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Rundschau mit einem Klick - Verpackungs-Rundschau

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52<br />

Pharma und Kosmetik<br />

Shoppen beim Jobben<br />

tung der GxP-Anforderungen erlauben,<br />

sondern diese aktiv unterstützen<br />

bzw. – wo sinnvoll – erzwingen<br />

sollte. Bei der erfolgreichen Umsetzung<br />

dieser Konzepte spielt die Erfahrung<br />

des Softwareherstellers im<br />

pharmazeutischen Bereich eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Die GxP-gerechte Entwicklung eines<br />

Computersystems setzt die Implementierung<br />

eines konsequent umgesetzten<br />

und effektiven Qualitätsmanagement-Systems<br />

(z.B. nach<br />

DIN EN ISO 9001) voraus. Allerdings<br />

gehen die Anforderungen der GxP<br />

noch weiter, z.B. was Testmethoden,<br />

Testtiefe und vor allem System- und<br />

Testdokumentation anbelangt. Der<br />

Audit-Trail, d.h. die Nachvollziehbarkeit<br />

sämtlicher Spezifikations-,<br />

Design- und Qualifizierungsschritte<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 11/99<br />

AUSGEPACKT<br />

Wer im Trianon-Hochhaus in der Frankfurter Innenstadt<br />

arbeitet, kann in Zukunft auf die Einkaufshetze<br />

am Feierabend oder am Wochenende<br />

verzichten: Ein Münchener Unternehmen hat <strong>mit</strong><br />

der „Servicebox“ für die 3500 Angestellten ein<br />

Stück deutscher Service-Wüste in eine fruchtbare<br />

Oase verzaubert.<br />

Die „Servicebox“, die im ersten Moment an einen<br />

überdimensionierten Adventskalender erinnert,<br />

wird nicht vom Weihnachtsmann bestückt, sondern<br />

ein cleverer Einzelhändler füllt die 103<br />

Fächer im Foyer <strong>mit</strong> dem, was die Hausgemeinschaft<br />

zuvor per Telefon, Fax oder Internet bestellt<br />

hat, natürlich abgepackt. Alles, was ein<br />

Supermarkt zu bieten hat, liegt am nächsten Tag<br />

in den Fächern – Verderbliches in Kühlboxen,<br />

weniger Sensibles in wohldurchlüfteten Normalfächern,<br />

Fisch – natürlich – im Gefrierfach.<br />

Ein Computer weist freie Boxen zu und die<br />

Kunden bezahlen beim Abholen per EC-Karte.<br />

Reparaturbedürftigen Schuhen hilft der Overnight-Service<br />

aus dem Fach. Nie war Verpackung<br />

wichtiger: Stellen Sie sich nur einmal die Schuhe<br />

neben offener Butter vor. ty ■<br />

muss in der gesamten Entwicklungsdokumentation<br />

gewährleistet sein.<br />

Beim Einsatz von Individualsoftware,<br />

d.h. bei einer für eine spezifische<br />

Anwendung entwickelten Software,<br />

kann die GxP-Konfor<strong>mit</strong>ät der Software<br />

projektspezifisch sichergestellt<br />

werden.<br />

Konfigurierbare Standard-<br />

Softwaresysteme<br />

Anders sieht dies bei den heute und<br />

besonders in Zukunft immer stärker<br />

eingesetzten so genannten „konfigurierbarenStandard-Softwaresystemen“<br />

(z.B. ERP-Systeme, wie SAP<br />

R/3 oder MES-Lösungen wie PMX<br />

von Propack Data) aus. Die Anbieter<br />

entsprechen den Erfordernissen dahingehend,<br />

dass immer häufiger Validierungsdokumentation<br />

in Form von<br />

so genannten „Validierungspaketen“<br />

angeboten wird. Diese Dokumentation<br />

kann unverändert übernommen<br />

werden oder falls erforderlich an das<br />

jeweilige Customizing angepasst<br />

werden und für die stets notwendigen<br />

On-Site-Validierungstests herangezogen<br />

