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Information / Rezension<br />
Kindergrundsicherung und Chancengleichheit in der Bildung<br />
Zu den Befürchtungen des deutschen Kinderschutzbundes erklärt das Mitglied des<br />
Parteivorstandes Rosemarie Hein:<br />
<strong>Die</strong> vom Kinderschutzbund geäußerten Befürchtungen muss die Regierung ernst nehmen und<br />
handeln. Es ist höchste Zeit, sich nicht nur um die Zukunft der Banken zu sorgen, sondern um<br />
die Kinder in dieser Gesellschaft.<br />
Kinder brauchen eine eigenständige finanzielle Absicherung und uneingeschränkten Zugang<br />
zu allen<br />
Bildungseinrichtungen. Deshalb fordert DIE LINKE seit Jahren eine Kindergrundsicherung. <strong>Die</strong><br />
Anstrengungen zur Umsetzung des Kinderfördergesetzes des Bundes sind völlig<br />
unzureichend. Außerdem bedarf es einer entschieden größeren Zahl von Ganztagsangeboten,<br />
damit jedes Kind umfassend gefördert werden kann. Wenn sich der Bund nach den<br />
notwendigen Mitteln zur Schulsanierung nicht endlich auch an der Finanzierung der<br />
Betreuungsangebote selbst und an der notwendigen qualifizierten Personalausstattung<br />
beteiligt, bleiben vollmundige Versprechungen leere Worte. <strong>Die</strong> Politik darf nicht weiter auf<br />
Zeit spielen, sondern muss entschieden mehr für gleiche Teilhabechancen für Kinder tun.<br />
Jedem Kind ein vollwertiges Mittagessen, unentgeltliche Lernmittel und Schülerbeförderung<br />
ohne Eigenbeteiligung bis zum Abitur sind Forderungen der Stunde. Notwendig sind weiterhin<br />
deutlich mehr Studienplätze und Stellen für angehende Lehrerinnen und Lehrer, die<br />
Ausbildung tausender Erzieherinnen und Erzieher. Hier müssen sich Bund und Länder stärker<br />
engagieren.<br />
Mit der ständigen Subventionierung und steuerlichen Entlastung der Reichen und<br />
Superreichen, mit der Übernahme ihrer Zockerschulden ist diese Aufgabe nicht zu leisten.<br />
<strong>Die</strong>ses Geld fehlt in den Haushalten vom Bund bis zu den Kommunen. Es kann nicht sein,<br />
dass ausgerechnet die Kinder die Spekulationsfehler der Banken am Ende zahlen müssen.<br />
„Schuldenbremsen“ werden diese schwere Hypothek auf die Zukunft nicht auffangen können.<br />
9. März 2009<br />
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