Vorpommern allein auf Grund seiner geografischen Lage eine herausragende Rolle spielt.Die Zusammenarbeit im Ostseeraum besitzt Verfassungsrang (Art.11 der Landesverfassung).Investitionen, Außenhandel, Verkehr, Umweltschutz, Technologie, Bildung und Wissenschaftsind nur einige Bereiche, in denen Mecklenburg-Vorpommern vom Ostseeraumprofitiert bzw. sich dem Land Chancen bieten. Insofern bietet die Ostseestrategie dem Landviele Vorteile und Ansätze, die freilich genutzt werden müssen (Einzelheiten in KOSMIDER2010, S. 7ff.). Das rechtfertigt und erfordert, dass das Land sich aktiv in die Erarbeitung derOstseestrategie eingebracht hat und ebenso engagiert an der Umsetzung des Aktionsplanesmitwirkt.Der politische Mehrwert der Ostseestrategie selbst ist darin zu sehen, dass sie neben ihrerbewusstseinsbildenden Funktion und der Schaffung einer politischen Agenda einen starkenImpetus darstellt und dadurch eine gewisse Trägheit innerhalb der Region überwunden wird.Die Heterogenität der unübersehbaren Vielzahl der Akteure, deren unterschiedliche Kompetenzund Transparenz, Interessenunterschiede und ein gelegentlich zu beobachtendes Konkurrenzdenkenund damit verbundene mangelnde Zusammenarbeit führen dazu, dass übergreifendegemeinsame Ansätze aus dem Raum heraus mitunter schwierig, wenn nicht inEinzelfällen unmöglich sind (vgl. KOSMIDER 2011, S.154; ähnlich: JOENNIEMI 2010 undBENGTSSON 2009). Eine alle Stakeholder integrierende Struktur im Ostseeraum, die einerseitsausreichend demokratisch legitimiert und andererseits operativ funktionsfähig ist,und durch die eine Strategie für die gesamte Makroregion hätte initiiert, entwickelt und implementiertwerden können, ist nicht vorhanden. Indem die Kommission das Heft des Handelnsin die Hand genommen hat, hat sie der Ostseeregion aus europäischer Sicht eine Rollesowie eine politische Agenda gegeben. Die Region hat in doppelter Hinsicht bekommen,was sie wollte: enge Abstimmung der Inhalte ihrer politischen Agenda und Übertragung vonUmsetzungsverantwortung. Umso wichtiger ist, dass die damit verbundene Chance von denStakeholdern erkannt und real umgesetzt wird.Die Erarbeitung der Ostseestrategie fand in einer engen Zusammenarbeit mit den Stakeholderndes Ostseeraumes statt, darunter auch Mecklenburg-Vorpommern (vgl. KOSMIDER2011, S.144ff). Für die Kommission dürfte in der Erarbeitungsphase zunächst ganz praktischdas Bedürfnis im Vordergrund gestanden haben, möglichst viel direkt aus der Region zu erfahren,um die Realitäten abbilden und einen an den tatsächlichen oder vermeintlichen Bedürfnissenorientierten Aktionsplan entwickeln zu können. Insofern konnte sich auch Mecklenburg-Vorpommerneinbringen, u.a. über die Mitarbeit in der sog. Informal Baltic SeaGroup in Brüssel. Die Kommission führte in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten undRegionen im Ostseeraum zu den sich abzeichnenden vier Eckpfeilern der Ostseestrategiesogenannte Round-Table-Konferenzen durch, ferner zwei sogenannte Stakeholder-Konferenzen. Die erste dieser beiden Konferenzen fand in Stockholm, die zweite in Rostock-Warnemünde Anfang Februar 2009 statt. Auch in Mecklenburg-Vorpommern gab es einenintensiven Prozess zur Erarbeitung einer Positionierung des Landes, die Grundlage dafürwar, was das Land in Brüssel "einbringen" konnte. Dieser Prozess lässt sich vor allem an derDurchführung von zwei Workshops im Juni und Dezember 2008 in Rostock sowie daraufaufbauenden Positionspapieren vom 25.09.2008 und 30.12. 2008 festmachen (vgl. MV64
