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<strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Bei einem Umsetzungszeitplan, der sich auf fast zwölf Jahre erstreckt, stellt sich die<br />
Frage, ob die Industrie REACH bereits in einer sehr frühen Phase umsetzen sollte oder<br />
besser zunächst die Erfahrungen anderer Akteure «von der Seitenlinie aus» beobachten<br />
sollte. Für <strong>Clariant</strong> ist die Entscheidung klar: Eine zügige Umsetzung ist die einzig<br />
verantwortungsbewusste Lösung. Doch dies ist nicht der alleinige Grund für die Entscheidung<br />
von <strong>Clariant</strong>, «dem globalen Markt einen Schritt voraus zu bleiben». Wir<br />
sind überzeugt, dass wir uns und unseren Kunden mit dieser Verpflichtung zumindest<br />
während der zwölfjährigen Umsetzungsphase und wahrscheinlich auch darüber hinaus<br />
in Bezug auf REACH eine Führungsposition verschaffen werden. Denn kurzfristige<br />
Kostenvorteile, auf die einige Akteure durch einen Aufschub unvermeidlicher Investitionen<br />
hoffen mögen, werden durch die geschäftlichen Verluste zunichte gemacht, die<br />
zu erwarten sind, wenn die Märkte feststellen, dass die verkauften Produkte nicht den<br />
aktuellen Sicherheitsverordnungen entsprechen.<br />
Die zentralen Verantwortlichkeiten der Konzernfunktion Produktsicherheit bestehen<br />
daher darin, den Prozess der Chemikalienregistrierung zu bewirtschaften und die<br />
gesetzlichen Anforderungen schrittweise im Zuge ihres Inkrafttretens umzusetzen.<br />
Aufgrund des Umfangs dieser Aufgabe wurde die Strategie für die Integration von<br />
REACH in die Geschäftstätigkeit von <strong>Clariant</strong> von der Koordination des Tagesgeschäfts<br />
in Bezug auf die neue Gesetzgebung getrennt.<br />
INTEGRIERTE PRODUKTPOLITIK<br />
Aufmerksame Beobachter der Geschäftstätigkeit von <strong>Clariant</strong> werden bereits wissen,<br />
dass eine integrierte Produktpolitik für uns bedeutet, dass wir Fragen des<br />
Umweltschutzes, der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes in alle Prozesse über<br />
die gesamte Wertkette hinweg integrieren – von der Entwicklung von Produktkonzepten<br />
bis hin zu Entsorgung und Recycling. Preis und Qualität sind nicht die alleinigen<br />
Kriterien bei der Lieferantenauswahl. Ein zentraler Faktor in der Entscheidungs-<br />
›› EPA AWARD<br />
Die US-amerikanische Umweltschutzbehörde EPA zeichnete <strong>Clariant</strong> im vergangenen<br />
Jahr mit dem Preis «P2 Recognition Project Award» aus und würdigte<br />
damit ein innovatives Produkt, mit dem die Ausfallzeiten bei Papier- und Pappherstellungsmaschinen<br />
durch «klebrige» Verunreinigungen gesenkt werden<br />
können. Durch den Einsatz von Cartaspers PSM wird ausserdem der Bedarf an<br />
Lösungsmitteln für die Reinigung und Wiederinbetriebnahme der Maschinen um<br />
90% gesenkt. Diese Innovation spielte für das Preisgericht eine entscheidende<br />
Rolle, da über das P2-Programm Chemikalien ausgezeichnet werden, mit denen<br />
ein wesentlicher Beitrag zur Vermeidung von Umweltverschmutzung geleistet<br />
wird. In ihrem Urteil wies die EPA darauf hin, dass Cartaspers PSM die Belastung<br />
mit flüchtigen organischen Verbindungen für die Maschinenbediener senkt<br />
