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HerzSupplement - Pentalong von Actavis

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<strong>von</strong> Cholesterolsynthesehemmern (Statinen)<br />

für die Alzheimer­Therapie führte [1]. Es<br />

wurde gezeigt, dass die Reduktion <strong>von</strong> zellulärem<br />

Cholesterol zu einer erhöhten Aktivität<br />

der a­Sekretase führt, wodurch der nicht<br />

amyloidogene a­Sektrase­Abbau <strong>von</strong> APP<br />

bevorzugt wird. Zum anderen hemmen die<br />

Statine die De­novo­Isoprenoid­Biosynthese.<br />

Die daraus entstehenden Isoprenoide (z.<br />

B. Farnesylpyrophosphat) sind essenziell für<br />

die Dimerisierung <strong>von</strong> BACE, welches erst<br />

als Dimer die β­Sekretase aktiviert und somit<br />

den amyloidogenen Abbau <strong>von</strong> APP bedingt.<br />

Die Inhibition der Isoprenoid­Biosynthese<br />

führt daher zu einer Akkumulation <strong>von</strong> APP<br />

in der Zelle, jedoch zu einer verringerten<br />

Freisetzung <strong>von</strong> Aβ, was die Bildung <strong>von</strong> senilen<br />

Aβ­Plaques verhindern könnte [2, 3].<br />

Generell lässt sich sagen, dass die bisher<br />

eingesetzten Antidementiva vor allem symptomatisch­kompensatorisch<br />

wirken und<br />

nicht gezielt in die Alzheimer­Pathogenese<br />

eingreifen. Sowohl durch die Modulation<br />

der an der APP­Spaltung beteiligten Sekretasen<br />

als auch durch die direkte Inhibition<br />

der Aβ­Aggregation ließe sich die Ablagerung<br />

<strong>von</strong> senilen Plaques vermindern.<br />

Lovastatin zeigte bei früheren Untersuchungen<br />

in einem Zell­Assay [4] eine direkte<br />

Inhibition der Aβ40­Aggregation (senile<br />

Plaques) <strong>von</strong> 35%. Dies ist bemerkenswert,<br />

wobei allerdings der hier angewandte Makrophagen­Zell­Assay<br />

sicher gut geeignet<br />

ist, um im Screening Leitstrukturen zu identifizieren,<br />

aber nicht unbedingt einen Rückschluss<br />

zur humanen In­vivo­Situation erlaubt.<br />

Bei der Durchführung des Assays<br />

wurde lösliches Aβ mit Monozyten inkubiert<br />

und die sich dabei bildenden Aβ­Plaques<br />

mithilfe <strong>von</strong> Kongorot in einem Polarisationsmikroskop<br />

detektiert.<br />

Zusammenfassend kann man spekulieren,<br />

dass Statine über unterschiedliche, bisher<br />

noch nicht umfassend geklärte Mechanismen<br />

Effekte in der Alzheimer­Therapie zeigen<br />

könnten. Die direkte Hemmung der Aβ­Aggregation<br />

ist ein neuer Ansatz, mögliche Alzheimer­Therapeutika<br />

zu entwickeln.<br />

Es wurde ein „reines Aβ40“­Assay etabliert,<br />

um Statine und vor allem neue Statinderivate<br />

auf eine direkte Wirkung auf die<br />

Bildung <strong>von</strong> aggregiertem ß­Amyloid zu testen.<br />

Unter Verwendung <strong>von</strong> Thioflavin T<br />

(spezifischer Aβ­Fibrillen Marker) lässt sich<br />

über die zunehmende Fluoreszenzintensität,<br />

die mit der Aggregation einhergeht, letztere<br />

zeitlich verfolgen.<br />

Herz 35 · 2010 · Supplement II © Urban & Vogel<br />

Aggregation [%]<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Auf diese Weise konnte zunächst für Lovastatin<br />

eine nur sehr mäßige Aggregationsinhibition<br />

<strong>von</strong> 15% nachgewiesen werden,<br />

andere getestete Statine zeigten jedoch keine<br />

Wirkung auf die Aβ­Aggregation (Abb. 1).<br />

Mit dem Ziel, Statine chemisch­strukturell<br />

so zu modifizieren, dass sie potentere<br />

Aβ­Aggregationshemmer sind, wurde die<br />

Struktur des Lovastatins abgewandelt. Unter<br />

Bewahrung des „Grundgerüstes“ wurde<br />

im ersten Versuchsansatz Lovastatin durch<br />

Hydrolyse zum Dihydroxyheptansäurederivat<br />

entacyliert, an der reaktiveren Hydroxylgruppe<br />

vorübergehend geschützt und danach<br />

reacyliert.<br />

Organische Nitrate<br />

Kontrolle Lovastatin Pravastatin Simvastatin Atorvastatin<br />

Abb. 1: Maximale Aβ-Aggregation nach 96 h unter dem Einfluss verschiedener<br />

Statine.<br />

Relaxation [%]<br />

0<br />

20<br />

40<br />

60<br />

80<br />

100<br />

Nitratopivalinsäure<br />

CL L 10<br />

–6 –5 –4 –3<br />

Konzentration [logM]<br />

Abb. 2: Vasorelaxierende Effekte der Nitratopivalinsäure und des Nitrato-Simvastatin-Derivats<br />

LE-CL10 (in vitro) an PGF2 vorkontrahierten Pulmonalarterien des<br />

Schweins.<br />

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