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demokratische bildungspolitisch progressive Entwicklung des Schulwesens in allen deutschen<br />

Ländern orientierte:<br />

„<strong>Die</strong> in Stuttgart versammelten Erziehungsminister aller deutschen Länder haben zur Frage<br />

der Schulreform einstimmig folgende Entschließung gefasst:<br />

Das gesamte Schulwesen bildet eine organische Einheit.<br />

Der äußere und innere Auf- und Ausbau der Schule muss im Geiste der Demokratie, der<br />

sozialen Gerechtigkeit, des Friedens und der Völkerverständigung erfolgen.<br />

Jedem Kind muss die Möglichkeit zur allseitigen Entwicklung seiner körperlichen, geistigen<br />

und sittlichen Kräfte gegeben werden.<br />

Der Bildungsgang der Jugend darf nicht abhängig sein von der sozialen und wirtschaftlichen<br />

Lage des Elternhauses.<br />

Bei aller Verschiedenheit des äußeren Bildungsweges müssen die Unterrichtsziele in den<br />

deutschen Ländern einander angeglichen werden.<br />

<strong>Die</strong> Leistungshöhe aller Schulen muss gesteigert werden; dabei ist besonderer Wert auf die<br />

Entwicklung der gemeinsamen Grundstufe und die Förderung des ländlichen und beruflichen<br />

Schulwesens zu legen.<br />

In bewusster Abkehr zur zurückliegenden Zeit muss das Ziel der Erziehung die Heranbildung<br />

des selbständig urteilenden, verantwortungsbewusst handelnden und guten Menschen für<br />

Beruf und Leben sein.“<br />

Im Zuge der Restauration der alten gesellschaftlichen Verhältnisse in der Bundesrepublik<br />

Ende der 40er/Anfang der 50er Jahre wurde das Schulwesen im Anschluss an die<br />

Organisationsstrukturen der Weimarer Zeit wiederhergestellt und konsolidiert.<br />

III.<br />

In der sowjetischen Besatzungszone wurde zielstrebig auf der Grundlage der Verfassungen<br />

und der Ländergesetze zur Demokratisierung der deutschen Schule daran gearbeitet, die<br />

demokratische Einheitsschule und damit die Überwindung des alten bürgerlichen<br />

Bildungsprivilegs und das Recht auf Bildung für alle Wirklichkeit werden zu lassen. Alle Kinder<br />

erhielten eine einheitliche achtjährige Grundschulausbildung mit naturwissenschaftlichem<br />

Fachunterricht und Unterricht in einer Fremdsprache. Damit verbunden war<br />

• die Schaffung einer neuen Lehrerschaft,<br />

• die Bildung antifaschistisch-demokratischer Schulverwaltungen,<br />

• die Überwindung der Rückständigkeit des Landschulwesens und<br />

• die Sicherung einer beruflichen Ausbildung für alle Jugendlichen (für alle Abgänger der<br />

8. Klassen, die nicht über die vierjährige Oberschule die Hochschulreife anstrebten).<br />

Eine wichtige Aufgabe der bildungspolitischen Entwicklung in den 40er und 50er Jahren, die<br />

auch in den folgenden Jahrzehnten aktuell blieb, war die Förderung der im bürgerlichen<br />

Bildungssystem benachteiligten Arbeiter- und Bauernkinder. Ihrer Realisierung dienten außer<br />

speziellen schulorganisatorischen Maßnahmen und der Gründung der Arbeiter- und Bauern-<br />

Fakultäten (zunächst „Vorstudienanstalten“) vor allem die Aktivitäten der Lehrer und Erzieher<br />

im Unterricht und im alltäglichen pädagogischen Geschehen.<br />

IV.<br />

<strong>Die</strong> weitere Ausgestaltung der demokratischen Einheitsschule begann in der DDR in den 50er<br />

Jahren mit der schrittweisen Verlängerung der Pflichtschulzeit von acht auf zehn Jahre. Sie<br />

fand ihre umfassende sachliche Ausgestaltung im „Gesetz über das einheitliche sozialistische<br />

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