HerzSupplement - Pentalong von Actavis
HerzSupplement - Pentalong von Actavis
HerzSupplement - Pentalong von Actavis
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Herz Supplement<br />
Cardiovascular Diseases<br />
Ein signifikanter Anstieg der Rhodaminfluoreszenz<br />
konnte dabei nur nach<br />
GTNInkubation beobachtet werden (Abb.<br />
5), während in der Literatur eine gesteigerte<br />
Bildung reaktiver Sauerstoffspezies auch<br />
nach Mitochondrieninkubation mit ISMN,<br />
ISDN und PETN beschrieben ist [11]. Die<br />
dabei <strong>von</strong> den Autoren verwendeten Konzentrationen<br />
der organischen Nitrate lagen<br />
allerdings um den Faktor 5–500 höher als<br />
die für unsere Arbeiten verwendeten Konzentrationen,<br />
<strong>von</strong> denen unter unseren<br />
Versuchsbedingungen nur GTN eine<br />
inhibitorische Wirkung auf die ALDH2<br />
Aktivität aufweist. Dementsprechend resultierte<br />
auch die Inkubation isolierter Mitochondrien<br />
mit den ALDHInhibitoren<br />
Benomyl und Chloralhydrat sowie die<br />
Zugabe eines Aldehyds in einer signifikanten<br />
Steigerung der Rhodaminbildung<br />
(Abb. 5).<br />
Diese Ergebnisse zeigen, dass eine<br />
Hemmung der Aldehyddetoxifizierung<br />
durch Hemmung oder Überlastung der<br />
ALDH2 zu einer vermehrten Rhodaminbildung<br />
führt. Im Einklang damit bewirkte<br />
GTN nach Überexpression der ALDH2<br />
eine verminderte Rhodaminbildung (Daten<br />
nicht gezeigt). Dies erlaubt den Schluss,<br />
dass die vorhandene ALDH2Aktivität<br />
entscheidend die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies<br />
beeinflusst.<br />
Damit konnte gezeigt werden, dass GTN<br />
<strong>von</strong> den getesteten organischen Nitraten<br />
die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies am<br />
stärksten steigert, wohingegen PETN unter<br />
unseren Versuchsbedingungen weder nach<br />
Inkubation <strong>von</strong> Zellen noch nach Inkubation<br />
isolierter Mitochondrien zu einer signifikanten<br />
Zunahme der Rhodaminbildung<br />
im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen<br />
führte. Diese Beobachtung liefert eine Erklärung<br />
für die unter GTNTherapie beobachtete<br />
starke Toleranzentwicklung, die im<br />
Fall <strong>von</strong> PETN so gut wie gar nicht beobachtet<br />
wird [4]. Hierbei scheint im Besonderen<br />
die mitochondriale Bildung reaktiver<br />
Sauerstoffspezies <strong>von</strong> Bedeutung zu sein,<br />
die durch die starke Inhibition der ALDH<br />
2Dehydrogenaseaktivität durch GTN begünstigt<br />
zu werden scheint. Reaktive Sauerstoffspezies<br />
könnten durch die Peroxidation<br />
<strong>von</strong> Lipiden (LPO) intrazellulär zur<br />
Akkumulation toxischer Aldehyde führen,<br />
die zum einen kompetitiv die Aktivierung<br />
der organischen Nitrate inhibieren und<br />
zum anderen selbst zu einer weiteren Stei<br />
gerung der Bildung reaktiver Sauerstoffspezies<br />
beitragen [25, 26], sodass diese Veränderung<br />
des Redoxgleichgewichts zur<br />
Oxidation des enzymatischen Zentrums<br />
der ALDH2 führt und diese so inhibiert<br />
wird [5]. Gestützt wird diese Theorie durch<br />
die Arbeit <strong>von</strong> Jurt et al, in der gezeigt wurde,<br />
dass es im Plasma <strong>von</strong> gesunden Patienten<br />
zu einem Konzentrationsanstieg <strong>von</strong><br />
toxischen Aldehyden kommt, wenn diesen<br />
über einen Zeitraum <strong>von</strong> sieben Tagen<br />
eine Dosis <strong>von</strong> 0,6 mg/h GTN appliziert<br />
wurde [27]. n<br />
Summary<br />
Organic nitrates are very potent antianginal<br />
pharmaceuticals in the treatment of acute<br />
angina pectoris, but longterm therapy is<br />
limited due to the development of nitrate<br />
tolerance. Tachyphylaxis is associated with<br />
an increased formation of reactive oxygen<br />
species (ROS). The observation that the<br />
metabolizing enzyme of organic nitrates,<br />
the mitochondrial aldehyde dehydrogenase<br />
(ALDH2), is inhibited by oxidation links<br />
mechanismbased tolerance to the oxidative<br />
stress concept.<br />
In order to explain the difference in the<br />
tolerance to distinct nitrates, we measured<br />
their ability to induce ROS formation in<br />
endothelial cells (EA.hy.926) and mitochondrial<br />
preparations, using dihydrorhodamine<br />
123 (DHR123) as indicator.<br />
DHR123 is oxidized by ROS to the fluorescent<br />
dye rhodamine 123 (R123), which was<br />
reported to accumulate intracellularly.<br />
We found that increasing incubation<br />
time led to a decrease in the fluorescence<br />
intensity of cells exposed to glycerol trinitrate<br />
and we decided therefore to measure<br />
the extracellular concentration of R123 to<br />
exclude diffusion of the dye. The detection<br />
of R123 outside of the cells suggests that<br />
results must be interpreted carefully when<br />
using R123 intracellular concentrations as<br />
an indicator of ROS formation, because<br />
processes like active transport or opening<br />
of mitochondrial permeability transition<br />
pores can influence the localization of the<br />
dye. With this method we could show that<br />
isosorbide dinitrate, glycerol trinitrate and<br />
pentaerythrityl tetranitrate affect ROS formation<br />
to a different extent in EA.hy.926<br />
and mitochondria. Since ALDH2 inhibition<br />
with benomyl and chloral hydrate or<br />
incubation with an aldehyde leads to increased<br />
ROS formation in mitochondria,<br />
54 Herz 35 · 2010 · Supplement II © Urban & Vogel