Umnutzung historischer Gebäude Dezember 2011 1 2012
Umnutzung historischer Gebäude Dezember 2011 1 2012
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� Wer morgens sich am Morgen genussvoll von einem<br />
angenehmen Regenguss unter der Dusche für den Tag<br />
anregen lässt, dürfte wohl kaum mehr einen Gedanken<br />
an Zeiten verschwenden, in denen das tägliche Duschen<br />
als unerschwinglicher Luxus galt. Das Badezimmer hielt<br />
erst in der jüngeren Geschichte als Standard Einzug im<br />
privaten Wohnungsbau. Aus der rein funktionalen Nasszelle<br />
von damals wurde im Laufe der Zeit eine individuelle<br />
Wohlfühl-Oase. Die Geschichte des Bades ist eng<br />
verknüpft mit der Geschichte vom Umgang mit Wasser,<br />
vom Umgang mit Hygiene, aber auch mit der Geschichte<br />
des Installateur-Handwerks.<br />
Kein Wunder also, dass auch der Schwarzwälder<br />
Bad- und Sanitärspezialist Hansgrohe großes Interesse<br />
an dieser historischen Entwicklung hat. Denn in der<br />
110-jährigen Geschichte des Unternehmens spielt der<br />
Umgang mit dem Lebenselixier Wasser eine Hauptrolle.<br />
Mit der Entwicklung vom Dreimannbetrieb bis zum<br />
heutigen internationalen Unternehmen wuchs nicht nur<br />
das Interesse an der Badkultur, sondern auch der Fundus<br />
an historischen Exponaten. Im Museum für Wasser,<br />
Bad und Design dokumentieren sie den Weg von der<br />
(Wieder-) Entdeckung der Hygiene bis<br />
zum heutigen, genussvollen Bade- und<br />
Duscherlebnis.<br />
Ein Abenteuer für die ganze Familie<br />
Das Museum spricht kleine wie große<br />
Besucher an. Erläuternde Schrifttafeln<br />
ergänzen die ansprechend aufbereiteten<br />
Ausstellungsstücke mit vertiefenden<br />
Informationen zur Entwicklung der Badkultur und<br />
machen damit ein Erkunden auf eigene Faust möglich.<br />
Wer mündliche Erklärungen bevorzugt, kann sich von<br />
Audioguides leiten lassen. Die handlichen Abspielgeräte<br />
erläutern die Schau per Knopfdruck: Station für Station<br />
wahlweise auf Deutsch, Englisch oder Französisch.<br />
Außerdem gibt es kostenlose Führungen zu Themen<br />
wie „Design im Bad“ oder „Faszination Wasser“. Auch<br />
Kindergruppen können an lehrreichen und spannenden,<br />
altersgerechten Erkundungstouren durch das Museum<br />
teilnehmen. So wird ein Besuch zum Abenteuer für die<br />
ganze Familie.<br />
Die Geschichte der Badekultur und des Sanitärhandwerks<br />
1997 wurde in Schiltach das deutschlandweit einzige<br />
Bad-Museum eröffnet. Anhand originalgetreu nachge-<br />
Museen<br />
bildeter <strong>historischer</strong> Badezimmer und Handwerksstuben<br />
erleben die Gäste eine Zeitreise durch 700 Jahre europäische<br />
Badkultur. Mit dem Blick in eine mittelalterliche<br />
Badestube beginnt der historische Rundgang. Eine<br />
Klempnerwerkstatt aus dem Jahr 1910 lässt mit urigen<br />
Werkzeugen das handwerkliche Geschick erahnen. Sie<br />
liefert zudem die ersten Informationen zur Entstehung<br />
des Sanitärfachhandwerks. Historische Badewannen aus<br />
Kupfer, auf Hochglanz poliert<br />
oder kunstvoll mit Mahagoni<br />
verkleidet, vermitteln<br />
Pomp und Pracht, wie es<br />
Ende des 19. Jahrhunderts<br />
nur den oberen Zehntausend<br />
vorbehalten war. Aus hygienischen<br />
Gründen wechselte<br />
der Standort der Wannen<br />
nach und nach vom Schlaf-<br />
und Ankleidezimmer in eigens<br />
geschaffene Räume, in<br />
denen auch das WC untergebracht<br />
wurde. Dem Gros der<br />
700 Jahre Badgeschichte zum Eintauchen<br />
Das Hansgrohe Museum für Wasser, Bad und Design entführt<br />
auf eine Zeitreise von der (Wieder-) Entdeckung der Hygiene<br />
bis zum Privatbad als Wohlfühl-Oase<br />
Bevölkerung blieb bis Mitte des 20. Jahrhunderts nur<br />
das wöchentliche Bad in der Gemeinschaftswaschküche.<br />
Die Entwicklungen in den Folgejahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts belegen ein Plattenbaubad sowie Badsituationen<br />
aus den 50er, 60er und 70er Jahren.<br />
Design hält Einzug im Bad<br />
Beim Spaziergang durch die Errungenschaften der Sanitärtechnik<br />
fehlen selbst die modernen Klassiker nicht.<br />
In der Ausstellung finden sich ergänzend Produkte, die<br />
Geschichte geschrieben haben: die erste Handbrause<br />
mit verstellbaren Strahlarten namens „Selecta“, der<br />
„VW-Käfer“ unter den Handbrausen, millionenfach<br />
verkauft und oft kopiert, die erste farbige Armatur und<br />
die Duschstange, 1953 im Schwarzwald erfunden. Die<br />
moderne Interpretation des Badezimmers kann der Besucher<br />
am Ende der Zeitreise im Ausstellungsbereich<br />
bestaunen – und so nicht nur langsam wieder „auftauchen“,<br />
sondern auch erleben, wie Hansgrohe innovativ<br />
zur Fortschreibung der faszinierenden Geschichte des<br />
Bades beiträgt. �<br />
Adresse und Öffnungszeiten:<br />
Hansgrohe Museum für Wasser, Bad und Design,<br />
Auestraße 9, 77761 Schiltach. Tel.: 07836-51-3272,<br />
Fax: 07836-51-1505; Montag bis Freitag 7.30-19 Uhr;<br />
barrierefreier Zugang; der Eintritt in das Museum ist frei.<br />
Weitere Informationen:<br />
Pressestelle Dr. Carsten Tessmer/Franziska Moschke,<br />
Tel.: 07836-51-3009/-1226, Fax: 07836-51-1170,<br />
E-Mail: public.relations@hansgrohe.com;<br />
Internet: www.hansgrohe.com<br />
Restaurator im Handwerk – Ausgabe 3/<strong>2011</strong> 53<br />
Wohnküche<br />
um 1910