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HerzSupplement - Pentalong von Actavis

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Herz Supplement<br />

Cardiovascular Diseases<br />

1 Institut für Pharmakologie,<br />

Universitätsmedizin der<br />

Johannes Gutenberg-<br />

Univer-sität, Mainz,<br />

Deutschland<br />

2 II. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin<br />

der Johannes<br />

Gutenberg-Universität, Mainz,<br />

Deutschland<br />

56<br />

Regulation der Genexpression<br />

durch organische Nitrate<br />

Andrea Pautz 1 , Peter Rauschkolb 1 , Julia Art 1 , Cornelia Voss 1 , Susanne Karbach 1 ,<br />

Philip Wenzel 2 , Matthias Oelze 2 , Ulrich Förstermann 1 , Andreas Daiber 2 , Hartmut Kleinert 1<br />

Zusammenfassung: Stickstoffmonoxid<br />

(NO) hat weitreichende Effekte auf die<br />

Genexpression. Dabei werden Wirkungen<br />

auf die Aktivität <strong>von</strong> Genpromotoren<br />

(Transkription) sowie die Stabilität und<br />

Translatierbarkeit <strong>von</strong> mRNAs und die<br />

Stabilität <strong>von</strong> Proteinen (posttranskriptionelle<br />

Effekte) beschrieben. Auch die Induktion/Änderung<br />

posttranslationaler Modifikationen<br />

<strong>von</strong> Proteinen durch NO ist<br />

bekannt.<br />

Seit mehr als 100 Jahren werden organische<br />

Nitrate (wie Nitroglycerin, NTG und Pentaerithrityltetranitrat,<br />

PETN) als Therapeutika<br />

zur Behandlung der Angina pectoris, des<br />

Herzinfarkts und der Herzinsuffizienz eingesetzt.<br />

Organische Nitrate werden als (indirekte)<br />

Donoren für NO angesehen und<br />

ihre kardiovaskulären Effekte werden der<br />

NO-Freisetzung zugeschrieben.<br />

Es gibt nur wenig Berichte der expressionellen<br />

Effekte <strong>von</strong> organischen Nitraten,<br />

wobei zumeist die Wirkungen <strong>von</strong> NTG<br />

analysiert wurden. Neuere Daten zeigen,<br />

dass unterschiedliche Nitrate (wie z.B.<br />

NTG oder PETN) unterschiedliche Wirkungen<br />

auf die Genexpression haben können.<br />

So erhöht PETN z.B. die Expression<br />

Ebene der Regulation der Genexpression<br />

Alle Informationen, die zur Ausbildung<br />

und Aufrechterhaltung eines Organismus<br />

notwendig sind, finden sich in der DNA (in<br />

den Genen), die bei tierischen Zellen im<br />

Zellkern zu finden ist (Ausnahme mitochondriale<br />

DNA). Die Regulation der Expression<br />

der Gene bestimmt daher das Aussehen<br />

und die Fähigkeiten jeder einzelnen<br />

Zelle und mithin des Gesamtorganismus.<br />

Dabei kann die Genexpression auf verschiedenen<br />

Ebenen reguliert werden (Abb.<br />

1). Ein wichtiger Schritt ist die Regulation<br />

der Aktivität der DNA-Abschnitte, die als<br />

Promotoren über die Transkription der<br />

nachfolgenden Gensequenzen entscheiden.<br />

der antioxidativ wirkenden Hämoxygenase<br />

I (HO-1) oder der schweren Kette des Ferritins<br />

(FeHc) in Endothelzellen, während<br />

NTG dies nicht vermag.<br />

Unsere Analysen der durch NTG bzw.<br />

PETN bewirkten Veränderungen der totalgenomischen<br />

Expressionsprofile im Rattenherz<br />

zeigen deutliche Unterschiede der<br />

Effekte, die durch diese beiden Nitrate induziert<br />

werden. Eine genaue Auswertung<br />

dieser Genexpressionsprofile legt nahe,<br />

dass eine NTG-Behandlung die Induktion<br />

kardiotoxischer Expressionsnetzwerke bedingt,<br />

die zur Aktivierung pathophysiologischer<br />

Prozesse führen. Dagegen scheint<br />

eine PETN-Behandlung Expressionsnetzwerke<br />

zu induzieren, die eine kardioprotektive<br />

Funktion haben.<br />

Diese Daten erklären vielleicht teilweise<br />

den Befund, dass Langzeit-Behandlung mit<br />

NTG anscheinend mit einem erhöhten kardiovaskulären<br />

Todesfallrisiko verbunden<br />

ist.<br />

Schlüsselwörter: Nitroglyzerin (NTG) –<br />

Pentaerithrityltetranitrat (PETN) – Genexpression<br />

– totalgenomische Expressionsprofile<br />

– Microarray-Technik – Kardiotoxizität<br />

Dabei hat neben dem Verpackungsgrad der<br />

DNA (Histonmodifikationen etc.) auch die<br />

An- bzw. Abwesenheit <strong>von</strong> Transkriptionsfaktoren<br />

(TF), die an diese Promotorsequenzen<br />

binden, eine zentrale Bedeutung<br />

[1]. Die Transkription ergibt dann eine<br />

Vorläufer-RNA (hnRNA), die durch komplexe<br />

und z.T. stark regulierte Reifungsschritte<br />

(Capping, Splicing, Polyadenylierung)<br />

eine reife Boten-RNA (mRNA) ergibt.<br />

Dabei wird die hnRNA in Protein/<br />

RNA-Komplexe verpackt, die für die Prozessierungsschritte<br />

eine wichtige Rolle<br />

spielen. Schon im Zellkern kann auch die<br />

Stabilität der mRNA reguliert werden. Die<br />

reife mRNA muss nun in das Zytoplasma<br />

Herz 35 · 2010 · Supplement II © Urban & Vogel

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