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Humor - Dies ist unser Püffki, nur Eingeweihte kennen seine hohen ...

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OOHA: Und?<br />

Fischer: Gemach, gemach! Wie war das noch gleich? Ich glaube, Daffne musste mal für kleine Spontis. Ich bin im Wagen<br />

geblieben und habe mir 'ne Tüte gebaut und mich auf <strong>unser</strong>en Urlaub gefreut, da kommt Klein, der Depp, mit<br />

Magendurchschuss wieder aus dem Gebäude rausgerannt und rein ins Auto. Er hat geheult und geblutet. Ich meine, was<br />

sollte ich machen? Ihn wieder rausschmeißen? Ich hab den Jammerlappen zu einem vertrauenswürdigen Terror<strong>ist</strong>enarzt<br />

gefahren, der ihn operiert hat. Das war "last exit" für Klein.<br />

OOHA: Und dann mit Daffne ab nach Italien?<br />

Fischer: Verdammi, quatsch mir nicht dauernd rein. Also, ich habe mich dann von Klein breitschlagen lassen, ihn mit dem<br />

Wagen runter in den Libanon zu bringen, wo er sich erst mal einige Zeit in einem PLO-Camp erholen konnte.<br />

OOHA: Und Ihre Frau Daffne haben Sie in Wien sitzen lassen?<br />

Fischer: Pass auf, was Du sagst! Du b<strong>ist</strong> gleich dran! Und dann heißt es wieder das Wort Schmerzen neu buchstabieren<br />

lernen. Mit Daffne war das überhaupt kein Problem. Na ja, ich weiß auch nicht. wo sie abgeblieben <strong>ist</strong>. Die habe ich erst<br />

wieder in Frankfurt getroffen. Logisch, sie hat einen ziemlichen Aufstand gemacht. Sie wissen ja, wie Frauen sind, aber das<br />

hat sich wieder hingebogen. Wir sind dann ein Jahr später nach Italien, wobei ... Das war ja dann schon wieder mit der<br />

nächsten Frau: Karin, Katrin oder Karel oder so.<br />

OOHA: Und als Sie gerade im Libanon waren, da haben Sie dann gleich noch an dem laufenden PLO-Kongress<br />

teilgenommen und die PLO-Resolution 411 "Hoch die panarabische Solidarität", die Resolution 412 "Nieder mit dem<br />

Zion<strong>ist</strong>enstaat" und im Eifer des Gefechts auch noch die berüchtigte Resolution 413 "Isch ficke deine Mutter, Alter"<br />

unterschrieben oder wie war das?<br />

Fischer: Jeppo, jetzt <strong>ist</strong> es wieder soweit! Dann wollen wir mal Deine Ritterrüstung öffnen. Wieso haben Sie sich überhaupt<br />

so dick angezogen? Halt mal still ... so ... stillhalten! Und jetzt schön den Mund auf. Auf damit! So, jetzt friss meinen<br />

Turnschuh ... Friss! Friss den Turnschuh! ... Schlucken, nicht kauen! ... Verdammt, ich sage runter damit! ... Runter! ... So<br />

<strong>ist</strong>'s gut! ... Und jetzt den anderen ...<br />

dtv-Lexikon Theater Band 64<br />

Digitale Bibliothek:, S. 5261<br />

Narr<br />

allgemein: Spaß- oder Lustigmacher; »Lustige Person« im europäischen Berufstheater seit dem 16. Jahrhundert.<br />

Während des gesamten Mittelalters spielt die äußerst doppeldeutige Figur des Narren eine wichtige Rolle. Nicht <strong>nur</strong> in der<br />

Literatur - wie in Sebastian Brants 'Narrenschiff' - <strong>ist</strong> er die sinnbildliche Gestalt für die Scheinhaftigkeit und trügerische<br />

Sicherheit der irdischen Ex<strong>ist</strong>enz. In <strong>seine</strong>r Ge<strong>ist</strong>esverwirrung gilt er als Verkörperung des Sündenfalls und andererseits, da<br />

er ohne Arg und Selbstsucht <strong>ist</strong>, als reine Unschuld zugleich, weshalb er sowohl verachtet wie respektvoll verehrt wird. <strong>Dies</strong>e<br />

Zwiespältigkeit kennzeichnet den Narren auch später noch, als er seit Beginn des 14. Jahrhunderts zum berufsmäßigen<br />

Schausteller und Spaßmacher wird und als Wortverdreher, Provokateur und Possenreißer durch die Lande zieht. Bevor er -<br />

im folgenden Jahrhundert - die Bühne betritt, führt er sein Können bei vielen Gelegenheiten vor, als Anführer von allerlei<br />

