FACHVERBAND PHILOSOPHIE Mitteilungen
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Diskussion stellen, die bei Befragungen von Lehrerinnen und Kindern während der<br />
Einführung des Faches deutlich geworden sind und die auch für die anderen bereits<br />
genannten Fächer von Bedeutung sein könnten.<br />
Bei der Befragung von Lehrerinnen (vgl. Pfeiffer 2002) wurden folgende Motivationen,<br />
eine Zusatzqualifikation für „Philosophieren mit Kindern" zu erwerben, benannt:<br />
- Etwas Neues lernen wollen<br />
- Schule verändern wollen<br />
- Berufliche Chancen verbessern<br />
- Mit den Fragen der Kinder besser umgehen lernen<br />
- Eigene Sinnfragen haben und nach Antworten suchen<br />
- Neue Menschen kennen lernen<br />
- Interesse an der Fachphilosophie haben<br />
Die Angaben legen die Schlussfolgerung nahe, dass hinsichtlich der Motivation eher<br />
ein reformerisches pädagogisches Interesse als ein Interesse an der Fachphilosophie<br />
dominiert. Am Ende der Ausbildung äußerten allerdings etwa 70 % der Befragten,<br />
dass sie glauben, durch die Auseinandersetzung mit Philosophie, eher in der Lage zu<br />
sein, philosophische Fragen (auch die der Kinder) zu verstehen und dass sie nicht<br />
vermutet hätten, welche Vielfalt an Deutungsangeboten die Philosophie in ihrer Geschichte<br />
hervorgebracht hat.<br />
Das Fach „Philosophieren mit Kindern" wird von den unterrichtenden Lehrerinnen als<br />
wichtig gegenüber anderen Fächern eingeschätzt; einige der Befragten halten es sogar<br />
für wichtiger als andere Fächer. Als Gründe werden benannt:<br />
- dass Kinder beim Philosophieren Probleme artikulieren, dass sie Dinge anfangen<br />
zu beobachten, die sie vorher nicht beachtet haben,<br />
- dass es einen wichtigen Beitrag zur Werteerziehung leistet, weil grundsätzliche<br />
Werte, wie Vertrauen und Mitgefühl nicht nur besprochen sondern praktiziert<br />
werden,<br />
- dass die Kinder lernen zuzuhören, eigene Meinungen zu bilden und fremde Meinungen<br />
zu akzeptieren,<br />
- dass das Philosophieren einen wichtigen Beitrag zur Denk- und Sprachentwicklung<br />
leistet,<br />
- dass die Gefühlsseite der Kinder stärker angesprochen wird als in anderen Fächern,<br />
- dass die Kinder mehr Selbstvertrauen bekommen.<br />
Hinsichtlich der Anforderungen im Unterricht bezogen auf die Fähigkeiten der Kinder<br />
werden folgende Probleme benannt:<br />
- Es mangelt den Kindern nicht an philosophischen Fragen und Ideen.<br />
- Sie sind es aber nicht gewohnt, diese Fragen weiter zu entwickeln.<br />
- Vielen Kindern fällt es aber schwer zuzuhören und Gedanken verständlich zu<br />
formulieren.<br />
- Es gibt immer einzelne Kinder, die am Unterricht nicht interessiert sind und dann<br />
stören.<br />
Bezogen auf die Lehrerinnenrolle schätzen die Befragten ein:<br />
- Man muss selber philosophische Fragen haben und nach Antworten suchen.<br />
„Ich möchte nichts als meine Ruhe haben und wissen, wie Gott die Welt erschaffen<br />
<strong>FACHVERBAND</strong> <strong>PHILOSOPHIE</strong> E.V.