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PUTZSYSTEME - VG-Orth

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Salzhaltiger Putzgrund<br />

Typisch für altes Mauerwerk sind Kalkausscheidungen<br />

und Salzausblühungen. Bei<br />

Salzen ist die Kondensation mit einer Volumenvergrößerung<br />

an der Bauteiloberfläche<br />

verbunden, was zu einem Absprengen des<br />

Bestandsputzes führt. Das Schadensbild<br />

ist dadurch relativ einfach zu erkennen,<br />

erfordert aber fast immer eine sorgfältige<br />

Untersuchung und Behandlung.<br />

Die Ursache der dauerhaften Durchfeuchtung<br />

muss ermittelt und beseitigt werden.<br />

Erst danach ist die Sanierung sinnvoll.<br />

Salzbelasteter Putz ist in jedem Fall abzuschlagen<br />

und vollständig zu entsorgen.<br />

Das Mauerwerk selbst kann mit einem<br />

Stahlbesen oder durch trockenes Abstrahlen<br />

scharf mechanisch gereinigt werden.<br />

Feuchtes Abstrahlen muss in jedem Fall<br />

unterbleiben, weil die tiefer sitzenden Salze<br />

im Mauerwerk aktiviert und erneut an die<br />

Oberfläche transportiert werden. Vor dem<br />

Verputzen muss je nach Situation außerdem<br />

eventuell eine Wartezeit eingeplant<br />

werden, bis das Bauteil nach der Erneuerung<br />

bzw. dem Ersteinbau der Abdichtung<br />

wieder vollständig trocken ist (Benetzungsprobe,<br />

Feuchtemessung mit CM-Gerät).<br />

SALZARTEN, VORKOMMEN UND WIRKUNGEN<br />

Die Putzarbeiten beginnen nach der vollständigen<br />

Austrocknung mit einer Beurteilung<br />

des nunmehr „vitalen“ Putzgrundes<br />

hinsichtlich seiner Tragfähigkeit und Saugfähigkeit.<br />

Je nach Gegebenheit kann eine<br />

Untergrundvorbehandlung mit MultiGips<br />

Betonkontakt oder Grundiermittel bzw. die<br />

Verwendung eines Putzträgers erforderlich<br />

sein. Im Zweifelsfall ist eine Probefläche<br />

anzulegen. Kann nicht zweifelsfrei nachgewiesen<br />

werden, dass die Salze nicht mehr<br />

nachdrücken, ist ein Sanierputz einzusetzen.<br />

Verschiedene hygroskopisch und/<br />

oder sprengend wirkende Salze<br />

sind in baulicher Hinsicht unterschiedlich<br />

zu bewerten. Da Salzausblühungen<br />

oftmals nicht von mikrobiellem<br />

Befall zu unterscheiden sind, empfehlen<br />

sich Untersuchungen resp. Salzanalysen,<br />

um die korrekten Maßnahmen festlegen zu<br />

können.<br />

<strong>PUTZSYSTEME</strong><br />

Salzarten Vorkommen Wirkungen<br />

Sulfate<br />

Kalk- und Zementmörtel, Beton oder kalkhaltige Hohe Sprengwirkung sowie massive Schäden<br />

Magnesiumsulfat<br />

Natursteine<br />

an Putz (Absanden) und Ziegeln (abplatzende<br />

Natriumsulfat<br />

Auch durch Einwirkung von außen (saurer Regen, Schalen)<br />

Kaliumsulfat<br />

Rauchgase)<br />

Sulfatausblühungen auf Ziegel sind ein Hinweis,<br />

dass beim Brennen schwefelhaltiger Brennstoff<br />

verwendet wurde<br />

Nitrate (Mauersalpeter)<br />

Bei Einwirkung von Stickstoffverbindungen, die z.B. Stark hygroskopisch (Wasser anziehend)<br />

meist Calciumnitrat<br />

bei der Zersetzung von Jauche oder Urin in Ställen<br />

oder Toilettenanlagen entstehen<br />

Chloride<br />

Natriumchlorid: meist von außen oder durch Stark hygroskopisch (Wasser anziehend);<br />

Natriumchlorid<br />

Streusalze<br />

Calciumchlorid bildet in Beton das sog.<br />

Calciumchlorid<br />

Friedel’sche Salz mit Sprengwirkung;<br />

Gefahr der Korrosion an Metallteilen<br />

Carbonate<br />

Häufigste Ausblühung auf Beton Kaum problematisch, Schäden nur bei hohen<br />

Calciumcarbonat<br />

Gehalten<br />

nach Lorenz, Hankammer, Lassl 2007 (siehe Abschnitt Mikrobieller Befall")<br />

"<br />

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