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Humor - Dies ist unser Püffki, nur Eingeweihte kennen seine hohen ...

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und Entwickeln der kindlichen Lebensfreude eine der wichtigsten pädagogischen und therapeutischen Ziele. Frostig<br />

bezeichnete die Freude als das beste Gegenmittel gegen emotionale Störungen. Es <strong>ist</strong> auch in der Tat so, dass freudige,<br />

humorvolle Kinder und Jugendliche besser mit ihren Problemen und Schwierigkeiten umzugehen vermögen als andere (Titze<br />

1996, 36).<br />

Freude <strong>ist</strong> ein im wahrsten Sinne des Wortes erhebendes Gefühl. Äußerungen der Freude gehen immer in die Richtung nach<br />

oben. Man möchte vor Freude an die Decke springen. Zumindest aber streckt und reckt sich der freudige Mensch nach oben.<br />

Die Emotion Freude lässt das Gesicht aufleuchten, die Augen beginnen zu strahlen und die Mundwinkel gehen nach oben.<br />

Freude <strong>ist</strong> ein mächtiges Gegengewicht zur Erdenschwere. Sie wendet sich aber auch gegen belastende, bedrückende, den<br />

Menschen hinabziehende Emotionen wie Schwermut, Resignation und Depression.<br />

Freude <strong>ist</strong>, wie das Lächeln auch, ein soziales Bindungs- und Verbindungsmittel. Freude kann man einfach nicht für sich<br />

behalten. Man muss sie anderen mitteilen, andere daran teilhaben lassen. Es <strong>ist</strong> das Bedürfnis, <strong>seine</strong> eigene Freude mit<br />

anderen zu teilen. Dann hat man auch Freude an der Freude anderer. <strong>Dies</strong>er soziale Aspekt wird leider viel zu oft übersehen.<br />

In der Freude neigt der Mensch dazu, statt des Trennenden das Gemeinsame zu betonen. Dabei entsteht ein Gefühl der<br />

Solidarität. Negative Emotionen wie Habgier und Neid haben hier keinen Platz.<br />

Verena Kast, Professorin an der Universität Zürich, <strong>ist</strong> der Überzeugung, dass mit der Freude immer auch Hoffnung<br />

aufkeimt. Mit anderen Worten: der freudige, humorvolle Mensch blickt hoffnungsvoll in die Zukunft. Er <strong>ist</strong> fest entschlossen,<br />

das Leben zum Besseren hin zu verändern.<br />

<strong>Dies</strong>e positive Erwartungshaltung <strong>ist</strong> gerade für Behinderte von immenser Wichtigkeit. Zwar können Behinderte keine<br />

großen Wunder vollbringen und die Behinderung nicht einfach wegzaubern. Aber die kleinen Wunder der Hoffnung können<br />

ihre oft bedrückende Realität ein wenig zum Positiven hin verändern. Ziel muss die allmähliche Erhöhung der Lebensqualität<br />

und Lebensfreude sein.<br />

Hinweise zur Verwendung der Komik im Alltag<br />

Zunächst müssen wir uns die Frage stellen, was das Komische eigentlich <strong>ist</strong>, über das Menschen lachen. Z. B. amüsiert man<br />

sich köstlich, wenn etwas völlig anderes eintritt, als man erwartet hat. Kinder mit ihrem natürlichen Gespür für <strong>Humor</strong> und<br />

Komik lachen spontan, wenn etwas nicht den Regeln und gültigen Normen entspricht, wenn sich jemand statt auf den Stuhl<br />

daneben setzt. Man spricht hier von Normverletzungen als Elemente der Komik.<br />

Das gilt auch für Kleidungsnormen und deren Verletzung, z. B. wenn jemand sein Jackett mit einem Kleiderbügel drin anhat.<br />

Weitere Elemente sind Kontraste, die aus der Verknüpfung gegensätzlicher Phänomene entstehen, z.B. ein überschlanker,<br />

hoch aufgeschossener Mensch Arm in Arm mit einem kleinen Dicken.<br />

Komische Elemente verwenden vor allem die Clowns. Fellini sieht im Clown eine Karikatur des Menschen, nämlich das<br />

Kind im Menschen. Und in der Tat wirken Clowns wie Kinder, die man in Erwachsenen-Kleidung gesteckt hat. Sie arbeiten<br />

mit den komischen Elementen der Übertreibung und des viel zu großen Aufwands für minimale Handlungen. Der große<br />

Clown Grock sieht sich dem Problem gegenüber, dass sein Klavierhocker zu weit weg von der Tastatur des Flügels steht.<br />

Statt nun einfach den Hocker ranzuschieben, schiebt er mit großer Mühe den schweren Flügel an den Hocker heran. Seine<br />