und die Effizienz der Papiermaschinen durch eine Reduzierung der im Produktionsprozess<br />
erzeugten Abfallprodukte erhöht. Die EPA prüft jährlich bis zu 2500 Chemikalien,<br />
von denen nur drei, darunter Cartaspers PSM, im Jahr <strong>2007</strong> mit dem<br />
P2 Award ausgezeichnet wurden.<br />
matrix ist die Einhaltung der ESH-Anforderungen durch den<br />
Lieferanten. <strong>Clariant</strong> stellt ihren Kunden umfassende Informationen<br />
und Serviceleistungen zur Verfügung, um zu gewährleisten,<br />
dass unsere Produkte sicher verwendet werden und<br />
die Umwelt nicht beeinträchtigen.<br />
INTEGRITÄT UND GEMEINSCHAFT<br />
Der neue Verhaltenskodex von <strong>Clariant</strong>, der im Jahr <strong>2007</strong> eingeführt<br />
wurde, bildet die Basis unserer Unternehmenspolitik<br />
und ist für alle Mitarbeitenden von <strong>Clariant</strong> bindend. Über diesen<br />
Kodex wird verantwortungsvolles Verhalten definiert, der<br />
Ruf des Unternehmens geschützt und die Risiken für unsere<br />
Aktionäre gesenkt. Der Verhaltenskodex ist ein Dokument,<br />
das stetig erweitert wird und über das <strong>Clariant</strong> sowie jeder<br />
einzelne Mitarbeitende verpflichtet ist, ein umfassendes<br />
Regelwerk genau einzuhalten, das Bestimmungen zur Sicherung<br />
von fairem Wettbewerb, Koalitionsfreiheit, dem Recht<br />
auf Tarifverhandlungen sowie zur Vermeidung von Korruption,<br />
Diskrimi nierung sowie Kinder- und Zwangsarbeit umfasst. Die<br />
Rechtsabteilung von <strong>Clariant</strong> ist der letztendliche Ansprechpartner<br />
für sämtliche Fragen im Hinblick auf die Einhaltung<br />
des Verhaltenskodex und verfolgt anhand der bereitgestellten<br />
Daten sämtliche Mitteilungen über Verstösse gegen den<br />
Kodex sowie andere Rechtsfragen. Im Berichtsjahr wurden<br />
keine Zuwiderhandlungen gegen den Verhaltenskodex in den<br />
Bereichen Korruption, unlauterer Wettbewerb oder Diskriminierung<br />
verzeichnet.<br />
<strong>Clariant</strong> stellt nicht nur die Einhaltung der Richtlinien für<br />
ethisches Geschäftsgebaren sicher, sondern legt auch grossen<br />
Wert darauf, als Unternehmen Verantwortung und Unterstützung<br />
für die Gemeinschaften zu übernehmen, in denen der Konzern<br />
geschäftlich tätig ist. Die Förderung gemeinnütziger Projekte<br />
sowie die Unterstützung sozialer Organisationen liegen<br />
in der Zuständigkeit der regionalen Geschäftseinheiten, die den<br />
Bedarf vor Ort am besten kennen. Ein Beispiel ist der Volunteer<br />
Council von <strong>Clariant</strong> an unserem nordamerikanischen Hauptsitz<br />
in Charlotte, NC, der im Jahr 2008 sein zehnjähriges Bestehen<br />
feiern wird. Über diese Organisation ehrenamtlicher Helfer<br />
wurden bereits Tausende ehrenamtliche Arbeitsstunden für<br />
Dutzende soziale und gemeinnützige Organisationen und Initiativen<br />
geleistet, die sich in den Bereichen Gesundheit, Kampf<br />
gegen Hunger und Obdachlosigkeit sowie Früherziehung in Wissenschaft<br />
und Technologie engagieren. Ein weiteres Beispiel<br />
ist unsere Universitätspartnerschaft in China, in deren Zentrum<br />
ein Projekt steht, über das Studenten führender Universitäten<br />
die Möglichkeit haben, an einem Ausbildungsprogramm in den