von Bickenbach von seinem Schwager, dem
Mainzer Erzbischof Adolf von Nassau, mit dem Anteil Michaels am Schloss Bickenbach
und dem bickenbachischen Burglehen zu Miltenberg als mainzischem Lehen
,
belehnt.
Auch hatten Konrad XI. von Bickenbach und seine Gemahlin einerseits und Bi-
schof Rudolf von Scherenberg zu Würzburg andererseits in beiderseitiger Erwä-
gung, dass die in ihrem Vertrag vom 18. Januar 1469 den Ersteren vorbehaltenen
Nutzungsrechte nicht genügend festgesetzt und nicht genehm seien, eine Abände-
rung dieses Vertrages vereinbart. Diese Abänderung hatte folgenden Inhalt: Konrad
von Bickenbach und seine Gemahlin erhalten vom Stift Würzburg am Tage Petri
Stuhlfeier (Februar 22) 1472 fünftausend Gulden. Dagegen fallen die im ersten Ver-
trag ihnen lebenslänglich vorbehaltenen Nutzungen weg, und sie haben bis zu oder
an diesem Tag die Schlösser Hohenburg und Adelsberg, überhaupt auch sonst alles,
was sie am 18. Januar 1469 an das Stift Würzburg veräussert hatten, diesem Letzte-
ren einzuräumen. Die nach dem Vertrag von 1469 auf Retzbach und Thüngersheim
angewiesenen 90 Gulden jährlich und die auf Hai3furt angewiesenen jährlichen 125
Gulden fallen weg. Die Anweisungen werden für kraftlos erklärt und die betreffen-
den Schriftstücke waren dem Stift Würzburg zurückzugeben. Der Leibrentebrief
über 100 Gulden jährlich für den geistig behinderten Sohn Konrad bleibt in Kraft.
Konrad von Bickenbach hat vom Stift Würzburg sein Leben lang jährlich 600 Gul-
den und seine Gemahlin Agnes, falls sie ihn überlebt, jährlich 250 Gulden zu bezie-
hen, die ihnen auf sicheren Gefällen des Stiftes angewiesen-und verschrieben werden
sollen. Die Zahlung der 5000 Gulden und die Zustellung der Leibrentenbriefe einer-
seits und die Überweisung der Kaufobjekte andererseits sollen gleichzeitig durch ge-
nannte Vermittler stattfinden. Bis zur Zahlung der 5000 Gulden und der Zustellung
der Leibrentenbriefe und jedenfalls bis 1472, Februar 22, bleibt Konrad von Bicken-
bach amtmannsweise im Besitz der Ka~fobjekte.~'~
426 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 41-43 (Urkunden II/6.C.p.).
427 Vgl. Anmerkung 348 über Michael von Bickenbach in dieser Untersuchung.
1470, April 2, verglich Erzbischof Adolf von Mainz den Streit zwischen Konrad von
Bickenbach und seinem Vetter Michael einerseits und Philipp SV. Schenk und Herrn zu
Erbach andererseits wegen des Präsentationsrechtes zur Kapelle zu Bickenbach und der
Pfarrei Hofheim (vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 290 Urkunden II/132/2).
428 StAW, Mainzer Lehenbuch 5, S. 201'-202.
429 StAW, Liber diversarum formarum 9, S. 114, neu S. 243-348 (Urkunde von 1471, Oktober
22).
Die Stadt Würzburg erklärte 1471, Mai 1, dass sie nach dem Tod des Konrad von Bicken-
bach jährlich 200 Gulden an dessen Gemahlin Agnes zu zahlen hat (StAW, Liber divers-
arum formarum 12, S. 193, neu S. 424-427).
1477, Oktober 15, bekannten Konrad von Bickenbach, dass ihnen der Bischof von Würz-
burg und sein Stift jährlich auf Petri Cathedra (Februar 22) 600 Gulden Leibgeding schul-
den und diese verwiesen haben mit 200 Gulden auf die Stadt Würzburg, mit 200 Gulden
auf die Stadt Gemünden, mit 100 Gulden auf die Stadt Iphofen und mit 100 Gulden auf
die Dörfer Retzbach, Thüngersheim und Zellingen. Beim Ableben des Konrad von
Bickenbach werden 350 Gulden eingezogen, so dass für seine überlebende Gemahlin noch
250 Gulden jährlich verbleiben. Vgl. dazu auch die Quittung über 200 Gulden von der
Stadt Würzbur von 1477, Oktober 16 (StAW, Liber diversarum formarum 12, S. 190, neu
S. 418-419) unfeinen Geleitbrief des Mainzer Erzbischofs von 1475, Dezember 8, in dem
erwähnt wird, dass Konrad von Bickenbach wegen eines Umzugs die weiteren Raten sei-
nes Guthabens von der Stadt Würzburg von Miltenberg aus beziehen will (StAW, Mainzer
Lehenbuch 4, S. 2).

Der mainzische Reservatanteil am Schloss Bickenbach, der von Adam Kaemmerer
1463 dem Michael von Bickenbach zurückgestellt worden war, wurde 1471, November
4430, vom Erzbischof Adolf seinem Schwager Konrad von Bickenbach für 1200
Gulden verpfändet, wie ihn vormals Erzbischof Johann dem Philipp von Frankenstein
schon versetzt hatte. Die Schuld von 1200 Gulden, die darauf haftete, dürfte
aus dem von Konrad von Bickenbach an seinen Schwager gezahlten Pfandkapital abgelöst
worden sein, denn 1471, Dezember 2431, bekannten die Erben Michaels von
Bickenbach, dass Erzbischof Adolf diese Pfandschaft von ihnen durch Zahlung abgelöst
habe.
1469, Juni 26432, hatte Erzbischof Adolf von Mainz seinem Schwager Konrad von
Bickenbach statt 6 Pfund Geld und 2 Käse jährlich, die er und seine Ahnen als Burgmänner
auf Starkenburg aus der Kellerei Heppenheim als Burglehen zu beziehen
hatten, auf die Dauer, solange Starkenburg und Heppenheim nicht wieder an Mainz
gebracht sein sollten, dieses Reichnis auf die Kellerei zu Aschaffenburg angewiesen,
weshalb in der Wittumsverschreibung von 1471, Februar 25, das Burglehen zu
Aschaffenburg statt desjenigen zu Heppenheim aufgeführt ist.
1472, April 2433, verglich sich Konrad von Bickenbach mit den Erben und Erbnehmern
seines verstorbenen Vetters Michael über den von Diether Kaemmerer von
Dalberg herrührenden achten Teil am Schloss Bickenbach, der ihm 1421, April 22,
als Lehenserben seines Vetters verliehen worden war. Nach seinem Tod sollte dieser
Teil den Erben des Michael von Bickenbach überlassen werden.
1473, Oktober 19434, verabredeten Konrad XI. von Bickenbach und seine Gemahlin
Agnes von Nassau mit Graf Albrecht zu Mansfeld einen Ehevertrag für ihre
Tochter Susanna. Die Eltern gaben der Tochter 3000 Gulden als Mitgift und Heim-
Steuer. Dabei kam man auch überein, dass Graf Albrecht von Mansfeld und seine
Gemahlin den unvogtbaren Sohn Konrad von Konrad XI. und seiner Gemahlin nach
deren Ableben gegen Bezug der ihm vom Hochstift Würzburg verschriebenen lebenslänglichen
Leibrente von 100 Gulden jährlich zu sich in ihr Haus aufnehmen,
dessen Vormund werden und ihn in seinen Lebenstagen standesgemäg ernähren und
verpflegen sollten. Da sie ferner keinen anderen Sohn und Erben hatten, schlossen
sie mit demselben ihrem Eidem und dessen Gemahlin, ihrer Tochter Susanna, unter
Zuziehung und Gutheigung ihrer nächsten Verwandten folgenden Erbvertrag: Graf
Albrecht von Mansfeld und seine Gemahlin empfangen von Konrad XI. von Bickenbach
und dessen Gemahlin zu erblichem Eigentum deren gesamte liegende und fahrende
Habe, sowohl freieigen wie Lehen, namentlich ihre Hausgeräte und Kleinodien,
alle ihre Anteile am Schloss Bickenbach, die Forsthube zu Krausenbach, ihre
Erbschaft und Besserung an Burg und Stadt Klingenberg, die Burglehen zu Aschaffenburg
und Miltenberg, schlieglich auch nach dem Tod der Margaretha von Bicken-
Zu den Quittungen des Konrad von Bickenbach über sein Leibgeding vgl. StAW, Liber di-
versarum formarum 18, S. 86, neu S. 211-212 (1473, Februar 8); StAW, Liber diversarum
formarum 17, S. 135, neu S. 341-342 (1473, Februar 22); StAW, Liber diversarum for-
marum 18, S. 86', neu S. 212-215 (1475, Februar 19; 1477, Oktober 15; 1478, Dezember 6);
StAW, Liber diversarum formarum 17, S. 174', neu S. 400-401 (1480, Februar 22); StAW,
Würzburger Urkunden 17/70, Beilage (1481, Januar 26; 1482, Februar 6).
430 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 32, S. 159' (neu S. 173'-174').
431 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 32, S. 160' (neu S. 174'-175).
Konrad von Ramstein, Friedrich Bliecke von Lichtenberg und Hans Marschalck von Wal-
deck bekannten, dass Michael von Bickenbach, ihr lieber Schwager, den Teil des Stiftes
Mainz an Burg und Schloss Bickenbach für 1200 Gulden ihnen gegeben hatte und sie von
ihren Ehefrauen und Kindern her die nächsten Erben des verstorbenen Michael waren.
Erzbischof Adolf von Mainz hatte diesen ihnen verpfändeten Teil wieder zurückgekauft,
die 1200 Gulden gezahlt und die Pfandschaft gelöst.
432 StAW, Mainzer Lehenbuch 6, S. 361-361' und Mainzer Lehenbuch 5, S. 161-161'.
433 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 46 (Urkunden 111 6.C.t.).
434 Vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 39-40 (Urkunden II/6.C.i.).

