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Infodienst Krankenhäuser - ver.di: Gesundheits- und Sozialwesen

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Tarifpolitik<br />

Konflikt bei Berliner Klinikgruppe<br />

Dr. Marx wächst b<strong>und</strong>esweit!<br />

Mahnwachen wegen<br />

mangelnder Lohnerhöhung<br />

– nun auch Protest in der<br />

Schwarzwaldklinik, Me<strong>di</strong>anklinik<br />

<strong>und</strong> Klinik Sinnighofen in<br />

Südbaden!<br />

R<strong>und</strong> 120 Beschäftigte der Kliniken<br />

Sinnighofen <strong>und</strong> Schwarzwaldklink<br />

in Bad Krozingen <strong>und</strong><br />

der Me<strong>di</strong>anklinik in Freiburg,<br />

alle zum Berliner Klinik<strong>ver</strong>b<strong>und</strong><br />

Dr. Marx gehörig, protestierten<br />

wegen ausstehender Tariferhöhungen.<br />

Seitdem stehen sie jeden Tag<br />

Mahnwache vor ihrer Klinik. Zum<br />

Protest rief <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> bisher befristest<br />

auf. Damit schwappte der Protest<br />

von Pflegekräften, Servicepersonal<br />

<strong>und</strong> me<strong>di</strong>zinischen Fachkräften in<br />

der Konzernklinikgruppe Dr. Marx<br />

jetzt auch in den äußersten Südwesten<br />

der Republik über.<br />

Dabei gibt es bereits Verhandlungsergebnisse<br />

an den Standorten<br />

in Freiburg in der Klinik für<br />

Tumorbiologie (siehe rechts) <strong>und</strong><br />

in der Quellenhof AG in Oeynhausen.<br />

Dort wurde nach heftigen<br />

Protesten der Belegschaften ein<br />

Ergebnis erzielt.<br />

In Bad Krozingen wollen <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />

zusammen mit <strong>ver</strong>.<strong>di</strong><br />

Druck machen, um den Arbeitgeber<br />

Dr. Marx auch hier wieder an<br />

den Verhandlungstisch zu bewegen.<br />

Ziel sind Tarif<strong>ver</strong>handlungen<br />

über Lohn <strong>und</strong> Gehalt. Für <strong>di</strong>e drei<br />

Kliniken in Südbaden wurden <strong>di</strong>e<br />

Verhandlungen von Herrn Ditgrim<br />

Reene von der Arbeitgeberseite<br />

nach zwei R<strong>und</strong>en Ende Februar<br />

abgebrochen. <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> kün<strong>di</strong>gte weitere<br />

Aktionen bis hin zu Streiks in<br />

Südbaden an, bis der Arbeitgeber<br />

ein faires Angebot vorlege. ■<br />

Reiner Geis<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Bezirk Südbaden<br />

Die Konzerngruppe Dr. Marx,<br />

mit Sitz in Berlin, hat b<strong>und</strong>esweit 34 Kliniken <strong>und</strong> ca. 5.000 Beschäftigte.<br />

Der Klinikkonzern weigerte sich Ende 2002, einen <strong>ver</strong>bindlichen<br />

Lohn- <strong>und</strong> Gehaltsabschluss für alle Kliniken wie bisher gemeinsam<br />

abzuschließen. Daher <strong>ver</strong>handelt <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> jetzt an allen Klinikstandorten<br />

über <strong>di</strong>e jährlichen Gehaltssteigerungen. Dies hat das Klima in den<br />

Verhandlungen <strong>ver</strong>schlechtert. Die Gehaltstarife sind bereits zum<br />

30.9.2002 ausgelaufen. Seitdem müssen sich <strong>di</strong>e Beschäftigten mit<br />

einer Null-R<strong>und</strong>e zufrieden geben.<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> strebt eine Lohn- <strong>und</strong> Gehaltserhöhung auf dem Niveau des<br />

Öffentlichen Dienstes an, um gleiche Be<strong>di</strong>ngungen für private <strong>und</strong><br />

öffentlich-rechtliche Kliniken zu gewährleisten. Im Öffentlichen Dienst<br />

wurde in einem Stufenplan 2,4% <strong>di</strong>eses Jahr <strong>und</strong> 2% für das nächste<br />

Jahr <strong>ver</strong>einbart. In Einzelabschlüssen von Marx-Kliniken, wie in der<br />

Tumorbiologie in Freiburg, wurde <strong>di</strong>eses Ziel bereits erreicht (siehe<br />

unten). ■<br />

Tarifeinigung<br />

am späten Abend<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> erzielt Tarifergebnis<br />

nach Protest in der Klinik für<br />

Tumorbiologie Freiburg!<br />

So konnten in zwei Steigerungen<br />

nominal 3,5% für r<strong>und</strong> 2 Jahre<br />

Laufzeit <strong>ver</strong>einbart werden.<br />

Zuvor waren r<strong>und</strong> 70 Beschäftigte<br />

der Klinik für Tumorbiologie<br />

Freiburg während den Tarif<strong>ver</strong>handlungen<br />

in einen befristeten<br />

Protest vor dem Klinikgebäude getreten.<br />

Die Protestaktion hatte einen<br />

positiven Einfluss auf <strong>di</strong>e schwierigen<br />

Tarif<strong>ver</strong>handlungen. Die Verhandlungen,<br />

<strong>di</strong>e Ende 2002 begonnen<br />

hatten, konnten endlich<br />

zu einem positiven Abschluss gebracht<br />

werden. Es liegt nun ein Ergebnis<br />

auf dem Tisch, das effektiv<br />

nahezu dem Tarifergebnis des öffentlichen<br />

Dienstes entspricht. So<br />

werden in einem zwei Stufenplan<br />

<strong>di</strong>e Vergütungen ab 1.4.2003 um<br />

2,0% <strong>und</strong> ab 1.3.2004 um 1,5%<br />

erhöht. Zudem wird <strong>di</strong>e Entgeltumwandlung<br />

zum Zwecke der Altersvorsorge<br />

für alle Beschäftigten<br />

ermöglicht.<br />

In der Konzerngruppe Dr. Marx,<br />

<strong>di</strong>e in <strong>di</strong>eser Tarifr<strong>und</strong>e zum ersten<br />

mal für alle Klinikstandorte getrennt<br />

<strong>ver</strong>handelt, konnte in <strong>di</strong>eser<br />

Verhandlung eines der besten<br />

Tarifergebnisse b<strong>und</strong>esweit für<br />

<strong>di</strong>esen Konzern erzielt werden.<br />

Nun müssen auch Ergebnisse für<br />

<strong>di</strong>e weiteren Standorte in Bad<br />

Krozingen <strong>und</strong> Freiburg erkämpft<br />

werden. ■<br />

Ulrike Glogger<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Bezirk Südbaden<br />

26 <strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> <strong>Krankenhäuser</strong> Nr. 20 ■ April 2003

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