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Infodienst Krankenhäuser - ver.di: Gesundheits- und Sozialwesen

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FREESTYLE<br />

stationäre oder auch stationsersetzende<br />

Behandlungen sollten ein<br />

Selbst<strong>ver</strong>ständnis der Zukunft sein.<br />

Arbeitsplatz Krankenhaus<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> kennt schon lange <strong>di</strong>e negative<br />

Seite der Externalisierung,<br />

<strong>di</strong>e sich in den <strong>Krankenhäuser</strong>n<br />

abspielt. Wir kennen auch <strong>di</strong>e Privatisierungsschübe<br />

bei Krankenhausträgerschaften<br />

der Kommunen.<br />

Was das für <strong>di</strong>e Gültigkeit<br />

des Flächentarif<strong>ver</strong>trages bedeutet,<br />

muss ich an <strong>di</strong>eser Stelle nicht<br />

ausführen.<br />

Niemand soll sagen, <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />

der <strong>Krankenhäuser</strong> seien<br />

nicht flexibel. Die Beschäftigung<br />

ist gesunken, <strong>di</strong>e Leistungs<strong>ver</strong><strong>di</strong>chtung<br />

wurde gesteigert <strong>und</strong> Morbi<strong>di</strong>täten<br />

gerade älterer Menschen<br />

stellen enorme Herausforderungen<br />

für <strong>di</strong>e Qualität, <strong>di</strong>e Qualifikation<br />

<strong>und</strong> <strong>di</strong>e sozialen Kompetenzen der<br />

im Krankenhaus Beschäftigten dar.<br />

Wenn auch den <strong>Krankenhäuser</strong>n<br />

im internationalen Vergleich ein<br />

gutes Zeugnis ausgestellt wird,<br />

sind Qualitäts- <strong>und</strong> Effizienzsteigerungen<br />

eine kontinuierliche Aufgabe<br />

bei der sich <strong>di</strong>e Arbeit in den<br />

<strong>Krankenhäuser</strong>n noch mehr <strong>ver</strong><strong>di</strong>chtet.<br />

Umso bedeutender wird, dass<br />

<strong>di</strong>ese Arbeit sozial gesichert <strong>und</strong><br />

attraktiv gehalten wird <strong>und</strong> umso<br />

wichtiger ist es für uns, dass <strong>di</strong>e<br />

tarif<strong>ver</strong>traglichen Lohnentwicklungen<br />

auch in den DRGs ihren<br />

Niederschlag finden. ■<br />

Dr. Margret Steffen<br />

GKV schließt mit unerwartet<br />

hohem Defizit ab<br />

Mit einem Defizit von 2,964<br />

Milliarden Euro schloss <strong>di</strong>e gesetzliche<br />

Kranken<strong>ver</strong>sicherung im Jahr<br />

2002 ab.<br />

Das B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministerium<br />

war im Herbst <strong>ver</strong>gangenen<br />

Jahres noch von einem deutlich<br />

niedrigeren Fehlbetrag ausgegan-<br />

gen. Als Kostentreiber erwies<br />

sich vor allem <strong>di</strong>e Arzneimittel<strong>ver</strong>sorgung.<br />