ach, der Schwester Konrad XI., zur Zeit Klosterfrau zu Thoren, deren Gut zu
Lorch im Rheingau. Konrad XI. von Bickenbach behält sich jedoch diese Vermögensteile
sein Leben lang zum unbeschränkten Besitz und Nutzgenuss vor, ebenso seine
Gemahlin ihr Wittum, ihre Morgengabe und Leibrente. Erzbischof Adolf von Mainz
genehmigte diesen Vertrag und versprach seinen Neffen Graf Albrecht von Mansfeld
mit den von Mainz lehenbaren obigen Liegenschaften belehen zu wollen. Diesem
sollten auch alle bickenbachischen Amtleute und Diener nach dem Ableben Konrads
XI. von Bickenbach huldigen.
1474435 stifteten Konrad XI. von Bickenbach und seine Gemahlin Gräfin Agnes
von Nassau folgende Reichnisse und Güter zum Kollegiatstift St. Peter und Alexander
in Aschaffenburg: acht Last jährliche Salzgülte zu Orb (dafür soll jeder von beiden
Stiftern nach seinem Ableben in der Stiftskirche vor dem Kreuzaltar sein Begräbnis
haben und zur Beisetzung nach Herkommen in feierlichem Aufzug geleitet
werden, wie auch deren Sohn und Tochter, wenn sie das wünschen; auch sollen für
die Stifter jährlich ein Jahrtag und der Siebener und Dreissiger mit Vigilien und Seelenmessen
nach Herkommen feierlich begangen und an diesen Gedächtnistagen,
dann in der gemein Woche und am Allerseelentag vier brennende Wachskerzen auf
jedem ihrer Gräber aufgesteckt werden, wofür der Kirchenfabrik die herkömmliche
Gebühr anfällt), einen Hof zu Külsheim, von dem jährlich 5 Malter Korn als Erbpacht
anfallen (dafür soll alle Jahre für die Stifter eine Messe zu schicklicher Zeit gehalten
werden während ihrer Lebzeiten und nach ihrem Ableben fallt der entsprechende
Betrag zum Präsenzfond zur Lesung der Jahrtagsmesse).
1473, November 5436, genehmigte Erzbischof Adolf zu Mainz die obige Stiftung
seines Schwagers und seiner Schwester. Dem Reskript ist zu entnehmen, dass hiezu
auch deren Haus zu Miltenberg gehörte.
1474, März 17437, belehnte Erzbischof Adolf von Mainz mit Zustimmung des dortigen
Domkapitels den Grafen Albrecht von Mansfeld mit den ihm von Konrad XI.
von Bickenbach zur Mitgift für dessen Gemahlin, seine Tochter Susanna, versprochenen,
von Mainz zu Lehen rührenden Gütern, darunter die Anteile an Bickenbach,
die er und sein Vater daselbst hatten, er selbst von seinem Vetter Dietrich von
Bickenbach zu Schildeck erkauft, und das Viertel des Erzstiftes Mainz, das Konrad
XI. für 1200 Gulden als Pfand hatte, ferner die Hälfte an Klingenberg, die zur Zeit
im Besitz (als Pfandschaft) des Schwagers des Erzbischofs, nämlich des Grafen Philipp
des Alten zu Hanau war, alles unbeschadet des Nutzungs- und Leibgedingsrechtes
Konrads XI. und des Rechts seiner Gemahlin auf Wittum und Morgengabe.
1474, März 25438, befreite Erzbischof Adolf von Mainz ein Haus mit Hofrieth in
Miltenberg, das vormals einem gewissen Boxberger gehört und sein Schwager Konrad
XI. von Bickenbach gekauft hatte, solange dieser und seine Erben es besitzen,
von Bede, Steuer und Geschoss-Abgabe. Auch gestattete er ihm von dort mit Frucht
zu handeln und darin jährlich 12 Fuder Wein auszuschenken.
435 StAAb, 5310 (Nekrolog des Kollegiatstiftes St. Peter und Alexander), S. 315'-316. Vgl. da-
zu auch die Untersuchung über das älteste Nekrolog des Stiftes St. Peter und Alexander
zu Aschaffenburg (StAAb, 4219): Brügmann, Claus, Das älteste Nekrolog des Stifts St.
Peter und Alexander zu Aschaffenburg , Aschaffenburg (1989). Danach gibt es 3 Nekro-
loge: Das Alteste, das Zweite nach 1356 und das Dritte nach den sechziger Jahren des 14.
Jahrhunderts, das nach 1397 das alleinige Stiftsnekrolog war. Vgl. dazu auch Kittel, Jo-
seph, a.a.0. Band 2, Urkunden 573. Joseph Kittel bezieht sich hier mit der alten Signatur
„4141" auf StAAb, 5310.
436 Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, Urkunde 1756.
437 StAW, Mainzer Lehenbuch 5, S. 224-225.
438 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 30, S. 55 (neu S. 85-85').

1474, Juni 15439, verschrieb Leonhard Kottwitz seiner Gemahlin Else von Aulenbach,
Witwe des Andreas von Karsbach, als Wittum 700 Gulden auf verschiedene lehenrührige
Besitzungen, darunter auch ein Zehnt zu Mömlingen, den er von Konrad
XI. von Bickenbach als Lehen hatte.
1475, Mai 7440, lieg Konrad XI. von Bickenbach der von ihm errichteten Frühmesse
zu Wernfeld die bischöfliche Bestätigung erteilen.
1475, April 25441, bekannte Hans von Hardenau, dass er von Konrad von Bickenbach
zu Lehen empfangen hatte den halben Teil der Aue, genannt der Hahnensand
bei Popfenheim, womit sein verstorbener Bruder Heinrich von Hardena~~~' von
demselben belehnt worden war, nachdem Margaretha von Flomborn, die diesen Teil
bisher von der Herrschaft Bickenbach zu Lehen innehatte, darauf verzichtet hatte.
1475, Dezember 29443, korrespondierte Konrad XI. von Bickenbach mit dem
Hochstift Würzburg wegen seiner Auseinandersetzung mit seinem „Vetter c ' Valentin
von Blofelden, der wegen des gemeinschaftlichen Gerichts und Blutbannes und we-
gen angeblicher Forderungen seiner Gattin an der Veräuflerung der Herrschaft Ho-
henburg beteiligt und interessiert zu sein behauptet hatte und auch noch verschiede-
ne, auf diese Herrschaft sich beziehende Urkunden, in seinem Eigenburghof zu
Adelsberg zu Ungebühr in Verwahrung habe.444
1482, Februar 26445, verlieh der Würzburger Bischof Rudolf von Scherenberg das
Schlösschen mit Burgsitz Adelsberg, samt dem Vorhof und Burggraben, seinem Rat
und Diener Oswald von Weiler, weil er sich verehelicht und keinen entsprechenden
Wohnsitz hatte, aber ohne die dazugehörigen Güter und nur auf seine Lebenszeit
und gegen Lehen~pflicht.~~~
1482, September 2447, übergab Konrad XI. von Bickenbach dem Notar Hermann
Quaedheim in Anwesenheit von sieben genannten Zeugen in seiner Wohnung, dem
439 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 658. Die Quelle „StAW, Historischer Verein
Urlrunden" konnte nicht verifiziert werden. Vgl. dazu auch Anmerkung 416 der Untersu-
chung.
440 Vgl. Höfling, Georg, Historisch-topographisch-statistische Notizen über das Städtchen
Gemünden in Unterfranlren und Ascl~affenbur~, Würzburg (1838), S. 77 Anm. 16.
44' Vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band 5, S. 41.
442 1469, Februar 26 (vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band 5, S. 40).
1475, Juli 6 (vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band 5, S. 41), belehnte Konrad von Bickenbach
mit dem halben Teil der Aue, genannt der Hahnensand bei Popfenheim, mit dem der verstorbene
Heinrich von Hardenau belehnt gewesen war, Hans von Hardenau, den Bruder
des Verstorbenen. Auf Bitte des Letzteren und seiner Gattin Margarethe geschah die Belehnung
in Gemeinschaft mit seinem Vetter Hans von Wallbrunn.
1476, April 28 (vgl. Baur, Ludwig, a.a.0. Band 5, S. 41), wurde Philipp von Hardenau von
Konrad von Biclrenbach, ebenso wie Hans von Hardenau am 1. Juli 1427 (vgl. Baur, Ludwig,
a.a.0. Band 5, S. 36) von Konrad IX. von Bickenbach, dann 1429, September 12 (vgl.
Baur, Ludwig, a.a.0. Band 5, S. 36), von Ulrich von Bickenbach belehnt worden war, wiederbelehnt.
Die weitere Belehnung des Philipp von Hardenau 1484 (vgl. Baur, Ludwig,
a.a.0. Band 5, S. 41) geschah durch Graf Albrecht von Mansfeld.
443 Vgl. Stelzner, Friedrich Carl, Historische Nachrichten über die Stadt Gemünden und die
Nachbarorte Schaippach, Schönau, Seyfriedsburg und Adelsberg, Lohr a. M. (1888), S.
,,- LIL.
444 Vgl. 1471, Januar 8. Vgl. Wolf, Nikolaus Franz, Geschichtliche Beschreibung der Burg
Hohenburg ob der Werrn: AU 6/2 (1840), S. 83-114, speziell S. 100-102. Vgl. Anmerkung
507 der Untersuchung.
445 StAW, Liber diversarum formarum 9, S. 117' (neu S. 250-253).
446 Vel. dazu auch Kittel. Tose~h. Geschichte der von Weiler im Spessart, S. 19-21 (Manusknpt
im Stadt- und stiitsarihk Aschaffenburg).
447 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 612. Die Quelle „Gesamtarchiv der Grafen
von Erbach 1238 (68)" konnte nicht verifiziert werden, da das Gesamtarchiv des Hauses
Erbach (etwa vor 1750) 1944 im Staatsarchiv Darmstadt vernichtet wurde.

