Willer Businessplan und Markterfolg eines Geschäftskonzepts
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174 Zusammenfassung der Ergebnisse, kritische Würdigung <strong>und</strong> Ausblick<br />
Voraussetzung für die Aufnahme in die Stichprobe war, dass die Geschäftskonzepte<br />
den Markteintritt zumindest versucht hatten.<br />
Die Analyse der Messergebnisse zeigt, dass die untersuchten Businesspläne bezüglich<br />
der durchschnittlichen Vollständigkeit <strong>und</strong> bezüglich der Streuung der Vollständigkeiten<br />
in den einzelnen Elementen heterogene Ergebnisse aufweisen. Die untersuchten<br />
Businesspläne unterscheiden sich also bezüglich der Vollständigkeit der in<br />
ihnen enthaltenen Informationen voneinander. Die Elemente Realisierungsfahrplan<br />
<strong>und</strong> Wertschöpfungskette weisen in der untersuchten Stichprobe die niedrigsten Vollständigkeitsgrade<br />
auf, die Elemente Produkt <strong>und</strong> Finanzplanung die höchsten. Der<br />
durchschnittliche Vollständigkeitsgrad der untersuchten Businesspläne beläuft sich<br />
auf 63 Prozent <strong>und</strong> die Standardabweichung auf zwölf Prozent.<br />
Bei der einfachen Zusammenhangsanalyse, in der die einzelnen Indikatoren/ Daten<br />
der Vollständigkeit in Beziehung zu dem Erfolgskriterium gesetzt wurden, zeigte sich,<br />
dass in der untersuchten Stichprobe nur zwei Indikatoren sehr starke lineare Zusammenhänge<br />
zu dem Erfolgskriterium aufweisen. Es sind dies die Vollständigkeitsgrade<br />
der Marketing- <strong>und</strong> der Organisationsbeschreibung. Bei den Daten sind häufig bogenförmige<br />
Zusammenhänge derart zu beobachten, dass die Erfolgsquote bei Nichtbeachtung<br />
des zugr<strong>und</strong>e liegenden Konstrukts des Datums, wie z. B. die Anzahl der<br />
im <strong>Businessplan</strong> betrachteten Marktsegmente, niedrig ist <strong>und</strong> sukzessive ansteigt, je<br />
höher der Wert ist, also je mehr Marktsegmente im <strong>Businessplan</strong> berücksichtigt werden.<br />
Die Erfolgsquote fällt wieder, sobald die Ausprägung des Datums einen bestimmten<br />
Wert übersteigt, also beispielsweise die Anzahl der im <strong>Businessplan</strong> betrachteten<br />
Marktsegmente den Wert drei. Ähnlich verhält es sich auch bei den Daten<br />
„Anzahl der im <strong>Businessplan</strong> betrachteten Wettbewerber“ <strong>und</strong> „Anzahl der im <strong>Businessplan</strong><br />
genannten Alleinstellungsmerkmale“. Diese Ergebnisse sind ein Indikator<br />
dafür, dass es für den Erfolg <strong>eines</strong> neuen <strong>Geschäftskonzepts</strong> notwendig ist, sich aufgr<strong>und</strong><br />
begrenzter Ressourcen zu fokussieren, aber gleichzeitig den Rahmen für das<br />
Geschäftskonzept nicht zu eng abzustecken, so dass bei Nichteintreffen der Erwartungen<br />
Ausweichmöglichkeiten vorhanden sind.<br />
Entsprechend der Ergebnisse der einfachen Zusammenhangsanalyse wurden bei<br />
der Diskriminanzanalyse <strong>und</strong> der logistischen Regression der multivariaten Zusammenhangsanalyse<br />
die Indikatoren/Daten „Vollständigkeit Marketing-Beschreibung“,<br />
„Vollständigkeit Organisationsbeschreibung“, „Vollständigkeit Wettbewerbsbeschreibung“,<br />
„Anzahl der im <strong>Businessplan</strong> genannten Vertriebskanäle“ <strong>und</strong> „Anzahl der<br />
Personen im Unternehmerteam“ in Beziehung zu dem Erfolgskriterium gesetzt. Die<br />
ermittelte Diskriminanzfunktion klassifiziert die Stichprobe von 50 Businessplänen zu<br />
80 Prozent richtig in am Markt noch existente <strong>und</strong> am Markt nicht mehr existente Ge-