Überall haben Giebelzeichen die gleiche Bedeutung: zum einen als Schutz vor bösen Kräftenund zum anderen als Glücksbringer. Diese typische Zweiteilung, die bereits aus der altchinesischenPhilosophie bekannt war, ist ein wesentliches Element zur Deutung und zumVerständnis der Giebelzeichen (vgl. HERGOUTH & VOLLATH 1963).2.2 Giebelzeichen als Bestandteile von BauwerkenEtwa 6000 v. u. Z., als die Jäger zu Landwirten und damit sesshaft wurden und stabilereHäuser für den dauerhaften Gebrauch bauten, wurde den Giebelzeichen mehr Beachtunggeschenkt als je zuvor. Bereits die ersten, festgebauten Häuser trugen Giebelzeichen.Soziologisch betrachtet entstand mit dem Bau fester Häuser nun „echter“ Besitz. Die vorherigensaisongebundenen, mobilen Unterkünfte der Nomaden, die sich schnell auf- und abbauenließen, stellten natürlich auch Besitz dar, jedoch waren sie einerseits anfälliger fürSchäden und andererseits leichter zu reparieren. Letzteres wurde bei den „festen“ Häusernschwieriger und das machte sie zu einem kostbaren Gut, welches gepflegt und beschütztwerden musste (LEROI-GOURHAN 1980, S. 211 ff.).Religionen begleiteten die Menschheit von Beginn an als unsichtbare, aber prägende Kräfte.Naturerscheinungen, die man zu dieser Zeit nicht erklären konnte, wurden als böse Geisterinterpretiert, die das Glück im Inneren der Häuser bedrohten und dafür deren Schwachstellensuchten, um sich Einlass zu verschaffen. Eine dieser Schwachstellen war – neben Fensternund Türen – auch der Giebel, weil sich dort ein Loch befand, aus dem der Rauch vonder Feuerstelle im Inneren abziehen konnte.Abbildung 5: Schweikvitz / Insel Rügen - deutlichsichtbares Rauchabzugsloch am GiebelAlle Schwachstellen der Häuser wurden sorgfältig gesichert, um bösen Geistern das Eindringenzu verwehren. Vielfältige Schutzmaßnahmen beim Bau der Häuser wurden über dieJahrtausende hinweg bewahrt: Noch immer legt man Münzen unter die Türschwelle, dasSetzen der Richtkrone hat den gleichen Hintergrund (FILLIPETTI / TROTTEREAU 1978 S.49 ff.). In so manchen Schornstein in Mecklenburg-Vorpommern wurden Steine mit einemBlitzzeichen eingemauert – Hintergrund ist der Glaube, dass ein Blitz niemals ein zweitesMal in ein Haus einschlägt. Deshalb sollen Blitzsteine den Blitz warnen und ablenken: „Duwarst schon hier!“ (Mündliche Überlieferung, Dr. Friedrich-Wilhelm Borchert, ArchitektenkammerMecklenburg-Vorpommern). Und so gibt es viele Bräuche, die weiter leben, auchwenn niemand (?) mehr so recht an sie glaubt. Denn warum sollte man mit diesen Traditionenbrechen?94
Abbildung 6: Gisselfeld, Dänemark (links) und Abbildung 7: Nyker auf Bornholm, Dänemark (rechts)– Blitzzeichen, um Blitze abzuwenden2.3 Der Begriff Giebel – etymologischWo liegen die Wurzeln des Begriffs Giebel? In der Literatur sind kaum Hinweise darauf zufinden, deshalb soll hier eine versuchsweise Erklärung gewagt werden. Aus dem Althochdeutschen(9. Jahrhundert) ist das Wort „Gibilla“ bekannt, das in seiner Bedeutung für Schädel,Haupt oder Gipfel stand. Aus dem 10. Jahrhundert stammt der Begriff „Gebal“, welchermit Schale, Hirnschale oder Schädel übersetzt wird. Etymologisch wird dies verglichen mitdem griechischen „Kephali“, welches für Kopf, Haupt, das Oberste oder das Äußerste steht(MACKENSEN 1988, S. 160; WASSERZIEHER 1975, S. 85). Das klingt zunächst verwunderlich- wenn man dann aber alte Giebelzeichen betrachtet, wie z.B. dieses in Wustrow aufFischland (siehe Abb. 8), das aus zwei echten Pferdeschädeln besteht, versteht man denHintergrund des Wortes Giebel besser.95Abbildung 8: Wustrow auf Fischland, Darß,Zingst – Echte Pferdeschädel als Giebelzeichen
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