Hof zum Rosenbaum in Mair~z~~~, ein von ihm selbst verfasstes, eigenhändig unterschriebes
und gesiegeltes Schriftstück vom Donnerstag nach Johannis Enthauptung
1482, das er von dem Scholasticus Adolf Breithart bei St. Petrus extra muros und
Marien ad Gradus vor den beigezogenen Zeugen öffentlich verlesen ließ und als sein
Testament und seinen letzten Willen erklärte. Darin wiederholte und anerkannte er,
was er bezüglich seines und seiner Gemahlin Begräbnisses und kirchlichen Gedächtnisses
schon 1473, November 5, verordnet hatte. Ferner verfügte er, dass seine Gemahlin,
wenn sie ihn überlebt, den lebenslänglichen Witwensitz auf allen seinen
noch habenden Gütern nebst dem Niessrecht daran haben sollte und etwaige Schulden
aus seiner Habe, namentlich aus den 1200 Gulden, wofür ihm das mainzische
Reservatviertel an Bickenbach verpfändet war, bezahlt werden sollten, namentlich
der Dienstmagd, Jungfrau Engel von Karsbach, ihr von über 15 Jahren rückständiger
und mehr als 100 Gulden betragender Lohn nebst einer standesgemäßen Ausstattung
zur Verehelichung oder zum geistlichen Stand. Weiter bestimmte er, dass die Stiftung
einer Salve-Andacht, die er zur Burgkapelle Hohenberg, wo etliche seiner Ahnen begraben
waren, versprochen hatte, bei den jetzt durch die Veräußerung und Verödung
dieser Burg geänderten Verhältnissen in der Stiftskirche zu Aschaffenburg, wo er
und seine Gemahlin ihr Begräbnis haben werden, erfüllt und dafür als Dotation der
Betrag von 80 Goldgulden überwiesen werden sollten. Was von seinem Nachlass
noch übrig bleibt sollte auf seine Tochter Susanna von Mansfeld und deren Kinder
erblich fallen, nach Ableben seiner Gemahlin und vorbehaltlich der Leibrente und
Alimentation seines Sohnes Konrad und seiner Tochter Margaretha. Sein Messbuch
mit Kelch und Messgewand vermachte er der Burgkapelle zu Bickenbach. Als Vormünder
seiner Gemahlin und Testamentsvollstrecker ernannte er den Domdechant
Graf Berthold zu Henneberg in Mainz, Graf Adolf zu Nassau, Adolf Breithart,
Scholaster, Stephan Anhalt, Kanoniker des Stifts in Aschaffenburg und Philipp Ruprecht
zu Zwingenberg.
1487, Juni 1 8449, gestattete Kaiser Friedrich den hinterlassenen Söhnen des Grafen
Albrecht von Mansfeld namens Günter, Ernst und Hoyer, den vom Reich lehenbaren
Zoll zu Klingenberg und Trennfurt, den sie von ihrem am 3. Dezember 1484 gestorbenen
Vater ererbt hatten, während ihrer Minderjährigkeit zu behalten. Nach erreichter
Vogtbarkeit hatten sie ihn aber selbst zu empfangen.
1487, Oktober 29"', kaufte Graf Ernst von Mansfeld als Vormund der hinterlassenen
Kinder seines Bruders Albrecht von den Erben des Michael von Bickenbach
den achten Teil des Letzteren am Schloss Bi~kenbach~~l
448 1481, September 14 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 37, S. 213), gestattete Erzbischof
Diether von Isenburg zu Mainz seinen Oheim Konrad von Bickenbach und dessen Gemahlin,
seiner Schwägerin Agnes, nach Mainz zu ziehen und befreite sie dort, wo sie wohnen
und gewährte ihnen und ihrem Hausgesinde Zollfreiheiten.
449 StAW, Mainzer Lehenbuch 6, S. 363'.
1487, Juni 18 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 42, S. 102-102'), bewilligte Kaiser Friedrich
der Mansfeldischen Vormundschaft ihre Reichslehen an einen standeseemäßen Drit-
ten zu verkaufen, der sie als solche zu em fangen habe.
1478, Februar 5 (StAW, Mainzer UrkunJn Weltlicher Schrank 3/79), hatte Kaiser Frie-
drich dem Konrad von Bickenbach auf seine Bitte hin bewilligt, dass die Zölle zu Klin-
genberg und Trennfurt dem Grafen Albrecht von Mansfeld als Heiratsgut seiner Gemah-
lin gegeben werden.
450 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 41, S. 84.
451 Vgl. Urkunde von 1472, A ri12 (Anmerkung 433 in dieser Untersuchung).
Zur Geschichte der erbaciischen Anteile arn Schloss Bickenbach vgl. Anmerkung 348
der Untersuchung (Michael von Bickenbach). Vgl. dazu auch Anmerkung 134 der Unter-
suchung.
"

1433, September 11, verkaufte der Vater von Michael von Bickenbach, Ulrich, an Diether
Kaemmerer von Worms seinen achten Teil an Bickenbach für 3000 Gulden. 1463, Septem-
ber 23, bekam Michael diesen Teil durch Erbschaft wieder zurück (vgl. Anmerkung 348
der Untersuchung). Nach dem Tod des Michael von Bickenbach waren seine Erben Kon-
rad XI. von Biclrenbach und Else von Giltingen, Tochter der Else von Giltingen, gebore-
ne von Bickenbach.
1487, Oktober 29, kaufte Graf Ernst von Mansfeld für die nachgelassenen Kinder seines
Bruders den achten Teil am Schloss Bickenbach von den Erben des Michael von Bicken-
bach, die nach dem Tod des Konrad XI. von Bickenbach wieder darüber verfügen konnten
(StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 41, S. 84).
1476, Mai 24 (vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 293, Urkunden I1 135) verkaufte Else von
Giltingen, Tochter der Else von Giltingen, geborene von Bickenbach, ihren Anteil am
Schloss Bickenbach, der ihr nach dem Ableben ihres Vetters Michael zugefallen war, an
Schenk Philipp zu Erbach.
Konrad XI. von Biclrenbach hatte seine Anteile am Schloss Bickenbach 1465, Mai 1 (sei-
nen von seinem verstorbenen Vater ererbten Anteil für 1800 Gulden, ausgenommen des
Anteils, den er vom verstorbenen Dietrich von Bickenbach [1445, September 21 gekauft
hatte, StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 30, S. 177, neu S. 201-202) und 1469, Oktober 6
(seinen von seinem Vater ererbten Teil für 1500 Gulden, StAW, Mainzer Ingrossaturbuch
32, S. 123', neu S. 136'-137') an Michael von Bickenbach verkauft.
1471, April 22 wurde er vom Mainzer Erzbischof Adolf mit einem Teil am Schloss
Biclcenbach und einem Teil am Burglehen zu Miltenberg belehnt, den vorher der verstor-
bene Michael von Bickenbach von seinem Vater Ulrich her getragen hatte (StAW, Mainzer
Lehenbuch 5, S. 201'-202).
1471, November 4 (StAW, Mainzer In rossaturbuch 32, S. 159', neu S. 173'-174') kaufte
Konrad XI. von Bickenbach vom ~rztischof Adolf von Mainz den vormals an Philip
von Frankenstein versetzten Mainzer Reservatanteil am Schloss Bickenbach für 1200 GU!
den. 1471, Dezember 2 (StAW, Mainzer In rossaturbuch 32, S. 160', neu S. 174'-175) be-
kannten die Erben des Michael von Bickenkach (Konrad von Ramstein, Friedrich Bliecke
von Lichtenberg, Hans Marschalclr von Waldeck), dass Michael von Bickenbach, ihr
Schwager, den Teil des Stiftes Mainz am Schloss Bickenbach für 1200 Gulden auf einen
Wiederkauf ihnen eben habe und dass Erzbischof Adolf von Mainz diesen ver fändeten
Teil von ihnen wie8ergekauft hatte fiir 1200 Gulden und die Pfandschdt gelöst Ratte.
1483, November 13 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 40, S. 289'-290'), verkaufte der Ad-
ministrator des Erzbistums Mainz Albert seinem Neffen Schenk Asmus zu Erbach den
dritten Teil des Schlosses Bickenbach, den sein verstorbener Vorgänger Erzbischof Johann
dem Philipp von Frankenstein versetzt hatte, für 1200 Gulden.
1486, August 4 (StAW, Mainzer Lehenbuch 6, S. 65-67'), empfing Graf Ernst von Mans-
feld für seine Mündel Günter, Ernst und Hoyer, Grafen von Mansfeld, von Erzbischof
Berthold zu Mainz die von ihrem Vater Albrecht ererbten Lehenstücke, mit denen Letzte-
rer 1474, März 17 (StAW, Mainzer Lehenbuch 5, S. 224.225) von Erzbischof Adolf belehnt
worden war. Bei diesem Lehenfall musste Erzbischof Berthold eine Streitigkeit zwischen
seinem Schwager Ernst von Mansfeld und den Ganerben des Schlosses Bickenbach am Ta-
ge vor der Erneuerung der Belehnung (1486, August 3, StAW, Mainzer Ingrossaturbuch
43, S. 16'-17) entscheiden, wobei Letztere es durchsetzten, dass Erstere vor einem Eintritt
in die Ganerbenschaft mehrere Statuten derselben erfüllen mussten.
1487, Oktober 29 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 41, S. 84), bewilligte Erzbischof Adolf
von Mainz, dass Konrad von Ramstein, Friedrich Blick von Lichtenberg der Altere und
Dorothea seine Hausfrau und Hans Marschalck von Waldeclr und Margarethe seine Haus-
frau Graf Ernst zu Mansfeld als Vormund der Kinder seines verstorbenen Bruders Alb-
recht alle ihre Teile am Schloss Bickenbach, die Mainzer Lehen waren und die sie nach
dem Tod des Michael von Biclrenbach ererbt hatten und die ihnen nach dem Tod des Kon-
rad von Bickenbach zugefallen waren, verkauften.
1488, Oktober 16 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 42, S. 65'-68'), verkauften die Vor-
münder von Günter, Ernst und Hoyer, Grafen von Mansfeld, und ihrer Schwestern Anna
und Lise, ihre Anteile an Schloss und Herrschaft Bickenbach mit Bewilligung des Erzbi-
schofs Berthold von Mainz für 7700 Gulden an Schenk Erasmus zu Erbach. Die Mutter
der genannten 5 Kinder, Susanna von Bickenbach, die nun mit dem Grafen Heinrich XI11
von Honstein verehelicht war, gab zu dem Vertrag ihre Zustimmung.
1483, Oktober 10 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 40, S. 339-3397, kurz nach dem Tod
Konrads XI. von Bickenbach, kündigte der Administrator des Erzstifts Mainz dessen hin-
terlassener Witwe Agnes die Ablösung des ihr verpfändeten erzstiftischen Teils von
Bickenbach zur Zahlung des für sie darauf versicherten Guthabens von 1200 Gulden zum
nächsten Martinstag auf. 1483, November 13 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 40, S.
289'-290'), verkaufte derselbe Stiftsadministrator diesen Anteil wieder an seinen Neffen,
den Schenken Erasmus zu Erbach vorbehaltlich der Ablösung um denselben Schuldbe-