REGIERUNG). Er trug dazu bei, dass sich einige der Vorschläge des Landes im Aktionsplanwiederfanden, so im Bereich des Tourismus die Aufnahme des vom Land 2008 initiiertenOstseetourismus-Forums (kooperative Aktion 2) oder das AGORA-Projekt des Instituts fürGeographie und Geologie, Wirtschafts- und Sozialgeographie der Universität <strong>Greifswald</strong>(Flagship-Projekt Nr.12.10). Das konnte nur durch eine entsprechend gute Zusammenarbeitmit dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern sowie des Universitätsinstitutes undzielführende Zuarbeiten der jeweiligen Akteure gelingen. Natürlich beinhaltet die Aufnahmein den Aktionsplan auch eine „Verpflichtung“ zur Umsetzung bzw. Mitwirkung an der Umsetzungder Aktionen.Nachdem sich nach Vorlage der ersten Entwürfe des Aktionsplanes zur Ostseestrategie imFebruar 2009 abzeichnete, dass auch der Tourismus ein Schwerpunkt im Rahmen des Aktionsplanessein würde, begannen interne Überlegungen für eine Bewerbung als PAC, zumaldiese Rolle nach anfänglichen Unklarheiten auch Regionen offenstand. Es muss ehrlicherweisegesagt werden, dass zum damaligen Zeitpunkt kaum konkrete Vorstellungen darüberbestanden, was mit der Aufgabe verbunden sein würde. Es war ein bislang noch ungedeckterScheck auf die Zukunft der Ostseestrategie im Bereich des Tourismus. Doch bot sich dasThema für Mecklenburg-Vorpommern an und unterstreicht die führende Rolle des Landes imTourismus. Hinzu kam, dass die Tourismuswirtschaft im Land einen hohen politischen Stellenwertbesitzt. Sofort nach der internen Entscheidung zur Bewerbung als Koordinator wurdemit den Vorbereitungen begonnen. Mit der Erarbeitung eines Positionspapieres (MissionStatement) (vgl. dieses und andere Dokumente EU-KOORDINATOR (a)) formulierten diezuständigen Akteure Aufgaben, Selbstverständnis, Grundsätze und praktisches Vorgehenund betraten damit, wie sich später herausstellte, auch auf EU-Ebene im Ostseeraum weitgehendNeuland. Mecklenburg-Vorpommern ist das einzige deutsche Land, das sich nebender Bildungsbehörde in Hamburg als Koordinator angeboten hatte. Auch im Übrigen blieb dieResonanz auf solche Tätigkeiten bei den Regionen und Organisationen im Ostseeraum eherverhalten (Übersicht zur regionalen Beteiligung bei KOSMIDER 2011, S.149).3 Ausgangssituation und ErwartungenDie Aufnahme des Tourismussektors in den Aktionsplan und die damit verbundenen Zielestellen eine gewisse Herausforderung dar, denn der Tourismussektor im Ostseeraum erscheintstark segmentiert und fragmentiert. Matthieu ROEST (2004, S.4) beschrieb bereits2004 im Tourismus-Report der IKED und des Baltic Development Forums die Situationzusammenfassend wie folgt: „The (tourism) industry is marked by a mixture of various institutionsand interventions on the one hand and the intensive, un-coordinated actions taken by amyriad of small players on the other. On both the public and the private side, there is a fragmentationof actions and a difficulty to identify and exploit opportunities for major strategicinitiatives in the area”. Mit dieser Einschätzung der Situation steht Roest nicht allein (vgl.auch SUTELA/KOSKINEN 2010, LÄHTEENMÄKI/HEINONEN 2010 und NORDICINNOVATION CENTER 2008) An ihr hat sich bis heute nicht viel geändert. So wurde in einemWorkshop des Nordic Innovation Centers zur Situation des nordischen Tourismus im65
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6. Regionalverband der Gartenfreund