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HerzSupplement - Pentalong von Actavis

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Herz Supplement<br />

Cardiovascular Diseases<br />

II. Medizinische Klinik, Labor<br />

für Molekulare Kardiologie<br />

und Institut für Pharmakologie<br />

Universitätsmedizin der<br />

Johannes�Gutenberg�Universi�<br />

tät, Mainz, Deutschland<br />

24<br />

Neues zu antioxidativen Eigenschaften<br />

<strong>von</strong> PETN und zum Nitratmetabolismus an der<br />

isolierten ALDH�2<br />

Andreas Daiber, Matthias Oelze, Jens Kamuf, Richard Schell, Andrea Pautz, Philip Wenzel,<br />

Hartmut Kleinert<br />

Zusammenfassung: Die hämodynamischen<br />

und antiischämischen Effekte <strong>von</strong> Nitroglyzerin<br />

(GTN) gehen inlolge einer rasch<br />

einsetzenden Nitrattoleranz verloren. Aktuelle<br />

Arbeiten konnten neue Toleranzmechanismen<br />

identifizieren wie die Hemmung<br />

des nitratbioaktivierenden Enzyms,<br />

die Aldehyddehydrogenase (ALDH­2)<br />

sowie die Bildung reaktiver Sauerstoff­<br />

und Stickstoffspezies (RONS) in Mitochondrien,<br />

die die Bioaktivierung <strong>von</strong> GTN<br />

hemmen. Damit vereint sich erstmals das<br />

Konzept des nitratinduzierten oxidativen<br />

Stresses mit dem Konzept der Desensitivierung<br />

(Inhibition) der Nitratbioaktivierung<br />

auf der Ebene der ALDH­2. Aktuelle tierexperimentelle<br />

Studien legen nahe, dass<br />

reduzierte Liponsäure die oxidative Inhibition<br />

des nitratbioaktivierenden Enzyms,<br />

der mitochondrialen ALDH­2, verhindert<br />

und dass Pentaerithrityltetranitrat (<strong>Pentalong</strong><br />

® , PETN) aufgrund seiner intrinsischen<br />

antioxidativen Eigenschaften (Induktion<br />

der Hämoxygenase­1 [HO­1] und des Ferritins)<br />

keine Nitrattoleranz induziert. Die<br />

Tatsache, dass PETN die ALDH­2 Aktivi­<br />

1. Klinische Nitrattoleranz<br />

Organische Nitrate gehören zur Substanzklasse<br />

der Nitrovasodilatatoren und sie finden<br />

auch in heutiger Zeit eine breite klinische<br />

Anwendung bei der Behandlung der<br />

stabilen und instabilen Angina pectoris.<br />

Daneben werden organische Nitrate zur<br />

Dauertherapie der chronischen Herzinsuffizienz<br />

eingesetzt (Isosorbiddinitrat<br />

(ISDN)/Hydralazin und Pentaerithrityltetranitrat<br />

(PETN)), wo sie durch die Senkung<br />

der Vorlast einen positiven Effekt auf<br />

die Morbidität sowie die Lebensqualität<br />

der Patienten zeigen. Ihr Wirkprinzip basiert<br />

auf einer durch Bioaktivierung induzierten<br />

NO­Freisetzung, die durch Aktivie­<br />

tät intakt lässt, ist umso bedeutsamer, als<br />

neben GTN auch PETN und sein Trinitratmetabolit<br />

PETriN durch die ALDH­2 bioaktiviert<br />

werden. In einer gerade abgeschlossenen<br />

Studie zeigte sich, dass PETN<br />

auch an der isolierten humanen ALDH­2<br />

qualitativ anders wirkt als GTN. Interessanterweise<br />

bewirkte GTN eine beachtliche<br />

konzentrationsabhängige Abnahme der<br />

ALDH­2­Aktivität und Zunahme der<br />

RONS (direkt durch die ALDH­2 gebildet),<br />

wohingegen PETN hier nur einen<br />

leichten Effekt zeigte. Detaillierte Studien<br />

zeigten, dass die reaktive Spezies, die hauptsächlich<br />

durch die ALDH­2 gebildet wird,<br />

vermutlich Peroxynitrit ist, das unter anderem<br />

für die Entkopplung der endothelialen<br />

NO­Synthase und damit für die endotheliale<br />

Dysfunktion verantwortlich gemacht<br />

wird.<br />

Schlüsselwörter: Organische Nitrate – Bioaktivierung<br />

– Superoxid – Peroxynitrit –<br />

mitochondriale Aldehyddehydrogenase –<br />

mitochondrialer oxidativer Stress – vaskuläre<br />

Funktion<br />

rung der löslichen Guanylatzyklase (sGC)<br />

und Erhöhung der cGMP­Spiegel zu einer<br />

Verringerung des peripheren Gefäßwiderstandes<br />

führt. Nitroglyzerin (Glyzerintrinitrat,<br />

GTN) wird seit über 100 Jahren aufgrund<br />

seiner potenten antiischämischen<br />

Eigenschaften erfolgreich zur Behandlung<br />

der Anginasymptome eingesetzt [1]. Im<br />

Jahr 1888 wurde <strong>von</strong> Stewart und Mitarbeitern<br />

erstmals das Phänomen der Nitrattoleranz<br />

beschrieben, das sich in einer<br />

Wirkungsabschwächung des organischen<br />

Nitrats bei Patienten nach einer Dauertherapie<br />

äußerte [2].<br />

Die Entwicklung der Nitrattoleranz<br />

stellt eine maßgebliche therapeutische Li­<br />

Herz 35 · 2010 · Supplement II © Urban & Vogel

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