Grimassen wirken dabei zusätzlich komisch.<br />

Sprachliche Komik<br />

Kinder im Vorschul- und Grundschulalter entdecken im Umgang mit der Sprache die Wortkomik. Sie haben Spaß am<br />

verbalen Nonsens und fühlen sich überlegen, weil sie die Wortspiele durchschauen und genau wissen, wie es richtig heißen<br />

muss. Hierbei spielen Doppelbedeutungen und klangliche Ähnlichkeiten eine große Rolle, z.B. «Kannst du Rätsel raten?»<br />

Antwort: «Was, Brezel braten?» Auch auf Erwachsene verfehlt die verbale Komik ihre Wirkung nicht: «Sind diese Blumen<br />

künstlich?» «Natürlich.» «Natürlich??» «Nein künstlich.» «Was denn nun: künstlich oder natürlich?» «Natürlich künstlich!“<br />

Hier noch ein paar Beispiele der Wortkomik speziell für Kinder:<br />

Silbenverdrehungen Flimmerziege statt Zimmerfliege, Fischmutter statt Mischfutter, Mottenschuster statt Schottenmuster,<br />

Metterschling oder Schletterming statt Schmetterling, Leisereiter statt Reiseleiter, Leichenzehrer statt Zeichenlehrer,<br />

Mulschappe statt Schulmappe, Kle<strong>ist</strong>ermasse statt Me<strong>ist</strong>erklasse, Tonnensau statt Sonnentau, Hundedreck statt Händedruck.<br />

– Es gibt zwar noch andere Beispiele, aber die sollte man besser doch nicht den Kindern mitteilen: so z.B. Schattenriss,<br />

Schulme<strong>ist</strong>er, Reisschüssel oder P<strong>ist</strong>enasse.<br />

Der Kasper verwechselt gegebene Aufträge Kasperle soll im Haushalt helfen und drei Aufträge ausführen: Er soll den Rasen<br />

schneiden, die Sahne schlagen und den Hund spazieren führen. «Kasper, wiederhole noch einmal, was du tun musst.»<br />

Kasper: «Ich soll den Hund schlagen, die Sahne schneiden und den Rasen spazieren führen.» «Nein, jetzt weiß ich es richtig:<br />

Ich soll den Rasen mit Sahne beschmieren, den Hund beschneiden und auf dem Rasen spazieren führen.» Ähnliche<br />

Verwechslungen kann man sich selbst ausdenken, oder die Kinder denken sich selber eine Geschichte mit drei, später mit<br />

vier Aufträgen, die der Kasper natürlich gehörig durcheinander bringt.<br />

Märchen durcheinander bringen z.B. Schneewittchen und die sieben Geißlein; Schneeweißchen und Rosenkohl;<br />

Runzelpilzchen: Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Stumpelrilzchen heiss! Frau Holle und Brothäppchen, oder war es<br />

Rotkäppchen mit den sieben Wölfen? Nein, es war <strong>nur</strong> ein Wolf: der Wolf und die sieben Raben, oder waren es sieben<br />

Schwaben? Oder Ali Baba und die vierzig Geißlein, die leider nicht alle ins Uhrkästchen hinein passten. Da konnten auch<br />

Max und Moritz nicht helfen. Die waren ja im Wald. Und als sie alle Brotkrumen aufgegessen hatten, knabberten sie auch<br />

noch an dem Knusperhäuschen der Hexe. Die kam auch sofort raus und sagte: «Spiegelei, Spiegelei an der Wand, wer <strong>ist</strong> die<br />

schönste Hexe im ganzen Land?» Da antwortete das Spiegelei: «Großmutter, warum hast du denn so große Augen?» «Damit<br />

ich dich besser fressen kann!» Sagte es und fraß das Spiegelei auf. Das sahen die zehn kleinen Negerlein, als sie gerade dem<br />

Hans im Glück <strong>seine</strong>n Goldklumpen wiederbringen wollten. Die erzählten alles gleich dem Rübezahl und auch dem Erlkönig,<br />

der gerade mit Flaschenschnuttel, nee mit Aschenputtel den Mörder von Dornröschen verhaften wollte. Es war wieder mal<br />

der Gärtner.<br />

Falsche Ausdrücke herausfinden Z.B. Das Wasser kn<strong>ist</strong>ert und das Feuer sprudelt. Als das Nilpferd gähnen musste, riss es<br />

<strong>seine</strong>n gewaltigen Schnabel weit auf. Als das der Papagei und <strong>seine</strong> Frau Mamagei sahen, rissen sie vor Lachen ihre Mäuler<br />

auf und ließen ihre Zähne blinken. Vor Schreck fielen Mama- und Papagei mit ihren Schnauzen auf die Fresse. – Unten am<br />

<strong>Humor</strong>.doc angelegt 21.2.02 aktuell 04.08.02 Seite 22/68

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