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Humor - Dies ist unser Püffki, nur Eingeweihte kennen seine hohen ...

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Professor Kaluza in Göttingen warnte <strong>seine</strong> Studenten oft vor den Gefahren des doppelten Grenzüberganges und ermahnte<br />

sie, damit vorsichtig umzugehen. Er machte dies an folgendem Beispiel klar: Ein Mann kommt mit Magenbeschwerden zum<br />

Arzt. Der Arzt untersucht ihn gründlich und sagt dann: Sie müssen öfter essen, aber dabei weniger! Der Mann wollte es<br />

besonders gut machen und führte einen doppelten Grenzübergang aus: Er aß von nun an immer nichts!<br />

Ein Prof. erzählte:<br />

Vor Jahren hielt ich eine Anfängervorlesung und begann, wie es sich gehört, mit Logik. Zunächst erklärte ich, was man unter<br />

einer "Aussage" versteht:<br />

Eine Aussage <strong>ist</strong> ein Text, dessen Inhalt entweder wahr oder falsch <strong>ist</strong>. Als Beispiel nannte ich den Satz: Karl <strong>ist</strong> krank.<br />

In diesem Augenblick fiel mir siedendheiss ein, dass ich unbedingt einen lebenden Menschen namens "Karl" brauchte, auf<br />

den sich der Satz bezog. Andernfalls konnte man den Satz weder als wahr noch als falsch bezeichnen, d.h. er war gar keine<br />

Aussage.<br />

Um den Schaden schnell wieder gut zu machen, fragte ich in den Saal: Ist jemand unter Ihnen, der Karl heißt?<br />

Sekundenlange Stille! Dann eine Stimme aus dem Hintergrund: Der <strong>ist</strong> krank!<br />

Anatomie des Lachens [27.02.2001]<br />

Biologie, Die bunte Welt der Forschung, Psychologie<br />

Wer über eine Witz lacht, macht sich wahrscheinlich wenig Gedanken, welche <strong>seine</strong>r Hirnregionen gerade aktiv sind. Doch<br />

dafür gibt es ja Wissenschaftler, die der Sache auf den Grund gehen. Sie entdeckten, dass je nach Witz-Typ zunächst<br />

verschiedene Hirnareale aktiviert werden. Doch sobald der Witz als solcher erkannt wird, dann regt sich immer die gleiche<br />

Hirnregion - und zwar genau die, die auch bei Belohnungen aktiv wird.<br />

Jetzt zur Karnevalszeit kursieren sie wieder, die mehr oder weniger witzigen Kalauer wie: "Was bedeutet auf finnisch<br />

Sonnenuntergang? - Hell sinki." oder: "Steht ein Schwein vor der Steckdose und fragt: 'Wer hat dich denn hier<br />

eingemauert?'" Wer sich darüber nicht amüsieren sollte, kann sich zumindest wissenschaftlich damit auseinandersetzen. <strong>Dies</strong><br />

beginnt me<strong>ist</strong> mit einer groben Einteilung: Phonetische Witze wie die Frage nach dem Sonnenuntergang beruhen auf<br />

phonetischen Wortspielen, während der Schweinegag zur Kategorie der semantischen Witze gehört, die mit<br />

Wortbedeutungen spielen. Doch welcher Teil <strong>unser</strong>es Hirns arbeitet, wenn es sich amüsiert, und spiegelt sich hier auch die<br />

Witztypisierung wider?<br />

Das fragten sich Vinod Goel und Raymond Dolan vom Wellcome Department of Cognitive Neurology des Londoner<br />

Institute of Neurology. Sie erzählten ihren 14 Versuchspersonen semantische und phonetische Witze und beobachteten über<br />

Magnetresonanz-Spektroskopie, welche Hirnareale sich regten.<br />

Hörten die Probanden einen semantischen Witz, dann waren bestimmte Bereiche im hinteren Temporallappen der<br />

Großhirnrinde aktiv, die auch für das Wortverständnis zuständig sind. Amüsierten sie sich dagegen über einen phonetischen<br />

Scherz, dann feuerten zunächst die Nervenzellen des linken inferioren präfrontalen Cortex sowie der so genannten Insel, die<br />

auf der Grenze zwischen Frontal- und Temporallappen liegt. <strong>Dies</strong>e Areale verarbeiten auch Klänge und Geräusche.<br />

