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Als Gütesiegel für unsere Geschäftstätigkeit gilt seit jeher der Test sämtlicher Produkte,<br />
bevor sie das Werk verlassen. Diese Schlüsselfunktion ist heute als Voraussetzung<br />
für nachhaltiges Unternehmenswachstum wichtiger als je zuvor. Die zunehmende<br />
Herausforderung, die sich im Bereich der Produktsicherheit stellt, besteht<br />
darin zu zeigen, dass die Produkte unseres Unternehmens auch weiterhin mit den<br />
regulatorischen Anforderungen Schritt halten. Im Gegenzug wird hierdurch echter<br />
Mehrwert für unsere Kunden und ihre Endverbraucher erzeugt.<br />
NEUES SICHERHEITSLABOR IN INDIEN<br />
Die Forderungen seitens der Regulierungsbehörden, Einzelhandelsverbände, Handelsorganisationen<br />
und Kunden nach einer verbesserten Kontrolle sicherheitsbezogener<br />
Aspekte haben dazu geführt, dass immer komplexere Anforderungen im Hinblick auf<br />
die Einhaltung geltender gesetzlicher Bestimmungen eingeführt werden; diese setzen<br />
sich aus neuen gesetzlichen Verordnungen für die Fertigung, Transportrichtlinien und<br />
Regeln in Verbindung mit Umweltzeichen zusammen.<br />
Vor diesem Hintergrund sowie im Zug der im Jahr 2005 erfolgten Aufwertung der Produktsicherheit<br />
als Konzernfunktion wurde ein hochmodernes Produktsicherheitslabor<br />
in Indien in Betrieb genommen. Diese neue Einrichtung bildet eine wertvolle Ergänzung<br />
des globalen Testnetzwerks von <strong>Clariant</strong> und befindet sich im Zentrum unserer<br />
von hohen Wachstumsraten geprägten asiatischen Märkte. Das neue Labor verfügt<br />
über umfassende Kapazitäten für physikalische und umweltbezogene Prüfungen sowie<br />
Tests auf gefährliche Substanzen, um selbst anspruchsvollste gesetzliche Vorgaben<br />
zu erfüllen. Aufgrund der Erfolge des Labors bei der Verarbeitung asia tischer Produkte<br />
sind wir nun damit befasst, das Labor auch für das gesamte globale Produktportfolio<br />
von <strong>Clariant</strong> zu öffnen.<br />
REACH – DEM MARKT VORAUS BLEIBEN<br />
Im Juni <strong>2007</strong> begann die komplexe und zeitlich gestaffelte Umsetzung des neuen<br />
EU-Chemikalienrechts. REACH, die europäische Verordnung zur Registrierung, Bewertung,<br />
Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe, ist die umfassendste Gesetzessammlung,<br />
die je vom Europäischen Parlament ratifiziert wurde. REACH ersetzt auf<br />
einen Schlag nicht weniger als 40 bestehende Verordnungen. Mit einem auf fast zwölf<br />
Jahre angelegten Umsetzungszeitplan wird REACH die Produktion, Einfuhr, Lagerung<br />
und Anwendung von mehr als 30 000 Chemikalien in der gesamten Europäischen Union<br />
gesetzlich regeln und sich zunehmend auch auf andere Regionen der Welt auswirken.<br />
Selbst wenn es durch die neuen Verordnungen einfacher erscheint, die geltenden<br />
Anforderungen zu erfüllen, wird sich ihre Einhaltung in Wirklichkeit komplexer gestalten<br />
als bei den bisherigen Bestimmungen. Denn obwohl es sich bei REACH um eine<br />
EU-Initiative handelt, werden die Auswirkungen dieses gesetzlichen Rahmenwerks<br />
weit über die Grenzen des weltweit grössten Markts hinaus spürbar sein. <strong>Clariant</strong> geht<br />
davon aus, dass andere Regionen und Länder es für erforderlich erachten werden, in<br />
den kommenden Jahren vergleichbare gesetzliche Bestimmungen einzuführen. Trendsetter<br />
in diesem Bereich wird wahrscheinlich das Globally Harmonized System (GHS)<br />
sein, eine neue Konvention der Vereinten Nationen zur Einstufung und Kennzeichnung<br />
von Chemikalien, die mit REACH vergleichbar ist und bei der davon auszugehen ist, dass<br />
sie letztendlich von den meisten UN-Mitgliedsstaaten weltweit angenommen wird.<br />
UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />
› NACHHALTIGE UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />
›› REACH IM ÜBERBLICK<br />
Produkte Chemikalien, Rohstoffe und Zwischenprodukte,<br />
die bei der Formulierung sowie in den Endprodukten<br />
verwendet werden, die entweder in der<br />
EU hergestellt oder importiert worden sind. Die Anforderungen<br />
beziehen sich nicht auf Arzneimittel, Pflanzen<br />
schutz mittel, Lebensmittel, Tiernahrung, Polymere,<br />
chemische Abfälle oder radioaktive Substanzen, für die<br />
separate Verordnungen bestehen.<br />
Einsatzbereiche Die Einsatzbereiche für chemische<br />
Stoffe sind auf spezifische Anwendungen beschränkt,<br />
wie in der Registrierungsdokumentation beschrieben.<br />
Einsatzbereiche ausserhalb der ursprünglichen Registrierung<br />
erfordern eine separate zusätzliche Zulassung.<br />
Zuständigkeit Hersteller und Importeure müssen die<br />
Sicherheit ihrer Chemikalien nachweisen. Dies bedeutet<br />
eine Verschärfung der bisherigen gesetzlichen Bestimmungen,<br />
bei denen es den Behörden oblag, die mangelnde<br />
Sicherheit einer Substanz zu beweisen.<br />
Die Unterscheidung zwischen alten und neuen Chemikalien<br />
wird abgeschafft, da alle Stoffe zentral bei der Europäischen<br />
Agentur für chemische Stoffe (ECHA) mit Sitz<br />
in Helsinki registriert werden müssen.<br />
Fristen Für Jahresmengen ab 1000 Tonnen gilt eine<br />
Frist bis November 2010. Geringere Mengen müssen erst<br />
zu einem späteren Zeitpunkt registriert werden; als letzte<br />
Frist für die Registrierung wurde Juni 2018 für Mengen<br />
von über einer Tonne festgesetzt.<br />
Gesetz REACH ist das umfassendste Chemikalienrecht,<br />
das je verabschiedet wurde, und die umfangreichste<br />
Gesetzessammlung, die in der Geschichte des Europäischen<br />
Parlaments ratifiziert wurde. Viele Verstösse gegen<br />
das derzeit geltende Recht, die bislang als zivilrechtliche<br />
Übertretungen betrachtet wurden, werden in der Zukunft<br />
einen Straftatbestand darstellen.<br />
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