1488, Oktober 16452, verkauften die Vormünder von Günter, Ernst, Hoyer, Anna
und Lise von Mansfeld den ihnen gehörigen Teil am Schloss und an der Herrschaft
Bickenbach, weil ihnen der Besitz für ihre Mündel nicht vorteilhaft erschien, für
7700 Gulden an den Schenken Erasmus, Herr zu Erbach.
1491, März 19453, verkauften die Vormünder von Günter, Ernst, Hoyer, Anna und
Lise, Grafen und Gräfinnen von Mansfeld, an den Erzbischof Berthold von Mainz
alle übrigen, im Erbvertrag von 1473 und in den Lehenbriefen von 1474 und 1486
aufgeführten Lehenstücke, nämlich die Hälfte an Schloss und Stadt Klingenberg, wie
solche von Mainz als Lehen rührte und dem verstorbenen Grafen Philipp von Hanau
1455 für 6300 Gulden verpfändet worden war, dann die Forsthube zu Krausenbach
und die Burglehen zu A~chaffenbur~ und Miltenberg, die der Gemahlin Konrads
XI. 1471 zur Sicherung ihres Wittums verschrieben worden waren, dann die
Zölle zu Klingenberg und Trennf~rt~~~. Im Vertrag hieß es bezüglich der Hälfte von
Klingenberg, die vormals Konrad XI. von Bickenbach gehört hatte, dass der Gegenstand
des Verkaufes die Berechtigung zum Rückkauf dieser Hälfte aus dem Besitz
des Gläubigers der darauf haftenden 6300 Gulden und der Mehrwert derselben über
den Betrag dieser Schuld bildeten. Als Preis für alle an Erzbischof Berthold verkauften
Lehenstücke wurde verabredet, vorerst eine jährliche Gült von 100 Gulden, die
der Käufer dem Verkäufer auf seinem Hof zu Erfurt verschrieb und als Lehen verlieh,
ablösbar entweder durch Barzahlung des der Gülte entsprechenden Hauptgeldes
oder durch Belehnung der Verkäufer mit einem im Fürstentum Thüringen erledigten
Rittergutes im Werte von 3000 bis 4000 Gulden, unter Verpflichtung der da-
trag. 1483, November 12 (vgl. Schneider, Daniel, a.a.O., S. 302, Urkunden II/150) be-
kannte Agnes von Bickenbach, dass die Ablösung stattgefunden hatte. Sie überließ dabei
dem Schenken Erasmus zu Erbach den Teilbetrag von 600 Gulden als Darlehen gegen 5%
Zins, welchen dieser ihr auf seinem Zehnt zu Pfungstadt durch Verschreibun versicherte
mit der Nebenbestimmung, dass diese Hauptschuld samt Zins ihr heimgezahft werde, so-
bald der ihm von Mainz verpfändete Anteil des Stiftes Mainz an Bickenbach von ihm
durch Zahlung abgelöst wird (vgl. Gruesner, Johann Adam, a.a.0. IV, S. 187.189).
1521, April 18, StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 63 (Kardinal Albrecht / 11), S. 39', bewil-
ligte Erzbischof Kardinal Albert von Mainz mit Vorbehalt des Wiederkaufrechtes den
Kaufvertrag über Schloss Bickenbach vom 13. April 1521 zwischen den Töchtern des
Schenken Erasmus von Erbach und Landgraf Philipp von Hessen.
452 StAW, Mainzer In rossaturbuch 42, S. 65'-68'.
StAW, Mainzer Leienbuch 6, S. 367-368'. StAW, Mainzer Ingrossamrbuch 42, S 101-102.
1469, Juni 13 (StAW, Mainzer Lehenbuch 5, S. 119), verkaufte Michael von Bickenbach
seine Hälfte an Schloss und Herrschaft Klingenberg für immer zum Preis von 6200 Gul-
den. In dem für den Käufer, Graf Philipp den Alteren von Hanau, ausgestelltem Kaufbrief
ist bemerkt, dass Konrad XI. von Bickenbach die andere Hälfte an Klingenberg am 22. Fe-
bruar 1455 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 25, S. 322, neu S. 294-296', und Mainzer In-
grossaturbuch 44, S. 99-102') mit Zustimmung der Ganerben Ulrich 111. und Michael von
Bickenbach an denselben Grafen Philipp für eine Schuld von 6300 Gulden verpfändet hat-
te. Bei dieser Verpfändung wurde das Recht der Wiedereinlösung vorbehalten und ausbe-
dungen, dass Konrad seine Hälfte, wenn er sie für immer verkaufen statt einlösen wolle,
sie zunächst seinem Vetter Ulrich und dessen Sohn Michael von Bickenbach anzubieten
habe. Wollten diese von ihrem Vorkaufsrecht keinen Gebrauch machen, dann sollte ihre
Neffe, Graf Philipp von Hanau, dieses Wiederkaufsrecht geltend machen dürfen zu einem
Kaufpreis, wie ihn jeder andere für die Unterpfänder bezahlen würde. Sowohl der Ver-
kauf der eine, wie die Verpfändung der anderen Hölfte Klingenbergs wurden lehenrecht-
lich genehmigt. Die Konrad XI. gehörende Hälfte Klingenbergs kam 1473 und 1474 an
Albrecht von Mansfeld mit anderen Besitzungen des Ersteren durch Erbvertrag auf den
Todesfall.
Nach dem Tod des Konrad XI. von Bickenbach und seiner Gemahlin wurde 1486, August
4 (StAW, Mainzer Lehenbuch 6, S. 65-67') Graf Ernst von Mansfeld als Lehensträger für
die minderjährigen Söhne des Albrecht von Mansfeld belehnt.
454 1495, Juli 18 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 42, S. 245-245'), belehnte König Maximili-
an Erzbischof Berthold zu Mainz mit den ihm von der mansfeldischen Vormundschaft
verkauften Zöllen zu Klingenberg und Trennfurt.

mit Belehnten zur Herauszahlung desjenigen Barbetrages, den dieses Lehen nach
landläufigen Wert mehr galt als 2000 Gulden.
Am gleichen Tag aber wurde diese unklare Bestimmung präzisiert dahingehend,
dass der Käufer für das Wiederkaufsrecht am Anteil Klingenberg und für den Mehrwert
der Kaufstücke über die darauf lastenden Schulden und Reichnisse nur insgesamt
2000 Gulden zu bezahlen habe.
Bei dem Verkauf des Anteils von Konrad XI. an Klingenberg und der anderen Lehenstücke
im Jahr 1491 war für die mansfeldische Vormundschaft weniger deren geringe
Rentabilität (wie beim Verkauf der bickenbachischen Anteilen im Jahr 1488)
von Bedeutung, als vielmehr ein Zerwürfnis derselben mit dem Gläubiger. Sie hatte
diesem schon 1489455 die Ablösung dieser Hälfte aus dem Schuldverband für 6300
Gulden angekündigt. Dieser hatte aber das Wiederkaufsrecht bezüglich seines Unterpfandes
auf Lebensdauer Konrads XII. bestritten und dann zu vereiteln versucht.
1504456 schufen schließlich Erzbischof Berthold von Mainz und Graf Philipp 11.
von Hanau-Lichtenberg über diese und andere gegenseitige Ansprüche einen Vergleich.
Letzerer überließ Ersterem den ihm am 22. Februar 1455 verpfändeten halben
Teil an Burg und Stadt Klingenberg samt den dortigen Zöllen für 8050 Gulden, von
welchem Betrag aber abgerechnet wurden 300 Gulden an der Pfandschuld, 700 Gulden
Baugeldersatz, 1000 Gulden nebst 50 Gulden Zinsen von einem Kapital, das der
Erzbischof dem Grafen Philipp schuldete infolge eines gesonderten Vertrages der
Beteiligten von 1464, Margarethentag uuli 131, und von 1504, Dienstag nach Johannis
des Täufers Uuni 251. Der Erzbischof versprach Philipp von Hanau, dass er ihn
gegen alle Anfechtungen der Ablösung, auch der Zöller zu Klingenberg und Trennfurt,
sei es von Seiten der Bickenbacher oder Mansfelder, vertreten werde und verschrieb
ihm zur Sicherung seines Restguthabens von 6000 Gulden mit Bewilligung
seines Domkapitels eine jährliche Gült von 300 Gulden auf die Renten und Gefalle
seines Zolles zu Ehrenfels, zahlbar nach Babenhausen St. Johannis Baptist Uuni 241.
Am gleichen Tag wurden von Erzbischof Berthold der Domscholaster Adolf Rau
von Holzhausen und der Hofmeister Tomas Rued von Collenberg als Kommissäre
abgeordnet, um für das Erzstift den Teil des Grafen Philipp von Hanau an Klingenberg
nebst dem Zoll daselbst und zu Trennfurt in Besitz zu nehmen und die Huldigung
der Untertanen zu empfangen.
1493457 verkaufte Graf Philipp von Hanau-Lichtenberg seine Hälfte an Burg und
Stadt Klingenberg mit Zöllen, wie sie sein Vater Philipp der Ältere 1469, Juni 13, von
Michael von Bickenbach für 6200 Gulden erkauft hatte, um denselben Preis an den
Pfalzgrafen Philipp bei Rhein und an den Landgrafen Wilhelm zu Hessen. 1500, November
28458, verkaufte der Landgraf Wilhelm der Mittlere zu Hessen das von seinem
verstorbenen Vetter Wilhelm den Jüngeren ererbte Viertel an Klingenberg, das
dieser von seinem Neffen Philipp von Hanau für 3000 Gulden erkauft hatte, um diesen
Preis wieder an den mainzischen Hofmeister Tomas Rued von Collenberg, der
dasselbe 1502, Februar 21459, für 3000 Gulden Erzbischof Berthold von Mainz überließ.
1502, Februar 24460, empfing der Erzbischof auch von diesem Viertel an Klingenberg
die Huldigung der Untertanen durch seinen Domscholaster Adolf Rau von
455 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 42, S. 106'-107' (Urkunde von 1489, November 4).
45"tAW. Mainzer Ingrossaturbuch 44. S. 95-97 (1504. Tuni 25). S. 99' (1504. Tuli 30). S. 103'
~ ," ,"
(1504; Juli 31). S. 104'. 105' (1504, ~uli 31).
457 Vgl. Wenck, Helfrich Bernhard, a.a.0. Band 1. Urlrunden-Anhang, -. S. 336
458 s~ÄW, ~ainzer ~n~rossaturbuch 44, S. 263-264.
459 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 44, S. 260'-261.
460 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 44, S. 261-261'.

