Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
A. Der Landesparteitag stellt fest:<br />
1. Wir wollen eine »Schule für alle«<br />
DIE LINKE Berlin bekräftigt ihr Ziel, das gegliederte Schulsystem aus Kaiserzeiten endlich<br />
zugunsten einer nicht auslesenden Gemeinschaftsschule für alle zu überwinden. Wir können<br />
es uns aus sozialen, demokratischen und demografischen Gründen nicht länger leisten,<br />
Kinder aus benachteiligten Milieus und viele Kinder mit Migrationshintergrund von guter<br />
Bildung fernzuhalten. Weder soziale Herkunft noch Migrationshintergrund dürfen eine<br />
gleichberechtigte Teilhabe an Bildung verhindern.<br />
2. Pilotphase erfolgreich gestartet<br />
Zu Beginn dieses Schuljahres haben 17 Schulen in elf Schulverbünden begonnen, sich zu<br />
Gemeinschaftsschulen zu entwickeln bzw. zusammenzuschließen. Damit geben wir uns nicht<br />
zufrieden. Nächstes Schuljahr werden weitere vier Gemeinschaftsschulen hinzukommen. An<br />
einigen Gemeinschaftsschulen übersteigt die Zahl der Anmeldungen die Anzahl der<br />
vorhandenen Plätze deutlich. Viele bildungsbewusste Eltern haben die Chance erkannt. Sie<br />
wollen, dass ihre Kinder gemeinsam in Gemeinschaftsschulen lernen können – von der ersten<br />
Klasse bis zum Abitur.<br />
Wir wissen – ein Jahr ist für eine neue Schulform ein zu begrenzter Zeitabschnitt, der nur eine<br />
bedingte Evaluation der Erfolge zulässt. Dennoch halten wir diesen Einstieg für politisch<br />
bedeutsam und ermutigend.<br />
3. Berlin diskutiert endlich über neue Schulstruktur!<br />
DIE LINKE Berlin hat die Gemeinschaftsschule als Schule für alle zum Thema gemacht.<br />
Dadurch wurde die nach PISA aufgebaute Blockade durchbrochen und endlich auch über<br />
notwendige Veränderungen in der Schulstruktur geredet. Der Start der ersten<br />
Gemeinschaftsschulen hat die Diskussion in der Stadt um Chancengleichheit befördert.<br />
Zugleich gibt es mit ihnen erste praktisch erfahrbare Beispiele für gute Schulen. <strong>Die</strong><br />
Gemeinschaftsschule ist dadurch bundesweit zum Markenzeichen linker Bildungspolitik<br />
geworden. Trotzdem ist es uns noch nicht gelungen die Gemeinschaftsschule als einzige<br />
Alternative zu einem mehrgliedrigen Schulsystem im Bewusstsein einer Mehrheit der<br />
Gesellschaft zu verankern.<br />
4. Berlin braucht verbindliche Bildungsziele<br />
Eine Schulstrukturreform ist kein Selbstzweck. Wir wollen eine Vereinbarung darüber erzielen,<br />
welche Ergebnisse die Berliner Schule erreichen soll. Für DIE LINKE sind drei Bildungsziele<br />
zentral. Aus diesen Bildungszielen ergeben sich notwendige Veränderungen für Inhalt und<br />
Struktur der Schule. Reformschritte müssen daraufhin geprüft werden, ob sie im Sinne der<br />
Bildungsziele wirken.<br />
a. Der Bildungserfolg darf nicht von der sozialen Herkunft abhängen<br />
DIE LINKE will die sozialen Disparitäten in der Berliner Schule abbauen. In 10 Jahren wollen<br />
wir schrittweise die Zahl der Abiturabschlüsse von Kindern aus bildungsfernen und<br />
einkommensschwachen Haushalten mindestens verdoppeln.<br />
b. Alle Schülerinnen und Schüler erwerben einen Schulabschluss<br />
34