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Identifikation und funktionale Charakterisierung - Logo Dragon-Ivf ...

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Diskussion<br />

In der vorliegenden Arbeit konnte erstmalig die Existenz von CaV3.2 T-Typ Kanäle in<br />

Spermatogonien durch RT-PCR Experimente, elektrophysiologische Ableitungen <strong>und</strong><br />

pharmakologische Untersuchungen (Mibefradil) gezeigt werden. Somit besitzen Spermien<br />

schon im ersten Stadium ihrer Entwicklung Ca 2+ v-Kanäle. Diese könnten in jenem frühen<br />

Stadium an der Induktion <strong>und</strong> Steuerung des Proliferationsprozesses beteiligt sein.<br />

Bei der spannungsaktivierten Quantifizierung des T-Typ Kanals in Spermatogonien konnte<br />

gezeigt werden, dass die Aktivierungsschwelle des T-Typs bei ca. -50 mV liegt <strong>und</strong> die<br />

Inaktivierungskinetik spannungsabhängig ist. In der Literatur wurden für T-Typ Kanäle in<br />

dissoziierten Spermienvorläuferzellen eine Aktivierungsschwelle bei -60 mV <strong>und</strong> eine<br />

ebenfalls spannungsabhängige Inaktivierungskinetik beschrieben (Arnoult et al., 1996a). Die<br />

Kanalcharakteristika in dem späteren Entwicklungsstadium ähneln damit den T-Typ<br />

Kanaleigenschaften in kultivierten Spermatogonien.<br />

Der zweite Ca 2+ V-Kanal, der in der vorliegenden Arbeit in Spermatogonien gef<strong>und</strong>en wurde,<br />

konnte nicht eindeutig molekular identifiziert werden. Aufgr<strong>und</strong> der Aktivierung bei relativ<br />

positiven Membranspannungen <strong>und</strong> durch die langsame Inaktivierung scheint es sich hier um<br />

einen HVA-Kanal (high voltage-activated, L-, N-, P-, Q- <strong>und</strong> R-Typ Kanal) zu handeln.<br />

HVA-Kanäle konnten noch nicht in Spermatogonien oder weiter differenzierten Keimzellen<br />

beschrieben werden. Bislang wurde spekuliert, dass diese Kanäle in der Zellmembran der<br />

Spermienvorläuferzellen in einem funktionellen inaktiven Zustand vorliegen könnten <strong>und</strong><br />

eventuell durch post-translatorische Änderungen nur in Spermien aktiviert werden (Serrano et<br />

al., 1999). HVA-Kanäle wurden in glatten Muskeln, in Herzmuskeln <strong>und</strong> in Neuronen<br />

beschrieben <strong>und</strong> lassen sich gewöhnlich gut anhand ihrer pharmakologischen Eigenschaften<br />

unterscheiden. L-Typ Ca 2+ V-Kanäle lassen sich durch Dihydropyridine (1,4-DHP) blockieren,<br />

N-Typ Kanäle durch ω Conotoxin GVIA, P/Q-Typ Kanäle durch ω Agatoxin IVa <strong>und</strong> R-Typ<br />

Kanäle sind resistent gegenüber diesen Toxinen.<br />

Die pharmakologischen Untersuchungen an dem hier identifizierten HVA-Kanal sind nicht<br />

eindeutig einem bestimmten Kanaltyp zuzuordnen. Da der Kanal funktionelle Ähnlichkeiten<br />

mit einem L-Typ Kanal aufweist, wurde eine potentielle Wirkung von Nimodipine untersucht.<br />

Allerdings ließen sich die Ströme nicht durch Nimodipine inhibieren, was dafür spricht, das es<br />

sich nicht um einen klassischen L-Typ Kanal handelt. Untersuchungen mit ω Conotoxin<br />

MVIIC (blockt N-, P-, Q- Typ Kanäle) zeigten eine antagonistische Wirkung. Die<br />

Experimente mit spezifischen Blockern von N-, P- <strong>und</strong> Q-Typ Kanälen ergaben allerdings,<br />

dass weder ω Conotoxin GVIA noch Agatoxin IVa eine Hemmung dieses Kanaltyps<br />

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