Holzhausen. 1505, März 14461, kaufte der Mainzer Erzbischof Jakob von Lieben-
stein von Pfalzgraf Philipp dessen Viertel an Burg und Stadt Klingenberg für 3000
Gulden. Der Kurstaat Mainz war nun im vollen Besitz der Herrschaft Klingenberg.
1483. Tanuar 10462. starb Konrad XI. von Bickenbach und wurde seinem Testa-
C "
ment gemäß in der Stiftskirche zu St. Peter und Alexander in Aschaffenburg vor dem
dortigen Kreuzaltar beerdigt.463
1484, Juli 27464, nahm Erzbischof Berthold von Mainz bei seinem Regierungsan-
tritt die Witwe des Konrad XI. von Bickenbach und ihr Vermögen und ihre An-
U
gehörigen in seinen besonderen persönlichen Schutz und wies seine Amtleute ent-
sprechend an.
1484, November 12465, erklärte die Witwe Konrads XI. von Bickenbach, dass sie
das Schloss Krausenbach mit seinen Zugehörungen, ihre Morgengabe, dem Erzbi-
schof Berthold auf ihre Lebensdauer zur Nutzung überlasse, da ihr dieser Besitz bis-
her keinen Nutzen über die Bestellungskosten hinaus eingebracht habe. Der Erzbi-
schof wies ihr jährlich 20 Gulden auf seinem Umeeld und Gefällen zu Mainz als Ge-
genleistung du;ch besondere Verschreibung zu.4"
StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 48, S. 20-21 (1505, März 14) und StAW, Mainzer Ingrossaturbuch
48, S. 21' (1505, März 25).
1511, Juni 24 (vgl. Simon, Gustav, a.a.O., Urkunde Nr,, 67), überlieg der Mainzer Erzbischof
Uriel von Gemmin en der Margaretha Reuserin, Abtissin des Klosters in Höchst im
Odenwald, für 300 ~ulden Ablösungsbetrag den Zehnten zu Mbmling-Krumbach, den
1404, Juni 24 (vgl. Simon, Gustav, a.a.O., Urkunde Nr. 41), Konrad IX. von Bickenbach
von der damaligen Meisterin des genannten Klosters Contzel von Ulbach auf einen Wiederkauf
zur Herrschaft Klingenberg erkauft hatte.
1534, Mai 8 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 54, S. 185'), gestattete Erzbischof Albrecht
zu Mainz dem Kammerschreiber Martin Flad, eine schon seit 1409, April 17, auf einigen
zu seiner Herrschaft Klingenberg gehörige, vormals dem Ulrich von Biclrenbach zu seinem
Ganerbenteil an efallenen Besitzungen, haftende Korngült von 20 Malter (V 1. 1421,
Februar 26, verpfäncfung der Hälfte von Rollfeld an die Stifts räsenz in ~schagenbur
für 200 Malter Hau tgeld und 20 Malter jährlicher Gült ~schafinbur~er Maß, Stadt- uni
Stiftsarchiv ~schafknbur~, Liber Praes 111, S. 372-372') von den damaligen Gläubigern
Eitel Kottwitz und Philipp Wambold abzulösen, wobei allerdings dem Erzbischof und
seinen Nachfolgern das Recht vorbehalten blieb, diese Gült der Herrschaft Klingenberg
durch Zahlung der Schuld von 200 Gulden abzulösen.
1505, Februar 16 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 49, S. 129'), verlieh Erzbischof Jakob
zu Mainz die durch Ableben des Johann Knebel erledigte Pfarrei Klingenberg dem Nikolaus
Ludwig.
1505, Dezember 19 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 49, S. 135'), verlieh er die durch Resignation
des Nikolaus Barth erledigte Pfarrei Bickenbach dem Konrad Kratz.
1530, Januar 17 (StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 56, S. 203'), verlieh Kardinal Albrecht
zu Mainz den Dreikönigsaltar auf der Burg zu Klingenberg dem Johann Kempf.
462 StAAb, 4908, S. 15'. 5310, S. 5 und S. 315'-316. Vgl. Anmerkungen 435 und 467 der Untersuchung.
Vgl. Gruesner, Johann Adam, a.a.0. IV, S. 189.190. Vgl. Wenck, Helfrich Bernhard, a.a.0.
Band 1, S. 449 Anm. g.
4" Dieser Altar ist derjenige an der Ecke des Lang- und Querschiffes dieser Kirche auf der
Süd- oder Epistelseite im Langschiff. In der Re ula fraternitatis der Stiftskirche. Vgl. Anmerkung
462. Der Eintrag über den Sterbetag Endet sich in den Stiftsnelrrologen StAAb,
4908, S. 15'. 5310, S. 5.
Hinweise auf die Grabmäler von Konrad und Agnes von Bickenbach finden sich bei Gruesner,
Johann Adam, a.a.0. IV, S. 189.190; Wenck, Helfrich Bernhard, a.a.0. Band 1,
S. 449 Anm. g; Zeitschrift „Die geöffneten Archive des Königreiches Baiern" 2 (1822123)
1, S. 230. Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 599 n.
464 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 41, S. 18'.
465 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 41, S. 18'.
466 Zum weiteren Schicksal von Krausenbach vgl. StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 41,
S. 320'-321 (1490, Januar 25); StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 53, S. 67'.122' (1527, November
30). Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 332a-C.

1485, Juni 13467, starb Agnes von Bickenbach, geborene Gräfin von Nassau und
wird vor dem Kreuzaltar in der Stiftskirche zu Aschaffenburg an der Seite ihres Gemahls
beerdigt.
4. Die Nachkommen von Dietrich 11. (1388-1421) und Konrad XI. (1429-1483)
von Bickenbach
4.1. Die Nachkommen von Dietrich I. (1388-1421) von Bickenbach
4.1 .I. Dietrich 111. (1413-1446) von Bickenbach
Dieser einzige Sohn Dietrichs 11. und der Barbara von Bibra wird 1413, Juli 28468,
mit seinen Eltern bei der Stiftung der Frühmesse zu Karsbach erwähnt. 1421, Februar
26469,wird er in einem Schuldbrief von Ulrich 111. von Bickenbach als Mitsiegler
genannt, und 1421470 erscheint er als Verbündeter der Stadt Schweinfurt.
1422, Januar 8471, verliehen Dietrich 111. von Bickenbach und seine verwitwete
Mutter Barbara, geborene von Bibra, ihren Hof Rumrod zu Karlstadt mit Bewilligung
des Würzburger Bischofs Johann als Lehensherrn an den Propst von Neumün-
Ster zu Würzburg, Graf Eberhard von Wertheim, und dessen Stift als ein Erb- und
Zinsgut für 12 Gulden, die jährlich an Martini zu reichen waren. Ausgenommen waren
jedoch die in diesen Hof gehörigen Häuserzinsen, die sich Bickenbach vorbehielt.
1422, März 1847', ließen zwei Chorherren zu Neumünster am Landgericht zu
Würzburg feststellen, dass der Einspruch des Hans Suppan und des Heinz Wernfellt
namens der Bürgerschaft von Würzburg und Karlstadt gegen die Verleihung vom 8.
Januar dem Vertrag ihres Stiftes mit Dietrich 111. und seiner Mutter nicht nachteilig
werden könne.
1425, November 20473, kam der Einspruch des Claus Wernfeld und Genossen gegen
die obige Verleihung wiederholt zur Aburteilung vor dem Bischof und dessen
Räte, in deren Namen Martin von Saunsheim als Vorsitzender den einmütigen
Spruch der Beisitzer und Richter verkündigte, dass der Hof Rumrod dem Stift
Neumünster bleiben soll.
1423, Juni 16474, verpfändete Dietrich 111. von Bickenbach mit lehenherrlicher Bewilligung
des Bischofs Johann von Würzburg zur Abstoßung dringender Schulden
sein Viertel an dem hochstiftischen Schloss Werneck samt Zugehörungen, die sein
verstorbener Vater von Cunz Steinau genannt Steinruck an sich gebracht und nun
auf ihn vererbt hatte, dem Sebastian von der Tann und dessen Erben für 3000 Gulden.
Sebastian verpflichtete sich, die wegen des Unterpfands vormals von den betei-
4" Vgl. Gruesner, Johann Adam, a.a.0. IV, 189.190. Vgl. Wenck, Helfrich Bernhard, a.a.0.
Band, S. 449 Anm. g. Vgl. Anmerkungen 435,462 und 463 der Untersuchung.
468 StAW, Würzburger Urkunden 43/82.
'69 Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburp, Liber Praes. 111. S. 372-372'. Hier könnte auch sein
".
Vater Dietrich 11. gemeint sein.
470 Ludewig, Johann Peter, a.a.0. Band 1, S. 229 C-G (Lib. V. Annal. Bambergensium Cp.
XTJI).
Bei der Reorganisation der Reichsarmee 1422 zur Fortsetzung des Hussitenkrieges er-
scheinen die von Bickenbach nur mit 1 Glewen oder Geharnischten in der Reichsmatrilrel
angesetzt, den die andere Linie gestellt haben dürfte (vgl. Deutsche Reichstagsabschiede,
Frankfurt 1737, Band 1, S. 117).
47i StAW, Würzburger Urkunden 781272.
47* StAW, Würzburger Urkunden 87/50.
"3 StAW, Würzburger Urkunden 119/125.
474 StAW, Würzburger Urkunden 97/182.

