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HerzSupplement - Pentalong von Actavis

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Herz Supplement<br />

Cardiovascular Diseases<br />

1 Lehrstuhl für Pharmazeutische/Medizinische<br />

Chemie<br />

Pharmazeutisches Institut der<br />

Friedrich-Schiller-Universität<br />

Jena<br />

2 Lehrstuhl für Pharmazeutische<br />

Chemie, Ain Shams Universität,<br />

Abbasia-Kairo, Ägypten<br />

3 Elektronenmikroskopisches<br />

Zentrum am Universitätsklinikum<br />

Jena<br />

4 Max-Planck-Forschungsstelle<br />

„Enzymologie der Proteinfaltung“,<br />

Halle<br />

12<br />

Nitrat-Statin-Hybride – eine neue Option zur<br />

Therapie der Alzheimer‘schen Krankheit?<br />

Claudia Lengfelder 1 , Heidi Traber 1 ,Carolin Roegler 1 , Khaled Abuzid 2 ,<br />

Martin Westermann 3 , Markus Fändrich 4 , Jochen Lehmann 1<br />

Zusammenfassung: Statine werden klassisch<br />

für die Behandlung und zur Vorbeugung<br />

der Hypercholesterinämie eingesetzt<br />

aufgrund ihrer Eigenschaft, die Cholesterinsynthese<br />

zu reduzieren. Sie wirken durch<br />

eine Blockierung der HMG­CoA­Reduktase,<br />

welche das geschwindigkeitsbestimmende<br />

Enzym bei der Cholesterinsynthese ist. Allerdings<br />

lassen einige Studien vermuten, dass<br />

Statine auch für die Behandlung der<br />

Alzheimer’schen Krankheit günstig sein<br />

können. Neben ihrer HMG­CoA­Reduktase­inhibierenden<br />

Wirkung wurden noch einige<br />

weitere Mechanismen in den Raum gestellt.<br />

Es konnte gezeigt werden, dass Statine<br />

die Freisetzung des β­Amyloid­Peptids beeinflussen,<br />

das durch Aggregation die sogenannten<br />

senilen Plaques bildet, das pathologische<br />

Charakteristikum der Alzheimer’schen<br />

Krankheit. Obwohl der exakte Mechanismus<br />

noch nicht aufgeklärt wurde, könnte<br />

diese Wirkung auf verringerte Cholesterin­<br />

Die Alzheimer’sche Krankheit (Alzheimer’s<br />

disease = AD), eine zu den Demenzen<br />

zählende neurodegenerativen Erkrankung,<br />

tritt weltweit bei ca. 15 Millionen<br />

Menschen auf. Aufgrund der stetig steigenden<br />

Lebenserwartung wird allein in<br />

Deutschland für das Jahr 2010 eine Zahl <strong>von</strong><br />

etwa 1,8 Millionen Erkrankungen prognostiziert.<br />

Bei den Betroffenen führt AD zu einem<br />

langsam fortschreitenden Abbau <strong>von</strong> Nervenzellen<br />

und Nervenkontakten im Gehirn.<br />

Charakteristischerweise kommt es zum Auftreten<br />

<strong>von</strong> intrazellulären neurofibrillären<br />

Bündeln aus Proteinen, neuronalen Degenerationen<br />

und extrazellulären β­Amyloidablagerungen<br />

(senile Plaques), wobei Letztere<br />

Spaltprodukte des Amyloid­Precursor­Proteins<br />

(APP) sind und als wesentliches pathologisches<br />

Merkmal der AD gelten. Aktuelle<br />

Bestrebungen bei der Suche nach neuen Medikamenten<br />

zielen darauf hin, die Bildung<br />

<strong>von</strong> β­Amyloid­Plaques zu verhindern, indem<br />

spiegel zurückgeführt werden oder auch auf<br />

eine verringerte Isoprenoid­Biosynthese, die<br />

die Prozessierung des β­Amyloidvorläuferproteins<br />

APP beeinflusst. Wir haben den<br />

direkten Effekt verschiedener Statinderivate<br />

auf die Amyloidaggregation gestestet, als<br />

einen weiteren Weg, wie Statine die<br />

Alzheimer’schen Krankheit positiv beeinflussen<br />

könnten. Vor allem haben wir untersucht,<br />

ob die chemische Modifizierung der<br />

freien Lacton­Hydroxy­Gruppe der Statine<br />

zu Verbindungen führen könnte, die eine<br />

direkte Wirkung auf die Amyloidaggregation<br />

aufweisen und so die Plaquebildung unterdrücken.<br />

Erstaunlicherweise zeigten die<br />

Resultate, dass ein Nitro­Acetyl­Statinderivat<br />

(LE­CL11) die Amyloidaggregation potent<br />

reduziert (auf 35% der Kontrolle).<br />

Schlüsselwörter: Statine – organische<br />

Nitrate – Statin­Nitrat­Hybridmolekül –<br />

Alzheimer’sche Krankheit<br />

die Enzyme (Sekretasen) moduliert werden,<br />

welche den ungünstigen Abbau des Amyloid­<br />

Prekursor­Proteins (APP) zu den Polypeptiden<br />

Aβ40­42 katalysieren, aus denen durch<br />

Aggregation die β­Amyloid­Plaques entstehen.<br />

Die Spaltung des integralen Membranproteins<br />

APP kann durch unterschiedliche<br />

Sekretasen erfolgen, wobei die Spaltung<br />

durch die a­Sekretase lediglich lösliche, nicht<br />

pathogene Abbauprodukte freisetzt. Durch<br />

Spaltung <strong>von</strong> APP durch die β­Sekretase entsteht<br />

pathogenes Aβ(1­40) und Aβ(1­42), welche<br />

dann zu unlöslichen Fibrillen und den senilen<br />

Plaques aggregieren.<br />

Statine als Therapeutika bei der<br />

Alzheimer’schen Demenz?<br />

Weitere Studien belegen, dass es eine direkte<br />

Verbindung zwischen Störungen im Lipidund<br />

Cholesterolstoffwechsel und der Entwicklung<br />

der Alzheimerischen Erkrankung<br />

gibt, was zur Diskussion über die Relevanz<br />

Herz 35 · 2010 · Supplement II © Urban & Vogel

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