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Diskussion<br />
bewirkten. Dieser Bef<strong>und</strong> war anhand der Untersuchungen mit Conotoxin MVIIC nicht zu<br />
erwarten (s. Abschnitt 4.2.4, Abb. 4.25). Trotzdem spricht sehr viel für einen N-Typ Kanal, da<br />
N-Typ Kanäle in reifen Mäusespermien exprimiert werden (Wennemuth et al., 2000) <strong>und</strong> sich<br />
diese Kanäle reversibel durch ω Conotoxin MVIIC inhibieren lassen (Liu et al., 1996), was<br />
auch in dieser Arbeit gezeigt werden konnte. Dass in der vorliegenden Arbeit keine Inhibition<br />
durch ω Conotoxin GVIA beobachtet wurde, liegt eventuell an der verwendeten<br />
Blockerkonzentration von 1 µM. In einigen Arbeiten wurde eine Konzentration von 3-5 µM<br />
verwendet (Wennemuth et al., 2000; D’Ascenzo et al., 2004). Daher müssen weitere<br />
Experimente mit erhöhten Inhibitorkonzentrationen in Zukunft durchgeführt werden, um das<br />
pharmakologische Profil des nicht molekular identifizierten HVA-Kanals eindeutig<br />
herauszuarbeiten.<br />
Ein weiterer Kanalkandidat ist der R-Typ Kanal. Dieser Kanal wird ebenfalls in<br />
Mäusespermien exprimiert (Wennemuth et al., 2000). Dabei ist bekannt, dass R-Typ Kanäle<br />
nicht durch die genannten Toxine geblockt werden. Gegen einen R-Typ-Kanal spricht aber,<br />
dass sich der hier identifizierte Kanal durch ω Conotoxin MVIIC inhibieren lässt, während in<br />
der Literatur beschriebene R-Typ Kanäle nicht durch diesen Antagonisten inhibiert werden.<br />
Ein weiterer Gr<strong>und</strong> für die nicht eindeutige <strong>Identifikation</strong> dieses Kanaltyps könnte bsp. auch<br />
die Expression einer bislang unbekannten Splice-Variante oder der Einfluss verschiedener<br />
β-Untereinheiten sein. Außerdem müssen in erneuten Experimenten (Positivkontrollen) die<br />
benutzten Antagonisten noch mal auf ihre Funktionalität überprüft werden. Die ebenfalls noch<br />
ausstehende RT-PCR-basierte <strong>Identifikation</strong> spezifischer HVA-Kanal-Transkripte in RNA<br />
Extraktionen aus Spermatogonienkulturen wird weiteren Aufschluss über die molekulare<br />
Identität des hier charakterisierten Kanaltyps geben.<br />
Wie schon in den Ergebnissen beschrieben, kamen beide Typen von Ca 2+ V-Kanälen in der<br />
Regel erst ab Tag 7 in Kultur vor. Diese Ergebnisse passen zu den Untersuchungen von<br />
Hagiwara <strong>und</strong> Kawa. Diese konnten zeigen, dass die Anzahl der Ca 2+ V-Ströme während der<br />
Spermatogenese zunimmt, während die Anzahl der Kaliumkanäle abnimmt (Hagiwara <strong>und</strong><br />
Kawa, 1984). Eine Hypothese ist, dass die Reduzierung der Kaliumströme hilfreich für die<br />
Aktivierung der Ca 2+ -Ströme ist, da die Zellen bei reduzierter Kaliumkanal-Expression<br />
leichter depolarisieren können (Hagiwara <strong>und</strong> Kawa, 1984). Ob die Anzahl der Kaliumkanäle<br />
hier ebenfalls abnimmt, ist nicht eindeutig festzustellen, da bei allen Ca 2+ -Kanal<br />
Untersuchungen extrazelluläre Lösungen verwendet wurden, deren ionale <strong>und</strong><br />
pharmakologische Zusammensetzung Kaliumkanäle blockiert.<br />
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