zunächst noch dem Selbstfindungsprozess unterliegen, der ein Bindungsgefühl an die Großregionabschwäche.Warum braucht der Ostseeraum eine regionale Identität?Die raumbezogene bzw. regionale Identität ist bedeutend für das Regionalmarketing, da dieIdentifikation der Bewohner und anderer regionaler Akteure mit dem Raum deren Bedürfnisnach Sicherheit und Stabilität unterstützt und im Idealfall in deren Engagement für ihrenRaum resultieren kann. Außerdem ist die Identität eine Voraussetzung für das Image derRegion, das sowohl innerhalb als auch außerhalb des Raums wahrgenommen wird. Vermarktungsbemühungeneines Images der Region können die raumbezogene Identität dannwiederum auch bestärken.Aus der Sicht von Malgorzata Kaluzynska, der nationalen Koordinatorin der Ostseestrategiein Polen, würde eine Ostseeidentität die Länder der Ostseeregion einander näher bringenund das Wissen übereinander erweitern. „The peoples around the Baltic Sea do not have astrong regional identity, and they do not know very much about each other. This is why weneed to brand the region, in order to develop a Baltic Sea Identity” (KALUZYNSKA 2009, S.5).Ute Papenfuß benennt zwei Hauptanliegen, die die Relevanz einer gemeinsamen Ostseeidentitätverdeutlichen. Zum einen sollte die Großregion als solche auch anerkannt werden,um eine „innere Stabilität“ des Raums zu gewährleisten. Zum anderen soll dieses Anerkenneneiner inneren Wesensgleichheit auch die Prämisse für erfolgreiche Kooperationen in derZukunft sein (PAPENFUSS 2002, S. 3 - 4).Eine Ostseeidentität, so Brand und Schröter, sei außerdem förderlich für die Integration derEU-Neumitglieder Polen und der baltischen Länder in die Großregion. Ein regionales Bewusstseinfür die Ostseeregion kann diese gemeinsam auftreten lassen und sie in Europabesser positionieren – in ihrer topographisch doch eher peripheren Lage (BRAND &SCHRÖTER 2001, S. 17).Der Tourismusexperte Edgar Kreilkamp findet Gründe für eine gemeinsame Ostseeidentitätaus Sicht des Tourismus in der Region. Für ihn muss sich der Großraum verstärkt auch aufden internationalen Tourismusmarkt ausrichten, um ein Wachstum zu gewährleisten. Umsich international zu positionieren, so Kreilkamp, sei eine gemeinsame Identität unabdingbar,um ein Image der Ostseeregion international zu kommunizieren und zu festigen, und um dieRegion „sichtbarer“, d.h. bekannter zu machen. Ihm zufolge gäbe es viele verschiedeneImages in den Subregionen, aber noch kein einheitliches „Bild“ der Ostseeregion (TVMV2008).Wahrnehmungen über die Ostseeregion in ausgewählten OstseeanrainerstaatenDas Bewusstsein der schwedischen Bevölkerung über die Ostseeregion wurde im Jahre2006 von der Swedish International Development Cooperation Agency (SIDA) untersucht.Hier wurde deutlich, dass der Ostseeraum nicht bewusst als Großregion mit eigener Identität80
gesehen wird. Es wurden keine prägnanten positiven Assoziationen deutlich, sondern eherUnsicherheiten darüber, welche Länder denn überhaupt zur Region gerechnet werden(ANDERSSON 2010, S. 55).2008 führte SIDA erneut eine Umfrage durch, in Kooperation mit Sweden AB. 2500 Studentenund Hochschulabsolventen aus Schweden, Finnland und Estland im Alter zwischen 19und 30 Jahren wurden gefragt, ob sie sich der Ostseeregion zugehörig fühlen und sich mitihr identifizieren. Die Ergebnisse der Studie „Young people in the Baltic Sea Region:Thoughts and goals about the future“ zeigen, dass sich nur einer von vier jungen Menschenaus den drei Ländern mit dem Ostseeraum identifiziert – wobei die höchste Identifikation beiden Befragten aus Estland (41 %) und die schwächste bei denen in Schweden (13 %) erkennbarwar (UKIE n. a., S. 3).In einer Umfrage des Office of the Committee for European Integration (UKIE) unter polnischenBewohnern im Jahre 2008 waren die gleichen Unsicherheiten über die Abgrenzungder Region erkennbar wie bei der Umfrage von SIDA 2006. Befragt wurden bei dieser Erhebungeinerseits 978 Bürger aus der gesamten polnischen Nation durch das MeinungsforschungsinstitutGfK Polonia. Die 816 Befragten bei einer Untersuchung des Instituts PBSDGA kamen nur aus den drei polnischen Ostseeprovinzen Westpommern (WojewodschaftenZachodniopomorskie), Pommern (Pomorskie) und den Ermland-Masuren (Warminsko-Mazurskie). Diese Studien ergaben folgende Ergebnisse: „(…) only 46.9 % consideredLithuania as part of the region, whereas Norway was seen as a BSR country by 53.2 %. Surprisingly,12% of respondents saw Great Britain as a country of the region” (ANDERSSON2010, S. 55). Kaum Zweifel kamen bei der Zugehörigkeit des eigenen Landes, aber auch beiden Anrainern Deutschland und Schweden auf. Ungefähr 30 % weniger Befragte, dieSchwedenzur Ostseeregion zählen, denken, dass Finnland oder Dänemark dazu gehören.In einer anderen Frage der Erhebung ging es um spontane Assoziationen mit der Makroregion.Hier wurde unterschieden zwischen den Befragten aus ganz Polen einerseits, und dendrei Anrainergebieten andererseits. Die Hauptassoziationen aller Befragten mit der Ostseeregionbezogen sich auf den Tourismussektor: Freizeit, Wassersport und „Sightseeing“. Dabeifällt auf, dass weitaus mehr Befragte aus den Ostseeanrainergebieten diese Assoziationennannten (51,1 %), als die Befragten aus der gesamten Nation (37 %). Seltenere Assoziationenwaren Umweltschutz, Schiffsverkehr oder politische Kooperationen.Bei den Antworten auf die Frage nach dem Zugehörigkeitsgefühl der polnischen Befragtenwird deutlich, dass sich doppelt so viele Befragte aus den Ostseeprovinzen der Ostseeregionzugehörig fühlen (52 %) wie die Befragten aus der gesamten polnischen Nation. Die Befragtenaus ganz Polen haben eine viel stärkere Bindung zur EU als zur Ostseeregion. DieseTendenz geht einher mit Dietmar Albrechts Annahme, Polen sei nicht sehr „Ostseeorientiert“.Für das gesamte Land stehe die Lage zur Ostsee eher im Hintergrund(PALLOKAT 2004).Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass die Ostseeregion als Raum schwer wahrnehmbarzu sein scheint. Unter den jungen schwedischen Befragten wurde eine geringe Identifikationmit dem Raum festgestellt. Mehr Befragte aus Estland gaben an, sich der Region zugehörigzu fühlen und sich mit ihr zu identifizieren. Obwohl 52 % der befragten Bewohner aus denpolnischen Ostseegebieten angaben, sich der Ostseeregion zugehörig zu fühlen, kann man81
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6. Regionalverband der Gartenfreund