HerzSupplement - Pentalong von Actavis
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Herz Supplement<br />
Cardiovascular Diseases<br />
Institut für Pharmakologie,<br />
Uniklinik Köln, Köln,<br />
Deutschland<br />
50<br />
Vergleichende Untersuchung der Bildung<br />
reaktiver Sauerstoffspezies durch organische<br />
Nitrate mit dem Indikator Dihydrorhodamin 123<br />
Tim Bauer und Renate Rösen<br />
Zusammenfassung: Die potente und rasche<br />
antianginöse Wirkung der organischen<br />
Nitrate macht diese zur wichtigsten Substanzklasse<br />
zur Kupierung des akuten AnginapectorisAnfalls.<br />
Die Langzeittherapie<br />
wird allerdings durch eine schnell eintretende<br />
Toleranzentwicklung gegenüber dieser<br />
Gruppe <strong>von</strong> Vasodilatatoren limitiert.<br />
Der Zusammenhang zwischen der Toleranzentwicklung<br />
und der Bildung reaktiver Sauerstoffspezies,<br />
die u. a. in der Lage sind, das<br />
metabolisierende Enzym, die mitochondriale<br />
Aldehyddehydrogenase (ALDH2),<br />
zu inhibieren, gilt heute als gesichert.<br />
Um Ursachen für die unterschiedlich ausgeprägte<br />
Toleranzentwicklung gegenüber<br />
verschiedenen organischen Nitraten zu untersuchen,<br />
haben wir deren Einfluss<br />
auf die Bildung reaktiver Sauerstoffspe<br />
zies (ROS) in humanen Endothelzellen<br />
(EA.hy.926) und isolierten Mitochondrien<br />
mit dem Indikator Dihydrorhodamin 123<br />
(DHR123) untersucht. Dieser wird zum<br />
fluoreszierenden Rhodamin 123 (R123)<br />
oxidiert, welches intrazellulär akkumuliert.<br />
Im Fall der Inkubation humaner Endothelzellen<br />
mit Glyceroltrinitrat (GTN) wurde<br />
mittels Fluoreszenzfotografie mit steigender<br />
Inkubationszeit allerdings eine Abnahme<br />
der intrazellulären Rhodaminfluoreszenz<br />
beobacht, sodass R123 in folgenden<br />
Experimenten intra und extrazellulär<br />
quantifiziert werden musste, um die ge<br />
Die organischen Nitrate sind bereits seit<br />
über 150 Jahren Bestandteil der symptomatischen<br />
Therapie <strong>von</strong> Koronarerkrankungen.<br />
Es handelt sich bei diesen Substanzen,<br />
deren wohl bekanntester Vertreter Glyceroltrinitrat<br />
(GTN) ist, um Ester der Salpetersäure,<br />
aus denen reduktiv NO abgespalten<br />
wird. Die durch NO induzierte<br />
samte Stoffmenge des gebildeten Rhodamins<br />
zu erfassen. Das bedeutet, dass bei<br />
der Verwendung <strong>von</strong> DHR123 als Indikator<br />
für ROS ein verändertes Fluoreszenzsignal<br />
nicht ausschließlich auf eine Verschiebung<br />
des intrazellulären Redoxgleichgewichts<br />
zurückgeführt werden kann, sondern<br />
auch Prozesse wie aktiver Transport<br />
oder die Öffnung der Transitionsporen der<br />
Mitochondrien eine Rolle spielen können.<br />
Mit DHR123 als Indikator konnte gezeigt<br />
werden, dass Isosorbitdinitrat, Glyceroltrinitrat<br />
und Pentaerithrityltetranitrat die<br />
Bildung reaktiver Sauerstoffspezies in<br />
EA.hy.926 und isolierten Mitochondrien in<br />
unterschiedlichem Ausmaß beeinflussen.<br />
Da die Inhibition der ALDH2 mit Benomyl<br />
bzw. Chloralhydrat sowie die Inkubation<br />
isolierter Mitochondrien mit einem Aldehyd<br />
ebenfalls zu einer gesteigerten Bildung<br />
reaktiver Sauerstoffspezies führte,<br />
kann die nach GTNInkubation beobachtete<br />
starke ROSBildung durch dessen inhibitorischen<br />
Effekt auf die ALDH2Aktivität<br />
erklärt werden, sodass die Entstehung reaktiver<br />
Sauerstoffspezies in direktem Zusammenhang<br />
mit der ALDH2Aktivität zu<br />
stehen scheint.<br />
Schlüsselwörter: Organische Nitrate – reaktive<br />
Sauerstoffspezies – Dihydrorhodamin<br />
123 – mitochondriale Aldehyddehydroge<br />
nase<br />
Signalkaskade resultiert in einer Dilatation<br />
der glatten Muskulatur und somit der Gefäße.<br />
Besonders über die so erreichte Vorlastsenkung<br />
wird der Sauerstoffbedarf am<br />
Herzen vermindert.<br />
Der den Wirkungsmechanismus betreffenden<br />
Homologie stehen allerdings verschiedene<br />
heterologe Eigenschaften dieser<br />
Substanzklasse gegenüber:<br />
Herz 35 · 2010 · Supplement II © Urban & Vogel