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Heft 2/2002

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GATWU - Forum, Nr. 2/<strong>2002</strong> Seite 39<br />

hohe Ausbildungsstandard in<br />

Deutschland war und ist für viele eine<br />

Selbstverständlichkeit. Er bildet die<br />

Grundlage des Hochproduktivlands<br />

Deutschland - nicht erst in der Wissensgesellschaft.<br />

Die Qualifikation<br />

der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen<br />

wird zukünftig noch wichtiger.<br />

Nur mit vielen gut und sehr gut ausgebildeten<br />

Beschäftigten können wir<br />

ganz vorne in der Hightechliga mitspielen.<br />

Und in diesem Bereich liegt<br />

unsere wirtschaftliche Chance.<br />

Bildung ist die einzige Ressource, die<br />

uns unbeschränkt zur Verfügung steht.<br />

Es gilt deshalb, sie gezielt zu fördern<br />

und zu pflegen. Bildungs- und Ausbildungsinvestitionen<br />

sind Investitionen<br />

in die wirtschaftliche und in die<br />

soziale Zukunft unserer Gesellschaft.<br />

Bildung wird immer stärker über die<br />

Stellung am Arbeitsmarkt entscheiden.<br />

Auch über das "drinnen" oder<br />

"draußen" am Arbeitsmarkt und in der<br />

Gesellschaft. So geraten Bildung und<br />

Qualifizierung auch unweigerlich in<br />

den Blick, wenn wir unsere Vorstellung<br />

einer gerechten Gesellschaft im<br />

21. Jahrhundert ausbuchstabieren.<br />

Gerechtigkeit ist machbar. Und deshalb<br />

steht nicht "Wissen" an sich im<br />

Mittelpunkt unserer politischen Forderungen,<br />

sondern der Zugang zu<br />

Wissen und Qualifizierung. Wie dieser<br />

gestaltet ist, wer lernen kann und<br />

darf und was gelernt wird, wird zur<br />

zentralen sozialen Frage unseres Jahrhunderts<br />

werden. Und gerade weil<br />

dies für alle Gesellschaftsmitglieder<br />

gilt, möchte ich schon an dieser Stelle<br />

die gesellschaftliche Verantwortung<br />

für die Bildung der Einzelnen betonen<br />

- lernen müssen wir letztendlich so-<br />

wieso alle selbst, da führt kein Weg<br />

dran vorbei.<br />

Zu einem gerechten Zugang zu Bildung<br />

gehört für mich, dass die Freude<br />

am Lernen geweckt wird und dass die<br />

gesellschaftliche Bedeutung von Qualifizierung<br />

und Weiterbildung vermittelt<br />

wird. Das ist der Punkt, an dem<br />

Deutschland meines Erachtens im internationalen<br />

Vergleich hinterherhinkt:<br />

Uns fehlt etwas, was ich eine<br />

positive Qualifizierungskultur nennen<br />

möchte. Eine Lernbegeisterung, die<br />

auch dazu beiträgt, die starre Grenzziehung<br />

zwischen beruflicher Bildung<br />

und Allgemeinwissen abzubauen.<br />

Denn: Es geht in der Qualifizierungspolitik<br />

nicht nur um berufliche Fähigkeiten.<br />

Es geht auch darum, die gegenwärtigen<br />

gesellschaftlichen Wandlungsprozesse<br />

verstehen zu können;<br />

und es geht auch darum, mit Brüchen<br />

und Unterbrechungen im Lebenslauf<br />

zurechtzukommen - beides gelingt gut<br />

ausgebildeten, höher qualifizierten<br />

Beschäftigten besser.<br />

Die Politik und der Staat, Unternehmen<br />

und ihre Verbände, aber auch wir<br />

Gewerkschaften sind gefordert, Bildungspolitik<br />

und Bildungspraxis neu<br />

zu definieren und zu gestalten. Deshalb<br />

war es richtig, dass Bildung ein<br />

Topthema im Bündnis für Arbeit war<br />

und wir uns auf eine Qualifizierungsoffensive<br />

verständigt haben. Dabei<br />

ging es um Aus- und Weiterbildung<br />

und die Verzahnung beider Bereiche.<br />

Konkret will ich an einige Vorhaben<br />

erinnern:<br />

1. die Umsetzung des Ausbildungskonsenses:<br />

Ich erinnere an die Ausbildungsgarantie<br />

von Bundeskanzler<br />

Gerhard Schröder, dass jeder Jugend-

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