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1.10 Exkurs-TRP-Kanäle<br />
Einleitung<br />
Die Familie der TRP Kanäle (transient receptor potential) umfasst verschiedene Gruppen von<br />
meist nicht selektiven Kationenkanälen, die eine hohe Sequenzhomologie <strong>und</strong> entsprechend<br />
eine ähnliche Struktur aufweisen. Die ersten TRP Kanäle wurden 1969 in Drosophila<br />
melanogaster beschrieben, wo sie eine Rolle bei der visuellen Wahrnehmung spielen (Hotta<br />
et al., 1969). Molekularbiologisch identifiziert werden konnten sie 1989 von Craig Montell<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern (Montell et al., 1989). TRP Kanäle kommen sowohl in erregbaren, als auch<br />
in nicht erregbaren Zellen vor <strong>und</strong> erfüllen unterschiedliche Funktionen. Hefen z.B. nutzen<br />
TRP Kanäle zur Wahrnehmung der Osmolarität ihrer Umgebung (Denis et al., 2002; Zhou et<br />
al., 2003). Mäuse nutzen TRP Kanäle zur Pheromondetektion, wie z.B. für die<br />
Geschlechtsunterscheidung (Stowers et al., 2002). Bei Säugetieren bis hin zum Menschen<br />
agieren TRP Kanäle zur Wahrnehmung der Geschmacksrichtungen süß, bitter <strong>und</strong> umami,<br />
sowie zur Temperaturunterscheidung (Zhang et al., 2003). TRP Kanäle sind nicht primär<br />
spannungssensitiv. Sie depolarisieren die Zellen vom Ruhemembranpotential aus <strong>und</strong><br />
verschieben das Membranpotential auf ungefähr 0 mV (Clapham et al., 2001).<br />
Die Familie der TRP Kanäle lässt sich in sechs Subfamilien, TRPC, TRPV, TRPM, TRPA,<br />
TRPP <strong>und</strong> TRPML, gliedern (Ramsey et al., 2006). Der Aufbau <strong>und</strong> die gr<strong>und</strong>sätzliche<br />
Membrantopologie der TRP Kanäle ist analog zu Kv-Kanälen (s. Abschnitt 1.9.1). Je nach<br />
Subtyp gibt es einige Unterschiede, z.B. liegen Ankyrin-Wiederholungssequenzen innerhalb<br />
des intrazellulären aminoterminalen Endes von TRPC, TRPV <strong>und</strong> TRPA, wohingegen TRPC<br />
<strong>und</strong> TRPM Prolin-reiche Regionen am carboxylterminalen Ende besitzen (Clapham et al.,<br />
2003).<br />
1.10.1 Die unterschiedlichen Subtypen<br />
- Die TRPC Familie -<br />
Die TRPC Familie („classic oder canonical TRP“) kann, basierend auf ihrer<br />
Sequenzhomologie <strong>und</strong> funktionellen Ähnlichkeiten, in vier Subfamilien eingeteilt werden<br />
(TRPC1, TRPC4,5, TRPC 3,6,7 <strong>und</strong> TRPC2). Der erste in Säugetieren identifizierte TRP<br />
Kanal (TRPC1) formt heteromere Kanäle mit TRPC4 <strong>und</strong>/oder TRPC5 (Clapham et al.,<br />
2001). TRPC4 <strong>und</strong> TRPC5 beinhalten eine C-terminale PDZ Bindungsdomäne die nicht in<br />
anderen TRP Subtypen vorkommt. TRPC 3, TRPC 6, <strong>und</strong> TRPC 7 sind zu 75%<br />
sequenzhomolog <strong>und</strong> formen nicht-selektive heteromere Kationenkanäle. Über TRPC2 ist<br />
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