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FACHVERBAND PHILOSOPHIE Mitteilungen

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Rezensionen<br />

Jahrbücher für Didaktik der Philosophie und Ethik<br />

Im Dresdner Thelem Verlag ist unter der Herausgeberschaft von Johannes Rohbeck<br />

mit dem Jahrbuch für Didaktik der Philosophie und Ethik eine für Lehre und Unterricht<br />

wichtige Reihe entstanden. Besondere Beachtung verdienen die Bände 2 - 4 dieses<br />

Jahrbuches, die sich dem didaktischen Projekt „Denkrichtungen der Philosophie und<br />

Methoden des Unterrichts“ widmen.<br />

(Abb.)<br />

Philosophische Denkrichtungen, hrsg. v. Johannes Rohbeck, Jahrbuch für Didaktik<br />

der Philosophie und Ethik, Bd. 2, Dresden: Thelem Verlag, 2001<br />

Während das erste Jahrbuch vorwiegend allgemeine Methoden wie Heuristik, Kritik<br />

oder argumentatives Gespräch behandelte, geht es im zweiten Jahrbuch um die besonderen<br />

Methoden philosophischer „Denkrichtungen“, nämlich der Analytischen Philosophie,<br />

der Hermeneutik und Dekonstruktion sowie der Phänomenologie. Unter Methoden<br />

werden hier nicht Unterrichtsmethoden in einem technischen Sinne verstanden,<br />

sondern bestimmte Grundeinstellungen des Philosophierens, die sich mit diesen<br />

Denkrichtungen verbinden.<br />

Die analytische Philosophie, die sich an der Logik und an den exakten Wissenschaften<br />

orientiert, bezweckt ausdrücklich, den Sprachgebrauch und die Argumentationsweise<br />

zu reflektieren, um in das Denken, Sprechen und Kommunizieren möglichst viel Klarheit<br />

zu bringen. Dem entspricht Helmut Engels in seinem Beitrag, der das breite<br />

Spektrum sprachanalytischer Methoden im Unterricht vorstellt (Mittel der Kritik, Hilfe<br />

beim Verstehen und Erkennen, Schutz vor den Fallstricken der Sprache) und detailliert<br />

aufzeigt, wie Schülerinnen und Schüler die entsprechenden Kompetenzen erwerben<br />

können. Volker Pfeiffer bezieht die analytischen Methoden auf das Feld der ethischen<br />

Argumentation, indem er das Problem der Normenkonflikte analysiert und dafür unterrichtspraktische<br />

Lösungen vorschlägt („Kohärentismus und ethisches Argumentieren“).<br />

Die Hermeneutik bietet im Unterschied zu dem an den Naturwissenschaften orientierten<br />

analytischen Philosophieren das Paradigma der intersubjektiven Verständigung<br />

auf und eröffnet zugleich den alternativen Themenbereich historisch entstandener Kulturen.<br />

Dementsprechend zeigt Volker Steenblock in seinem Beitrag „Hermes und die<br />

Eule der Minerva“ die Rolle der Hermeneutik in philosophischen Bildungsprozessen<br />

auf, die darin besteht, die je eigene Wahrnehmung und subjektive Erfahrung freizulegen.<br />

In den Umfang der hermeneutischen Verfahren schließt er dabei die Dekonstruktion<br />

ein. Auch Christian Gefert befasst sich mit dem Verhältnis von Hermeneutik und<br />

Dekonstruktion und gelangt zu einem innovativen Verfahren szenischer Darstellung<br />

als Strategie der Texteröffnung sowie zu Grundsätzen eines theatralen Philosophierens.<br />

Lothar Ridder vertritt in seinem über „Methoden der Interpretation im Philosophieunterricht“<br />

einen intentionalistischen Ansatz und leitet daraus ein beachtenswertes<br />

Schema der Interpretationsarten ab.<br />

Dittmar Werner repräsentiert in diesem Band den phänomenologisch ausgerichteten<br />

Philosophieunterricht. Er thematisiert den Zusammenhang von Philosophie und Pädagogik,<br />

um vor diesem Hintergrund neuartige Unterrichtsvorschläge im Sinne phänomenologischer<br />

Übungen (beispielsweise zur Wahrnehmung des Anderen, zur Wahrnehmung<br />

von Gegenständen) zu entwerfen. In arbeitsteiliger Kooperation sind auf<br />

diesem Feld erste Ergebnisse entstanden, die für unsere Fachdidaktik erfolgversprechend<br />

sind.<br />

(Abb.)<br />

<strong>FACHVERBAND</strong> <strong>PHILOSOPHIE</strong> E.V.

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