werden. Abgerundet werden<br />

diese Pakete durch den auf das System<br />

abgestimmten Validierungsservice<br />

des Herstellers, um eine effiziente<br />

Durchführung der Validierung zu<br />

erzielen.<br />

Gerade in Verbindung <strong>mit</strong> Standardsystemen<br />

wäre eine GxP-Zertifizierung<br />

der Produkte durch unabhängige<br />

Zertifizierungsstellen nach international<br />

gültigen Richtlinien wünschenswert,<br />

wie dies auch aus dem<br />

Bereich der Medizinprodukte bekannt<br />

ist. Auf Grund der leichten<br />

Anpassbarkeit, Änderbarkeit und so<strong>mit</strong><br />

Schnelllebigkeit der Software,<br />

ist dies in vielen Fällen jedoch nur<br />

schwer umzusetzen.<br />

Zertifizierung des Softwareentwicklungsprozesses<br />

Erfolg versprechender scheint hier<br />

eine entsprechende Zertifizierung<br />

des Softwareentwicklungsprozesses<br />

analog zu DIN EN ISO 900A hinsichtlich<br />

der Einhaltung der erwähnten<br />

GxP-Anforderungen zu sein. Vorteil<br />

hierbei ist eine einheitliche Vorge-<br />

hensweise und Beurteilungsbasis.<br />

Das Zertifikat gibt pharmazeutischen<br />

Kunden zuverlässig Auskunft über die<br />

Einhaltung der GxP-Anforderungen<br />

beim Lieferanten. So<strong>mit</strong> sind auch<br />

die für beide Seiten zeitraubenden<br />

Audits im Zuge der Lieferantenauswahl<br />

hinfällig. Voraussetzung<br />

hierfür ist eine verbindliche und hinreichend<br />

konkrete Formulierung der<br />

Anforderungen an ein GxP-gerechtes<br />

QM-System für die Softwareentwicklung<br />

und -projektierung.<br />

Die internationale Harmonisierung<br />

der Anforderungen muss hierfür<br />

noch weiter vorangetrieben werden.<br />

Erfolg versprechende Ansätze, zumindest<br />

im Bereich der Validierungsleitlinien,<br />

existieren bereits, z. B. der<br />

weithin bekannte GAMP-Leitfaden<br />

(Version 3.0) oder die Ergebnisse<br />

des GMA-Namur-Arbeitskreises 5.8<br />

„Leittechnikvalidierung nach GMP“.<br />

Letztere sind auch als VDI/VDE-<br />

Richtlinie 3517 erschienen.<br />

Als Vorbild für die Definition der Anforderungen<br />

an ein GxP-gerechtes<br />

QM-System für die Softwareentwicklung<br />

könnte auch die FDA-Richtlinie<br />

21CFR Parts 802, 812, 826 Medical<br />

Devices, Current Good Manufacturing<br />

Practice (CGMP) für Medizinprodukte<br />

sein.<br />

Die GxP-gerechte Projektierung muss<br />

unabhängig vom Typ der eingesetzten<br />

Software stets individuell sichergestellt<br />

werden, wobei der hier entstehende<br />

Aufwand unabhängig von<br />

Vorleistung des Lieferanten ist. Essenziell<br />

ist die Anwendung eines<br />

geeigneten Software-Life-Cycle-Modells,<br />

wie z.B. des V-Modells, das<br />

alle Phasen von der Erfassung der<br />

Benutzeranforderungen bis hin zur<br />

Performance Qualification abdeckt.<br />

Bietet der Lieferant des Computersystems<br />

im Rahmen seines Validierungsservices<br />

eine abgestimmte<br />

Realisierungs- und Integrationsstrategie<br />

an, so erhöht dies die Effizienz<br />

und den Erfolg des Projekts wesentlich.<br />

Idealerweise liefert er <strong>mit</strong> s<strong>einem</strong><br />

Validierungspaket bereits Templates<br />

für systemspezifische SOPs,<br />

die – angepasst an die Organisation<br />

des Anwendungsbereichs – den GxPgerechten<br />

Betrieb des Systems zu<br />

Gewähr leisten. ■

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