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Willer Businessplan und Markterfolg eines Geschäftskonzepts

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Zusammenfassung der Ergebnisse, kritische Würdigung <strong>und</strong> Ausblick 175<br />

schäftskonzepte. Die wichtigsten Parameter zur Unterscheidung zwischen diesen<br />

beiden Gruppen sind wiederum die Vollständigkeit der Marketing- <strong>und</strong> der Organisationsbeschreibung.<br />

Auch die logistische Regression hat vor allem für die Parameterschätzungen der beiden<br />

Indikatoren „Vollständigkeit der Marketing-Beschreibung“ <strong>und</strong> „Vollständigkeit<br />

der Organisationsbeschreibung“ signifikante Werte erbracht. Die gesamte ermittelte<br />

logistische Regressionsfunktion ist auf einem 99,9-Prozent-Niveau signifikant. Die<br />

Untersuchung ergibt für Businesspläne mit vollständiger im Vergleich zu nicht vorhandener<br />

Marketing- bzw. Organisationsbeschreibung eine deutliche Erhöhung des<br />

Chancenverhältnisses am Markt zu existieren. Dieses beträgt bei der Marketing-Beschreibung<br />

178 <strong>und</strong> bei der Organisationsbeschreibung 64.<br />

Als Ergebnis der Untersuchung bleibt festzuhalten, dass die formale Qualität <strong>eines</strong><br />

<strong>Businessplan</strong>s, bezogen auf die Vollständigkeit der enthaltenen Informationen, als Indikator<br />

der kaufmännischen Managementkompetenz des <strong>Businessplan</strong>-Erstellers in<br />

der untersuchten Stichprobe einen signifikanten Einfluss auf den späteren Erfolg des<br />

<strong>Geschäftskonzepts</strong> am Markt ausübt bzw. dass anhand der Vollständigkeit des <strong>Businessplan</strong>s<br />

das spätere Überleben des <strong>Geschäftskonzepts</strong> am Markt mit 80-prozentiger<br />

Wahrscheinlichkeit hätte richtig vorhergesagt werden können. Der <strong>Businessplan</strong>,<br />

um zu der Ausgangsfrage der Untersuchung zurückzukehren, besitzt also zumindest<br />

in der formalen Dimension „Vollständigkeit“ eine ökonomische Bedeutung bei der Beurteilung<br />

der Erfolgschancen <strong>eines</strong> <strong>Geschäftskonzepts</strong> am Markt.<br />

Bei der Interpretation der Ergebnisse der Untersuchung <strong>und</strong> bei der Ableitung von<br />

Implikationen für die Praxis sind die Restriktionen zu beachten, denen die Untersuchung<br />

unterliegt. So stützen sich die Ergebnisse der Untersuchung auf eine geringe<br />

Anzahl von Fällen, die alle aus derselben Region stammen. Trotz der kleinen Fallgröße<br />

ist es aber in der Untersuchung möglich gewesen, zu statistisch signifikanten<br />

Aussagen zu gelangen. Des Weiteren wurde der Erfolg <strong>eines</strong> <strong>Geschäftskonzepts</strong> nur<br />

statisch gemessen, d. h. in der Untersuchung wurde nicht berücksichtigt, wie lange<br />

ein Geschäftskonzept bereits am Markt überlebt hat. Die Berücksichtigung der Überlebensdauer<br />

war in der Untersuchung nicht möglich, da nicht genügend Businesspläne<br />

vorhanden waren, die bezüglich der Überlebensdauer miteinander vergleichbar<br />

gewesen wären. Weiterhin wurden für die Erklärung des Erfolgs nur formale Qualitätskriterien<br />

<strong>eines</strong> <strong>Businessplan</strong>s verwendet. Da der Erfolg <strong>eines</strong> <strong>Geschäftskonzepts</strong><br />

am Markt noch auf andere Faktoren zurückzuführen ist, wurden die Einflüsse der formalen<br />

Qualitätskriterien systematisch überschätzt. Diese Beschränkung der Untersuchung<br />

war notwendig, da eine objektive Messung der inhaltlichen Qualität <strong>eines</strong><br />

<strong>Businessplan</strong>s, welche die anderen Faktoren beinhalten würde, nur schwierig mög-

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