Umnutzung historischer Gebäude Dezember 2011 1 2012
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Sammler mit<br />
Regulierungsventilen<br />
für die einzelnen<br />
Kreisläufe<br />
Aufnahme der<br />
Wärmebildkamera<br />
im Wohnzimmer<br />
9. OG,<br />
Quelle: T.Löber<br />
soll, wird kaum erläutert und auch nicht diskutiert. Zwischenzeitlich<br />
werden kleinere Defekte, vornehmlich an<br />
der Zentrale, behoben und im Übrigen wird davor gewarnt,<br />
die Wohnungsventile zu benutzen.<br />
Aus denkmalpflegerischer Sicht mag dies zunächst<br />
die beste Lösung zum Erhalt der Anlage sein. Es steht<br />
jedoch zu befürchten, dass im Ernstfall auf die billigste<br />
oder am leichtesten durchzuführende Lösung zurückgegriffen<br />
wird, weil man sich nicht vorbereitet hat und<br />
dann nur noch eilig gehandelt werden muss.<br />
Was müsste also jetzt getan werden, um zum einen die<br />
Lebensdauer der Anlage zu verlängern und zum anderen<br />
sich auf den Fall vorzubereiten, dass die Wohnungsversorgung<br />
mit Wärme neu organisiert werden muss?<br />
Zunächst wäre die Anlage zu untersuchen, um<br />
Schwächen und Möglichkeiten der Instandsetzung auszuloten.<br />
Für den Fall der Erneuerung müssen die Varianten<br />
dargestellt und alle Folgemaßnahmen untersucht<br />
werden. Dies soll folgend kurz erläutert werden, wobei<br />
hier die Zentrale mit der Steuerungs- und Regeltechnik<br />
ausgespart wird.<br />
Erhalt und Instandsetzung<br />
Die Anlage zeigt einige Schwächen, bei denen zu untersuchen<br />
wäre, ob sie im System begründet liegen oder<br />
Verschleißerscheinungen sind:<br />
• es hat verschiedentlich Rohrbrüche gegeben, bei denen<br />
Heizungsleitungen im Fußboden durchgerostet<br />
waren;<br />
• die Erwärmung des Fußbodens scheint eher punktuell<br />
als flächig zu erfolgen, was zu der Annahme verleitet,<br />
dass die Rohre zugesetzt seien;<br />
• die Wohnungsventile sind schwergängig und manche<br />
ohne Wirkung, selbst wenn sie bewegt werden können;<br />
• die Wärmeregulierung der Wohnungen wird hauptsächlich<br />
durch Einstellen der Vorlauftemperatur in der<br />
Zentrale vorgenommen.<br />
Dadurch sind in den Wohnungen entweder sommerliche<br />
26° C oder erfrischende 18° C, je nachdem, ob ein Bewohner<br />
gerade um mehr oder weniger Wärme gebeten<br />
hat. Man behilft sich dann mit Fenster öffnen oder einem<br />
zweiten Pullover.<br />
Auch ohne detaillierte Analyse lässt sich zu diesen<br />
Problempunkten einiges feststellen: Die Rohrbrüche waren<br />
vornehmlich in den Bädern, wo die Heizungsrohre<br />
durch vermutlich von außen, durch undichte Wasserleitungen<br />
oder mangelhafte Abdichtungen in den Estrich<br />
10 Restaurator im Handwerk – Ausgabe 3/<strong>2011</strong><br />
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eindringendes Wasser korrodierten, d. h. von Ausnahmen<br />
abgesehen sind durch Innenkorrosion verursachte<br />
Rohrbrüche nicht so wahrscheinlich wie befürchtet.<br />
Eine Aufnahme mit der Wärmebildkamera zeigt,<br />
dass die Erwärmung des Fußbodens sich mit den im<br />
Plan angegebenen Verlegung der Rohrschleifen deckt.<br />
Die Wahrnehmung von punktuellen Flecken der Wärme<br />
scheint also entweder subjektiv zu sein oder ist auf<br />
bauliche Gegebenheiten wie z. B. unterschiedliche Höhenlage<br />
der Leitungen im Estrich zurückzuführen, ist<br />
also systemimmanent und nicht zu ändern. Den Zustand<br />
der Ventile kennt zwar keiner genau, einige Bewohner<br />
haben aber ihre Ventile gangbar gemacht und benutzen<br />
sie, ohne dass das Haus geflutet würde.<br />
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