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HerzSupplement - Pentalong von Actavis

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iosklerose verlangsamt werden könnte. Die<br />

kommenden großen klinischen PETN-Studien<br />

werden zeigen, ob die durchweg positiven<br />

Befunde vom Tiermodell in die Klinik<br />

übertragen werden können.<br />

Hintergrund<br />

Eine arterielle Hypertonie ist assoziiert mit<br />

einer Aktivierung des zirkulierenden und<br />

lokalen Renin-Angiotensin-Systems und<br />

gesteigertem oxidativem Stress in den Gefäßwänden<br />

[1, 2]. Eine Behandlung mit Angiotensin-II<br />

(AT-II) induziert eine endotheliale<br />

Dysfunktion, die vornehmlich<br />

durch einen Anstieg reaktiver Sauerstoffspezies<br />

(ROS) ausgelöst wird [3, 4]. Hierfür<br />

bekannte ROS-Quellen sind die NADPH-<br />

Oxidasen [3], eine entkoppelte endotheliale<br />

NO-Synthase (eNOS) [4] als auch eine<br />

mitochondriale Superoxidproduktion [5].<br />

Die Rolle der NADPH-Oxidasen als ausschlaggebende<br />

Superoxid-Quellen konnte<br />

in Experimenten gezeigt werden, in denen<br />

bei einer AT-II-induzierten Hypertonie<br />

zum einen eine Nox1-Überexpression die<br />

negativen Effekte steigerte [6] und zum anderen<br />

durch eine Nox1-Defizienz der Blutdruck<br />

gesenkt wurde [7]. Interessanterweise<br />

sind eine gesteigerte vaskuläre ROS-<br />

Produktion und eine endotheliale Dysfunktion<br />

mit einem Anstieg der eNOS-Expression<br />

verbunden, wobei allerdings die NO-<br />

Produktion reduziert ist [8]. Dieses Phänomen<br />

scheint zumindest teilweise auf einer<br />

verstärkten Aktivierung der Proteinkinase<br />

C (PKC) zu beruhen, da die Inhibition einer<br />

gesteigerten vaskulären PKC-Aktivität<br />

partiell die Superoxidproduktion reduziert<br />

und die NO/cGMP-Signaltransduktion verbessert<br />

[4]. Vorangegangene Studien konnten<br />

zeigen, dass kardiovaskuläre Komplikationen<br />

bei Diabetes mellitus ebenfalls mit<br />

der Ausbildung <strong>von</strong> oxidativem Stress verknüpft<br />

sind. Unsere Arbeitsgruppe konnte<br />

kürzlich in einem tierexperimentellen Modell<br />

für Diabetes mellitus demonstrieren,<br />

dass eine pharmakologische Intervention<br />

mit einem Statin oder einem AT1-Rezeptorblocker<br />

eine vaskuläre Dysfunktion und<br />

die Ausbildung <strong>von</strong> oxidativem Stress unterdrückt<br />

[9, 10]. Ferner konnte eine verringerte<br />

Expression <strong>von</strong> Tetrahydrobiopterin<br />

(BH4) synthetisierenden Enzymen, GTP-<br />

Cyclohydrolase (GCH-I) und Dihydro-<br />

Herz 35 · 2010 · Supplement II © Urban & Vogel<br />

Schlüsselwörter: Angiotensin-II – Diabetes<br />

mellitus – oxidativer Stress, endotheliale<br />

Dysfunktion – Isosorbid-5-mononitrat –<br />

Isosorbiddinitrat – Pentaerythrityltetranitrat<br />

– Insulin<br />

folat-Reduktase (DHFR) als ein Schlüsselereignis<br />

für die Entstehung einer endothelialen<br />

Dysfunktion mit entkoppelter eNOS<br />

identifiziert werden [8].<br />

Organische Nitrate wirken als endothelunabhängige<br />

Vasodilatatoren auf das Gefäßsystem.<br />

Nitroglyzerin (Glyceroltrinitrat,<br />

GTN) ist eines der am meisten benutzten<br />

antiischämischen Medikamente seit mehr<br />

als hundert Jahren. Organische Nitrate eignen<br />

sich hervorragend zur akuten Behandlung<br />

verschiedenster kardiovaskulärer Erkrankungen<br />

wie des akuten Koronarsyndroms,<br />

der stabilen koronaren Herzerkrankung<br />

sowie der akuten und chronischen<br />

Herzinsuffizienz. Trotz nachweislich guter<br />

antiischämischer Wirkung bei akuter Gabe<br />

ist die chronische Therapie mit organischen<br />

Nitraten durch zwei Nebenwirkungen limitiert:<br />

die Entwicklung einer Nitrattoleranz<br />

und die endotheliale Dysfunktion. Neuere<br />

Daten zeigen, dass dem eine GTN-induzierte,<br />

gesteigerte ROS-Produktion zugrunde<br />

liegt, da sich diese Phänomene<br />

durch den Einsatz <strong>von</strong> Antioxidanzien unterdrücken<br />

ließen [11, 12]. Eine chronische<br />

Behandlung mit Mono- und Dinitraten<br />

führt ebenfalls zur Ausbildung einer Toleranz<br />

und endothelialen Dysfunktion [13],<br />

obwohl diese Nitratgruppen nachweislich<br />

nicht über die mitochondriale Aldehyddehydrogenase<br />

(ALDH-2) bioaktiviert<br />

werden [14]. Diese Ergebnisse könnten die<br />

gesteigerte Mortalitätsrate einer Meta-Studie<br />

erklären, in der Myokardinfarktpatienten<br />

mit Mono- und Dinitraten behandelt<br />

wurden [15]. Zu den medizinisch<br />

am meisten verwendeten organischen Nitraten<br />

gehören GTN, Pentaerythrityltetranitrat<br />

(PETN, in Deutschland), Isosorbiddinitrat<br />

(ISDN) und Isosorbid-5-mononitrat<br />

(ISMN, in den USA).<br />

Sowohl unsere als auch andere Arbeitsgruppen<br />

konnten zeigen, dass verschiedene<br />

organische Nitrate unterschiedliche pharmakologische<br />

Effekte haben bezüglich ihrer<br />

Bioaktivierung und ihrer Kapazität, die<br />

vaskuläre Superoxidproduktion zu stimu-<br />

Organische Nitrate<br />

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