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Sustainable Value in der Unternehmenssteuerung Konzept - Haufe.de

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Bei freigeme<strong>in</strong>nützigen E<strong>in</strong>richtungen wer<strong>de</strong>n<br />

vorwiegend die Vollkosten- und die Teilkostenrechnung<br />

sowie die flexible und die starre Normalkostenrechnung<br />

genutzt. Private Krankenhäuser<br />

h<strong>in</strong>gegen verwen<strong>de</strong>n häufig die Vollkostenrechnung.<br />

Die Anwendungshäufigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Teilkosten-, flexiblen Normalkosten- sowie <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

flexiblen Plankostenrechnung erfolgt <strong>in</strong> etwa<br />

gleichem Verhältnis. In diesen E<strong>in</strong>richtungen<br />

wer<strong>de</strong>n die starren Normalkosten- und Grenzplankostenrechnung<br />

nicht genutzt.<br />

Die Kostentransparenz zur Steuerung <strong><strong>de</strong>r</strong> E<strong>in</strong>richtung<br />

wird von allen Krankenhäusern als<br />

sehr wichtig e<strong>in</strong>gestuft.<br />

Nach <strong>de</strong>n Teilgebieten <strong><strong>de</strong>r</strong> Kosten- und Leistungsrechnung<br />

gefragt, wird <strong>de</strong>utlich, dass vor<br />

allem die Kostenarten- und Kostenstellenrechnung<br />

häufig genutzt wur<strong>de</strong>n. Dies kann mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

gesetzlichen Manifestierung <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Krankenhausbuchführungsverordnung<br />

begrün<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Kostenträgerrechnung wird zumeist<br />

bei öffentlichen Häusern angewen<strong>de</strong>t.<br />

Die Nutzung von Instrumenten <strong><strong>de</strong>r</strong> Kosten-<br />

und Leistungsrechnung erfolgt lediglich <strong>in</strong> 2<br />

Häusern. In e<strong>in</strong>em Haus existiert e<strong>in</strong>e patientengenaue<br />

Nachkalkulation. In e<strong>in</strong>em an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

Haus wird e<strong>in</strong> extra Sachkonto für <strong>de</strong>n<br />

geplanten Mediz<strong>in</strong>tourismus e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Strategische Controll<strong>in</strong>g-<br />

Instrumente<br />

Im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Befragung wur<strong>de</strong>n die Krankenhäuser<br />

nach folgen<strong>de</strong>n strategischen<br />

Controll<strong>in</strong>g-Instrumenten befragt:<br />

· Benchmark<strong>in</strong>g,<br />

· Marktanalyse,<br />

· Stärken- / Schwächenanalyse,<br />

· Potenzialanalyse,<br />

· Balanced Scorecard,<br />

· Portfolioanalyse,<br />

· Plan-Ist-Vergleiche.<br />

Es sollte jeweils e<strong>in</strong>e Relevanzbewertung vorgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n, die Folgen<strong>de</strong>s ergab: Das<br />

Benchmark<strong>in</strong>g wur<strong>de</strong> als sehr relevant bewertet.<br />

Die Instrumente <strong><strong>de</strong>r</strong> Marktanalyse, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Stärken-/Schwächenanalyse und die Potenzialanalyse<br />

wur<strong>de</strong>n als relevant e<strong>in</strong>gestuft. Als<br />

nicht relevant schätzten die Krankenhäuser die<br />

Balanced Scorecard, die Portfolioanalyse und<br />

Plan-Ist-Vergleiche e<strong>in</strong>.<br />

Lediglich e<strong>in</strong> Krankenhaus nutzt strategische<br />

Controll<strong>in</strong>g-Instrumente im H<strong>in</strong>blick<br />

auf die Behandlung ausländischer Patienten.<br />

Hierbei wird das Benchmark<strong>in</strong>g für Konzernvergleiche<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Behandlungszahlen genutzt. Alle an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

Krankenhäuser gaben an, ausländische<br />

Patienten nicht geson<strong><strong>de</strong>r</strong>t zu berücksichtigen.<br />

Operative Controll<strong>in</strong>g-Instrumente<br />

Im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> operativen Controll<strong>in</strong>g-Instrumente<br />

sollte durch die Krankenhäuser e<strong>in</strong>e<br />

Relevanzbewertung <strong><strong>de</strong>r</strong> folgen<strong>de</strong>n Verfahren<br />

erfolgen:<br />

· Kennzahlen,<br />

· Berichtswesen,<br />

· Budgetierung,<br />

· Deckungsbeitragsrechnung,<br />

· Cl<strong>in</strong>ical Pathways,<br />

· Prozesskostenrechnung,<br />

· Fixkostenmanagement,<br />

· Geme<strong>in</strong>kostenmanagement,<br />

· Target Cost<strong>in</strong>g.<br />

Die Instrumente <strong>de</strong>s Berichtswesens, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Kennzahlen und <strong><strong>de</strong>r</strong> Budgetierung wer<strong>de</strong>n<br />

von <strong>de</strong>n befragten Krankenhäusern als sehr<br />

relevant e<strong>in</strong>gestuft. Als relevant wer<strong>de</strong>n die<br />

