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Heft 2/2002

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GATWU - Forum, Nr. 2/<strong>2002</strong> Seite 13<br />

öffentlichen Hand materielle Zuwendungen<br />

seitens spendabler Betriebe<br />

entgegen.<br />

Mit Begeisterung werden „Schülerbetriebe“<br />

ins Leben gerufen. An derartige<br />

Veranstaltungen knüpfen sich Hoffnungen<br />

wie das Wecken von Unternehmergeist<br />

und Risikofreudigkeit.<br />

Eine stereotypes Argument der Verfechter<br />

eines Faches Wirtschaft ist die<br />

Forderung, jeder junge Mensch, müsse<br />

den Wirtschaftsteil der Zeitung lesen<br />

können.<br />

Die Globalisierung wird als schicksalhafte<br />

Entwicklung begriffen, von der<br />

ein starker Anpassungsdruck auf den<br />

Erwerbstätigen und Konsumenten aus-<br />

gehe.<br />

Der deutsche Börsenverein sieht eine<br />

schulische Aufgabe darin, den Geist<br />

des Aktienerwerbers bereits in der Jugend<br />

zu wecken.<br />

Der sogenannte „Arbeitskraftunternehmer“<br />

wird Jugendlichen als erstrebenswert<br />

und als realisierbar vorgestellt,<br />

Jugendlichen, die später zu einem<br />

bedauerlich hohen Prozentsatz<br />

keine Ausbildungsstelle finden, bzw.<br />

arbeitslos sind.<br />

In die New Economy wurden große<br />

Hoffnungen projiziert, die junge Erwachsene<br />

zu teilweise abenteuerlichen<br />

„start ups“ animierten.<br />

den Verbänden und der Wirtschaftspolitik.<br />

In Ermangelung eines didaktischen<br />

Konzepts, stellen sich die Be-<br />

triebe lediglich selbst dar.<br />

Das unternehmerische Risiko der meisten<br />

Schülerbetriebe geht gegen Null.<br />

Was die Form der Wertschöpfung angeht,<br />

herrschen Imbissverkäufe und<br />

computerbasierte Grafikproduktion<br />

vor. Wegen der Inflexibilität der Stundentafel<br />

fristen Schülerbetriebe ihr Dasein<br />

in Pausen und sonstigen Nischen<br />

des Unterrichtsalltags.<br />

Der Wirtschaftsredakteur einer namhaften<br />

Zeitung schreibt über die periodisch<br />

erscheinenden Prognosen der<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Institute:<br />

„klar, präzise und fast immer falsch“.<br />

(Klaus-Peter Schmidt in die ZEIT)<br />

Die Wohltaten der Globalisierung sind<br />

deutlich geringer als die Bedrohungen<br />

durch einen von Sozialbindungen befreiten<br />

Kapitalismus.<br />

Abgesehen davon, dass die Kapitalmärkte<br />

schon vielen Profis zum Verhängnis<br />

geworden sind, vermittelt man<br />

mit Börsenkenntnissen immer auch<br />

Gier.<br />

Die Zahl der Firmenpleiten im Jahr ist<br />

beachtlich und Fälle von Scheinselbstständigkeit<br />

sind sehr verbreitet.<br />

Die Erwartungen haben sich weithin<br />

nicht erfüllt, es kam zur Geldvernichtung<br />

in großem Umfange. Die ökonomische<br />

Sichtweise erwies sich als zu<br />

eng. Technisches, haushaltsbezogenes<br />

und soziales Wissen wurden zu wenig<br />

berücksichtigt.

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