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Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte - Institut für Zeitgeschichte

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226 Notizen<br />

der Überzeugung bestärkte, daß der Krieg kein Risiko sein würde. Zu dieser Linie<br />

paßt ebenso die Herabsetzung Stauffenbergs und anderer Widerstandskämpfer wie<br />

die Sympathiebezeugung <strong>für</strong> Remer in I, 3, S. 17: „. . . . Als es sich herausstellte, daß<br />

der Eidhalter lebte, gab es kein Wanken oder Zweifeln." Ich möchte dabei unterstellen,<br />

daß die Ironie der Wortprägung „Eidhalter" eine unbeabsichtigte ist.<br />

Dies sind einige ausgewählte Zitate, deren Reihe sich leicht verlängern ließe, die aber<br />

genügen werden, den Begriff „Neonazismus" zu umschreiben, und nach dieser Definition<br />

haben Sie mich ja gefragt. Der Historiker wird seine Definition induktiv, nicht<br />

deduktiv gewinnen. Mit einer angeblichen Prägung des Schlagwortes durch die<br />

Sowjetpropaganda hat dies ebensowenig zu tun wie mit einem Übersehen des Unrechts<br />

auf der anderen Seite, der östlichen insbesondere. Vielleicht ist Ihnen bekannt,<br />

daß ich Mitherausgeber der „Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-<br />

Mitteleuropa" bin. Aber mit einer Unmenschlichkeit eine andere, selbst zu verantwortende<br />

auslöschen zu wollen und damit alle ethische Ansprechbarkeit zu gefährden,<br />

gehört auch zur neonazistischen Tendenz und rundet die von Ihnen gewünschte Definition<br />

ab.<br />

Im übrigen darf ich darauf hinweisen, daß wir den ganzen Briefwechsel nebst zwei<br />

kleinen Beiträgen zum Begriff des „Neonazismus" aus dem Kreis Ihrer Leser im<br />

nächsten Heft unserer Vierteljahresschrift veröffentlichen werden.<br />

Hochachtungsvoll!<br />

gez. Hans Rothfels<br />

REDAKTIONELLE BEMERKUNG<br />

Im Oktoberheft (II, 4) der <strong>Vierteljahrshefte</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Zeitgeschichte</strong> ist in der Vorbemerkung<br />

des Herausgebers zu der Miszelle von<br />

Hermann Lutz, Fälschungen zur Auslandsfinanzierung<br />

Hitlers, darauf hingewiesen<br />

worden, daß es nicht angängig sei — so wie es<br />

in den Erinnerungen Franz von Papens (S.2S7,<br />

nicht 357) geschehe— mit dem Nachweis der<br />

Fälschung im Falle Warburg die ganze Frage<br />

der in- und ausländischen Finanzierungen<br />

„beiseite zu schieben". — Es war nicht die<br />

Dr. Hans Buchheim, Mitarbeiter des <strong>Institut</strong>s<br />

<strong>für</strong> <strong>Zeitgeschichte</strong> München, München<br />

22, Reitmorstr. 29<br />

Dr. Ferdinand A. Hermens, Professor<br />

der politischen Wissenschaft University of<br />

Notre Dame Indiana, 1721 Stocker Place,<br />

South Bend 28, Indiana, USA<br />

Dr. Ernst Otto Maetzke, Stuttgart-Botnang,<br />

Bauernwaldstr. 73<br />

Absicht dieser Vorbemerkung, Herrn von<br />

Papens Angaben bezüglich seiner persönlichen<br />

Nichtbeteiligung anzuzweifeln, was<br />

auch wohl kaum aus ihr herausgelesen werden<br />

kann. Immerhin sei der Klarheit halber<br />

festgestellt, daß beim Leser der Eindruck der<br />

Bagatellisierung vermieden werden sollte,<br />

als seien alle im Zusammenhang der „geheimen<br />

Geldgeber" genannten Namen von<br />

„geschäftigen Zungen" (a. a. O.) erfunden.<br />

H. R.<br />

MITARBEITER DIESES HEFTES<br />

Dr. Walter Werner Pese, Associate Professor<br />

of History, Lake Forest College, Illinois,<br />

USA<br />

Dr. Wilhelm Treue, Professor der Geschichte,<br />

Technische Hochschule Hannover,<br />

Universität Göttingen, Göttingen, Schildgraben<br />

3<br />

Dr. Thilo Vogelsang, Mitarbeiter des <strong>Institut</strong>s<br />

<strong>für</strong> <strong>Zeitgeschichte</strong> München, München<br />

22, Reitmorstr. 29

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