ligten Ganerben und Lehensherrn, auch vom verstorbenen Vater des Dietrich III.,
gegebenen Reverse zu erfüllen. Falls Dietrich 111. das Unterpfand nicht lösen sollte,
soll der Lehensherr es auslösen können, wenn er die obige Schuld für denselben an
Sebastian von der Tann bezahlt.
1424, September s4'j, genehmigte Bischof Johann von Würzburg nachträglich,
dass Dietrich der Ältere und Dietrich der Jüngere von Bickenbach ihren halben Anteil
am Schloss Hohenburg dem Grafen Thomas von Rienecli für 6000 Gulden verpfändet
hatten. Diese Verpfändung muss also noch zu Lebzeiten Dietrichs 11. stattgefunden
haben.
1425, Februar 22476, errichteten nachträglich zu dem Burgfrieden von 1412477 der
Abt Johann von Fulda, Dietrich zu Bickenbach, Erkinger von Saunsheim, Konrad
Steinau, genannt Steinruck und Konrad von Hutten als Besitzer der vormals Bibraischen
Hälfte des Schlosses Schildeck einen besonderen Burgfrieden für Schildeck,
dem 1441, Juni 24478, Erzbischof Dietrich von Mainz als Pfandinhaber der anderen
Hälfte dieses Schlosses in einer Verhandlung mit den nunmehrigen Ganerben der Bibraischen
Hälfte beitrat. Im gleichen Jahr wurde Schloss Schildeck von Wilhelm von
Henneberg und seinen Helfern, die mit Dietrich 111. von Bickenbach in Feindschaft
geraten waren, am 23. Oktober erobert und geplündert.479
1425, Juli 9480, genehmigte Bischof Johann von Würzburg, dass Konrad, Herr zu
Bickenbach, die vom verstorbenen Dietrich 11. von Bickenbach dem Grafen Thomas
von Rieneck verpfändete Hälfte des Schlosses Hohenberg mit Zugehörungen und 70
Gulden jährlicher Bede auf dem Dorf Zeutzleben im Amt Werneck von dem genannten
Pfandgläubiger ablöst, jedoch mit dem Vorbehalt, dass Konrad von Bickenbach,
Burggraf zu Miltenberg, und seine Erben ihm die Einlösung obiger auf Zeutzleben
verschriebener 70 Gulden Bede nach Verhältnis dieses Pfandes zu dem übrigen
verpfändeten Wert durch Zahlung des von der Gesamtschuld von 6000 Gulden darauf
entfallenden Teilbetrages gestatten müsse, falls er, seine Nachkommen und das
Hochstift Würzburg das Schloss und Amt Werneck wieder vom Pfandverband ablösen
würden.
1428, August 14481, verkaufte Dietrich von Bickenbach, zu Schildeck gesessen, an
Cuntzen von Hutten und dessen Erben seine Hälfte an Schloss und Burg Hohenberg
mit Zugehörungen auf immer, sagte diesen Verkauf dem Bischof Johann von Würzburg,
seinem Lehensherrn, auf, und dieser belehnte den Käufer damit auf Bitten des
Vorbesitzers.
1432, September 548', verschrieb Bischof Johann zu Würzburg in Gerolzhofen
dem Dietrich 111. von Bickenbach 200 Gulden vorbehaltlich der Wiederlösung für
seine Hilfe in einem Krieg gegen seine Domherren und die Bürger von Würzburg
und für Wartung mit seinem Teil des Schlosses Schildeck. Die Schuld sollte im Fall
des Ausbruchs eines Krieges ihm jährlich mit 20 Gulden, andernfalls aber mit 10
475 StAW, Würzburger Lehenbuch 14, S. 146 (neu S. 154).
476 StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 21, S. 276-279 (Urkunde von 1425, März 5). StAW,
Würzburger Urkunden 71500 und 117178. Vgl. Anmerkung 204.
'" StAW, Liber diversarum formarum 12, S. 117, neu S. 277-280 (1412, November 3).
47s StAW, Würzburger Urkunden 117191. StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 24. S. 152 (neu
S. 173'-174). Vgl. Anmerkung 204.
Abt Johann von Fulda hatte diese Hälfte von Schildeck ail den Vorgänger des Mainzer
Erzbischofs Dietrich und dessen Stift verpfändet.
479 Vgl. Schultes, Johann A. von, a.a.0. 11, 104-106. Vgl. Spangenberg, Cyriacus, a.a.O.,
S. 221. Vgl. Fries, Lorenz, Würzburger Chronik, wie Anmerkung 357 der Untersuchung,
S. 757. 776. Vgl. Schäffler, August, Die Aufzeichnungen des Heinrich Steinruclr über Er-
eignisse aus den Jahren 1430-1462: AU 23 (1876), S. 475-488.
StAW, Liber diversarum forrnarum 5, S. 149 (neu S. 306).
StAW, Würzburger Lehenbuch 14, S. 84 (neu S. 91).
4sS' StAW, Liber diversarum formarum 7, S. 105 (neu S. 106').

Gulden, vom Amtmann zu Aschach verzinst, letzterenfalls auch nur mit 100 Gulden
wieder abgelöst werden und bis zur Zahlung auf dessen Besitzungen, wie sie im
Schuldbrief verzeichnet sind, pfandweise versichert werden.
1434, Juli 2483, bat Dietrich 111. von Bickenbach in einem Brief an den Erzbischof
Theoderich von Mainz, ihm zum Schadenersatz wegen seiner Verluste bei Schildeck
und Brückenau und zu seinem Sold zu verhelfen, ferner zu dem von ihm lehenbaren
Burglehengeld zu Miltenberg.
1434, September 22484, erinnerte er nochmals seine Guthaben485 in einem Brief an
den Mainzer Erzbischof, sowohl was er als Rechtnachfolger seines Vaters, als auch
was er selbst in der Fehde des Vorfahren mit dem Landgrafen von Hessen noch zu
fordern habe.
1436, Februar 1486, stiftete Hans Ludenbach, Burgmann zu Hohenberg, zum
Dreikönigsaltar der dortigen Burgkapelle, den damals Johann Haas innehatte, 5 Gulden
jährliche Rente von einem Kapital zu 50 Gulden, das auf seiner Wiese in der Zinbach
der Gemarkung Wiesenfeld versichert war, die ihm sein Lehensherr Dietrich
von Bickenbach dafür verpfändet hatte und die zur Zeit um 5 Gulden jährlich an
Gerhard Moller verpachtet war.
1436, Mai 5487, verkaufte Dietrich 111. von Bickenbach seine von seinen Eltern ererbten
Bamberger Lehen und andere Güter, wie sie in dem Kaufvertrag verzeichnet
sind, für 450 Gulden an die Vettern Gernot und Georg Truchsesse [von Pommersfelden?].
1437, Juli 22488, verkaufte Dietrich 111. von Bickenbach an Götz Voit von Rieneck
sein Drittel am Schloss Adelsberg und seine Hälfte am Dorf Adelsberg, sowie das
ganze dazugehörige Dorf Harbach, ausgenommen waren nur die geistlichen und
weltlichen Lehen, als frei eigen für 750 Gulden. Diesen Kaufschilling schien Jost von
Weiler, Amtmann in Lohr, statt des Käufers an Dietrich von Bickenbach bezahlt zu
haben, denn dessen Erben wurden mit diesem Betrag bei der Abstoßung der auf den
verkauften Gütern haftenden Passiva abgefunden.489
1440, September 1490, verlieh Dietrich 111. von Bickenbach den beiden Würzburger
Bürgern Konrad Matheysen, Schmied, und Hans Uffdinger einen Garten hinter
ihren Häusern im „Sande" gegenüber der „Krone" daselbst. Die Häuser schuldeten
ihm und der Herrschaft Bickenbach jährlich 1 Gulden Martinizins. Als Zugehör zu
ihren Häusern überlieg ihnen Dietrich den Garten. Wegen seiner Teilung mussten sie
sich selbst einigen.
1445, Februar 22491, einigte sich Dietrich 111. mit Bischof Gottfried IV. von Limpurg
über seine Guthaben an das Stift Würzburg, die sein verstorbener Vater und er
selbst gehabt hatten, auf 200 Gulden, die ihm in den nächsten 10 Jahren, nämlich je-
483 StAW, Mainzer Urkunden Weltlicher Scl~rank
75141.
In diesem Brief wird der Stiftskanoniker Schenk Diether von Erbach zu Aschaffenburg
als Bruder des Erzbischofs Theoderich bezeichnet.
484 StAW, Mainzer Urkunden Weltlicher Schrank 75/41.
485 Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden 241 (Urkundel421, September 24). Die hier
angegebene Quelle StAW, Mainzer Ingrossaturbuch 16, S. 196 konnte nicht gefunden wer-
den, da die entsprechende Seite nicht vorhanden ist.
486 Diözesanarchiv Würzburg, Liber Incorp. episc. Julii von 1589, S. 94 (1945 während des
Krieges in Würzburg verbrannt, zitiert nach Kittel, Joseph, a.a.0. Band 2, Urkunden
545f).
487 StAW, Würzburger Urkunden 1151221.
488 StAW, Würzburger Urkunden 171132.
489 StAW, Würzburger Urkunden 17179 (1469, März 6). StAW, Würzburger Urkunden 17/149
(1470, März 1). Vgl. den Abschnitt über Konrad XI. der Untersuchung.
490 StAW, Würzburger Urkunden 144121. Ein an dieser Urkunde hängendes Siegel Dietrichs
111. ist gut erhalten.
491 StAW, Würzburger Urkunden 40191. StAW, Liber diversarum formarum 8, S. 14 (neu
s. 33-34).

des Jahr mit 20 Gulden bezahlt werden, wogegen er gelobte, in diesen 10 Jahren des
Stifts Würzburg Mann und Diener zu sein.
1445, September 2492, verkaufte Dietrich 111. von Bickenbach, zu Schildeck geses-
sen, an Konrad XI. von Bickenbach und dessen Gemahlin Agnes, Gräfin zu Nassau,
und deren Erben seinen Teil an den Schlössern Hohenburg, Adelsberg und Klingen-
berg (Burg und Stadt), dann den Zoll unter Adelsberg in dem Gezwink, endlich alle
anderen Lehen und sonstigen Besitzungen, die von seinem verstorbenen Vater auf
ihn erblich gekommen waren, vorbehaltlich der Wiederlösung um 200 Gulden, 10
Malter Korn Hammelburger Maß und 1 Fuder Wein, lieferbar in den nächsten 4 Jah-
ren. Sollte er aber ohne Lehenserben sterben, dann soll sein genannter Vetter und
dessen Erben diese Besitzungen zu ewigen Tagen besitzen, nebst allen dazugehöri-
gen Lehen, deren Träger sie von demselben empfangen und ihm huldigen sollten.
1445, August 27493, hatte er bereits das zu Adelsberg gehörige, aber frei eigene
Dorf Harrbach, an seine Schwester Agnes von Bickenbach, Äbtissin des Klosters
Schönau bei Gemünden, verkauft.
Dietrich 111. von Bickenbach scheint nicht verehelicht gewesen und um das Jahr
1446 gestorben zu sein, denn nach dieser Zeit kommt er in Urkunden nicht mehr
vor.494
4.1.2. Agnes (1445-1449) von Bickenbach
1445, August 27495, verkaufte Dietrich 111. von Bickenbach an seine Schwester
Agnes, Äbtissin des Klosters Schönau bei Gemünden, sein eigentümliches und nicht
lehenbares Dorf Harrba~h.~~~
1447, September 15497, veräußerte Agnes von Bickenbach, die sich jetzt nicht
mehr als Äbtissin, sondern als Klosterfrau in Schönau einführte, das Dorf Harrbach
an ihren Vetter Konrad XI. von Bickenbach, der inzwischen alleiniger Lehenträger
der Herrschaft Hohenburg geworden war. Das Dorf Harrbach sollte jedoch erst
nach ihrem Ableben in das Eigentum des Konrad von Bickenbach übergehen, so
dass ihr zu Lebzeiten die Nutzung dieses Dorfes vorbehalten blieb.
1449, Juni 3498, überließ Agnes von Bickenbach das Dorf Harrbach in einem wei-
terem Vertrag ihrem Vetter Konrad XI. mit allen Zugehörungen zum vollen Eigen-
tum.
492 StAW, Würzburger Urkunden 17/89.
493 Vgl. Anmerkung 495 der Untersuchung.
494 Der Amtskeller Johann Schrautenbach nennt ihn noch in seiner „alt regel" über Karlstadt,
die im Jahr 1453 beginnt. Er ist darin noch als Inhaber des ihm von seinem Vater vererb-
ten Burggutes auf der Karlburg genannt (StAW, Standbuch 85; vgl. Anmerkung 187). Sei-
ne Schwester Barbara verfügte schon 1446, Januar 14 (StAW, Würzbur er Urkunden
31/24 und StAW, Liber diversarum formarum 8, S. 55', neu S. 116-117) d er ein Achtel
aus der Pfandschaft Werneck, das ihr von ihrem verstorbenen Vater vererbt worden war,
selbständig und ohne ihren Bruder, so dass angenommen werden kann, dass dieser bereits
verstorben war.
Die von seinem Vater durch seine Mutter auf ihn gekommenen und gehaltenen Erbteile an
dem Nachlass des Hans von Bibra fielen nach seinem kinderlosen Tod an den Lehens-
herrn zurück.
495 StAW, Liber diversarum formarum 6, S. 237 (neu S. 513-514).
496 Schon 1437, Juli 22 (StAW, Würzburger Urkunden 17/132 und StAW, Liber diversarum
formarum 6, S. 235, neu S. 509-513), hatte Dietrich 111. von Bickenbach dieses Dorf an
Götz Voit von Rieneck verkauft. Er dürfte es also zwischenzeitlich wieder von ihm
zurückerworben haben.
497 StAW, Liber diversarum formarum 6, S. 238 (neu S. 515-517).
498 StAW, Liber diversarum formarum 6, S. 239 (neu S. 517-518).

