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(Hrsg.) Geheime Trefforte des MfS in Erfurt - Stasi in Erfurt

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VISUALISIERUNG 126<br />

ANHANG 1<br />

T<strong>in</strong>a Clausmeyer<br />

Visualisierung konspirativer Überwachungsarchitektur<br />

<strong>des</strong> ehemaligen M<strong>in</strong>isteriums für Staatssicherheit der<br />

DDR – <strong>Erfurt</strong> als Modellstadt<br />

<strong>Geheime</strong> <strong>Trefforte</strong> <strong>in</strong> <strong>Erfurt</strong> <strong>in</strong> den Jahren 1980 bis 1989<br />

Vorbemerkung<br />

Konspirativ genutzte Architektur als unsichtbarer Er<strong>in</strong>nerungsort<br />

Die e<strong>in</strong>stigen konspirativen Wohnungen und offiziellen Dienstorte <strong>des</strong> M<strong>in</strong>isteriums<br />

für Staatssicherheit (<strong>MfS</strong>) der DDR wurden am Beispiel der Stadt <strong>Erfurt</strong> systematisch<br />

<strong>in</strong>ventarisiert und lokalisiert. 2 Während <strong>des</strong> Dokumentationsprozesses<br />

wurden die Standorte dieser geheimen <strong>Trefforte</strong> und offiziellen Dienstorte (denen<br />

e<strong>in</strong>e Adresse aus den verfügbaren Daten aus der aktualisierten ,Straßenkartei F78’<br />

zugeordnet werden konnte) identifiziert, auf e<strong>in</strong>er gegenwärtigen Stadtübersichtskarte<br />

von <strong>Erfurt</strong> im Maßstab 1:12500 (Stand 2003) geografisch geortet, aufgesucht<br />

und mit e<strong>in</strong>er Digitalkamera <strong>des</strong> Typs Casio EX-P505 fotografiert.<br />

In diesem Projekt geht es um die Konfrontation e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit mit den<br />

nun sichtbar gewordenen, ehemals konspirativ genutzten Wohnungen und der mit<br />

ihnen verbundenen Geschichten und E<strong>in</strong>drücke. Visualisiert wird Vergangenes und<br />

Gegenwärtiges der Überwachungsarchitektur <strong>des</strong> <strong>MfS</strong>, der mite<strong>in</strong>ander verknüpften<br />

konspirativen Räume, die erst <strong>in</strong> der visuellen Repräsentation ihre äußere Identität<br />

erlangen. Die Unsichtbarkeit der e<strong>in</strong>st konspirativ genutzten Architektur wird<br />

durch das Sichtbarmachen konterkariert, so dass die dokumentierten Objekte als de<br />

facto ,unsichtbarer’ Er<strong>in</strong>nerungsort genutzt werden können. Nahezu trivial und<br />

gewöhnlich ersche<strong>in</strong>t dabei die Auswahl dieser ehemals geheimen <strong>Trefforte</strong>, die<br />

benötigt wurden, diesen perfiden Kontrollapparat von <strong>in</strong>nen heraus <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er eigenen<br />

Öffentlichkeit zu organisieren und die Überwachungsstrategien und Kontrollmechanismen<br />

<strong>des</strong> <strong>MfS</strong> zu stützen. Aus der Unsche<strong>in</strong>barkeit dieser <strong>Trefforte</strong> lassen<br />

1 Aus fototechnischen Gründen wurde dieser Beitrag an das Ende <strong>des</strong> Buches gesetzt.<br />

2 Vgl. den Beitrag von Joachim He<strong>in</strong>rich <strong>in</strong> diesem Band.

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