Mummenschanz ( Charivari), anlässlich von Messen und Märkten oder zu Familien- und Stadtfesten. Als Hofnarr (über den<br />

aus den fürstlichen Rechnungsbüchern am me<strong>ist</strong>en bekannt <strong>ist</strong>) hat er auch an den großen Höfen <strong>seine</strong>n festen Platz. Hier<br />

trägt er auch zuerst sein ihn charakterisierendes Gewand: die bunt gestreiften Hosen, den langen Rock mit zwei<br />

zipfelförmigen Schößen, die Gugelkappe mit den beiden lang herabhängenden Ohren und die Marotte, das Narrenzepter mit<br />

Bändern und Schleifen als blasphemische Imitation des Bischofsstabs.<br />

Auf der Bühne trägt der Narr im Elisabethanischen Theater noch immer gewisse Züge der Teufels- und Dämonengestalten<br />

der Mysterienspiele sowie der Figuren des Lasters (vice) der Moralitäten. Von diesen mitten unter den Zuschauern<br />

agierenden Kobolden behält er die Fähigkeit, zum Beispiel in langen Publikumsanreden, aus dem Spiel auszubrechen. Auch<br />

in der Commedia dell'arte <strong>ist</strong> der Arlecchino, so sehr er im übrigen als ein porträt-genauer Vertreter der städtischen<br />

Unterschichten gezeichnet <strong>ist</strong>, noch durch mittelalterliche Teufels-Attribute gekennzeichnet. Erst sein späterer Abkömmling,<br />

der Arlequin der neueren Comédie italienne, wird zum Tausendsassa voll Esprit und Charme. Der Pickelhäring oder der<br />

Hanswurst in Deutschland knüpft (zuerst bei den Aufführungen der Englischen Komödianten, dann in den<br />

deutschsprachigen Wandertruppen) dagegen an die derbe, körperbetonte, zotige Bauern-Komik der Fastnachtsspiele an.<br />

Auf englischen Bühnen bilden sich spätestens im 17. Jahrhundert zwei Arten des Narren heraus: der Clown, ein <strong>nur</strong> lustigoberflächlicher,<br />

me<strong>ist</strong> in den Einlagen der Jigs auftretender Tölpel, und der scharfsinnige und zungenfertige fool, der das<br />

Spiel oft nach <strong>seine</strong>m Belieben wie an Fäden zu führen weiß. (So sind einige der Narrenfiguren Shakespeares, wie etwa Feste<br />

in 'Was ihr wollt', konzipiert.) Ähnlich individuell gezeichnet, den anderen, sogar Höhergestellten gegenüber, überlegen,<br />

ge<strong>ist</strong>reich, oftmals mit Zügen des weisen Beraters ausgestattet, tritt auch der Gracioso in der spanischen Comedia auf.<br />

Literatur: E. Welsford, The Fool. His Social and Litterary H<strong>ist</strong>ory. London 1935; R. Weimann, Shakespeare und die<br />

Tradition des Volkstheaters. Soziologie, Dramaturgie, Gestaltung. Berlin 1967; P. Burke, Helden, Schurken und Narren.<br />

Europäische Volkskultur in der frühen Neuzeit. Stuttgart 1981.<br />

Parodie<br />

Digitale Bibliothek Band 64<br />

(griechisch = Neben- oder Gegengesang), auf die Bühne bezogen: Dichtungsart, die einen dramatischen Stil oder eine<br />

dramatische Vorlage durch Entstellung, Übertreibung und Verzerrung ins Lächerliche zieht. Eine Parodie <strong>ist</strong> <strong>nur</strong> wirksam,<br />

wenn die von ihr satirisch veränderten Stoffe allgemein bekannt und in der Regel hoch geschätzt sind. Allein vor dem<br />

Hintergrund einer geltenden Norm sind Stoßrichtung und Ausmaß der Kritik überhaupt erkennbar.<br />

Ganze parod<strong>ist</strong>ische Theatergattungen, die nicht schriftlich festgehalten, sondern als Extempores gespielt wurden, kennt<br />

bereits die Antike. Die sizilianischen Phlyakenspieler und die Darsteller des Mimus verspotteten z.B. die Mythen, da sie die<br />

beherrschenden Stoffe der altgriechischen Tragödien waren. Direkte satirische Attacken richteten sich auch gegen den Stil<br />

des Euripides. Spätere Spielarten des Volkstheaters bestritten ebenso einen Gutteil ihres Repertoires mit Parodien, die zwar<br />

als Spieltexte niedergeschrieben wurden, aber nicht zur offiziellen dramatischen Literatur zählten. Besonderer Beliebtheit<br />

<strong>Humor</strong>.doc angelegt 21.2.02 aktuell 04.08.02 Seite 43/68

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