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Auf den Spuren von Capt. Kirk - Zehnder Verlag

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Wiler Nachrichten, 29. August 2013 Wil-land / Toggenburg Seite 27<br />

Sein Lachen sagt mehr als tausend Worte<br />

ZUZWIL Stefan Bischofberger leidet an einer cerebralen Bewegungsstörung und sprüht vor Lebensfreude<br />

Als Stefan Bischofberger (27)<br />

13 Monate alt war,stellte sich<br />

heraus, dass er <strong>von</strong> einer cerebralen<br />

Bewegungsstörung betroffen<br />

ist. Unglaublich viel hat<br />

der fröhliche junge Mann dank<br />

seinem Umfeld seither erlebt.<br />

«Er bereitet uns so viel Freude<br />

–vor allem wenn er nach dem<br />

<strong>Auf</strong>wachen wie ein Marienkäfer<br />

strahlt», so seine Mutter.<br />

Stefan Bischofberger hat eine bleibende<br />

sensomotorische Störung<br />

infolge einer frühkindlichen Hirnschädigung.<br />

Beim 27-Jährigen äussert<br />

sich die Behinderung durch<br />

Spastiken, d.h. die Muskelspannung<br />

ist erhöht und das Wechselspiel<br />

zwischen Anspannung und<br />

Entspannung gestört. Er sitzt im<br />

Rollstuhl. Sprechen kann er nicht,<br />

doch dank seiner Familie pflegt er<br />

mehr Kontakte als die meisten in<br />

seinem Umfeld.<br />

«Mami, Papi, ihaeugern»<br />

1984 zog die Familie mit dem 10<br />

Monate alten Mario <strong>von</strong> Wil nach<br />

Zuzwil. Hier kam Bruder Stefan zur<br />

Welt. Als der jüngere Sohn 13 Monate<br />

alt war, merkten sie, dass etwas<br />

nicht stimmt. Mit einem verschlossenen<br />

Couvert wurde ihnen<br />

schliesslich mitgeteilt, dass Stefan<br />

an einer leichten cerebralen Bewegungsstörung<br />

leidet. «Das war<br />

hart», erinnert sich Cornelia Bischofberger.<br />

Bei keinem Betroffenen<br />

äussere sich die Störung auf<br />

dieselbe Weise. Und so wurde die<br />

Therapie individuell auf Stefan abgestimmt.<br />

Er besuchte die CP-<br />

Schule in St. Gallen und lernte im<br />

Rahmen einer 1:1-Betreuung unter<br />

anderem Schreiben und Lesen.<br />

Sprechen kann er nicht. «Doch<br />

er verfügt über einen riesigen<br />

Wortschatz und kann sich per Zeichensprache<br />

und Computer ausdrücken»,<br />

erzählt seine Mutter<br />

stolz. Als er zum ersten Mal das<br />

Sprachprogrammbenutzte,habeer<br />

gesagt: «Mami, Papi, ihaeugern.»<br />

Er entscheidet selbst<br />

Wie sich die Technik mit der Zeit<br />

verändert hat, so auch die Störung<br />

<strong>von</strong> Stefan. «Er ist schneller angespannt<br />

als früher und mag weder<br />

Hektik noch Unverhofftes.»<br />

Doch bevormundet wird Stefan <strong>von</strong><br />

seinen Eltern nicht. «Er entscheidet,<br />

was er möchte. Und er unterschreibt<br />

auch selbst –per Fingerabdruck.»<br />

Stefan lebt zu Hause bei<br />

Bild: Gaby Stucki<br />

Mutter Cornelia und Vater Josef Bischofberger stehen immer hinter ihrem Sohn.<br />

seinen Eltern. «Er wollte nicht weg.<br />

DaherhättenwirihnnieineinHeim<br />

gegeben.» Möglich macht dies die<br />

IV. «Wir hatten nie Probleme, Unterstützungzuerhalten»,betontdie<br />

Familie. Durch die Elterngruppenbetreuung<br />

kam sie zum Assistenzprojekt<br />

der IV. Jenach Bedarf<br />

greifen <strong>den</strong> Betroffenen Betreuer<br />

unter die Arme. Stefan beschäftigt<br />

vier Personen. «Er hat alle selbst<br />

angestellt.» Durch sie haben die Eltern<br />

auch einmal etwas Freiraum<br />

und können sich ihrem Alltag widmen.<br />

Ihn aus <strong>den</strong> Augen zu lassen,<br />

sei nicht immer leicht gefallen.<br />

«Doch man muss als Eltern auch<br />

loslassen können.»<br />

«Wir können viel unternehmen»<br />

Vater Josef Bischofberger betätigt<br />

sich als Briefträger. Der 20 Monate<br />

ältere Bruder Mario arbeitet nach<br />

seinem ETH-Studium im Management-Bereich.<br />

Cornelia Bischofberger<br />

engagiert sich als Hausfrau<br />

und Mutter in <strong>den</strong> eigenen vier<br />

Bild: Gaby Stucki<br />

<strong>Auf</strong> dem selbstgebastelten Zeitungsbock liest Stefan die Zeitungen <strong>von</strong> hinten nach<br />

vorne durch. Wie sie ihm gefällt, zeigt er mit Zeichensprache und mit Hilfe seines Computers.<br />

