Humor - Dies ist unser Püffki, nur Eingeweihte kennen seine hohen ...
Humor - Dies ist unser Püffki, nur Eingeweihte kennen seine hohen ...
Humor - Dies ist unser Püffki, nur Eingeweihte kennen seine hohen ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Lachen Biegen <strong>ist</strong> komischer als Brechen, Von Corinna Rottschy und Isabell Langkau: Just a smile, sorriso, gröle, sourire,<br />
smijatise, redere, laughing, schmunzeln, risa, cheese ... ein kosmopolitisches Verständigungsmittel. Ohne Worte?! Literaten,<br />
Musiker, Komödianten, Wissenschaftler vieler Fakultäten, sie alle haben sich am Lachen versucht. Während Letztere die<br />
Ursachen erforschen, beschreiben die anderen das Lachen als ein Lebens-Mittel. Aber was <strong>ist</strong> das schon gegen das eigene<br />
Lachen. Wir alle lachen. Täglich. Aus unterschiedlichsten Anlässen. Und gelegentlich sind wir selbst Komödianten auf der<br />
Bühne des Lebens. Zur Erheiterung anderer. Das Lachen gehört zum Menschen, aber es gehorcht ihm nicht. Lachen befreit.<br />
Lachen <strong>ist</strong> Anarchie. Lachen <strong>ist</strong> von ansteckender Gesundheit. Lachen macht high. Aber durchaus nicht jeden: Ar<strong>ist</strong>oteles<br />
bezeichnete das Hässliche im Komischen als lächerlich. Chr<strong>ist</strong>us habe nie gelacht, behauptet der griechische Kirchenvater<br />
Chrysostomos, und weiter heißt es bei ihm, Lachen sei das Zeichen <strong>unser</strong>er Beschränktheit als Sünder. Von der englischen<br />
Königin Viktoria stammt der Satz: »We are not amused.« Bei ihr hatte wohl niemand etwas zu lachen, nicht einmal sie selbst.<br />
Normalerweise aber <strong>ist</strong> die Lachbereitschah groß. Rhetoriker nutzen das Lachen als ausgefuchste Strategie, um ein<br />
Gegenüber oder das Publikum zu beeinflussen. In der Literatur <strong>ist</strong> es Unterhaltung, politische Kritik, ja moralischer<br />
Zeigefinger in einem. In der Musik kippt es vom harmlosen Spiel über die Parodie in die Groteske. In der Medizin dient es<br />
als Universal-Heilmittel. Die Definition von Siegmund Freud? Lachen <strong>ist</strong> eine im <strong>hohen</strong> Grade ansteckende Äußerung<br />
psychischer Zustände. Lache über deinen Nächsten wie über dich selbst. We laugh at you und laden Sie ein zu WDR3.pm:<br />
Lachen in Wort und Musik. Oder um es mit Wilhelm Busch zu sagen: »<strong>Humor</strong> zu haben <strong>ist</strong> die L<strong>ist</strong>, zu lachen, wenn's zum<br />
Weinen <strong>ist</strong>.« WDR 3, 15.05 - 18.00 4.3.01<br />
Unser Lachen aber wird aus Tränen geboren; Die lustige Person auf der Bühne; Der holländische Kulturphilosoph Johan<br />
Huizinga beginnt sein berühmtes Buch »Homo ludens« mit dem Satz: »Spiel <strong>ist</strong> älter als Kultur«. Stultitia, die Göttin der<br />
»heilsamen Torheit, die die wahre Weisheit <strong>ist</strong>«, sei mächtiger als alle Kraft-Figuren des Olymp. Denn sie stellt sicher, »dass<br />
das Volk <strong>seine</strong>n Herrscher, der Herr <strong>seine</strong>n Diener, der Lehrer den Schüler, der Freund den Freund, die Frau ihren Mann<br />
ertragen, weil sie sich gelegentlich täuschen, einander aus Lebensklugheit vieles nachsehen ... « Was dem Olymp recht <strong>ist</strong>,<br />
das <strong>ist</strong> der Opernbühne billig, Hanswurst, Clown oder Pierrot zählen hier zu dem lustigen Personal. Aber auch herausragende<br />
Charaktere wie Falstaff. Hinter der lustigen Person steckt aber auch hier me<strong>ist</strong>ens mehr: die Melancholie. Selbst hinter dem<br />
»Heissa Hopsassa« des Papageno in der »Zauberflöte« steht die Trauer, noch keine Papagena zu haben, aber Angst vor allen<br />
Frauen. Das Klassik-Panorama dieser letzten Woche vor der Passionszeit handelt von lustigen Personen, von Burleskem und<br />
Komischem in der Musik und auf der Opernbühne. Radio 3, 16.05 - 17.30 Uhr; 10.2.02<br />
Lacht auf, Verdammte dieser Erde Eine akustische Analyse zwischen Euphorie und Therapie; Feature von Rainer Link;<br />
Regie: Jürgen Dluzniewski; Produktion: MDR Warum lachen manche Menschen viel und laut? Warum haben andere<br />
Menschen nichts zu lachen? Warum wirkt Lachen ansteckend? Warum wedelt der Hund mit dem Schwanz, wenn er<br />
eigentlich lächeln will? Fragen, um die sich eine junge Wissenschaftsdisziplin, die Gelotologie, zu kümmern verspricht.<br />