4.1.3. Barbara (1446-1471) von Bickenbach
1446, Januar 14499, wird sie als Witwe des Ritters Johann von Hirschhornsoo erwähnt.
Bischof Gottfried von Würzburg verschrieb ihr statt der abgelösten
Schuldrate auf ihrem Achtel des Schlosses Werneck, das sie ihm durch Quittung vom
nämlichen Tag freigegeben hatteso1 , eine jährliche Leibrente von 104 Gulden auf Lebensdauer,
zahlbar mit 2 Gulden wöchentlich, ferner ebenso lange eine Wohnung im
vorderen neuen Haus der Truellein im Bruderhof zu Würzburg, von dem sie allerdings
Dach und Bau zu unterhalten hatte. Das Domkapitel und Barbara von Bickenbach
gaben ihre Zustimmung.
1446, Juni 23502, erhob Wilhelm Turner, der Barbara von Bickenbach inzwischen
geheiratet hatte, bei Gericht Einspruch gegen die am 14. Januar 1446 stattgefundene
Ablösung des Achtels der auf dem Schloss Werneck lastenden Schuld, weil seine
Frau ohne seine eheherrliche Zustimmung diese Ablösung bewilligt habe.
1446, Juli 9503, verabredete Bischof Gottfried von Würzburg mit Michael, Herrn
zu Schwarzenberg und von Sawnsheim eine Neuordnung der Forderungen des Wilhelm
Turner, wobei ihm unter anderem das Achtel von Werneck zugesagt wurde.
Doch sollte diese Abmachung erst rechtswirksam werden, wenn die Streitsache der
Agnes und ihres Gatten Wilhelm durch Urteil oder Vergleich erledigt wären.
1446, Oktober 9504, wurde nachträglich zum Vertrag von 1446, Januar 14505, eine
Änderung der Abmachung zwischen dem Bischof und Michael von Schwarzenberg
und Sawnsheim verabredet.
1449, März 18506, einigte sich Bischof Gottfried von Würzburg mit Wilhelm Turner
über dessen Einspruch gegen die Ablösung des Achtels von Werneck auch für
dessen Gattin dahingehend, dass er ihnen zu dem Leibgeding von 2 Gulden
wöchentlich, statt des Wohnsitzes im Haus der Truellein, jährlich 8 Gulden, zahlbar
mit je 2 Gulden an den Quatemberfa~tta~en für die Lebenstage der Barbara von
Bickenbach zu zahlen versprach.
1471, Februar 5507, vergab Konrad XI. von Bickenbach ein Burggut mit Behausung
und Umgriff, Rechten und Zugehörungen in seinem Schloss Hohenburg, das
die verstorbene Barbara von Bickenbach besessen hatte, an Hans Koberlein.
4.2. Die Nachkommen von Konrad XI. (1429-1483) von Bickenbach
4.2.1. Konrad XII. (1473-1497) von Bickenbachso8
Von diesem geistig und körperlich behinderten Sohn Konrads XI. von Bicken-
bach und seiner Gemahlin Gräfin Agnes von Nassau ist nur das bekannt, was bereits
499 StAW, Liber diversarum formarum 8, S. 54 (neu S. 113-116).
500 Dessen Vater Hans von Hirschhorn hatte dem Würzburger Bischof Johann 11. von Brunn
1412, November 28, ein mit jährlich 1000 Gulden zu verzinsendes Darlehen von 15000
Gulden gegeben. Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band 1, S. 282-283.
50' StAW, Würzburger Urkunden 31/24. StAW, Liber diversarum formarum 8, S. 55' (neu
S. 116-117).
502 StAW, Würzburger Urkunden 31/21.
503 StAW, Würzburger Urkunden 31/24.
504 StAW, Liber diversarum formarum 8. S. 80' (neu S. 166-168).
505 StAW, Würzburger Urkunden 31/24. StAW, Liber diversarum formarum 8, S. 54 (neu
S. 1 16-1 17).
506 StAW, Liber diversarum formarum 8, S. 104 (neu S. 213-214).
507 StAW, Würzbur er Urkunden 1791121.
Nach dem Tod jes Wilhelm Turner von Turnau scheint Barbara von Bickenbach noch eine
dritte Ehe eingegangen zu sein mit Wilhelm 11. von Blofelden. Die von Blofelden waren Burg-
männer der Bickenbacher auf der Homburg. Vgl. Kittel, Jose h, a.a.0. Band 1, S. 283-284.
Vgl. in dieser Untersuchung den Abschnitt 3.2.3.~onraß~1. (1429-1483) von Bickenbach.

ei seinem Vater erwähnt wurde. Konrad XII. dürfte im Hause seiner Eltern und
nach deren Tod in der Familie seiner Schwester Susanna gepflegt worden sein.
4.2.2:Susanna (1469-1530) von Bickenbach509
Diese Tochter des KonradIX. von Bickenbach und seiner Gemahlin Gräfin Agnes
von Nassau wurde bereits mehrfach bei ihrem Vater erwähnt. Sie heiratete demnach
um 1473 den Grafen Albrecht von Mansfeld, der am 3. Dezember 1484 starb. Aus
dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor, nämlich Günther, Ernst, Hoyer, Anna und Lise.
Für diese Kinder und deren verwitwete Mutter wurde deren Oheim bzw. Schwager
Graf Ernst von Mansfeld als Vormund und Beistand bestellt.
Um 1485 trat Susanna von Bickenbach, Witwe des Grafen Albrecht von Mansfeld,
mit dem Grafen Heinrich XIII. von Hohenstein in eine zweite Ehe ein.510
1498, Juni 12511, entschied Erzbischof Berthold von Mainz eine Streitsache zwischen
dem Würzburger Bischof Lorenz von Bibra und seinem, nämlich Bertholds,
Vetter Heinrich Graf von Hohenstein, Herr zu Lare und Clettenburg, worin Letzterer
als Kläger einen Anspruch auf 5000 Gulden gegen das Hochstift Würzburg geltend
machte, weil der Würzburger Bischof Rudolf von Scherenberg seine, des Klägers,
Gemahlin, Bertholds Nichte, beim Ankauf der Herrschaft Hohenberg diesen
Betrag als Leibgeding verschrieben habe und noch schulde. Andernteils forderte Bischof
Lorenz als Widerkläger vom Grafen Heinrich von Hohenstein den Ersatz von
6000 Gulden für die dem Hochstift Würzburg von ihm zugefügten Schäden. Der
Mainzer Bischof entschied, dass die beiderseits erhobenen Ansprüche gegeneinander
aufgehoben und somit abgetan sein sollten.
4.2.3. Margaretha (1474-1482) von Bickenbach
Diese Tochter Konrads XI. von Bickenbach wird urkundlich nur an zwei Stellen
erwähnt, nämlich in der Begräbnisstiftung ihrer Eltern 1474512 und im Testament des
Vaters vom Jahre 1482513. 1474 ist zwar nur von einer Tochter die Rede, da aber anzunehmen
ist, dass Susanna in der Familiengruft ihres Ehegatten beerdigt werden
sollte, wird mit der hier genannten ledigen Tochter Margartha gemeint sein. 1482
nennt Konrad von Bickenbach seine Tochter Margaretha mit der Beifügung „in Almena''514
neben seiner Tochter „von Mansfeld". Margaretha dürfte in den geistlichen
Stand eingetreten sein.
5. Schlussbemerkung
„Die Bickenbacher und die Herrschaft Hohenberg" - eine spannende Geschichte,
die beginnt in der Zeit der großen Pest um 1350, der fast ein Drittel der Bevölkerung
zum Opfer fiel. Dietrich von Hohenberg sorgte sich um den Fortbestand seiner
Herrschaft und seiner Familie. Seine Tochter Christine heiratete Konrad von
Bickenbach.
509 Vgl. in dieser Untersuchung den Abschnitt 3.2.3. Konrad XI. (1429-1483) von Bicken-
bach. Zur Susanna von Bickenbach vgl. auch Urkunde von 1488, Oktober 16 (StAW,
Mainzer Ingrossaturbuch 42, S. 68'-69).
510 Sie soll 1530 und ihr zweiter Gemahl 1538 gestorben sein. Vgl. Kittel, Joseph, a.a.0. Band
1, S. 368-369.
511 StAW, Würzburger Urkunden 11/24.
512 Vgl. Anmerkung 435 der vorliegenden Untersuchung.
513 Vgl. Anmerkung 447 der vorliegenden Untersuchung.
514 Bedeutung unbekannt.

Die Untersuchung erzählt von der durch den Rückgang der Bevölkerung beding-
ten Agragkrise. Über ein Jahrhundert sanken die Preise für landwirtschaftliche Pro-
dukte. Besonders die Getreidepreise verfielen, da die Konsumenten in einem höhe-
ren Verhältnis abstarben, als der Rückgang der Produktion ausmachte. Dem Absin-
ken der Agrarpreise stand ein Ansteigen der Preise für gewerbliche Produkte ge-
genüber. Es erfolgte ein Aufblühen der Städte und ein Niedergang von Bauern und
Adel. Die Bickenbacher mussten immer wieder Herrschaften verpfänden und ver-
schuldeten sich immer mehr.
Mit dem Ausklingen der Agrarkrise sahen sich Bauerntum und Adel einem inzwi-
schen gefestigten Landesstaat gegenüber. Am Ende des 15. Jahrhunderts steht das
Aussterben der hochadeligen Herren von Bickenbach und die Übernahme ihrer
Herrschaftsgebiete durch die Landesstaaten des Kurfürstentums Mainz und des
Hochstifts Würzburg.

