<strong>Greifswald</strong>er Beiträge zur Regional-, Freizeit- u. Tourismusforschung 21 S. 62 - 75Ostseestrategie und TourismusRainer KOSMIDER1 Der Tourismus in der OstseestrategieDass sich die EU mit der Ostsee befasst, ist nicht neu. Dass es dabei auch um Tourismusgeht, ebenfalls nicht. Schon im Rahmen der 1996 als Reaktion auf die Übergangsprozessein den Mittel- und Osteuropäischen Staaten entstandenen, sogenannten "Ostseeinitiative"der EU wurde die Entwicklung des Tourismus in den künftigen Beitrittsstaaten, insbesondereder Küstenländer, hervorgehoben 1 (vgl. EUROPÄISCHE KOMISSION 1996). Auch in anderenGremien des Ostseeraumes und in auf diesen Raum bezogenen Aktionsplänen befassteman sich zu jener Zeit u. a. mit dem Tourismus, meist unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit(vgl. BALTIC 21 TOURISM GROUP 1998), mit Blick auf das „kulturelle Erbe“ sowie den Bauvon Marinas (vgl. BREITZMANN 1998). Das touristische Potenzial des Ostseeraumes stehtaußer Frage. Nicht nur vor diesem Hintergrund, sondern auch infolge der Aufwertung desTourismus durch den mit dem Lissabon-Vertrag neu eingefügten Art. 159 AEUV (Vertragüber die Arbeitsweise der Europäischen Union) war die Aufnahme des Tourismus in den Aktionsplanzur EU-Ostseestrategie naheliegend.Die Ostseestrategie (vgl. u. a. GD REGIO) selbst besteht aus einer Mitteilung(EUROPÄISCHE KOMMISSION 2009a), einem Aktionsplan (Stand Dez. 2010;EUROPÄISCHE KOMMISSION 2009b) sowie einem Arbeitspapier für Koordinatoren („Guidanceto the priority area coordinators“; EU o. J.). Der Aktionsplan ist das für die Umsetzungzentrale Dokument, er benennt insgesamt 15 Politikfelder als Handlungsebenen, die alsSchwerpunkte (Priority Areas) bezeichnet werden, und etwa 75 strategische, kooperativeund horizontale Aktionen. Natürlich stellt der Tourismus nur einen kleinen Ausschnitt desAktionsplanes dar, der es zudem zu einer eigenen „Hausnummer“ nicht geschafft hat, sondernsich im Aktionsplan in der Priorität 12 den Platz mit den Themen Bildung und Gesundheitteilen muss. Das war nicht von Anfang an so, aber wohl der gewollten Straffung des Aktionsplanesgeschuldet und tut der Sache keinen Abbruch. So gesehen handelt es sich tatsächlichum 17 Schwerpunkte. Die strategischen Maßnahmen beschreiben als besonderswichtig angesehene Ziele. Die kooperativen Maßnahmen basieren auf Vorteilen, die sich auseiner verbesserten Zusammenarbeit ergeben sollen, zwei davon betreffen in der PrioritätTourismus, kurz gefasst, die Entwicklung einer nachhaltigen Tourismusstrategie für den Ostseeraum2 und die Netzwerkbildung 3 . Strategische und kooperative Maßnahmen beziehen1 Ziff .3.2.4.: „The Commission will continue to support promotional activities for tourism which is animportant source of foreign exchange, particularly on the eastern seaboard. The countries will wish toensure that the natural environment is protected as tourism develops”.2 Text (Stand Dezember 2010): “Highlight and optimise the sustainable tourism potential” of the BalticSea Region by establishing an environmentally-friendly tourism strategy at the level of the Baltic Sea
sich auf fast alle Schwerpunkte und werden ihrerseits durch derzeit rund 93 Flagship-Projekte konkretisiert, denen Beispielcharakter zukommt und von denen vier direkt dem Tourismuszuzuordnen sind. Die am Ende des Aktionsplanes aufgeführten horizontalen Aktionen(zurzeit 14) betreffen Querschnittsthemen (zum Beispiel Raumplanung, Identitätsbildung,Governancestrukturen). Hier gibt es auch Bezugspunkte und Wechselwirkungen zumTourismus, da es im Bereich der horizontalen Aktion „Aufbau einer regionalen Identität“ derSache nach u. a. um die Vermarktung der Region geht.Weil es sich bei der Ostseestrategie um ein EU-Dossier handelt, sind die Nicht-EU-Staatendes Ostseeraums wie insbesondere Russland formal nicht einbezogen. Diese Lücke sollnach den Vorstellungen des EUROPÄISCHEN RATES (2008, Punkt 59, S. 18) über die Politikder Nördlichen Dimension geschlossen werden 4 . Für den Tourismus ist dabei die NorthernDimension Partnership on Culture von Bedeutung. Hier geht es vor allem um die Förderungder Cultural and Creative Industries (Nähere Informationen auf der NDCP-Website),ein Bereich, der für den Tourismus mittelbar oder unmittelbar eine große Rolle spielt und aufden in der Priorität 12 des Aktionsplanes zur Ostseestrategie auch Bezug genommen wird(presentation of the issue). Im Memorandum of Understanding zur Gründung der NorthernDimension Partnership on Culture, das am 21.5. 2010 in St. Petersburg gezeichnet wurde,heißt es, dass im Rahmen der Partnerschaft maßgeschneiderte Angebote im Kulturtourismuseinschließlich zielgerichteter Marktstudien entwickelt werden sollen 5 . Die Politik der NorthernDimension, operationell im Rahmen der verschiedenen Partnerschaften, bietet somittheoretisch den Vorteil, auf dieser Strecke Russland als nicht EU-Ostseeanrainer einzubeziehen;inwieweit dies allerdings auch praktisch vor Ort funktioniert, bleibt abzuwarten.2 Ostseestrategie, Tourismus und Mecklenburg-VorpommernFür Mecklenburg-Vorpommern war nicht nur die Entwicklung der Ostseestrategie als solchevon großer Bedeutung, sondern in diesem Rahmen insbesondere auch der Tourismus.Mecklenburg-Vorpommern ist in Deutschland im maritimen Tourismus die führende Region.Es bedarf keiner besonderen Hervorhebung, dass der Ostseeraum für Mecklenburg-Region (including Russia). This strategy could include the harmonisation of standards, the developmentof similar projects in different regions, joint marketing of the region and cooperation on projects.3 Text (Stand Dezember 2010): “Network and cluster stakeholders of the tourism industry and tourismeducation bodies” based on the ongoing activities started with the first Baltic Sea Tourism Summit inOctober 2008. At the second Baltic Sea Tourism Forum in Vilnius in September 2009 it was decided tocontinue this process on an annual basis, with the next forum being hosted by Kaliningrad Region inautumn 2010. Six future fields of intensified cooperation, among them common promotional activities,the creation of a common internet platform and the development of Baltic Sea Region products andservices have been agreed on.4 Schlußfolgerungen des Europäischen Rates vom 14.12.2007: "Without prejudice to the integratedmaritime policy, the European Council invites the Commission to present an EU strategy for the BalticSea region at the latest by June 2009. This strategy should inter alia help to address the urgent environmentalchallenges related to the Baltic Sea. The Northern Dimension framework provides the basisfor the external aspects of cooperation in the Baltic Sea region".5 Zur Partnerschaft und zum Memorandum (Text) siehe weiterführende Links auf der Seite des Institutesfür Russland und Ost-Europa http://www.rusin.fi/en/northern_dimension_cultural_partnerships[letzter Zugriff 08.03.2011].63
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