PUTZSYSTEME - VG-Orth
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www.multigips.de<br />
MultiGips Grundiermittel<br />
Funktion und Wirkungsweise<br />
MultiGips Grundiermittel vergleichmäßigt<br />
bzw. vermindert den Wasserentzug von<br />
Frischmörtelaufträgen auf ungleichmäßig<br />
bzw. stark saugenden Putzgründen,<br />
wodurch die Putzhaftung verbessert und<br />
die normative Putzfestigkeit erreicht wird.<br />
Wegen des in der Fläche gleichmäßigen<br />
Saugverhaltens kommt es zur einheitlichen<br />
Trocknung des Putzauftrages und zur konstanten<br />
Festigkeit über die gesamte Wand-<br />
oder Deckenfläche. Beim Abbinden von<br />
Gipsputz laufen vor allem drei ineinandergreifende<br />
und teilweise parallele Prozesse<br />
ab: die Hydratation, die Kristallisation und<br />
die Verfestigung. Der funktionsgerechte<br />
Verlauf aller drei Prozesse hängt vor allem<br />
von der ausreichenden Verfügbarkeit des<br />
Zugabewassers ab.<br />
Bereits mit dem Einstreuen des Gipses ins<br />
Zugabewasser beginnt die Hydratation. An<br />
das abbindefähige Halbhydrat des Gips-<br />
Trockenmörtels lagern sich Wassermoleküle<br />
an, wodurch Dihydrat entsteht. Dabei<br />
wird jedoch nur ein Teil Zugabewassers<br />
verbraucht, sodass der Frischmörtel zunächst<br />
seine weiche Konsistenz behält. Mit<br />
der zunehmenden Bildung von Dihydrat<br />
erreicht die wässrige Lösung irgendwann<br />
ihren Sättigungspunkt. Sie kann dann kein<br />
weiteres Dihydrat mehr auflösen, weshalb<br />
Gips aus der übersättigten Lösung ausfällt<br />
und kristallisiert. Es bilden sich lange<br />
Kristallnadeln, die zu einem dreidimensionalen<br />
Festkörper „verfilzen“. Äußerlich ist<br />
dieser Prozess zunächst als Versteifen und<br />
mit zunehmendem Fortschritt als Verfestigung<br />
und Erhärtung zum Putzfestkörper<br />
zu beobachten. Hat der Putzgrund jedoch<br />
einen stark oder ungleichmäßig saugenden<br />
Charakter, dann nimmt er sofort nach<br />
dem Anspritzen oder Anwerfen größere<br />
Mengen des Zugabewassers auf. Dieses<br />
Wasser ist dem Prozess der Hydratation,<br />
Kristallbildung und Verfestigung entzogen.<br />
Es besteht die Gefahr, dass wegen des<br />
fehlenden Wassers nicht alles Halbhydrat<br />
in Dihydrat umgewandelt werden kann.<br />
Damit entstehen weniger Gipskristalle und<br />
in der Folge eine geringere Festigkeit des<br />
fertigen Putzes.<br />
[128]<br />
WIRKUNGSWEISE EINER GRUNDIERUNG<br />
Frischmörtelauftrag auf einem gleichmäßig<br />
saugenden Putzgrund: Die Gipskristalle<br />
können sich gut ausbilden und dringen in<br />
den Untergrund ein. Ergebnis: sichere Putzhaftung<br />
und hohe Festigkeit des Putzes<br />
Stark saugender Putzgrund: Dem Frischmörtel<br />
wird zu schnell das Zugabewasser<br />
entzogen. Ergebnis: erhöhtes Risiko unzureichender<br />
Putzfestigkeit<br />
Ungleichmäßig saugender Putzgrund, z.B.<br />
Mischmauerwerk: punktuell unterschiedlicher<br />
Wasserentzug. Ergebnis: erhöhtes<br />
Risiko inhomogener Putzflächen mit<br />
wechselnden Festigkeiten<br />
MultiGips Grundiermittel vergleichmäßigt<br />
das Saugvermögen und optimiert<br />
das Abbinde- und Trocknungsverhalten<br />
des Putzes. Die Dispersion selbst ist dabei<br />
diffusionsoffen.<br />
1.000-fache Vergrößerung des Putzfestkörpers<br />
bei Verwendung der Grundierung: Das<br />
gut ausgebildete und verfilzte Netzwerk der<br />
Gipskristalle ist deutlich zu erkennen.