Deckungsbeitragsrechnung, Cl<strong>in</strong>ical Pathways<br />

und die Prozesskostenrechnung bewertet.<br />

Indifferente Äußerungen gaben die E<strong>in</strong>richtungen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>de</strong>s Fix- und <strong>de</strong>s Geme<strong>in</strong>kostenmanagements<br />

ab, d. h. anhand <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Angaben konnte ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong><strong>de</strong>utige Bewertung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Relevanz erfolgen. Das Target Cost<strong>in</strong>g als<br />

weiteres operatives Controll<strong>in</strong>g-Instrument wird<br />

als unrelevant e<strong>in</strong>gestuft.<br />

Unabhängig von <strong>de</strong>n Trägerschaften ergab sich<br />

folgen<strong>de</strong>s Rank<strong>in</strong>g: Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s Kennzahlen, das<br />

Berichtswesen und die Budgetierung wur<strong>de</strong>n<br />

als sehr relevant e<strong>in</strong>gestuft.<br />

In Bezug auf die Nutzung im H<strong>in</strong>blick auf ausländische<br />

Patienten gab nur e<strong>in</strong> Krankenhaus<br />

an, dies zu tun. Hier wer<strong>de</strong>n Kennzahlen (Anzahl<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Fälle) und das Berichtswesen (Erträge<br />

aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Behandlung ausländischer Patienten)<br />

gezielt auf Patienten aus <strong>de</strong>m Ausland ange-<br />

CM September / Oktober 2011<br />

wen<strong>de</strong>t. Ansonsten erfolgt <strong>in</strong> <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

Krankenhäusern ke<strong>in</strong>e geson<strong><strong>de</strong>r</strong>te Berücksichtigung<br />

von ausländischen Patienten im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s operativen Controll<strong>in</strong>gs.<br />

Das Instrument <strong><strong>de</strong>r</strong> Kennzahlen wur<strong>de</strong> im<br />

Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Befragung e<strong>in</strong>er beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Analyse<br />

unterzogen. Die Krankenhäuser erhielten<br />

Kennzahlen als Vorgabe, die ebenfalls mit e<strong>in</strong>er<br />

Relevanzbewertung versehen wer<strong>de</strong>n sollten<br />

(Abbildung 3):<br />

· DRG-Erlös,<br />

· Case-Mix,<br />

· Case-Mix-In<strong>de</strong>x,<br />

· Summe sonstige Erlöse,<br />

· DRG-Erlösvolumen,<br />

· Erlössumme,<br />

· DRG-fähiger Betrag,<br />

· Krankenhaus<strong>in</strong>dividueller Basisfallwert,<br />

· Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Fälle mit<br />

CMI > Vere<strong>in</strong>barungs-CMI,<br />

· DRG-Kosten,<br />

· Nutzungsgrad <strong><strong>de</strong>r</strong> Betten.<br />

Auf Grund <strong><strong>de</strong>r</strong> Relevanz jener Kennzahlen für<br />

Krankenhäuser stehen diese <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Bewertungsrangliste<br />

ganz oben. Darunter <strong><strong>de</strong>r</strong> DRG-<br />

Erlös, <strong><strong>de</strong>r</strong> Case-Mix, <strong><strong>de</strong>r</strong> Case-Mix-In<strong>de</strong>x,<br />

die Summe <strong><strong>de</strong>r</strong> sonstigen Erlöse, das DRG-<br />

Erlös volumen, die Erlössumme und das Erlösbudget.<br />

Alle an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Kennzahlen wer<strong>de</strong>n<br />

nur <strong>in</strong> wenigen E<strong>in</strong>richtungen genutzt und <strong>de</strong>shalb<br />

nicht als relevant angesehen.<br />

Ergebniszusammenfassung und<br />

Handlungsbedarf<br />

Im Vergleich <strong><strong>de</strong>r</strong> Nutzungshäufigkeit von strategischen<br />

und operativen Controll<strong>in</strong>g-Instrumenten<br />

fiel <strong>de</strong>utlich auf, dass die operativen<br />

Controll<strong>in</strong>g-Instrumente <strong>in</strong> ihrer Anwendung<br />

<strong>de</strong>utlich verbreiteter s<strong>in</strong>d als die strategischen<br />

Instrumente <strong>de</strong>s Kosten- und Erlöscontroll<strong>in</strong>g.<br />

Auch verteilt über die e<strong>in</strong>zelnen Trägerschaften<br />

ließ sich feststellen, dass jeweils die operativen<br />

Controll<strong>in</strong>g-Instrumente häufiger <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Anwendung<br />

waren.<br />

Zum Abschluss <strong><strong>de</strong>r</strong> Befragung wur<strong>de</strong>n die teilnehmen<strong>de</strong>n<br />

Krankenhäuser zum Handlungsbedarf<br />

im Krankenhaus-Controll<strong>in</strong>g befragt. H<strong>in</strong>sichtlich<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Behandlung von ausländischen<br />

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