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Heft 2/2002

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GATWU - Forum, Nr. 2/<strong>2002</strong> Seite 24<br />

Was fehlte? Nicht nur die Entwicklung<br />

von Sichtachsen. Sinnvoll wäre<br />

auch ein Kontakt zu Lehrenden gewesen,<br />

die zu DDR-Zeiten im Fach Polytechnik<br />

unterricht haben, etwa zur<br />

Diskussion über die Bearbeitung von<br />

Inhalten der Kriegstechnik im polytechnischen<br />

Unterricht und über Möglichkeitsformen<br />

ihrer Bearbeitung in<br />

den Fächern Technik / Arbeitslehre.<br />

Und eine lernortnähere Unterbringung<br />

der Tagungsteilnehmer, auch wenn<br />

das EGB bemüht war, außer beim Essen,<br />

und die Leonardo-Bibliothek<br />

Werke von Stalin im Bestand hat. Aber<br />

so konnten bei Straßenbahnfahrten<br />

in die Magdeburger Innenstadt die kilometerlangen<br />

Brachgebiete, nicht nur<br />

von SKET, der „blühenden Landschaften“<br />

im Osten besichtigt werden.<br />

G.H. Walloch<br />

Aktuelle Informationen<br />

Tests wirken keine Wunder<br />

Ein Gespräch mit Heinz Klippert (Dozent<br />

am Erziehungswissenschaftlichen<br />

Fort- und Weiterbildungsinstitut der<br />

evangelischen Kirchen Rheinland-<br />

Pfalz in Landau) mit Paul Schwarz<br />

von der Frankfurter Rundschau.<br />

FR: Nach dem Pisa-Schock wird allerorten<br />

für Parallel- und Vergleichsarbeiten<br />

plädiert. Ist das Messen einheitlicher<br />

Standards der Ausweg aus<br />

der Krise?<br />

Klippert: Ich bin nicht gegen einheitliche<br />

Standards, wohl aber gegen die<br />

angekündigte Test-Inflation. Das wird<br />

uns weder effektiveren Unterricht<br />

noch bessere Schülerleistungen bringen.<br />

Im Gegenteil: Zentrale Prüfungen<br />

verleiten erfahrungsgemäß dazu, die<br />

typischen Testaufgaben und "Sternchenthemen"<br />

exzessiv zu pauken und<br />

andere Kompetenzen über Gebühr zu<br />

vernachlässigen. Wenn Pisa-E im Be-<br />

reich Leseverständnis feststellt, dass<br />

vier der sieben am besten platzierten<br />

Länder keine zentralen Prüfungen<br />

durchführen, dann ist das doch ein Indiz<br />

dafür, dass das Heil ganz sicher<br />

nicht von zentralen Prüfungen und<br />

Vergleichsarbeiten zu erwarten ist.<br />

Nach meiner Auffassung müssen wir<br />

vorrangig bei der Lehrerqualifikation<br />

ansetzen. Die Leistungen der deutschen<br />

Schüler sind unzulänglich, weil<br />

die Art der Unterrichtsgestaltung im<br />

Argen liegt. Die Schüler werden zu<br />

wenig gefordert und gefördert. Das<br />

Handwerkszeug der Lehrer muss anders<br />

und besser werden.<br />

FR: Können Tests nicht diesen produktiven<br />

Druck erzeugen, der die<br />

Lehrkräfte zwingt, ihre Unterrichtsgestaltung<br />

zu verändern?<br />

Klippert: Druck bewirkt noch keine<br />

neuen Kompetenzen. Wir haben aber<br />

in erster Linie ein Kompetenzproblem.<br />

Tests haben dann einen Sinn, wenn es<br />

darum geht, einen bestimmten Impuls<br />

zu geben. Dieser Impuls ist durch Pisa<br />

und TIMSS hinreichend gesetzt wor-

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