Anlage 1
Konkordanz für die Zählungen im Stammbaum der Bickenbacher für die im vor-
liegenden Aufsatz relevanten Personen
Vgl. Feineis, Dieter Michael, Die Stammtafeln der Herren von Bickenbach: WDGBl
62/63 (2001), S. 1003-1019 (auf S. 1011 müsste bei Generation 8/2 als dritter Sohn
,,Dietrich, 1365.1367" ergänzt werden)
Vgl. Möller, Walther, Urkundliche Geschichte der Edelherren von Bickenbach: Ar-
chiv für hessische Geschichte und Altertumskunde, NF, 16(1930), S. 87-130 und
S. 227-410.
Vgl. Kittel, Joseph, Band 1, Geschichte der Dynasten und Freiherren von Bicken-
bach nach gesammelten Urkunden dargestellt, (1900); Band 2, Urkunden zur Ge-
schichte der Herren von Bickenbach, (1900); Manuskript.
Die vorliegende Untersuchung orientiert sich an der Zählung von Joseph Kittel.
Konkordanz für die Zählungen im Stammbaum der Bickenbacher für die im
vorliegenden Aufsatz relevanten Personen:
Walther Möller
Konrad 111. (1298-1354)
Philipp (1352-1375)
Konrad IV. der Ältere (1339-1374)
Dietrich I. (1357-1403)
Konrad VI. (1357-1429)
Dietrich 11. (1388-1422)
Dietrich 111. (1413-1447)
Konrad VII. (1429-1483)
Konrad VIII. (1469-1486)
Ulrich 11. (1397-1461)
Michael(1434-1471)
Joseph Kittel
Konrad 111. (1298-1354)
Philipp 11. (1352-1375)
Konrad VII. (1357-1374)
Dietrich I. (1357-1403)
Konrad IX. (1357-1429)
Dietrich 11. (1388-1421)
Dietrich 111. (1413-1447)
Konrad XI. (1429-1483)
Konrad XII. (1473-1497)
Ulrich 111. (1397-1461)
Michael(1448-1471)

Stammbaum für die im der vorliegenden Aufsatz untersuchten Personen
(Zählung nach Joseph Kittel)
(Vgl. Feineis, Dieter Michael, Die Stammtafeln der Herren von Bickenbach: WDG-
B1 62/63 (2001), S. 1003-1019, speziell S. 1011-1013. Wegen der in diesem Aufsatz
dargestellten Differenzen zwischen Walther Möller und Joseph Kittel im Stamm-
baum der Bickenbacher, erhebt die hier erstellte Übersicht keinen Anspruch auf
Vollständigkeit)
Konrad VII. (1357, gest. 1374)
ux.: Christine (1357, gest. vor 1365),
Tochter des Dietrich von Hohenberg (gest. 1381, Mai 15)
Nachkommen: Dietrich I. Dietrich Konrad IX.
(1357, gest. 1403, Aug.24) (1365.1367) (1357, gest. 1429, April 2)
ux.: Agnes von Isenburg ux.: 1. Margarethe von
(1383, gest. vor 1403) Erbach (1383, gest. 1396)
ux.: 2. Jutta von Runkel
(1402. 1410)
Nachkommen von Dietrich 1.:
Dietrich 11. Maria
(1388, gest. um 1422) (1387)
ux.: Barbara von Bibra m.: Eberhard X.
von Erbach
Nachkommen von Konrad IX.:
Anna 11. Margaretha Konrad XI.
(1416, gest. 1451, April 28) (1473) (1429, gest. 1483)
m.: Konrad IX. von Erbach Nonne ux.: Agnes von Nassau
Nachkommen von Dietrich 11.:
Dietrich 111. Agnes Barbara
(1413, gest. um 1446) (1445,1449) (1446, 1470)
m.: 1. Hans von Hirschhorn
(gest. 1445)
m.: 2. Wilhelm Dürner von
Dürnau
m.: 3. Wilhelm von Blaufelden
[?I
Nachkommen von Konrad XI.:
Konrad XII.
(1473, gest. 1497)
Susanna Margaretha
(1469-1530) (1474,1482)
m.: 1. Albrecht
von Mansfeld
(gest. 1484)
m.: 2. Heinrich
von Hohen-
stein (gest. 1530)

Die Mainzer Erzbischöfe des 14. und 15. Jahrhunderts
Balduin von Trier (1328-1337), Heinrich 111. von Virneburg (1328-1337), Gerlach
von Nassau (1346-1371), Johann von Luxemburg-Ligny (1371-1373), Ludwig von
Meifien (1374-1381), Adolf von Nassau (1381-1390), Konrad 11. von Weins-
berg (1390-1396), Johann 11. von Nassau (1397-1419), Konrad 111. von Dhaun
(1419-1434), Dietrich Schenk von Erbach (1434-1459), Diether von Isenburg
(1459-1461/63), Adolf 11. von Nassau (1461-1475), Diether von Isenburg
(1475-1482), Administrator Adalbert 111. von Sachsen (1482-1484), Berthold von
Henneberg (1484-1504), Jakob von Liebenstein (1504-1508), Uriel von Gemmingen
(1508-1514), Albrecht von Brandenburg (1514-1545).
Die Würzburger Bischöfe des 14. und 15. Jahrhunderts
Gottfried 111. von Hohenlohe (1317[1314]-1322), Wolfram von Grumbach
(1322-1333), Hermann 11. Hummel von Lichtenberg (1333-1335), Otto 11. von
Wolfskeel(I333-1345), Albrecht I. von Hohenberg (1345-1349, t 1359), Albrecht 11.
von Hohenlohe (1345[1350]-1372), Albrecht 111. von Hessberg (1372-1376, t 1382),
Gerhard von Schwarzburg (1372-1400), Johann I. von Egloffstein (1400-1411),
Johann 11. von Brunn (1411-1440), Sigmund von Sachsen (1440-1443, 1471), Gott-
fried IV. Schenk von Limpurg (1443-1455), Johann 111. von Grumbach (1455-1466),
Rudolf 11. von Scherenberg (1466-1495), Lorenz von Bibra (1494-1519).

Anlage 2
Die Grabmäler von Dietrich (1357-1403) von Bickenbach und
Konrad (1357-1429) von Bickenbach
Burgkapelle Hohenberg - heute im Bayerischen Nationalmuseum München
(Vgl. dazu Gudrun Berninger, Steinerne Zeugen mittelalterlicher Geschichte - Die
Grabdenkmäler der Edelherren von Bickenbach und ihrer Frauen: Der Odenwald 40
(1993) 1, S. 3-24.
Dietrich von Bickenbach Konrad von Bickenbach

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Anlage 3
Der Stammbaum der Bickenbacher
(nach Möller, Walter, Stammtafeln,
wie Anmerkung 2 dieser Untersuchung)
,-
Stmnmtafei ber Ijerren von Bidtenba4 ii30-1486.
. . -- -
Ponrab IL Ulri4 Qottfrieb iiinrquarb altto ?
1245-70, f vor 1272 1287. f 1303 11/3. 1285 1286, 1245-1307 Rnna
er.: um 1256, Q J a Uo. ppilipps L D. folkinftein Domperr unb f 1288 4p. us.: (~rmufli4 Uodlter f I255
unb 31rngarb D. Iliünjrnberg Bantor jumainj unb %,"9'!n:." Rbt jn fulba Qtrhmbs von Cppeenprin m.: Cberparb In.
(mme S$iiik Ponrobs U. D. Qiingrnbrrg) pnltor ju Srilfurt burg unb Eiilabet D. iialau) D. Erbaä)
1237-87,. f nor 1290 f 1269
V~~KPP Qottfrirb 11. Rgnes 3lengarb Qonrob Ulri@ L Rboqeib
1276-98 1276, f 3333 i. 3uli 1276, f vor 1294 1276 1297 1300, f 1339 29 10 1293-1304
ur.: RIpeqbis a..: Sarn ~.Sronken. m.: Reintarb grjalIen bei GZiQrim U=: Elipbrt 20. . Ibtif[in ju f,immeltal
(non Steteba*) Itein in bar pfoij non (Burg). 2p. 1298 3ops. L D. Simburg
1298-1300, 1320-60 3oIP e b. Sapn 1302
f vor 1302
C - -
f I347 -
Ponrob 11L 3utta Qoltfcirb Rgner 1)maginir
1298. f I354 216. 1328-60 1322 3326-49. f vor 1354 1367 1014.
ur.: 1.3utta Uo. UQroberi4s gt. Beni4in m.: um 1328 pein. Domherr mar.: Qf. Eberbarb 111. m!?duno D. $aiüen.
D. Bommerspeim 1330-36 f vor 1337 ri4 VII. ju Bambrrg D. PnQon~In5ogen ltein 1331-33
ur: 2 (Rgnes?) Uo. S$onk Ponrnbs IV. qerr ju $Irdten[tein nenn. 1326, 2. 1337 Gf. Qerharb V.
ju Erbad) unb 3ba n. Steins* 1347 1328. f 1344 f 1328 13/12. D. Rienedt, f 1381 2616.
L BQe: Wolfram Ponrab 11'. bcr ältere Pbi1f~~
1339-75 1339. f 1374 16/10. 1352 f 1375
paitor ju QofQeim un.: (I(rijtinr Uo. Dirtries ~eut[*.
im Rieb D. ljohrnberg oblber mern 1357, 0rbins.Ritter ju sulba
f nor 1365 1361-15
I Deutl~.~eilter
A
Dietri* I. Ponrob VI.
1357. f 1403 2fi8. 1357 f 1429 214.
or: um 1375 Rgnrs Co. ljeinridp 11. 1398-1426 dnrggrsf ju illiltrnbrrg
D. 3lrnburg unb Rbrlpaib D. Qanau ux.: 1. Margsretr D. Crba* 1383 f 1396
1383-94, f nor 1403 2. Siitta, Uo. Diriri$s IIL D.

Anlage 4
Die Burgen der Bickenbacher
Quellen: Vgl. Berninger, Gudrun, Geschichte der Clingenburg und ihrer Herren
(wie Anmerkung 2), a.a.O., S. 63. Vgl. Feulner, Adolf, Bezirksamt Gemünden: Die
Kunstdenkmäler von Unterfranken und Aschaffenburg, Band 20: Die Kunstdenk-
mäler von Bayern, Band 3, München (1920). Vgl. Möller, Walther, Urkundliche Ge-
schichte der Edelherren von Bichenbach (wie Anmerkung 2), a.a.O., S. 410.
Burg Klingenberg