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HerzSupplement - Pentalong von Actavis

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2. Pulmonale Hypertonie –<br />

klinische Aspekte<br />

Die pulmonale Hypertonie wird in fünf<br />

Hauptgruppen eingeteilt: pulmonale Hypertonie<br />

bei Linksherzerkrankung, pulmonale<br />

Hypertonie assoziiert mit Hypoxie (COPD),<br />

pulmonale Hypertonie aufgrund chronischer<br />

thrombotischer und/oder embolischer Erkrankungen,<br />

sonstige Ursachen (Sarkoidose)<br />

und die pulmonal arterielle Hypertonie<br />

(IPAH, PVOD). Unter dem Begriff einer<br />

pulmonal arteriellen Hypertonie (PAH) fasst<br />

man verschiedene Formen eines Lungengefäßhochdruckes<br />

zusammen, die entweder<br />

ohne bekannte Ursache (wie die idiopathische<br />

pulmonal arterielle Hypertonie –<br />

IPAH) auftreten oder aber sich im Rahmen<br />

einer anderen Erkrankung wie z. B. einer Leberzirrhose,<br />

einer Bindegewebserkrankung,<br />

einer HIV­Infektion oder bestimmter angeborener<br />

Herzerkrankungen manifestieren. In<br />

den letztgenannten Situationen spricht man<br />

<strong>von</strong> einer assoziierten pulmonal arteriellen<br />

Hypertonie (APAH). Die PAH ist letztlich<br />

eine Erkrankung unbekannter Ätio logie.<br />

Durch eine zunehmende Obliteration (Verengung)<br />

der Lungenstrombahn kommt es zu<br />

einer progredienten Belastung des rechten<br />

Herzens, die schlussendlich zu einem Rechtsherzversagen<br />

führen kann. Während es für<br />

die PAH noch vor wenigen Jahren außer der<br />

Lungentransplantation keine Behandlungsmöglichkeit<br />

gab, können die meisten Patienten<br />

heute mit Endothelinantagonisten<br />

(Bosentan, Tracleer ® , Ambrisentan, Volibris<br />

® oder Sitaxentan, Thelin ® ), Phosphodiesterase­Inhibitoren<br />

(Sildenafil, Revatio ®<br />

sowie in Zukunft auch Tadalafil, Adcirca ® )<br />

und/oder Prostanoiden (z.B. Iloprost) wirksam<br />

behandelt werden. Die hohe Sterblichkeit<br />

bei PAH ist vor allem durch das Herzversagen<br />

bedingt. Bis zu 90% der Patienten mit<br />

chronischen obstruktiven Lungenerkrankungen<br />

(laut Hochrechnungen weltweit die<br />

dritthäufigste Todesursache bis zum Jahr<br />

2020) haben eine moderate bis bedenkliche<br />

PH. Im Hinblick auf die öffentliche Gesundheit<br />

ist die PAH eine wichtige Herausforderung<br />

aufgrund der späten Diagnose und der<br />

lediglich symptomatischen Therapie, die keine<br />

dauerhafte Heilung verspricht [20].<br />

3. Pulmonale Hypertonie –<br />

experimentelle Modelle<br />

Experimentell kann die pulmonal arterielle<br />

Hypertonie neben chronischer Haltung der<br />

Tiere unter hypoxischen Bedingungen [21,<br />

Herz 35 · 2010 · Supplement II © Urban & Vogel<br />

22] auch durch Injektion <strong>von</strong> Monocrotalin<br />

(MCT) induziert werden, einem hoch toxischen<br />

Alkaloid aus Crotalaria spectabilis.<br />

Die Symptome entsprechen denen der klinischen<br />

PH: Die MCT­Behandlung bewirkt<br />

eine Verdickung der pulmonalen Arterienwand<br />

mit stark erhöhtem rechtsventrikulärem<br />

Druck in Kombination mit pulmonaler<br />

Entzündung (detektiert durch erhöhte<br />

Expression des Tumor­Nekrose­Faktors<br />

und vermehrte Infiltration <strong>von</strong> Neutrophilen<br />

im Lungengewebe) [23]. Diese negativen<br />

Effekte konnten durch eine HO­1­<br />

Induktion normalisiert werden [23]. Dies<br />

stellt einen interessanten Ansatzpunkt für<br />

die Co­Therapie mit dem HO­1 induzierenden<br />

Nitrat PETN dar. Aufgrund der<br />

inflammatorischen Natur der MCT­induzierten<br />

PAH spielt oxidativer Stress (iNOS,<br />

NADPH­Oxidasen) eine wichtige Rolle in<br />

der Pathogenese der Krankheit. Die PAH<br />

ist eine häufige Begleiterscheinung beim<br />

Diabetes mellitus [24]. Auch die Pathogenese<br />

der chronisch hypoxischen PAH wird<br />

maßgeblich durch oxidativen Stress bestimmt<br />

und konnte durch endogene Hochregulation<br />

der HO­1 deutlich verbessert<br />

werden [21, 22]. Für die experimentelle<br />

PAH in Lämmern konnte eine Schlüsselrolle<br />

der NADPH­Oxidase gezeigt werden<br />

[25]. Es wurde weiterhin gezeigt, dass die<br />

BH4­Defizienz mit der Entwicklung einer<br />

PAH assoziiert ist und durch das Fehlen<br />

dieses wichtigen Co­Faktors der eNOS eine<br />

endotheliale Dysfunktion induziert wird<br />

[26]. Daher ist zu erwarten, dass eine antioxidative<br />

Co­Therapie jeglicher Art (z. B.<br />

durch PETN­induzierte HO­1­Expression)<br />

den Verlauf der Krankheit positiv beeinflusst<br />

und sich die Wiederherstellung der<br />

vaskulären BH4­Spiegel (z. B. durch PETNinduzierte<br />

GTP­CH­1 Expression) besonders<br />

positiv auswirkt. Es bleibt zu bemerken,<br />

dass es sich bei der MCT­induzierten<br />

PAH um ein sehr gut etabliertes Tiermodell<br />

handelt, das den chronischen Verlauf und<br />

die Langzeitauswirkungen der PAH sehr<br />

zuverlässig im Zeitraffer abbildet. Binnen<br />

vier bis sechs Wochen können die schweren<br />

Begleiterscheinungen einer PAH beobachtet<br />

werden (Abb. 3). Ein ähnliches Bild<br />

bzgl. der Protein­Tyrosin­Nitrierung wie in<br />

den Pulmonalarterien ergab sich auch in<br />

Lungengewebe (nicht gezeigt), wohingegen<br />

kein systemischer oxidativer Stress in der<br />

thorakalen Aorta bzw. im Herzmuskel beobachtet<br />

werden konnte (nicht gezeigt). Zu<br />

Organische Nitrate<br />

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