Ungeachtet aller Sparmaßnahmen<br />

legte <strong>di</strong>eser Bereich zwischen<br />

Januar <strong>und</strong> Dezember um 4,8 Prozent<br />

zu. ■<br />

AOK Blickpunkt, März 2003<br />

GKV-Finanzentwicklung im ersten Halbjahr 2002 *<br />

GKV AOK BKK IKK EAR EAN<br />

Ärztliche Behandlung<br />

Behandlung durch<br />

2,0 2,2 4,6 -0,6 1,9 1,0<br />

Zahnärzte (ohne Zahnersatz) 0,9 -0,1 3,0 1,7 2,1 0,3<br />

Zahnersatz -3,5 -2,6 -3,7 -1,0 -0,5 -3,9<br />

Arzneimittel<br />

Summe Heil-<br />

4,8 5,3 1,3 7,9 7,3 6,3<br />

<strong>und</strong> Hilfsmittel 8,0 6,4 7,4 8,4 6,6 12,1<br />

Krankenhausbehandlung 3,1 2,6 1,0 3,5 4,4 5,8<br />

Krankengeld -2,0 -3,4 2,0 -3,1 -4,7 -1,8<br />

Fahrkosten<br />

Vorsorge-u.<br />

7,1 7,5 4,7 6,5 4,1 9,6<br />

Rehabilitationsmaßnahmen<br />

Soziale Dienste/<br />

-0,2 -0,2 -2,8 2,8 -5,2 1,4<br />

Prävention 6,0 8,2 18,7 4,8 6,3 0,7<br />

Häusliche Krankenpflege 4,1 4,7 -4,0 7,7 -1,3 9,0<br />

Sterbegeld<br />

Ausgaben für Leistungen<br />

-0,2 0,4 -8,0 -1,0 0,4 4,5<br />

insgesamt 3,0 2,8 2,4 3,0 2,7 4,1<br />

Netto-Verwaltungskosten<br />

Beitragspflichtige Einnahmen<br />

4,5 5,6 7,3 6,1 2,1 4,3<br />

(AKV-Mitglieder u. Rentner) 0,5 0,4 0,5 -0,3 -0,2 -0,4<br />

* Veränderungsraten je Mitglied einschließlich Rentner (v.H.)<br />

AOK = Allgemeine Ortskrankenkassen, BKK = Betriebskrankenkassen,<br />

IKK= Innungskrankenkassen, EAR = Arbeiter-Ersatzkassen,<br />

EAN = Angestellten-Ersatzkassen Quelle: GKV Statistik BMG, Vordruck KV 45<br />

Tabaksteuer <strong>ver</strong>meidet Tote<br />

Die Bedrohung der Ges<strong>und</strong>heit<br />

durch das Rauchen ist beispiellos<br />

Der Weltbankbericht zum Tabakkonsum<br />

liegt jetzt auch in<br />

einer deutschen Übersetzung<br />

vor<br />

Täglich sterben in Deutschland<br />

300 bis 350 Menschen an tabakbe<strong>di</strong>ngten<br />

Krankheiten. Die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

<strong>und</strong> <strong>di</strong>e<br />

Weltbank sprechen inzwischen<br />

von einer Epidemie. Als ein »Meilenstein«<br />

in der Zusammenfassung<br />

von Forschungsergebnissen zur<br />

Tabakepidemie wurde der Bericht<br />

der Weltbank »Curbing the Epidemic«<br />

von 1999 bezeichnet. Am<br />

1. April 2003 hat nun das Deut-<br />

sche Krebsforschungszentrum <strong>di</strong>e<br />

deutsche Fassung unter dem Titel<br />

»Der Tabakepidemie Einhalt gebieten«<br />

vorgestellt. Der Bericht<br />

schlägt zur Eindämmung des Tabakkonsums<br />

zum Beispiel Tabaksteuererhöhungen,<br />

Bekämpfung<br />

des Tabakschmuggels, ein umfassendes<br />

Werbe<strong>ver</strong>bot, Schaffung<br />

einer rauchfreien Umwelt <strong>und</strong><br />

Aufklärungskampagnen vor.<br />

Rauchen tötet weltweit bereits<br />

jeden zehnten Erwachsenen. Bis<br />

2030, vielleicht auch etwas eher,<br />

wird es jeder sechste sein oder<br />

10 Millionen Tote pro Jahr.<br />

Rauchen tötet mehr Menschen als<br />

jede andere einzelne Ursache.<br />

Während <strong>di</strong>ese Epidemie chroni-<br />

<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> <strong>Krankenhäuser</strong> Nr. 20 ■ April 2003 9<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>politik<br />

scher Krankheit <strong>und</strong> vorzeitigen<br />

Todes noch bis vor kurzem hauptsächlich<br />

<strong>di</strong>e reichen Länder betraf,<br />

<strong>ver</strong>lagert sie sich jetzt rapide in<br />

<strong>di</strong>e Entwicklungsländer. Bis 2020<br />

werden sieben von zehn Menschen,<br />

<strong>di</strong>e durch das Rauchen umkommen,<br />

aus Niedrig- <strong>und</strong> Mitteleinkommensländern<br />

stammen.<br />

Die ungekürzte Version ist unter:<br />

www.fr-aktuell.de/doku runterzuladen.<br />

Der komplette Bericht kann kostenlos<br />

bestellt werden bei: Deutsches<br />

Krebsforschungszentrum,<br />

WHO-Kollaborationszentrum für<br />

Tabakkontrolle, Im Neuenheimer<br />

Feld 280, 69120 Heidelberg<br />

(who-cc@dkfz.de)

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