Soviel steht fest: Das Lachen befindet sich in einer tiefgreifenden Krise. Noch vor 40 Jahren lachte der erwachsene Deutsche<br />
dreimal mehr als heute. Von behüteten Kindern weiß man, dass sie etwa 400 mal am Tag, Erwachsene dagegen <strong>nur</strong> 15 mal<br />
lachen. Die biblische Losung »Ihr müsset werden wie die Kindlein« <strong>ist</strong> also durchaus gesundheitsfördernd. Bedeutsam auch<br />
die Frage, warum in Opern selten und in Operetten beständig gelacht wird. Warum wurde »Der lachende Vagabund« von<br />
Fred Bertelsmann zu einem der erfolgreichsten Schlager der Nachkriegszeit, warum lächelt Brechts Seeräuber-Jenny bös und<br />
Mona Lisa mysteriös? Warum sind Cannabis-Produkte, die das Lachen fördern, verboten? Und was will uns der Volksmund<br />
mit Sinnsprüchen wie »Wer zuletzt lacht, lacht am besten« sagen? radio kultur u. MDR Kultur, 09.05 - 10.00 16.3.02<br />
Andere Meldungen usw.<br />
BdW: 18.4.2000: Forscher überrascht - <strong>Humor</strong> steckt nicht in den Genen: Ob man über so etwas wie die Peanuts oder über<br />
Blondinenwitze lachen kann, <strong>ist</strong> nicht genetisch vorbestimmt. Entscheidend für den eigenen <strong>Humor</strong> <strong>ist</strong> vielmehr, wo man<br />
aufgewachsen <strong>ist</strong>. <strong>Dies</strong> fanden Wissenschaftler vom St. Thomas' Hospital an Hand einer Zwillingsstudie heraus, berichtet der<br />
"New Scient<strong>ist</strong>" in <strong>seine</strong>r neuesten Ausgabe. Tim Spector, Lynn Cherkas und ihre Kollegen testeten 71 Paare eineiiger und<br />
56 Paare zweieiiger Zwillinge. Alle Paare sind gemeinsam aufgewachsen. Die Forscher legten ihre Probanden Cartoons vor,<br />
die sie mittels einer Punkteskala von 0 - 10 bewerten sollten. Eine 0 bedeutete: Das Papier <strong>ist</strong> zu schade, um mit so etwas<br />
Langweiligem bedruckt zu werden. Ein 10 hingegen: Der Cartoon gehört zu dem Lustigsten, was ich kenne. Es zeigte sich,<br />
dass die Geschw<strong>ist</strong>er insgesamt dazu tendierten, dieselben Cartoons witzig oder weniger witzig zu finden. Dabei erreichten<br />
die eineiigen Zwillingspaare keine höheren Übereinstimmungswerte als die Paare zweieiiger Zwillinge. Eineiige Zwillinge<br />
haben exakt dieselben Gene, zweieiige Zwillinge haben hingegen wie normale Geschw<strong>ist</strong>er <strong>nur</strong> etwa die Hälfte ihrer Gene<br />
gemeinsam. "Es <strong>ist</strong> eine Überraschung, denn die me<strong>ist</strong>en Persönlichkeitszüge haben genetische Komponenten", sagte<br />
Spector. "<strong>Dies</strong>es Experiment zeigt, dass es einen starken kulturellen Einfluss auf die Entwicklung von <strong>Humor</strong> gibt." <strong>Dies</strong><br />
erklärt nach Meinung der Wissenschaftler auch, warum eine bestimmte Machart von Witzen <strong>nur</strong> bei manchen Volkgruppen<br />
ankommt.<br />
BdW: 10.09.2001: Britische Forscher suchen den ultimativen Witz: Britische Psychologen suchen den witzigsten Witz der<br />
Welt. Ihr "Lachlabor" haben die Forscher um Richard Wiseman von der Universität Hertfordshire im Internet eingerichtet,<br />
wie sie am Jahrestreffen der "Britischen Gesellschaft für die Förderung der Wissenschaft" in Glasgow berichteten. Unter<br />
www.laughlab.co.uk kann jeder Besucher bis März 2002 <strong>seine</strong>n Lieblingswitz erzählen und schon vorhandene Späße mit<br />
dem "Lachometer" beurteilen. Die beliebtesten Witze kommen dann in die nächste Runde. Im September schließlich kürt das<br />
Team den <strong>Humor</strong><strong>ist</strong>en, dessen Witz die me<strong>ist</strong>en Online-Lacher kassierte, zum "King" oder zur "Queen of Comedy". Und die<br />
Wissenschaftler hoffen, bis dann mit der "größten Untersuchung, die je über die Psychologie des <strong>Humor</strong>s gemacht wurde",<br />
einige Unterschiede zwischen einem absoluten "Brüller" und einem "Gähner" zu finden. Den Anfang haben berühmte<br />
britische Wissenschaftler gemacht. Ihre Lieblingswitze treten in der laufenden Woche gegen eine Ladung<br />
computergenerierter Gags an. "Zuerst dachte ich, dass die Wissenschaftler spielend gewinnen", sagte Wiseman dem<br />
Nachrichtendienst Wissenschaft.de. "Nun, nachdem ich die Witze gelesen habe, glaube ich, dass es ein Kopf an Kopf Rennen<br />
wird." Der Gewinner wird am Freitag bekannt gegeben. Cornelia Pfaff<br />
<strong>Humor</strong>.doc angelegt 21.2.02 aktuell 04.08.02 Seite 59/68