Rundschau mit einem Klick - Verpackungs-Rundschau

Dazu das globale Denken und das lokale
Erleben, die lokalen Wurzeln
zurückerobern, freilegen und neu
zum Sprießen bringen. Das automatisierte
„doing shopping“ als Stratgie,
das vor allen Dingen Logistiksysteme
nach vorne treibt. Online vom eigenen
Kühlschrank bestellt und von
speziellen Lieferanten dort hin geliefert.
In Läden, die es heute schon
gibt, zum Beispiel Shisheido in Berlin,
kann man gar nichts mehr kaufen,
man kann sich nur noch beraten lassen.
Die Informationsleistung bleibt
beim Produzenten, das Vertreiben
übernimmt zum Beispiel ein Kosmetikgeschäft.
Design schafft Sinn, ist
Produkt und wird Werbung
Produkte seien „Black Boxes“ sagt
der Trendforscher und „Look and
feel“ erklären die Welt. Eigentlich
bräuchten wir gar kein Design,
wenn wir nur die Produkte nehmen,
die uns auf der Erde begegnen. Zum
Beispiel eine Orange. Wenn der
Verbraucher nicht mehr entscheiden
kann, welches Produkt wo drin ist.
Zwei orange Flüssigkeiten in einem
Glas, Orangensaft oder Geschirrspüler?
Der Verbraucher müsse
also über das Design das Produkt
erklärt bekommen. Das Design
schafft neue Märkte, das Design
ist das eigentliche Produkt. Als Beispiel
führte er Apple-PCs an, die
jeder kennt und die jetzt in einer
neuen Klarsichtverpackung sehr erfolgreich
seien.
Ein weiteres Beispiel waren Zahnbürsten:
Bei der Masse von Zahnbürsten,
mit nur marginalen Abweichungen
untereinander, könne man
bestimmt nicht von „form follows
function“ sprechen. Es ginge hier um
Angebote, die individuelle Kaufwünsche
befriedigen. Es ginge nicht
mehr darum, „was man dem Kunden
tatsächlich verkauft, sondern wie
man den Kunden versteht. Man
muss seine Wünsche ernst nehmen.
Das Produktdesign wird immer
mehr Kommunikationsdesign. Kommunikationsdesign
versucht halt,
die Gefühle des Konsumenten zu
beeinflussen!“ ■
Shops – ausschließlich
um zu beraten.
Verpackungs-Rundschau 11/99 27