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HerzSupplement - Pentalong von Actavis

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Klinisch <strong>von</strong> Bedeutung sind vor allem eine<br />

sich rasch entwickelnde Tachyphylaxie, die<br />

die Anwendung der organischen Nitrate in<br />

der Dauertherapie limitiert und in Verbindung<br />

damit die Verschiebung des Redoxgleichgewichts,<br />

d.h. die Bildung reaktiver<br />

Sauerstoffspezies. Erste Hinweise auf einen<br />

Zusammenhang zwischen der Bildung reaktiver<br />

Sauerstoffspezies und der Toleranzentstehung<br />

wurden 1995 <strong>von</strong> Münzel<br />

und Kollegen veröffentlicht [1]. Heute gibt<br />

es zahlreiche Publikationen, die das Modell<br />

des oxidativen Stresses in Bezug auf die Toleranzentstehung<br />

stützen [2, 3].<br />

In den vergangenen Jahrzehnten wurden<br />

verschiedene – nicht enzymatische und<br />

enzymatische – Wege zur Bioaktivierung<br />

der organischen Nitrate diskutiert, aber<br />

nachdem 2002 Chen et al. die mitochondriale<br />

Aldehyddehydrogenase (ALDH­2)<br />

als Glyceroltrinitrat (GTN) metabolisierendes<br />

Enzym identifizierten, gibt es mehrere<br />

Publikationen, die einen klaren Zusammenhang<br />

zwischen dem Metabolismus<br />

der organischen Nitrate und diesem Enzym<br />

aufzeigen [4]. Die ALDH­2 weist im katalytischen<br />

Zentrum Cysteinreste auf, die in<br />

vitro nach Exposition isolierter Mitochondrien<br />

mit verschiedenen reaktiven Sauerstoffspezies<br />

(ROS) oxidiert werden konnten,<br />

was in einer Inaktivierung der ALDH­2<br />

resultierte [5]. Basierend auf diesen Erkenntnissen<br />

findet sich ein Erklärungsansatz<br />

für die Entstehung der mechanismusbasierten<br />

Toleranz, sodass wir GTN als<br />

Leitsubstanz der organischen Nitrate im<br />

Vergleich zu Pentaerithrityltetranitrat<br />

(PETN) sowie Isosorbitdinitrat (ISDN) bezüglich<br />

ihrer Wirkung auf die Bildung reaktiver<br />

Sauerstoffspezies nach Inkubation<br />

<strong>von</strong> u.a. humanen Endothelzellen sowie<br />

isolierten Mitochondrien getestet haben.<br />

Als Indikator für den Nachweis reaktiver<br />

Sauerstoffspezies wurde dazu Dihydrorhodamin<br />

123 (DHR123) verwendet,<br />

das im ungeladenen Zustand über die Zellmembran<br />

diffundiert und in der Zelle mit<br />

reaktiven Sauerstoffspezies zum fluoreszierenden<br />

Rhodamin 123 (Rh123) abreagiert<br />

[6]. Die positive Ladung sowie die<br />

Akkumulation <strong>von</strong> Rhodamin in Mitochondrien<br />

[7] lassen erwarten, dass Rh123<br />

intrazellulär verbleibt. Der Literatur zufolge<br />

bleibt das Signal eine Stunde stabil. Eine<br />

Abnahme der Fluoreszenz, die auf diffusionskontrollierte<br />

Prozesse zurückzuführen<br />

ist, sollte in einem zeitlichen Rahmen<br />

Herz 35 · 2010 · Supplement II © Urban & Vogel<br />

ablaufen, der größer ist als die <strong>von</strong> uns gewählten<br />

Inkubationszeiten [6].<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies<br />

nach GTN­Inkubation wurde bereits in verschiedenen<br />

Geweben nachgewiesen [8–11].<br />

Daher haben wir zunächst untersucht, ob<br />

dieser Effekt auch auf die humane Endothelzelllinie<br />

EA.hy.926 übertragbar ist. Diese<br />

Zellen wurden gewählt, da das Endothel<br />

eine bedeutende Rolle bei der pathophysiologischen<br />

Bildung reaktiver Sauerstoffspezies<br />

spielt [1, 12].<br />

Die Quantifizierung der intrazellulären<br />

Fluoreszenz erfolgte dabei zunächst an<br />

Hand <strong>von</strong> Fluoreszenzfärbungen und Mikroskopiebildern<br />

[13, 14]. Abbildung 1A<br />

zeigt, dass nach GTN­Inkubation der<br />

EA.hy.926­Zellen die erwartete Zunahme<br />

der detektierten Fluoreszenz im Vergleich<br />

zu unbehandelten Zellen beobachtet wer­<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

–20<br />

–40<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

50 µM<br />

5 10<br />

Zeit [Minuten]<br />

Organische Nitrate<br />

Abb. 1: Determination reaktiver Sauerstoffspezies mittels Fluoreszenzmikroskopie.<br />

Dargestellt ist die relative Änderung der 123-Rhodaminfluoreszenz in EA.<br />

hy.926 Zellen in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Inkubationsdauer nach Stimulation mit 50<br />

und 500 μmol/l GTN (A) sowie nach 60 min Inkubation mit 2 μmol/l Cyclosporin A<br />

bzw. 500 μmol/l GTN allein oder zusammen (B). Dargestellt sind die Δ%-Werte<br />

bezogen auf unstimulierte Zellen (*: signifikant gegenüber unstimulierten Zellen).<br />

a<br />

B<br />

132-Rhodaminfluoreszenz<br />

∆% zu unstimulierten Zellen<br />

132-Rhodaminfluoreszenz<br />

∆% zu unstimulierten Zellen<br />

*<br />

*<br />

Cyclo A<br />

*<br />

500 µM<br />

20 5 10 20<br />

*<br />

GTN<br />

*<br />

*<br />

* #<br />

*<br />

Cyclo A + GTN<br />

51

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