Wän<strong>den</strong>. Sie alle beschenkt Stefan<br />

mit seiner Lebensfreude. «Ich freuemich<br />

immer wieder,zuihm nach<br />

Hause zu kommen. 'Er isch so än<br />

Gschiede'», sagt seine Mutter und<br />

streicht ihm liebevoll über <strong>den</strong><br />

Kopf. Im Rahmen der Schweizerischen<br />

Vereinigung zugunsten cerebral<br />

Gelähmter habe sie die<br />

Probleme anderer Eltern mitbekommen<br />

und sei dadurch stark gewor<strong>den</strong>.<br />

«Andere können sich<br />

kaum bewegen. Doch mit Stefan<br />

können wir so viel unternehmen.»<br />

Der junge Mann liebt es zu reisen.<br />

«Wir waren schon auf Kreuzfahrten<br />

oder in Paris und London», erzählt<br />

die Zuzwilerin. Dabei knüpfe<br />

Stefan schnell neue Kontakte. «Die<br />

Leute kommen immer auf ihn zu<br />

und freuen sich, ihn zu sehen.»<br />

Ein Mann mit vielen Ideen<br />

So besuche Stefan mit seinem<br />

Elektrorollstuhl auch gerne das Jugendparlament.<br />

«Dort fühlen wir<br />

uns immer wohl, da es stets heisst:<br />

'Schön kommst du, Stefan!'.» Der<br />

Zuzwiler tendiert eher zur FDP,unterhält<br />

sich aber gerne mit allen Politikern<br />

–<strong>von</strong> <strong>den</strong>en er viele kennt.<br />

Er sieht ihnen gerne zu, wenn sie<br />

diskutieren, erzählt Cornelia Bischofberger.<br />

Unterstrichen wird<br />

dies <strong>von</strong> einem breiten Grinsen aus<br />

Stefans Gesicht. Auch im Internet<br />

lerne Stefan immer wieder neue<br />

Leute kennen.<br />

Stefan hat viele Hobbys: Fotografieren,<br />

Malen, Nähen, Basteln,<br />

Schreiben und Märchen-Hören.<br />

Und gerne gehe er auch ba<strong>den</strong>.<br />

Hauptsache, es ist immer etwas los.<br />

Ganz besonders faszinieren ihn<br />

Zeitungen. «Er hat sich einen Zeitungsbock<br />

gebastelt und liest alle<br />

<strong>von</strong> hinten nach vorne durch,<br />

schneidet Artikel und Bilder aus.»<br />

Sein Traum ist, selbst eine Zeitung<br />

zu kreieren. Daher arbeitet er mit<br />

seinem Betreuer Hubert am Monatsblatt.<br />

«Er möchte gerne an die<br />

Öffentlichkeit. Und so gestaltet er<br />

Blatt um Blatt.» Das eine oder andere<br />

verteilt er in der Nachbarschaft<br />

–mit einem glücklichen Lachen.<br />

Gaby Stucki<br />

Bild: Gaby Stucki<br />

Stefan ist sehr kreativ, was er gerne mit<br />

seinem Monatsblatt beweist.<br />

Glückliche Gewinner der<br />

Sommer-Wettbewerbe<br />

Die Wiler Nachrichten gratulieren <strong>den</strong><br />

glücklichen Gewinnern und bedanken sich<br />

für die rege Teilnahme. Die Preise wer<strong>den</strong><br />

per Post zugesandt.<br />

Sommerwettbewerb<br />

Beim Sommerwettbewerb konnte Rita Gmür<br />

aus Bazenheid das begehrte kostenlose Weekend<br />

mit einem Mini-Roadster Cabriolet in Empfang<br />

nehmen. Folgende Personen dürfen sich<br />

über über einen Konsumations-Gutschein im<br />

Wert <strong>von</strong> je 50 Franken freuen:Enderli Hansjörg<br />

aus Uzwil, Eugster Silvia aus Niederuzwil,<br />

Gehrig Rita aus Affeltrangen, Gemperle<br />

Anny aus Wil, Haltinner Elfi aus Flawil, Hofstetter<br />

Monica aus Schwarzenbach, Keller Pius<br />

aus Kirchberg, Leutenegger Karin aus Eschlikon,<br />

Meile Agnes aus Mosnang, Muoth Roswitha<br />

aus Rickenbach, Reinhard Kurt aus Sirnach<br />

und Specht Daniel aus Flawil.<br />

Hinterthurgauer- Sommerwettbewerb<br />

Je einen Konsumations-Gutschein im Wert <strong>von</strong><br />

50 Franken haben gewonnen:<br />

Bild: z.V.g.<br />

Preisübergabe des kostenlosen Weekend mit einem Mini-Roadster Cabriolet: Silvia Baumann<br />

(links), MINI-Driverin <strong>von</strong> Sepp Fässler (Wil) AG mit der Gewinnerin Rita Gmür aus Bazenheid<br />

Brunner Gertrud aus Affeltrangen, Bommer<br />

Regina aus Münchwilen, Magyar Erika aus<br />

Niederuzwil, Hofstetter Lucia aus Aadorf Balmer<br />

Odette aus Wängi und Bahgat Maria aus<br />

Bronschhofen.<br />

Gartenrestaurant-Wettbewerb<br />

Folgen<strong>den</strong> Personen wird je einen Konsumations-Gutschein<br />

im Wert <strong>von</strong> 50 Franken zugesandt:<br />

Schönenberger Max aus Wil, Bischof<br />

Franz aus Sirnach und Moll Bruno aus Wilen.

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