<strong>Greifswald</strong>er Beiträge zur Regional-, Freizeit- u. Tourismusforschung 21 S. 116 - 132Freizeit im KleingartenZum Einfluss von Berufstätigkeit und Ruhestand auf die Kleingarten-Nutzung anhand exemplarischer Daten aus dem <strong>Greifswald</strong>er Umland1991-2010Wolfgang ALBRECHT unter Mitwirkung von Gertrud ALBRECHTVorbemerkungenSeit Kurzem steht uns eine weitere exemplarische Zeitaufwandsdokumentation für die Kleingarten-Nutzungzur Verfügung, die es erlaubt – sozusagen im Nachgang zu unseren einschlägigenVeröffentlichungen in den Bänden 14 (2003) und 16 (2005) dieser Reihe – in jeeinem Jahrzehnt den Einfluss von Berufstätigkeit bzw. Ruhestand unserer Probanden auf ihreFreizeit im Kleingarten für die 20 Nach-Wende-Jahre zu hinterfragen. Damit können erstmalsdie direkten Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels 1989/90 eliminiert werden.Auch wenn die schmale statistische Basis (Quellen: ALBRECHT 2003a, S.194-95/198-99und 2005, S.89/90) keine generell verallgemeinerungsfähigen Ableitungen erlaubt – wohlaber doch solche für die Quellregion (v. a. Umland von <strong>Greifswald</strong>) und die soziale Strukturgruppeunserer Gewährsleute u. E. sinnvoll erscheinen lässt (woraus wir ja auch – aber nichtnur – die Berechtigung ihrer Veröffentlichung ableiten), danken wir allen unseren Informantenund Gesprächspartnern aus dem Kleingartenwesen [KGW] für ihre uneigennützige, kostenloseund zumeist termingerechte Unterstützung.Unseren Dank an Herrn Professor Dr. Wilhelm Steingrube für die Aufnahme dieses dasThema aus unserer Sicht quasi abschließenden Artikels in den Band 21 der GB RFTF verbindenwir mit den besten Wünschen – obenan für persönliches Wohlergehen und weiterhinerfolgreiche Arbeit im Kontaktfeld von Geographie und Tourismus – zu seinem 60. Geburtstag.1 EinleitungDer sozialpolitische Aspekt des KGW spielt heute – in Zeiten zunehmender sozioökonomischerPolarisierung der postindustriellen Gesellschaft – wieder eine ähnlich wichtige Rollewie in der Frühphase seiner Entwicklung im 19. Jahrhundert. Meist städtische und zudemunterprivilegierte werktätige Schichten und Gruppen sind erneut mehr denn je seine potentielleKlientel: Geringverdiener diversen soziodemographischen Status, Ruheständler, aberauch zunehmend Arbeitslose und Immigranten (LAMPE 2010).Gerade deswegen verschärfen sich die Probleme des KGW, die ausgelöst werden durch innergesellschaftlicheVeränderungsprozesse, wie z. B.─ den demographischen Wandel (speziell Überalterung, sinkende Kinderzahlen, veränderteFamilienstrukturen, zunehmender Anteil von Einwohnern mit Migrationshintergrund);
─ den Wertewandel, der sich v. a. in einer Polarisierung von individuellen wie kollektivenVerhaltensweisen äußert (wodurch die Unterschiede in Lebensweise, -standard und -stilimmer schärfer werden):Also z. B. steigt/verbreitet sich• einerseits das Gesundheitsbewusstsein und andererseits haben immer mehr und insbesondereauch jüngere Menschen Übergewicht, nimmt ihre körperliche Fitness ab;• einerseits die öffentliche Wertschätzung aktiver Freizeitgestaltung im Freien und andererseitssitzen immer mehr immer länger vor Fernseher und Computer;• einerseits – vielleicht für das KGW am bedeutsamsten – die von Berufstätigen oft beklagteSteigerung der Arbeitsbelastung/-intensität, verbunden mit einer Reduzierung ihrer individuellenFreizeit, während andererseits zugleich für Millionen durch ‘Sturz’ in unfreiwilligeLebens-Freizeit (Arbeitslosigkeit aller, auch verschleierter Formen, Frührente u. ä.) dieökonomische Basis eines selbstbestimmten Lebens minimiert wird;• einerseits immer energischere Betonung/Beharrung auf individueller Freiheit/Recht aufSelbstverwirklichung, andererseits werden immer ausgefeiltere bürokratische Regulierungendes alltäglichen Lebens gerade privater Individuen – oft unter den `Totschlagargumenten`political/ecological correctness (für das KGW aktuell die Abwasserentsorgungsvorschriften,davor die Zweitwohnsitzsteuer, Kommunalgebühren u.a.m.) ersonnen, dienur mit viel Bürger-Engagement abgewehrt werden können (OZ 11.3.2011).Der Bund Deutscher Gartenfreunde [BDG] ist sich der Herausforderung für das KGW vollaufbewusst (BUHTZ et al. 2008) und bemüht, sich dabei aktiv zu positionieren (s. a. Dokumente2. Bundeskleingärtnerkongress 6/09 in Potsdam und Leitbild BDG 2020; FRIEDRICH 2009).Im Zusammenhang mit den im Folgenden zu analysierenden Daten über ‘Freizeit im Kleingarten’seien noch einige Informationen zum Problemfeld ‘Altersstruktur der Kleingärtner –Gartenarbeit’ gegeben. REINHARDT hat dazu auf dem 2. Bundeskleingärtnerkongress[BKgK] 6/2009 in Potsdam einige Daten (leider weder quantitativ basiert noch terminiert)vorgestellt:− Gärtnern als ‘außer-Haus-Aktivität’ betreiben mind. 1/Monat ca. 50% seiner Probanden,was sich damit zwischen Einkaufsbummel (54%) und Sport (46%) sowie weit vor Tagesausflug(26%) einreiht.− Werden die Probanden in Altersgruppen aufgefächert, ändert sich allerdings nur für`Tagesausflug nichts:18-29jährige: Gärtnern 22%, Einkaufen 60%, Sport 77%;50-64jährige: Gärtnern 63%, Einkaufen 55%, Sport 35%.− Im Garten halten sich von allen seinen Probanden (doch wohl nur in der Gartensaisonbzw. Vegetationsperiode/W.A.) täglich 7%, mehrmals/Woche 19%, mind. 1/Woche 11%auf, also über 1/3 aller ≥ 1/Woche; ein weiteres Drittel tut das seltener, die anderen nie.− Differenziert man das Drittel der `Häufig-Nutzer` nach demographischen Merkmalen,zeigen sich signifikante Unterschiede:Jugendliche (14-17a) 8%; Jungerwachsene (18-24a) 6%;Erwachsene (25-49a): Singles 14%; Paare 18%; Fam. + Ki./+ Ju. 41%/42%;Jungsenioren (50-65a) 48% und Ruheständler (> 65a) sogar 49%.117
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