<strong>Dies</strong>e Hirnregionen waren jedoch nicht aktiv, wenn die Wissenschaftler die Pointe zerstörten, indem sie beispielsweise das<br />

wirkliche finnische Wort für "Sonnenuntergang" nannten. Andererseits gab es <strong>nur</strong> eine Hirnregion, die auf einen<br />

verstandenen Witz reagierte. Egal ob semantisch oder phonetisch, der mediane ventrale präfrontale Cortex arbeitete, sobald<br />

die Versuchspersonen schmunzelten. "Unabhängig von der Art des Witzes <strong>ist</strong> das gleiche System betroffen", erklärt Dolan.<br />

Interessanterweise arbeitet diese "<strong>Humor</strong>region" auch bei anderen angenehmen Gefühlen, wie nach Erhalt einer Belohnung.<br />

Offensichtlich scheint sich das Gehirn selbst zu belohnen, indem es sich über einen Witz amüsiert. Daher <strong>ist</strong> Lachen gesund,<br />

glaubt Dolan und betont: "Für manche Leute <strong>ist</strong> es fast wie eine Droge."<br />

Andreas Jahn<br />

Lachen Lexikon der Neurowissenschaft<br />

E laughter, aus der Sicht der Humanethologie ein mimisch-akustisches soziales Signal des Menschen. Lachen steht im<br />

Dienste verschiedener Bereitschaften, z.B. der Kontakt-, Spiel-, Aggressions- oder Fluchtbereitschaft, und <strong>ist</strong> damit ein<br />

Mehrzweckverhalten ( siehe Abb. ). Es hat <strong>seine</strong>n phylogenetischen Ursprung im "entspannten Mund-offen-Gesicht", ein<br />

häufig bei jungen Primaten zu beobachtendes Spielsignal, aber auch im "Furchtgrinsen", welches vor allem auch in der<br />

Evolution des Lächelns eine Rolle gespielt hat. Eine Funktion des Lachens <strong>ist</strong> die Solidarisierung des Gruppenverbandes<br />

gegen Außenseiter durch das gemeinsame Auslachen. Die jeweilige Bedeutung kann jedoch <strong>nur</strong> durch zusätzliche<br />

Metasignale erschlossen werden. Lachen selbst <strong>ist</strong> wiederum auch ein Metasignal zur Charakterisierung sprachlicher<br />

Äußerungen (Sprache), Körperhaltungen und Bewegungen. - In bestimmten psychopathologischen Situationen kann das<br />

Lachen versetzt zur eigenen Befindlichkeit auftreten, wie etwa beim Zwangslachen (Risus sardonicus) u.a. Da dem Lachen<br />

neben der kommunikativen (Kommunikation) offenbar auch eine "expressiv entladende" Komponente beizumessen <strong>ist</strong> und<br />

diese in bestimmten Situationen sogar dominierend sein kann, fehlt bislang eine beide Aspekte befriedigend erklärende<br />

Hypothese für dessen Entstehung. Neurobiologisch <strong>ist</strong> eine Beteiligung mehrerer funktionaler zentralnervöser Strukturen<br />

anzunehmen, die auf die "Lachmotorik" projizieren. Mimik.<br />

Der hintere obere Bereich des Frontallappens spielt beim Lächeln und Lachen eine entscheidende Rolle. Die elektrische<br />

Stimulation des vorderen Teils des supplementär-motorischen Areals führte immer zu einem Zustand der Heiterkeit und, je<br />

nach Stärke der Stromstöße, zu einem Lächeln oder Lachen. Derart gereizte Versuchspersonen erleben dies aber nicht als<br />

fremdbestimmt (Willensfreiheit, Zwangslachen), sondern als echten Ausdruck von Heiterkeit. - Auch das "Schlapplachen"<br />

hat neuronale Ursachen: Die Beine können beim intensiven Lachen schwach werden, weil die Reizleitung in den Beinnerven<br />

kurzzeitig eingeschränkt wird und ein Muskelreflex im Unterschenkel in Gang kommt.<br />

Lachen Schematisierte und vereinfachte Darstellung der verschiedenen Funktionen (Funktionsvielfalt) des<br />

Mehrzweckverhaltens "Lachen".<br />

Copyright Spektrum Akademischer Verlag<br />

<strong>Humor</strong>.doc angelegt 21.2.02 aktuell 04.08.02 Seite 41/68

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